tja jule, du magst recht haben dass es nach der entgiftung mehrere wege gibt zur trockenheit ( jedem das seine ). ausgangspunkt ist aber immer eine entgiftung. so gesehen ist auch der kalte entzug eine entgiftung. das risiko wie man/frau entgiftet sei jedem selbst belassen. entscheidungen werden einem auch nicht in einem forum abgenommen. bestenfalls erfolgt eine hilfe zur entscheidungsfindung.
Klar, Du hast keinem zum kalten Entzug geraten, es soll hier ja auch nicht zum Streit ausarten. Aber: Keinem wird gesagt, er muss weitertrinken. Es ist nur so, wenn man einen Dauerpagel über Wochen hat und noch keinen Termin in der Anstalt, dann wäre ein apruptes Aufhören gefährlich, wobei ich es auch UNMÖGLICH finde, dass man auf eine Warteliste gesetzt wird, wenn man spontan entziehen will. Aber die Schlussfolgerung, das weitertrinken gut ist zieht der Alkoholiker selber, das wird einem nicht geraten. Und es ist trotzdem Fakt, auch wenn nur einer von 1000 Entzügen schief geht war es einer zuviel
Das man sich es zeitlich nicht leisten kann, wegzugehen, hab ich 2 Jahre lang erzählt, ich hjabe 3 Kinder und bin selbstständig. Irgendwann war es soweit, es musste gehen undes ging! Klar, komm ich zurück (allerdings nach 6 MOnaten Reha) und steh vor einem Scherbenhaufen, aber ich lebe und das zählt. Aber was für mich gilt muss nicht für andere gelten Ich bewundere jeden,dessen Kraft so stark ist, dass er es ohne Reha schaffft.
Viele Grüdsse LOTTA
Ohne meine Umwege wäre ich prompt an mir vorbeigelaufen....
ich habe nicht dich speziell, sondern es allgemein gemeint.
Hallo Leute,
also ich bin schon der Meinung, dass es eine Rolle spielt, was und wieviel man trinkt, um einen Kaltentzug durchzuziehen. Allerdings muss ich erwähnen, dass ich es nicht getan hätte, wenn ich nicht schon meine Erfahrungen gesammelt hätte. Ich war bereits zwei mal stationär beim Entzug und hatte jedes mal keine physischen Probleme, also habe ich es diesmal allein probiert und es läuft sehr gut. Ich habe aber auch die Wodka-Trinker erlebt, die noch nicht mal in der Lage waren, sich eine Zigarette zu drehen...so haben die geflattert.
Das man bei einem Kaltentzug sterben kann, habe ich gar nicht bedacht, was in meinem Fall sicher auch ganz gut war, aber ich bin auch der Meinung...so schnell stirbt es sich nicht...da muss schon einiges kaputt sein.
Wie dem auch sei; entscheiden wird letztendlich jeder für sich, aber einfach aufhören und weiterleben kann ich mir jetzt nicht so vorstellen. Hilfen, wie Suchtberater und SHG, Familie und die richtigen Freunde, wenn vorhanden, sind schon sehr wichtig.
Was mich auch motiviert hat, ist das ich am Montag endlich eine ambulante LZT beginne und die haben gesagt, dass ich nicht unbedingt im KH entziehen müsse, also habe ich es probiert und es läuft gut, denn ich will es so. Mir ist auch egal, ob jetzt Weihnachten und Silvester vor der Tür stehen. Scheiß drauf, ich habe lang genug getrunken. Bei Chrisberi bin ich mir da grad nicht so sicher
Dirk
ich meinte das auch allgemein. Jeder geht seinen Weg und macht seine Erfahrungen. Manche meinen aber, nur Ihr Weg wäre der richtige, aber das passt scho und muss hier nicht diskutiert werden.
Während des Entzugs ist man in der Regel sowieso nicht belastbar und kann seinen Verpflichtungen (egal ob familiär oder beruflich oder sonstwo) nur eingeschränkt oder sehr wahrscheinlich gar nicht nachkommen. Was zum Teufel spricht also dagegen, sich in eine helfende Umgebung zu begeben?
Einen kalten Entzug durchzustehen, ist in meinen Augen ein Paradebeispiel für süchtiges Verhalten. Sich nicht helfen lassen, nicht um Hilfe zu bitten, als Einzelgänger die "Sache mit sich selbst abmachen", nicht auf sich zu achten, sich nichts wert sein - das kennen wir Süchtigen doch zur Genüge. Und sollte der Neuanfang nicht mit dem Entzug beginnen???
Das man bei einem Kaltentzug sterben kann, habe ich gar nicht bedacht, was in meinem Fall sicher auch ganz gut war, aber ich bin auch der Meinung...so schnell stirbt es sich nicht...da muss schon einiges kaputt sein.
Grüßle vom Silver
Silver, Du glaubst nicht, wie "schnell es sich stirbt"...
...ein Krampfanfall, Erbrochenes eingeatmet und Aus die Maus...
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Das Leben ist schön, von " einfach " war nie die Rede.
Einen kalten Entzug durchzustehen, ist in meinen Augen ein Paradebeispiel für süchtiges Verhalten. Sich nicht helfen lassen, nicht um Hilfe zu bitten, als Einzelgänger die "Sache mit sich selbst abmachen", nicht auf sich zu achten, sich nichts wert sein - das kennen wir Süchtigen doch zur Genüge. Und sollte der Neuanfang nicht mit dem Entzug beginnen???
[ Editiert von obi68 am 02.12.09 12:18 ][/b]
Jou obi...das sehe ich auch so
@Silver
Viel Glück und gutes Gelingen bei deiner Therapie ab Montag
ZitatGepostet von J Silver Mir ist auch egal, ob jetzt Weihnachten und Silvester vor der Tür stehen. Scheiß drauf,
...is halb so schlimm bei ner ambulanten Thera...bist ja Abends immer Daheim...und kannst die Weihnachtsgeschenke unter deinen eigenen Tannenbaum legen
ZitatGepostet von J Silver ...also ich bin schon der Meinung, dass es eine Rolle spielt, was und wieviel man trinkt, um einen Kaltentzug durchzuziehen... ...aber ich bin auch der Meinung...so schnell stirbt es sich nicht...
auf welche Fakten begründest Du Deine Meinungen?
FG Thomas
Das Leben ist keine Generalprobe; Es ist die Uraufführung!
.......... Was zum Teufel spricht also dagegen, sich in eine helfende Umgebung zu begeben?
Einen kalten Entzug durchzustehen, ist in meinen Augen ein Paradebeispiel für süchtiges Verhalten. Sich nicht helfen lassen, nicht um Hilfe zu bitten, als Einzelgänger die "Sache mit sich selbst abmachen", nicht auf sich zu achten, sich nichts wert sein - das kennen wir Süchtigen doch zur Genüge. Und sollte der Neuanfang nicht mit dem Entzug beginnen???
Was dagegen spricht? Hm...man macht seine Sucht öffentlich. Für Freunde und Familie wird man vom vom Familiebvater zum Familienpatienten. Papa kann auf einmal nicht mehr alles, Papa ist krank... Die Rolle innerhalb der Familie ändert sich, verstehst du? Ein bischen noch: Ich bau Häuser, manage ne Firma, hab n großen..., ... ich bin doch nicht einer von denen, ich kann es alleine. Es ist auch viel Scham dabei. Es ist bestimmt auch Schwierig für jemanden, einzusehen, dass es nicht alleine geht, dass man Hilfe annehmen MUSS. Dass man sich jemandem anvertrauen muss, dass man auf einmal im Mittelpunkt steht...
Es ist ne ganze Menge. Es tuen sich viele schwer und der erste Schritt ist es vielleicht auch.
Du hast recht, es ist süchtiges Verhalten allein isoliert gegen die Dämonen zu kämpfen alles auf sich zu nehmen... Allein und isoliert, das ist der Fehler. Daran scheitern sie dann auch(immer wieder)
Jo Axel, jetzt pauschalisierst du aber ziemlich. Das klingt ja fast wie Neid
Eigentlich habe ich ja schon alles gesagt und ich kann auch nur für mich sprechen. Ich war zwei Tage lang unruhig und dann war es gut. Mein komplettes Umfeld weiß bescheid, sogar mein Vermieter.
Ich hätte es auch nicht getan, wenn ich nicht meiner Erfahrungen gesammelt hätte. Zwei stationäre Entzüge, ohne physische Probleme. Man sollte natürlich sich und seinen Körper ein bisschen kennen.
Thomas, also Fakten habe ich soweit nicht, aber es ist schon ein Unterschied, ob man jahrelang ein par Bier, oder ein, zwei Flaschen Wodka trinkt. Ich halte Wodka eh für das gefährlichst Zeugs, was es gibt. Was das Sterben betrifft, so habe ich das selbst erleben dürfen, als ich vor ein par Jahren gehen wollte. Naja, ich bin immer noch da.
Grundsätzlich würde ich aber niemanden raten, kalt zu entziehen. Ich glaube, dass wäre auch grob fahrlässig. Entscheiden muss das jeder für sich und ich glaube auch die wenigsten schaffen es komplett allein trocken zu bleiben. Ich kenne da nur einen. Der hat vor 15 Jahren einfach aufgehört, ohne Thera und SHG.
Tja, dann verbuchs unter "Glück gehabt" mit dem kalten Entzug Ich will das Thema auch nicht totreden, nur noch ein Kommentar zum Thema SCHAM. Wenn Du einen Anfang machen willst, Deiner Krankheit konsequent die Stirn zu bieten, ist es erforderlich, dass Du erkennst und somit auch vor anderen ausstrahlst "Ich bin krank" und nicht "Ich bin ein schwachklöpfiger Säufer" Das ist sauschwer, aber inkeiner Entzugsklinik und in keinem KH reisst man Dir den Kopf ab, auch wenn DU nach dem X-ten Mal mit Rückfall kommst, denn die sind geschult und wissen um die Krankheit. Scham sollte kein Hinderungsgrund sein, eine Klinik aufzusuchen.
Viel Glück
LOTTA
Ohne meine Umwege wäre ich prompt an mir vorbeigelaufen....
Hey, du hast gefragt, warum die nich freiwillig mit offenen Armen in die Klinik rennen. Ich hab doch nur die Gründe aufgeführt die ich alle Nase lang zu hören krieg. Und Verständnis habe ich dafür schon.
Sicherlich weiß ich was besser für einen wäre, aber wenn derjenige den Weg nun mal nicht beschreiten möchte oder aus Scham und Angst nicht kann? Soll ich ihn standrechtlich erschießen lassen?
Ich kann jemandem nur mitteilen, was ich aus meiner Erfahrung heraus weiß: Das zig versuche es zu Hause und allein zu schaffen nicht gefruchtet haben. Dass ich schon mehr als 10 Menschen mit Krampfanfällen gesehen hab, dass eine deswegen ihr Augenlicht verlor. Ich kann dir nur raten, geh in ne Klinik.
Gehen muss du selbst.
Und ganz ehrlich: Es liegt mir fern jemanden mit aller Macht und Logik zu überzeugen. Ich kann mich nicht zum Co machen. Auch Überzeugen musste dich selbst
.......... Was zum Teufel spricht also dagegen, sich in eine helfende Umgebung zu begeben?
Einen kalten Entzug durchzustehen, ist in meinen Augen ein Paradebeispiel für süchtiges Verhalten. Sich nicht helfen lassen, nicht um Hilfe zu bitten, als Einzelgänger die "Sache mit sich selbst abmachen", nicht auf sich zu achten, sich nichts wert sein - das kennen wir Süchtigen doch zur Genüge. Und sollte der Neuanfang nicht mit dem Entzug beginnen???
Was dagegen spricht? Hm...man macht seine Sucht öffentlich. Für Freunde und Familie wird man vom vom Familiebvater zum Familienpatienten. Papa kann auf einmal nicht mehr alles, Papa ist krank... Die Rolle innerhalb der Familie ändert sich, verstehst du? Ein bischen noch: Ich bau Häuser, manage ne Firma, hab n großen..., ... ich bin doch nicht einer von denen, ich kann es alleine. Es ist auch viel Scham dabei. Es ist bestimmt auch Schwierig für jemanden, einzusehen, dass es nicht alleine geht, dass man Hilfe annehmen MUSS. Dass man sich jemandem anvertrauen muss, dass man auf einmal im Mittelpunkt steht...
Es ist ne ganze Menge. Es tuen sich viele schwer und der erste Schritt ist es vielleicht auch.
Du hast recht, es ist süchtiges Verhalten allein isoliert gegen die Dämonen zu kämpfen alles auf sich zu nehmen... Allein und isoliert, das ist der Fehler. Daran scheitern sie dann auch(immer wieder)
Grüße Axel
Es klingt jetzt hart, aber Familienvater und Familienpatient schliesst sich nicht aus! Im Gegenteil. Du bist krank, und somit ein Patient. Ich habe genau diese Gedanken 2 Jahrelang aufrechterhalten und das ist nix anderes als ein INNERES DOPPELLEBEN! Ichhab das Luftschloss der Superstarken Mama aufrecht erhalten, innerlich war ich der rückfallgeplagte Alkoholpatient.
Obwohl meine Familie immer noch nicht mit der Krankheit umgehen kann, war das Zugeständnis und der Schritt,externe Hilfe zu holen dermassen erleichternd! Aber wenn Du innerlich noch nicht soweit bist kann Dich auch niemend dorthin tragen, Ich wünsch Dir dass Du den Weg findest, der für dich richtig ist Gruss Lotta
Ohne meine Umwege wäre ich prompt an mir vorbeigelaufen....