ZitatGepostet von septembersonne[/i] Ich hatte noch nie einen Rückfall, bin 3 Jahre ohne Medis und 2 Jahre und 6 Monate ohne Alk und wenn ich höre und lese wie schnell es zu einem Rückfall kommen kann, dann behelfe ich mich eben noch dieser "Gehhilfen".
Und genau das bezweifele ich. "Es" kommt nicht zu einem Rückfall ohne deine innere Zustimmung, der Vergleich Randolfs mit dem Überfall passt.
Wie es aussieht (schau mal in die neuere Fachliteratur) wird die Therapie von (sich selbt so bezeichnenden) "problematisch" bzw. süchtig trinkenden Menschen künftig optimiert, das heisst, mehr auf die jeweiligen Trinkgewohnheiten abgestimmt. Das starre Konzept "Alkoholiker ist man wenn... und wenn man das ist, muss man so und so verfahren" passt nicht auf jeden, der mal süchtig getrunken hat. Zu viele Faktoren spielen eine Rolle bei der Entstehung dieser Art der Sucht mit.
Ich konnte und kann mit diesem Konzept nichts anfangen, für mich selbst mal nicht. Für viele andere mag es hilfreich sein - ich persönlich wäre (und bin) nicht damit klar gekommen, den Focus starr auf den Alkohol zu richten (mir fällt dazu immer das Kaninchen und die Schlange ein).
Ich zähle auch nicht meine abstinenten Jahre, ich müsste jetzt auch auf dem Kalender nachrechnen, wann ich das letzte Mal Alkohol konsumiert habe.
Übrigens - bin ich heilfroh, dass ich in meiner Jugend keine Drogentherapie gemacht habe - das Konzept der 70er, 80er Jahre war ein völlig anderes als heute. Damals wurden die Leute gezwungen, sich ganz klein zu machen, sie mussten vor der Therapie erstmal (physisch) lange Zeit laut um Hilfe schreien (z.B. "Daytop"). Man war der Auffassung, die Persönlichkeit (zumindest ein Teil) eines Drogenkonsumenten müsse zerstört werden und dann neu aufgebaut - natürlich hatten die Therapeuten den Plan. War damals ein anerkanntes Konzept!
Und - ich kenne heute noch Leute, die sagen, dass man es ohne Therapie nicht schaffen könne. Das sind vorwiegend Leute, die selbst eine Therapie gemacht haben. Ich kenne etliche, die auch ne Zeitlang gedrogt hatten und dann wieder aufhörten, wie ich (es gab in den 70ern ja kaum Leute, die nicht mindestens eine Droge ausprobierten). Die tauchen übrigens auch in keiner Statistik auf.
Nachtrag: habe mir eine neuere Daytop Seite gerade angeschaut - auch dort ist die Zeit nicht stehen geblieben. Ein Therapieschema für alle kann es nicht geben, so der Tenor im unteren Text.
ZitatGepostet von Randolf An eine feindliche innere Übernahme ohne Vorankündigung glaub ich nicht. Randolf[/b]
ja und nein. wenn jemand im laufe der jahre die angelegenheit etwas lockerer sieht, nicht aufpasst beim alk in lebensmitteln z.b., dann kann es passieren, dass die feindliche übernahme stattfindet. war glaube ich bei mir so. aber genau kann ich es nicht sagen.
ZitatGepostet von u1953we Gepostet von Randolf An eine feindliche innere Übernahme ohne Vorankündigung glaub ich nicht. Randolf
ja und nein. wenn jemand im laufe der jahre die angelegenheit etwas lockerer sieht, nicht aufpasst beim alk in lebensmitteln z.b., dann kann es passieren, dass die feindliche übernahme stattfindet. war glaube ich bei mir so. aber genau kann ich es nicht sagen.
lg uwe
gestern hast Du mir noch geschrieben, dass Dir was gefehlt hat und
ZitatGepostet von u1953we ich habe mir damals nichts sehnlicheres gewünscht, als mal zu saufen.
also hat doch keine feindliche Übernahme stattgefunden, sondern Du wolltest es im Grunde und hast es zugelassen.
Mal was klarstellen:
Ich hab nix gegen Dich, ich hab dich nicht auf dem Kieker und ich bin nicht der Grossinquisitor.
Ich hab nur eines gelernt: Im Sinne einer entspannten Trockenheit ist es sehr hilfreich, auf einen genauen Sprachgebrauch zu achten. Was war eigentlich genau los als ich dieses und jenes getan habe? Für mich macht es die Trockenheit leichter, wenn ich offen sehe, dass ich damals eben saufen wollte, auch wenn ich ein paar Verschönerungsmassnahmen drübergelegt hatte - und jetzt will ich das eben nicht mehr.
Würde Dir vielleicht auch zu mehr Entspannung verhelfen, wenn Du erkennst, dass Deine Chancen ganz andere sind, wenn die Trockenheit aus Dir selbst kommt.
Bis jetzt kommst Du mir vor, wie wenn Du immer noch an Deinem Langzeitrückfall knabberst. Aber damals war das einfach noch nicht Deins, so wie das manchmal durchscheint. Du warst noch nicht durch. Und das wiederum finde ich für einen Alkoholiker einen relativ normalen Vorgang...kein Grund, sich noch Jahre später zu grämen.
ZitatGepostet von Lotta1 Ich denke es ist einen Unterschied, ob man früher den Alkohol auch zum Genuss konsumiert hat oder nur als Zweck zum Rausch.
auch nicht bei jedem. In 25 Jahren Sauferei hatte ich von jeder Trinkform mal was. Also könnte mich auch alles triggern. Jede Trinkform und jedes Getränk. Die letzten Mal waren es sogar gerade die Genusstrinker, wo ichs mir auch vorstellen konnte. Denn die saufen unproblematisch...hätte ja ganz nett sein können. Aber eben nicht bei mir.
So, und jetzt mach ich hier mal Pause. Ich will was arbeiten.
ich habe meine 7 jährige saufpause genau so aus überzeugung angefangen, wie die jetzige. mir war damals klar, nie wieder. nur mit der zeit hat sich das verwaschen, ich bin nicht mehr so achtsam mit mir umgegangen. ich denke heute es waren die lebensmittel, hier ne mon chery, da ne schwarzwälder torte..... und zum schluß war es ein urlaubsbier dann ging das weiter hier ne autohauseinweihung, da ein richtfest dann mal ein bauabschlußfeier und der schalter hatte sich umgelegt. ich glaubte, ich bin ein harter hund und schaffe das, pustekuchen.
hallo uwe, ich stelle mir das ganz, ganz furchtbar schlimm vor, wenn man als harter hund durchs leben gehen muss, damit man nicht wieder anfängt zu saufen. vielleicht hab ichs aber auch nur wieder nicht verstanden
ich sehe das im zusammenhang mit meiner"kontrollierten" sauferei. ich hatte zu solchen veranstaltungen keinen kontrollverlust, ich hatte mich in der öffentlichkeit im griff. keiner von meinen kunden hätte gedacht, dass ich ein massives problem hatte. schauspieler halt. ich tendiere eher zum epsilon typ, so steht es in meiner akte, aber ich denke eher gamma. mir ist das eh wurscht, fakt ist, ich kann mit dem zeug nicht umgehen.
ZitatGepostet von fitti genau und was nützt es dir zu wissen was für ein Trinktyp,du bist.
Du kannst dich inniglich in die heißgeliebte, schutzbietende Schublade kuscheln und dich wohlbehütet fühlen und sicher und vor allem zugehörig, irgendwohin... anstelle zu dir selbst.
ich habe meine 7 jährige saufpause genau so aus überzeugung angefangen, wie die jetzige. mir war damals klar, nie wieder. nur mit der zeit hat sich das verwaschen, ich bin nicht mehr so achtsam mit mir umgegangen. ich denke heute es waren die lebensmittel, hier ne mon chery, da ne schwarzwälder torte..... und zum schluß war es ein urlaubsbier dann ging das weiter hier ne autohauseinweihung, da ein richtfest dann mal ein bauabschlußfeier und der schalter hatte sich umgelegt. ich glaubte, ich bin ein harter hund und schaffe das, pustekuchen.
lg uwe
Hallo Uwe
So, so, die 7 jährige Saufpause hast Du also genau so angefangen, wie die jetzige - ich ergänze mal sinnvoll - Saufpause......
ZitatIm Sinne einer entspannten Trockenheit ist es sehr hilfreich, auf einen genauen Sprachgebrauch zu achten
Da solltest Du mal über MTs Worte nachdenken. Denn Du sprichst hier tatsächlich von "deiner jetzigen Saufpause"
LG,
Sabine
Liebe bedeutet, jemanden zu haben, der unsere Vergangenheit versteht, an unsere Zukunft glaubt und uns heute so annimmt wie wir sind. :love3:
Komm auf die Hufe, die ersten Hände, die helfen können, stecken in den eigenen Hosentaschen! Zitat Nonick
Ich halte das überhaupt nicht für Wortklauberei, sondern für richtungsweisend, was mein Unterbewusstsein angeht. Ich möchte mich nicht (mehr) unbewusst in die Irre führen lassen. Bewusst natürlich auch nicht. Du etwa?
Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden Worte, achte auf Deine Worte, denn sie werden Taten....usw.
In diesem Sinne bin ich gern ein Wortklauber
Liebe bedeutet, jemanden zu haben, der unsere Vergangenheit versteht, an unsere Zukunft glaubt und uns heute so annimmt wie wir sind. :love3:
Komm auf die Hufe, die ersten Hände, die helfen können, stecken in den eigenen Hosentaschen! Zitat Nonick
ich habe ja nicht gesagt, dass du unrecht hast. werde mir zukünftig etwas mehr mühe geben müssen. aber ob ich dann noch schreiben will, wenn ich mir jedes wort 3mal überlegen muß dann ists mir lieber man spricht mich darauf an.