ZitatGepostet von septembersonne aber vor allem ,sei ehrlich zu Dir und Deiner Familie, was Deine Suchterkrankung anbelangt.
Zu mir bin ich schon ehrlich. Was meine Familie angeht, ist mir nur meine Frau nahe genug, um überhaupt eine Verhaltensänderung registrieren zu können, und bislang ist ihr nichts aufgefallen (oder sie hat zumindest nichts darüber gesagt). Da will ich noch ein bißchen zuwarten.
ZitatGepostet von u1953we Wenn ich hier lese und zu dem Schluss komme, hier will sich nur einer mal ausheulen, um dann weiter zu saufen, habe ich ehrlich gesagt kein Verständnis.
Heule ich? Jammere, klage, wüte ich? Im übrigen bedeutet dies für mich, dass du keinen Weg akzeptierst, mit einem Phänomen umzugehen, das dir beinahe den Hals gebrochen hätte, als den, den du selbst als hilfreich erfahren hast. Das ist verständlich, aber eine ungeeignete Gesprächsgrundlage.
ZitatSchlage dir vor, schaue ihn dir mal an, blicke ihm in sein blutunterlaufenen Augen.
Da sieht man dann das Tier in mir. Auch kein schöner Anblick.
[quote]wie weit denkst du vom Abgrund weg zu stehen?
3 Meter 50. Das heisst, wenn ich umfalle, muss ich noch mal so weit robben, bis ich hinabsehen kann.
Also bist Du mindestens 1,75 m....
...aber was gibt Dir die Gewissheit, wie weit Du "vom Abgrund" entfernt stehst?
Ich habe immer der Wirkung wegen meine Suchtmittel konsumiert(Alkohol und Tabletten), habe meine Kontrollverluste gehabt und was sollte ich mit einem Glas Wein...., ne, ne da würde ich hinterher gleich flaschenweise konsumieren....
...und was wäre dann...,mein Selbstwertgefühl,mein Selbstvertrauen wären am Boden zerstört und das nur wegen dieses kurzen Augenblickes der "Entspannung", des Berauschtseins...
Einen "Rauschzustand" und die wahre Entspannung finde ich jetzt im täglichen Leben...ich bin berauscht vom Leben, das ich so erst vor über 2 Jahren für mich entdeckt habe.
Es ist ein Suchen, das ja, aber das Finden beglückt immer wieder.
LG
Manuela
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Das Leben ist schön, von " einfach " war nie die Rede.
[quote]wie weit denkst du vom Abgrund weg zu stehen?
3 Meter 50. Das heisst, wenn ich umfalle, muss ich noch mal so weit robben, bis ich hinabsehen kann.
Also bist Du mindestens 1,75 m....
...aber was gibt Dir die Gewissheit, wie weit Du "vom Abgrund" entfernt stehst?
Ich habe immer der Wirkung wegen meine Suchtmittel konsumiert(Alkohol und Tabletten), habe meine Kontrollverluste gehabt und was sollte ich mit einem Glas Wein...., ne, ne da würde ich hinterher gleich flaschenweise konsumieren....
...und was wäre dann...,mein Selbstwertgefühl,mein Selbstvertrauen wären am Boden zerstört und das nur wegen dieses kurzen Augenblickes der "Entspannung", des Berauschtseins...
Einen "Rauschzustand" und die wahre Entspannung finde ich jetzt im täglichen Leben...ich bin berauscht vom Leben, das ich so erst vor über 2 Jahren für mich entdeckt habe.
Es ist ein Suchen, das ja, aber das Finden beglückt immer wieder.
LG
Manuela
septembersonne,
guter beitrag
zu den 3,50 meter wäre noch zu sagen das ich dem alex nur wünschen kann das er sich da nicht verschäzt hat
oder so viel schwung, das die auch nicht reichen
--------------------------------------------------------------------------------------------------- "Begehe nicht den Fehler, nicht zwischen Persönlichkeit und Verhalten zu unterscheiden. Meine Persönlichkeit ist wer oder was ich bin..... ..... Mein Verhalten hängt davon ab wer du bist."
ZitatGepostet von septembersonne Also bist Du mindestens 1,75 m....
Ich habe anders gerechnet, mit 10 cm Sicherheitsabstand.
Zitat...aber was gibt Dir die Gewissheit, wie weit Du "vom Abgrund" entfernt stehst?
Ich kenne den Abgrund der Verzweiflung. Der hat mit meinem Alkoholkonsum gar nichts zu tun, und den habe ich zum Glück auch schon länger nicht mehr mit eigenen Augen gesehen. Die Entfernung dorthin kann ich einschätzen. Ich kenne auch (einige wenige) Kontrollverluste. Die sind aber im Laufe der Zeit immer seltener geworden und in den letzten Jahren gar nicht mehr aufgetaucht. Daher wäre die Einschätzung, dass der Abgrund näher sei als ich denke, wohl eher ideologisch als aus der Erfahrung begründbar.
Zitat Ich kenne auch (einige wenige) Kontrollverluste. Die sind aber im Laufe der Zeit immer seltener geworden und in den letzten Jahren gar nicht mehr aufgetaucht. Daher wäre die Einschätzung, dass der Abgrund näher sei als ich denke, wohl eher ideologisch als aus der Erfahrung begründbar.[/b]
Das nenne ich vermeintliche "euphorische Sicherheit". Die packt ein wenn man nicht aufpasst ruck zuck. Kaum kann man wieder klarer denken, schon beginnt man sein tun herab zu spielen. Ich für meinen Teil stürzte immer dann in diese Falle, wenn ich so dachte! Heute kenne ich diesen "Schweinehund" und ich traue ihn keinen Millimeter.Denn immer wenn dieses denken beginnt schmilzt das Eis des See den man mit der Sucht betreten hat rasant.Im nächsten Schritt sucht man sich die passende Hintertür.Die heißen kann "Ich habe alles unter Kontrolle..." Oder "Ein Bier,Wein,e.t.c schadet nicht.." Oder,oder,oder.Vorsicht kann ich nur sagen das Eis wird dünn, sehr dünn
Ich ging in die Wälder,denn ich wollte Leben wohl überlegt Leben. Damit ich in der Stunde meines Todes nicht inne würde, das ich nicht gelebt habe.(H.D. Thoreau)
trockensein bedeutet für mich, dass ich gucke, woran hat es gelegen, wie war mein Verhalten. Das Verhalten auch bevor ich angefangen habe zu saufen. Das ist ne schwierige Analyse, sich selbst seine Fehler einzugestehen. Trockensein bedeutet nicht nur aufzuhören mit der Trinkerei, nein man muss auch sehen, was kann man verändern an sich selbst und kann man damit leben, denn es darf kein Zwang entstehen. Sonst wird das nichts. Wie sieht das mit der Tolleranz gegenüber Anderen aus. Wenn ich hier lese und zu dem Schluss komme, hier will sich nur einer mal ausheulen, um dann weiter zu saufen, habe ich ehrlich gesagt kein Verständnis. Und das ist wiederum ein Fehler von mir. Zur Zeit kann ich aber nicht anders.
Zitat:
"Gut ich persönlich für mich sehe es so wie die meisten hier, aber auch Alex Weg ist ein möglicher gut zu leben.Denn wer bis über 50, nach 20 Jahren saufen veränderung wünscht, obwohl er keinen äußeren Druck verspürt, hat einfach schon eine wichtige Erkenntnis gemacht. Ich halte esfür kontraproduktiv für seinen Weg, ihm den möglichen Weg in die totale Abhängigkeit ständig vorzuzeichnen."
frage mich nur, wo nimmst du diese "Weisheit" her? Schlage dir vor, schaue ihn dir mal an, blicke ihm in sein blutunterlaufenen Augen.
lg uwe
Moin Uwe,
also erst mal zum 2. Teil deiner Post: Ich kann Alex nicht in die Augen sehen, aber ich kann lesen. Und in seinen (zugegebenermaßen sehr anstrengenden) Zeilen, lese ich immer wieder Zweifel an seinem Tun heraus. Er macht sich schon was vor, aber er ist sich wriklich nicht sicher - sonst würde er nicht hier rumposten und sich ständig Kritik einfangen. Es sei denn -worüber ich auch schon nachgedacht habe - das ist hier für ihn eine Spielwiese, mit der er seine nüchterne, ihm wohl viel zu lang vorkommende, Zeit totschlägt. Auch dafür spricht bei seinem superintellektuellen Gelaber einiges. Naja, ich schau mir das noch ne Weile an.
Zum ersten Teil deiner Post: Ich bin ganz deiner Meinung, dass Trockensein nur ein teil des Weges ist. Wie gehe ich aber weiter? Ich trinke seit 15 Tagen nichts, habe angefangen Dinge für mich zu tun, werde mir ab Januar eine SHG anschauen (geht vorher nicht: Auto kaputt, Weihnachten, Sylvester...), versuche drüber zu reden, aber ich bin nicht zufrieden.Wenn die Abende kommen hat sich meine Einstellung nicht verändert, ich möchte mich einfach ausklinken und schlafen. Da ich nicht trinke, wodurch ich um 21.00 Uhr selig ratzte, weiß ich nichts wirklich Zufriedenstellendes mit mir anzufangen.Ich bin zwar beschäftigt, aber nicht zufrieden.Wo fange ich an?
Zitat Da ich nicht trinke, wodurch ich um 21.00 Uhr selig ratzte, weiß ich nichts wirklich Zufriedenstellendes mit mir anzufangen.Ich bin zwar beschäftigt, aber nicht zufrieden.Wo fange ich an?
Vielleicht wagst du einen ersten Blick auf die "Baustellen deines Lebens"Es ist sehr hilfreich einen Blick auf das Verhalten zu werfen was ein prägte beim "nass" sein.Bei mir zumindest ist dies so.Und viele dieser Verhaltensweisen hinterlassen nun ein ungutes Bauchgefühl.Also beginne ich dies Schritt für Schritt abzustellen.Das ist aber bekanntlich ein Prozess, kein Sprung.Denn ein Sprung kann überfordern und in die enge treiben.Und die Folgen könnten fatal sein.Ein Fuß vor dem anderen klappt aber immer sehr gut.Fange mit dem leichtesten Thema an und mit der Übung wagst du automatisch den nächsten etwas schwereren Schritt.
Ich ging in die Wälder,denn ich wollte Leben wohl überlegt Leben. Damit ich in der Stunde meines Todes nicht inne würde, das ich nicht gelebt habe.(H.D. Thoreau)
das mit in die augen sehen, war ja nur bildlich gemeint. ich versuche es mir nur vorzustellen, wie er aussieht. dabei sehe ich mich, wie ich es vermieden habe in den spiegel zu schauen. also nicht alles so wörtlich nehmen.
zum zweiten teil deiner post.
du schreibst, du trinkst jetzt 15 tage nichts. nach 15 tagen hat sich da noch nichts regeneriert. da brauchst du viele monate, ja jahre. in der klinik wurde mir von den ärzten gesagt, dass es 2 jahren dauern kann, bis sich die letzte faser erholt hat. als nächsten punkt mußt du gucken, was tut dir gut. bei mir war es so, ich habe mich ständig unter druck gesetzt oder setzen lassen. am liebsten alles gestern schon erledigt und das mit größtmöglicher perfektion. alles unsinn. mir ist heute meine innere ruhe sehr wichtig. was heute nicht wird, wird morgen. allerdings klappt das auch nicht immer, noch nicht.(ich will mich ja nicht unter druck setzen) was ich damit sagen will, habe geduld mit dir. ich z.b. könnte mir ein leben ohne partner nicht vorstellen. es wäre für mich ein leeres leben, aber ich kenne leute, die das gegenteil behaupten...................
ja, ein Partner fehlt mir sehr.Aber wenn ich mit mir selbst nicht im Reinen bin, ist es (vorallem nach 9 Jahren) so schwer andere an einen ran zu lassen.
...und wenn man sich selbst nicht wirklich akzeptiert, lässt man auch an anderen kein gutes haar, zumindest geht mir das so.Habe an jedem was ausetzen...
ZitatGepostet von Magdalena42 ...und wenn man sich selbst nicht wirklich akzeptiert, lässt man auch an anderen kein gutes haar, zumindest geht mir das so.Habe an jedem was ausetzen...
Das kenne ich nur zu gut. Je mehr ich gelernt habe, mich selbst so zu akzeptieren, wie ich halt nun mal bin, desto weniger wurde dieses Verhalten.
Zwischendurch falle ich zwar immer mal wieder in dieses Verhaltensmuster zurück. Das ist dann der Zeitpunkt, an dem ich versuche, mal etwas genauer hinzusehen, was denn eigentlich bei mir nicht stimmt.
Seit ich weiß, was dahinter steckt, kann ich jedoch auch über die ewigen Nörgler und Lästerer eher hinwegsehen, weil mir klar ist, daß die halt ein Problem mit sich haben, das sie auf andere projezieren.
mir hat mal ein tagebuch geholfen. da kann man alles reinschreiben, was einen bewegt. das wirkt, wenn man es nach einem viertel jahr nachlesen kann. du wirst dich wundern.
dann ist es ja gut, dass man solche Sachen später mal hier im Forum nachlesen kann. Obwohl ich hier nicht alles reinschreibe. Vielleicht ist Tagebuch doch eine gute Idee!