Ich habe mich am Wochenende, das eigentlich sehr schön war, über das Verhalten meiner Mutter aufgeregt. Ich habe ihr von meinem Besuch und den Gesprächen mit der Hausärztin ezählt - auch, dass ich schon zweimal bei der Suchtberatungsstelle war.
Ich hatte zuerst den Eindruck, dass sie mein Problem ernst nimmt.
Heute waren wir auf dem Weihnachtsmarkt - und da fragt sie mich, ob ich auch einen Glühwein mittrinken will. Ich habe einfach Nein gesagt und mir einen Kakao mit Sahne stellt, war nicht schwer. Dann hatte sie, in ihrem dritten Glühwein, einen Wahnsinns-Schuss rum - und redete dauernd davon, wieviel Rum da doch drin ist. Ich fragte nur: "Schmeckt er denn noch?" Sie (hält ihn mir hin): "Willste probieren?"
Verstehe ich nicht. Ich versteh`s einfach nicht....
Dabei geht es nicht darum, dass ich befürchte weich zu werden.
Hallo Frido, vielleicht ist es Gedankenlosigkeit. Mir ist es manchmal passiert, daß ich jemanden, der aufgehört hat zu rauchen, eine anbot. Erst bei der Verneinung dessen fiel mir mein Fehler auf und ich habe mich ganz dolle entschuldigt. Wie du dich bei dieser Situation verhältst, finde ich echt stark. Meinen Respekt hast du. LG Leo
Ich weiß nicht, ob es [color=green]besser wird, wenn es anders wird. Ich weiß nur, daß es anders werden muß, wenn es besser werden soll.[/color]
für mich hört sich das so an als ob deine mutter nicht glaubt oder glauben will, das du ein problem hast.
lg, mary
--------------------------------------------------------------------------------------------------- "Begehe nicht den Fehler, nicht zwischen Persönlichkeit und Verhalten zu unterscheiden. Meine Persönlichkeit ist wer oder was ich bin..... ..... Mein Verhalten hängt davon ab wer du bist."
Hi Fidolina las deiner Mutter etwas Zeit wir brauchten sie doch auch bis wir unsere Krankheit eingetanden haben und akzeptiert Sie hat es bestimmt nicht böse gemeint. Zum besseren Verstehen gehört halt Aufklärungsarbeit leisten ich habe meinen Liebsten das Buch Alk zum lesen gegeben. LG Rodine
Hallo, Ihr Lieben, vermutlich habt ihr Recht damit, dass meine Mutter in dem Moment einfach nicht dran gedacht hat, obwohl sie eigentlich von meinem Vater noch in Erinnerung haben müsste, wie ernst das Thema ist. Naja, vielleicht kann sie sich das bei mir auch einfach nicht vorstellen und hält mich (aus ihrer Sicht!!) für überängstlich. Bei meinem Pa hat sich die Krankheit ja viel krasser ausgewirkt, allerdings angefangen hat es bei ihm genauso + auch etwa in meinem Alter. Jedenfalls ist meine Wut inzwischen wieder verraucht. Ich werde meine Ma (und verschiedene andere Menschen) wohl noch öfter mal dran erinnern müssen.
Irgendwie trainiert diese Ignoranz ja auch das "Nein sagen".
Auf dem Geburtstag meines Nachbarn habe ich mir die Nieren mit KIBA durchgespült (4 Gläser).
Danach war mir ein bisschen schlecht - kein Wunder!
Liebe Grüße - und Euch eine schöne und nüchterne Woche!
ich habe Ähnliches erlebt mit meinen Eltern. Bei ihnen kann ich mit Sicherheit sagen, dass dies aus Unwissenheit heraus passierte. Seit dem ist es mir wichtig, Aufklärungsarbeit zu leisten, aus reinem Selbstschutz heraus. Ich kann mir vorstellen, wie schwer es für einen Aussenstehenden ist, die Krankheit zu verstehen, wenn es sich als Betroffener schon so schwierig gestaltet ...
Miss_Rossi
PS: Schöner Name. Mein Kamerun-Lamm heißt genauso wie du!!
Ich freue mich gerade darüber, Weihnachten gut und nüchtern "überstanden" zu haben . Ich muss zugeben, so ganz leicht ist es mir nicht gefallen, ganz auf Alkohol zu verzichten. Aber es war okay. Ich habe einfach eine leckere Auswahl anderer Getränke (verschiedene T-Sorten und Bionade sind gerade meine Favouriten)besorgt. Die konnte ich dann auch genießen. Und viel Sport zwischendurch (bin Joggen gegangen), das hat auch gutgetan. So war die weihnachtliche Anspannung einigermaßen zu kompensieren.............
Hallo Fridolina Super gemacht mit deiner Auswahl an anderen Lieblingsgetränken. Das ist vielleicht auch ein Tip um Silvester gut zu verbringen. Danke Monika
Heute hatte ich prompt eine etwas nervige Situation. Eine Freundin von meiner Mutter kam mit einem Marzipankuchen und einer Flasche Cherry um die Ecke. Sie wollte mir gerade einschenken, da sagte meine Mutter ,mit leicht spöttischem Unterton, dass ich derzeit eine "Phase"hätte, in der ich nichts tränke. Ich würde gerade ein völlig "abstinentes" Leben bevorzugen. (Der Ton war echt ätzend, so belächelnd). Ich bemerkte dann, dass ich meinen Alkoholkonsum nicht kontrollieren kann und mich deshalb entschieden hätte ganz auf Alkohol zu verzichten. Um meine Mutter mal wieder ein bisschen mit ein paar verdrängten Realitäten zu konfrontieren warf ich noch ein, dass ich dieses Unmaß vielleicht vom Papa geerbt haben könnte (ich war echt angepisst). Die Freundin meiner Mutter daraufhin: "Glaubst du nicht, dass das jetzt eine Ausrede von dir ist?" Sitzt se da, mit ihrem Cherry! Ich musste echt an mich halten! Habe dann noch dazu gesagt, dass sie doch vielleicht mal anerkennen soll, dass ich überhaupt an diesen Punkt gelangt bin, egal ob mit Ausrede oder ohne........ Da war se still. Danach haben wir schnell das Thema gewechselt. Was meint ihr, habe ich da wohl etwas überempfindlich reagiert?
Für den Moment - nein! Später kannst Du vielleicht sogar drüber grinsen! Geh' einfach erstmal vom Unverständnis der Leute aus, was deine Krankheit angeht. Bleib' bei deinem Nein, spar Dir Erklärungsversuche. Du musst dich niemandem gegenüber rechtfertigen, keinen Alkohol zu trinken - umgekehrt eher schon!
Ich hab's auch schon erlebt, dass jemanden ein Bier aufgeschwätzt wurde, obwohl der immer wieder betonte, er sei Alkoholiker - Idioten gibt es immer, leider!
Aber sei superstolz, dass Du dich nicht auf den Sherry eingelassen hast - das zählt! Und den Ärger kannst Du immer hier ablassen!
Wenn die Musik beginnt, dann dreht sich der Tanzbär...