der sinn des lebens ist nun mal in erster linie, wenn man kinder hat, diese zu beschützen und sich an ihnen zu erfreuen.ines, kann ich nachvollziehen. ich frage mich, was machen die, die keine kinder haben?
ZitatGepostet von u1953we der sinn des lebens ist nun mal in erster linie, wenn man kinder hat, diese zu beschützen und sich an ihnen zu erfreuen.ines, kann ich nachvollziehen. ich frage mich, was machen die, die keine kinder haben?
lg uwe
die müssen dann keinen erschiessen, wenn jemand ihren nicht vorhandenen Kindern was antut
das mit dem "anderen Menschen" sollte keineswegs den Wert und die Bedeutung mindern, den Kinder selbstverständlich für Eltern haben.
Und kalt fand ich den Satz schon, aber halt in erster Linie dir selbst gegenüber, Inessi.
Was mich im Endeffekt überleben und trocken werden ließ ist halt, daß ich gelernt habe, daß der wichtigste Mensch in meinem Leben erst mal ich selbst bin. Ich bin übrigens auch der einzige Mensch, der mich mein Leben lang garantiert nicht verlassen wird. Und das heißt ja nicht, daß ich einen anderen Menschen nicht lieben kann, aber halt nicht bis zur Selbstaufgabe.
Aus deiner Äußerung lese ich halt heraus, daß du denkst, dein Leben würde dann keinen Sinn mehr haben und das finde ich gerade für einen Suchtkranken bedenklich. Das Thema Selbstbewußtsein ist ja für die meisten Süchtigen ein ganz Entscheidendes.
ZitatGepostet von obi68 Was mich im Endeffekt [...]trocken werden ließ ist [..], daß ich gelernt habe, daß der wichtigste Mensch in meinem Leben erst mal ich selbst bin. Ich bin [...] auch der einzige Mensch, der mich mein Leben lang garantiert nicht verlassen wird. Und das heißt [..]nicht, daß ich einen anderen Menschen nicht lieben kann, aber halt nicht bis zur Selbstaufgabe.
Druckreif! Zwar schon mehrfach gelesen hier und da, aber wenn du selbst das verinnerlicht hast und lebst, bist du nur zu beglückwünschen, ansonsten wünsche ich dir und mir, dass das Gewußte und Begriffene auch tatsächich immer wieder umgesetzt wird.
danke für Dein mich sehr anrührendes Post. Du hast ausgesprochen, was ich seit Tagen versuche auszudrücken. Gerade das Positive und Hilfreiche am Nüchternsein beschreibst Du: Hilfe anzunehmen, nüchtern und erwachsen sich der Situation stellen, Leid zuzulassen und zu verarbeiten, statt zuzuschütten.
Ich denke, die Überlegungen, was muß mir widerfahren, daß ich einen Freifahrschein zum Saufen habe, sind ein 'nasses' Überbleibsel; Alkohol wird immer noch als 'Problemlösungsmittel' betrachtet.
Als vor etwas über zwei Jahren meine jüngere Tochter drei Tage auf den Tod lag (sich aber dann GöttinseiDank wieder berappelte), war mir ganz klar, wenn ich jetzt trinke, schade ich nicht nur mir, sondern auch meiner Tochter. Davon abgesehen, erschien mir das Trinken in keiner Phase als 'wünschenswert', als Problemlösungsmittel.
Zur Diskussion, die auch in dieser Form von Zeit zu Zeit in der Gruppe hochkocht: Sich von Zeit zu Zeit vorzustellen, was ist, wenn... halte ich für durchaus legitim im Sinne von Vorsorge. Sich aber zu überlegen, wer muß sterben, daß ich wieder saufen kann/darf (so in meiner Gruppe passiert), halte ich für 'nasses' Lättagschwätz.
ZitatGepostet von Tara5 Darunter gab es ganz bewusste Entscheidungen zum trinken [...] Für mich ergab sich damals als Frischling [..]das Fazit, möglicherweise kann ich wirklich nicht wissen, wie ich zu so einem Zeitpunkt reagiere.
Für alles was war - danke. Zu allem, was sein wird - ja. [..]
Dein gesamtes post scheint mir über die üblichen Maßen reflektiert. Ich wollte hier nur noch mal die mir marginalen Gedanken zitieren.
Was mich im Endeffekt überleben und trocken werden ließ ist halt, daß ich gelernt habe, daß der wichtigste Mensch in meinem Leben erst mal ich selbst bin. Ich bin übrigens auch der einzige Mensch, der mich mein Leben lang garantiert nicht verlassen wird. Und das heißt ja nicht, daß ich einen anderen Menschen nicht lieben kann, aber halt nicht bis zur Selbstaufgabe.
Aus deiner Äußerung lese ich halt heraus, daß du denkst, dein Leben würde dann keinen Sinn mehr haben und das finde ich gerade für einen Suchtkranken bedenklich. Das Thema Selbstbewußtsein ist ja für die meisten Süchtigen ein ganz Entscheidendes.
Das alles, was Du schreibst ist auf Kinder überhaupt nicht übertragbar, und aus meiner Sicht haben solche "Suchthilfegrundsätze" in der Beziehung zum eigenen Kind -oder überhaupt zu Kindern - auch überhaupt nix zu suchen. Ich hätte ja mal versuchen können das erste Jahr mit meinen Zwillingen ohne bewusste, zeitlich begrenzte Selbstaufgabe hinzukriegen. Das hätte keiner von uns überlebt.
Kinder können sinngebend sein, müssen aber nicht. Genaugenommen schlimm wenn ausschliesslich sie es sind, vor allem für sie selbst. Ich selbst hätte mir auch andere Lebensentwürfe vorstellen können. In der Beziehung/Liebe zum eigenen Kind läuft ja auch noch ein uraltes genetisches Programm ab, da kommt kein Suchthilfegrundsatz gegen an. Zum Glück.
Für mich gibts übrigens auch keinen einzigen Grund mehr zum Saufen, darum gings mir nicht in meinen vorherigen Beiträgen. Zum Glück kann ich mich noch gut an den Depri und das körperlich überaus miese Gefühl erinnern, was mich in zwanzig Jahren Saufen begleitet hat. DAS noch einer für mich schlimmen Situation obendraufzusetzen, ne, auf keinen Fall.
Bin ja noch nichtmal zwei Jahre trocken und hoffe, daß ich nie vergesse, daß ich mich immer nur zwischen Bier 1 bis 5 gut fühlte, ansonsten aber mies mies mies. Entweder Kopfschmerzen Magenschmerzen oder Saufdruck oder Depri oder Ängste oder die Angst das Bier geht aus bevor der Pegel erreicht ist oder strunzblau. Irgendwas war immer
Bei mir sind es jetzt dann 3 Jahre, aber ich kann mich auch noch sehr gut an die Zeit, in der alles dunkel in mir war, erinnern. Echt, wenn ich dran denke und mir gewisse Situationen vergegenwärtige, krampft sich in mir alles zusammen und ich fühle gewissermaßen nach, wie ich damals empfunden habe.
Ist zwar schwächer geworden, aber ich hoffe, daß es nie ganz verblasst.
ZitatGepostet von Kleinerfuchs Für mich ist das, was Inessi schrieb genauso wie das, was Adriana schrieb ein Weg, mit der Angst vor der Situation umzugehen, die als am unerträglichsten empfunden wird.
Exakt. Ich behalte mir vor, meine Entscheidung auch wieder überdenken zu können. Ich bin auch überzeugt, dass ich das Recht habe, mein Leben zu beenden, wenn ich es als unwürdig empfinden werde. Der Alkohol würde dann vermutlich nur noch als Mutmacher fungieren. Eine eigene chronische Erkankung spielt dabei auch eine wesentliche Rolle, meine Haltung ist also nicht so ohne Weiteres übertragbar.
Mein Leben besteht aber nicht aus "Trockenheit", wie es auch nie aus saufen bestanden hat. Ich fühle mich darin meistens sehr wohl - ich finde mich überhaupt und generell vom Leben reich beschenkt. Alkohol hätte gar keinen Platz mehr darin, er war mir eine Übergangsphase lang eine Überlebens-Hilfe und bevor, oder kurz nachdem er zum Selbstzweck wurde habe ich aufgehört. Es ist auch niemand da, der mir das trinken verbieten würde, ich machs also nicht für jemand anderes. Ich brauchs einfach nicht mehr, es würde massiv stören.
Ich habe keine Kinder, aber meine Erfahrungen haben mir gezeigt, dass, wenn jemand ein Kind verliert, das wohl das Entsetzlichste sein muss, was einem Menschen wiederfahren kann. Ich habe auch eine Nachbarin nach dem Tod ihres Kindes langsam mental hinwegscheiden erlebt, immer mehr, nach ein paar Jahren war sie so durcheinander, dass sie Freunde nicht mehr erkannte - ganz ohne Alkohol.
ZitatGepostet von Inessi
Aber wenn der Verlust eines geliebten Menschen mich emotional mit voller Wucht trifft, spielt das Rationale keine Rolle mehr.
Ich mag zwar keine "man sollte" Sätze, aber den Satz, dass man nicht urteilen sollte, bevor man nicht so und so lange in den Schuhen dieses, über den man urteilt,gegangen ist, den find ich aus eigenem Erleben treffend. Ich hab schon etliche getroffen, die sagten "in deinem Fall würde ich" - und die, kamen sie dann in eine solche Lage sagten "ach, das hätte ich nie gedacht, dass das so ist - auf einmal kann ich dich verstehen". Und mir selbst es das auch schon so ergangen.