Prinzipiell denke ich, das alles was mir hilft ,nicht mehr trinken zu müssen,gut und richtig ist und wenn es der Glaube daran ist.
Wie sieht es aus,bei anderen Süchten, liegen da auch schon Studien vor?
Darf ich fragen,was Du im Monat für dieses Medikament bezahlst und was ist, sollte es es einmal vom Markt genommen werden?
LG
Manuela
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Das Leben ist schön, von " einfach " war nie die Rede.
Glaube ist bei allem wichtig, der Glaube an sich selbst insbesondere. Ist mitunter ja auch das schwierigste, diesen wieder aufzubauen. Bei nichtstofflichen Süchten gibt es gute Erfolge bei Adipositas und Spielsucht.
Meine Kosten liegen bei 8 bis 9 Euro pro Monat, nach ca 25,– in den ersten drei Monaten. Im Laufe der Zeit benötigt man immer weniger, mal sehen ob ich es demnächst komplett absetzen werde.
Vom Markt genommen wird es sicher nicht, es ist ja ein altbewährtes Medikament zur Linderung von Spastiken bei MS und anderen neurologischen Erkrankungen.
Kurzes Update im „Dunkelsten Winter Deutschlands“. Da ich auf die Einahme jeglicher Antidepressiva verzichte, bin ich über die antidepressive Wirkung von Baclofen froh. Dies vor dem Hintergrund, dass in früheren Winterperioden Depressionen immer nahe am Rückfall schrammten. Auch während langjähriger Trockenperioden war die sonnenlose Zeit nie problemlos. Antidepressiva, Sonnenstudio, Psychotherapie konnten daran nicht viel ändern.
Dieser Winter ist der vierte Winter mit Baclofen und der erste, der mich wirklich schlaucht. Die ersten drei Winterperioden waren problemlos. Kalendermäßig sind wir GSD in ein paar Tagen aus dem gröbsten raus. Fazit: auch mit Baclofen gehören lange dunkle Winter zu den Dingen, die ich nicht ändern kann ...
und für mich kann kein winter je so dunkel sein, dass ich deshalb wieder zu saufen anfangen würde. und ich leide auch unter depressionen, weiß also, wie es sich anfühlt.
Diese Sicherheit würde ich für mich generell nicht reklamieren wollen. Für mich ist es besser, nicht zu weit in die Zukunft zu blicken und, sag niemals nie, klingt für mich realistischer.
mich interessiert die körperliche wirkung von baclofen - magst du mir eine frage beantworten?
das ursprüngliche einsatzgebiet von baclofen sind spastiken und wenn ich das richtig recherchiere, kann es generell zur entkrampfung bei allen starken muskelverspannungen eingesetzt werden. baclofen unterbindet die weiterleitung des reizes zwischen den zellen im rückenmark. bei einer krankhaften verkrampfung der muskulatur werden bestimmte nerven andauernd aktiviert. lassen die von den nervenzellen kommenden signale nicht nach, entsteht durch die dauerhafte anspannung des muskels ein krampf.
Ich habe seit langem chronische verspannungen im bereich schädel-kiefer-hals-nacken-schultern-arme. sie tauchen täglich neu auf - trotz unterschiedlichen behandlungsansätzen (antidepressiva, cranio, zahnschutzschiene, spiraldynamik).
"meine" verspannungen lösen vor allem nach langer arbeit am bildschirm, und oft, wenn ich in entspannung zu gehen versuche, körperliche symptome aus, die an erlittene panikattacken erinnern. dabei wurde ich aufgeklärt, dass es zu angststörungen kommt, wenn körperliche symptome, die ungefährlich sind, als gefährliche symptome fehlinterpretiert werden. dies führt zu angst und einer vermehrten anspannung, dies wiederum zu eine verstärkung der symptome, der angst und angstgedanken. die spirale der angst entgleist und kann immer wieder durch situationen oder körperliche symptome ausgelöst werden.
also auch durch wie auch immer entstandene verkrampfungszustände selbst?
meine frage an dich:
welchen stellenwert hat die körperlich entkrampfende wirkung deiner meinung nach innerhalb der alkoholtherapie mit baclofen? wie sind deine erfahrungen mit der wirkung auf der körperlichen ebene?
vorab erstmal, ich bin kein Arzt und infolge dessen sind meine Antworten aus dem eigenen Erleben oder dem von anderen. Angst vor der Angst hast Du beschrieben, eine bekannte Spirale die von dem, der es kennt, als sehr belastend empfunden wird. Alkohol funktioniert eine ganze Weile als Angstlöser, ist glaub' ich bekannt.
Olivier Ameisen beschreibt in seinem Buch, die „erste Wirkung“ von Baclofen war das Verschwinden der Anspannungen mit der er Zeitlebens zu kämpfen hatte, kurz danach ist auch die Angst verschwunden. Du solltest auf jeden Fall mit Deinem Neurologen darüber reden, vielleicht rät er Dir zu einem Versuch.
Es wird angenommen, dass Baclofen in der Behandlung von Alkoholismus überwiegend bei vorliegender Angsterkrankung besonders gut wirkt. Problem dabei: viele verwechseln die vom Entzug bekannten Angstsymptome mit einer Angsterkrankung. Sie nehmen dann Baclofen und sind ganz begeistert über das Verschwinden der Angst. Dann kommt die Erleichterung darüber die ausgiebig gefeiert werden muss. Den Rest kannst Dir denken ...
mich interessiert die körperliche wirkung von baclofen - magst du mir eine frage beantworten?
das ursprüngliche einsatzgebiet von baclofen sind spastiken und wenn ich das richtig recherchiere, kann es generell zur entkrampfung bei allen starken muskelverspannungen eingesetzt werden. baclofen unterbindet die weiterleitung des reizes zwischen den zellen im rückenmark. bei einer krankhaften verkrampfung der muskulatur werden bestimmte nerven andauernd aktiviert. lassen die von den nervenzellen kommenden signale nicht nach, entsteht durch die dauerhafte anspannung des muskels ein krampf.
Ich habe seit langem chronische verspannungen im bereich schädel-kiefer-hals-nacken-schultern-arme. sie tauchen täglich neu auf - trotz unterschiedlichen behandlungsansätzen (antidepressiva, cranio, zahnschutzschiene, spiraldynamik).
"meine" verspannungen lösen vor allem nach langer arbeit am bildschirm, und oft, wenn ich in entspannung zu gehen versuche, körperliche symptome aus, die an erlittene panikattacken erinnern. dabei wurde ich aufgeklärt, dass es zu angststörungen kommt, wenn körperliche symptome, die ungefährlich sind, als gefährliche symptome fehlinterpretiert werden. dies führt zu angst und einer vermehrten anspannung, dies wiederum zu eine verstärkung der symptome, der angst und angstgedanken. die spirale der angst entgleist und kann immer wieder durch situationen oder körperliche symptome ausgelöst werden.
also auch durch wie auch immer entstandene verkrampfungszustände selbst?
meine frage an dich:
welchen stellenwert hat die körperlich entkrampfende wirkung deiner meinung nach innerhalb der alkoholtherapie mit baclofen? wie sind deine erfahrungen mit der wirkung auf der körperlichen ebene?
herzlichen dank!
orsa
[ Editiert von orsa am 07.03.13 10:59 ]
Hey orsa.
Ich leide seit Langem unter nächtlichen Wadenkrämpfen, ein Symptom bei PNP und hatte heftige Probleme mit der sog. Schaufensterkrankheit(PAVK), die aber inzwischen etwas weniger geworden sind.
Muskelkrämpfe bei trockenen "Langzeitalkoholikern"-das Thema scheint nicht unbekannt zu sein und hat meistens mit der Schädigung der Nerven (PNP) zu tun.
Meine Neurologin hat mir aktuell den Wirkstoff Carbamazepin und bei grösseren Problemen Baclofen verschrieben. Leider bekomme ich offenbar von Baclofen viele, der nicht unerheblichen Nebenwirkungen!
Schwindel, Taumel, Vergesslichkeit,Unwohlsein allgem.-aber das muss ja nicht bei Jedem so sein.
Auf sicher hatte ich einen grossen Magnesiummangel(was auch zu Muskelkrämpfen führt),der aber Bestens mit Brausetabs von Penny behoben wird.
Aber ob Muskelkrämpfe und Verspannungen die gleichen Ursachen haben, möchte ich bezweifeln...
Sind Deine Anspannungen nicht eher psychosomatischer Natur und vielleicht erledigen sich diese bald, wenn Du psychisch stabiler bist? Verspannungen an diesen Stellen hatte ich auch!
Jemand sagte, dass käme von den ganzen Niederschlägen (Niederlagen) meines Lebens..ich würde immer noch glauben, es kann und darf nicht sein, dass es mir einmal wirklich so gut geht...irgendwas muss noch kommen und das ich deswegen den Kopf einziehe..
War Baclofen nicht eher beim Thema Craving (Suchtdruck) im Gespräch?
LG Peter
_______________________________________________ Ich bin,wie ich bin,die Einen kennen mich,die Anderen können mich.... C.Adenauer
ja, peter, klar gings in diesem thread um die wirkung von baclofen aufs craving. mich interessiert aber der zusammenhang zwischen der baclofenwirkung auf die körperliche verspannung und derjenigen auf den suchtdruck.
ich befinde mich seit meiner kindheit in einem dauerangespannten zustand. alkohol mag punktuell entspannt haben und wurde von mir als jugendliche sicher als medizin eingesetzt, um zu vergessen, was da zuhause mich so unter dauerspannung setzt. bis der alkohol die anspannungen dann selbst erzeugte.
ein teil davon geschieht auf der körperlichen ebene, der andere auf der psychischen. das die beiden miteinander verschränkt sind, ist klar.
wenn muskuläre verspannungen auf der psychischen ebene angegangen werden können, weshalb dann nicht auch umgekehrt psychische anspannung auf der körperlichen ebene?
ich hatte gsd keine muskelkrämpfe bisher. die verspannungen aber bestehen seit jahren. wenn ich schon so lange nachts meine zähne dermassen aufeinanderbeisse, dass ich davon sogar zwei frontzähne verloren habe, ist das weder alleine der ungünstigen zahnstellung (unterbiss) zuzuschreiben, noch alleine psychischen ursachen. das muster "verspannung" ist tief verankert und nur schrittweise zu lösen. es wurde auch nur marginal besser während den längeren abstinenzphasen, die ich vorzuweisen habe.
kennen denn noch andere hier diese verspannungssymptome?