ZitatGepostet von swajj14 ... die Gedanken möchte ich ja nicht aus dem Kopf verlieren, weil man da vielleicht unachtsam wird, aber ich will einfach den Kopf frei haben für andere Sachen....
Vielleicht sind andere Sachen nicht so wichtig im Moment, wie erstmal Deine Abstinenz, Dein Unterbewußtsein will Dir etwas mitteilen, gerade auch in Träumen.
Hab Geduld, bei mir war es am Anfang meiner Abstinenz, als hätte ich ein Gewitter im Kopf, dieses Auf und Ab der Gedanken und Emotionen...., aber ich war froh mich überhaupt wieder bewußt spüren zu können und habe mich auf "Entdeckungsreise" begeben.
LG
Manuela
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Das Leben ist schön, von " einfach " war nie die Rede.
ich denke dein Weg ist gut, es kommt auf die Auseinandersetzung mit dem Thema an und dadurch gewinnt man auch immer Kraft für die Abstinenz -zumindest geht das mir so. Was für gesellschaftliche auch hilfreich sein kann, ist mit den Freunden drüber zu reden.Ich habe das schon teilweise praktiziert und es hilft unheimlich. Ich habe mein Problem nicht so dratisch dargestellt, weil ich jetzt kein "Problemfall" werden wollte, aber ich habe ihnen gesagt, dass ich auf dem besten Wege bin, die Kontrolle über meinen Alkoholkonsum zu verlieren und deshalb lieber die Notbremse ziehe. Damit war das thema durch und die anderen waren sensibilisiert und ich habe mein gesicht nicht verloren. Ich bin immernoch nicht an dem Punkt, dass ich mein Problem richtig öffentlich machen will.Aber so geht es auch ganz gut.
ZitatIch habe es heimlich gemacht und wollte die Flasche auch verstecken. (1)Dann dachte ich mir, zum einen merkt er es eh und zum anderen weiß ich, (2) im Moment hat mich die Sucht wieder, aber nicht für lange. (1)Also habe ich sie sichtbar stehen lassen und mich bewußt auf eine Diskussion eingelassen.
Fang ich mal mit (2) an: Die Sucht hat dich wieder, aber nicht für lange . Schöner Selbstbetrug, sagt jeder Alkoholiker (und hätte es auch gern) nach einem Rückfall.
zu (1): Bist du sicher, dass du nicht einfach die Absolution wolltest (auch hier im Forum)? Nach dem Motto: "Schaut her, ich hab's ja nicht (wie früher ?) heimlich getrunken! Ist ja alles halb so wild." Das kenn' ich (als Co) auch von meinem Bruder noch. Ich hatte da zwar ein schlechtes Gefühl, bin aber auf die Tour hereingefallen , d.h. ich hab's akzeptiert.
In meinen Augen hast du 2 Kardinalfehler für einen Abstinenzwilligen begangen:
1.) Du hast dich (zu früh) in eine Situation gebracht, die dich überfordert hat. Wenn du aufhören willst mit Trinken, dann hat das oberste Priorität (und nicht irgendwelche Feiern).
2.) Du hast schlicht und einfach deinem Saufdruck nachgegeben. Da hilft jetzt auch kein Schönreden.
Mach's in Zukunft besser.
Liebe Grüße Werner
---------------------------------------------------------------- It's nice to be a Preiss, it's higher to be a Bayer
Hallo Shara, nein, richtig öffentlich mache ich es auch nicht, soll heißen, mein Mann, meine Ärztin, die Gruppe weiß bescheid und da werde ich auch in Zukunft offen sein. Freunden wird es wohl nicht weiter auffallen, da ich ja meist zuhause getrunken habe. Wenn wir mal weggegangen sind, was auch heute nicht so häufig ist, habe ich wenig bis garnichts getrunken. Ich denke für mich, mehr Personen müssen es im Moment nicht sein.
Auseinandersetzung mit dem Thema ist wichtig, da stimme ich Dir zu....
Zitatnach dieser Logik hätten die Menschen die morgens am Kiosk stehen kein Problem.
erstens geht's um swajj14 und nicht um alle Menschen, die am Kiosk stehen und zweitens haben die am Kiosk (ich nehme an du meinst die, die dort Alkohol trinken) ja wirklich kein Problem damit - zumindest solange sie nicht damit aufhören wollen .
Schönen Tag noch Werner
---------------------------------------------------------------- It's nice to be a Preiss, it's higher to be a Bayer
das was svajj und shara hier geschrieben haben, gehört für mich in die ruprik "geeier". immer schön die hintertür offen halten, es könnte ja mal passieren........
Die Offenheit ist meiner Erfahrung nach ein ganz wichtiger Schritt. Wenn Du beginnst, Deine "Hintertürchen" zu verschliessen, dann geht der Weg nach vorne.
Viel Kraft LG LOTTA
Ohne meine Umwege wäre ich prompt an mir vorbeigelaufen....
ZitatGepostet von swajj14 Freunden wird es wohl nicht weiter auffallen, da ich ja meist zuhause getrunken habe. Wenn wir mal weggegangen sind, was auch heute nicht so häufig ist, habe ich wenig bis garnichts getrunken.
wenn ich das Dein früheres Trinkverhalten so lese, kann ich keinen Unterschied zu Deinem silvesterlichem "Ausrutscher" erkennen....es ist das selbe Trinkmuster, dass Du auch früher hattest.
Denkst Du, es ist die große Errungenschaft dabei, es (diesmal) Deinem Mann nicht verheimlicht zu haben?...der es evtl sowieso gerochen hätte
es gibt ein schönes Zitat von Max Frisch, das ich wegen möglicher Verletzung des Copyrights nicht zu schreiben wage. Sinngemäß heißt es darin, dass auch meine Selbstkritik fragwürdig ist, weil ich mich damit scheinbar über meine Mängel erhebe, indem ich sie ausspreche und ihnen dadurch das Entsetzliche nehme, das zur Veränderung zwingen würde. Nun will ich nichts dramatisieren. Du kritisierst dich ja gar nicht, sondern hast geschrieben:
"Ich kann nicht mal sagen, dass ich ein schlechtes Gewissen hatte, weil ich eigentlich wusste, ich will das nicht und ich werde, sobald ich aus der Stresssituation raus bin, wieder aufhören."
Du hast also 3 Flaschen Bier getrunken und das mit gutem Gewissen, weil du eigentlich wusstest, du willst das nicht. Irgendwie erheitert mich diese Vorstellung. Liegt wohl an der Erinnerung an mein eigenes früheres Verhalten.
Friedi
____________________________________________________________________________________________________ Wenn du am Morgen erwachst, denke daran, was für ein köstlicher Schatz es ist, zu leben, zu atmen und sich freuen zu können. Marc Aurel
ZitatGepostet von dry68 [b]Moin swajj[quote]Gepostet von swajj14 Freunden wird es wohl nicht weiter auffallen, da ich ja meist zuhause getrunken habe. Wenn wir mal weggegangen sind, was auch heute nicht so häufig ist, habe ich wenig bis garnichts getrunken.
Swaij, mir ist grad der Satz ins Auge gestochen, den Dirk zitiert hat.
Ich hatte es auch so gemacht, zuhause "vorgetrunken", dann hat beim Ausgehen mit den Freundinnen ein Viertele gereicht . Hab auch gedacht, die merken es nicht. ABER: DAS WAR FALSCH GEDACHT!
Als ich von der LZ kam, mich überall geoutet hatte, offen drüber redete, erntete ich mehr als einmal den Satz:
"Klar haben wir das gewusst" Die haben sich nur nicht getraut, mich darauf anzusprechen."Warum hast DU nicht gesagt, dass Du ein Problem hast"?
Es haben viele Leute gewusst, als ich mich in Sicherheit gewogen hatte.
Es ist ja nicht nur die Fahne, sondern auch das veränderte Wesen, man merkt das erst an anderen, wenn man selbst trocken ist. Darum ist das sog. Verheimlichen nicht nur ein Selbstbetrug, sondern auch .eine Verunsicherung der anderen, denen indirekt damit die Mglkeit genommen wird Dir zu helfen.
LG LOTTA
Ohne meine Umwege wäre ich prompt an mir vorbeigelaufen....
ZitatGepostet von u1953we das was svajj und shara hier geschrieben haben, gehört für mich in die ruprik "geeier". immer schön die hintertür offen halten, es könnte ja mal passieren........
lg uwe
Naja, mit meinem "Geeier" fahre ich ganz gut. Bin weiterhin abstinent und kriege die nötige Unterstützung meiner Freunde.Nur weil ich mein Problem nicht in allen Einzelheiten schildere, heißt es ja nicht, dass es meine Freunden nicht auffallen würde, wenn ich Alkohol trinke.Natürlich weiß ich nicht, ob sie etwas sagen würden, aber die Garantie hätte ich auch nicht, wenn ich eine große Sache draus machen würde. Meine Erfahrung bisher mit dem Thema ist, dass zwar jeder Verständnis zeigt und unterstützt, aber soviel mit der Sache gar nicht zu tun haben will.
ZitatGepostet von Magdalena42 [quote]Gepostet von u1953we
[b]Meine Erfahrung bisher mit dem Thema ist, dass zwar jeder Verständnis zeigt und unterstützt, aber soviel mit der Sache gar nicht zu tun haben will.
Hi Shara
Das stimmt schon, aber was erwartet man von Freunden die sich mit der Materie nicht auskennen??
Ich hab mich selbst hinterfragt und hab mich dran erinnert, dass ich viele Jahre vor meinem Problem gemerkt habe dass eine Freundin von mir zuviel und auch wohl heimlich trinkt.
Es wurde in ihrer Abwesenheit getuschelt, keiner - auch ich nicht - hatte damals den Mut, sie anzusprechen. Ich hatte damals auch keine Ahnung von der Krankheit und habe es nicht verstanden, dass sie säuft obwohl sie eine super Familie und einen lieben kleinen Sohn hat.
Ich war genauso, drum habe ich meine Erwartungshaltung Nichtsüchtigen gegnüber sehr geändert.
Die Freundin lebt übrigens nicht mehr, sie ist beim klaten Entzug gestorben, ihr Sohn ist 9 Jahre alt.
Von meinem Freundeskreis sind doch 2 übriggeblieben, die sich -als ich mit ihnen über mein Problem geredet habe - informiert haben und mir bis heute zur Seite stehen.
Solche Freunde wünsche ich Dir, sie sind wertvoll.
LG LOTTA
Ohne meine Umwege wäre ich prompt an mir vorbeigelaufen....