Mir ist das einfach zu hart gegen dich selbst. Dann kann ich die Rückfälligen verstehen das die es mit der Angst zu tun bekommen und sich als Versger fühlen.
Hart gegen mich selbst bin ich dann wenn ich wieder saufe. Härter geht für mich gar nicht. Ich empfinde dry nicht hart gegen sich selbst, sondern aufmerksam sich selbst gegenüber.
Für mich selbst wäre ein Rückfall eine Mega- Katastrophe, weil ich alles woran ich mit und an mir arbeite und auch das Leben, das ich mir aufbaue und weiter aufbauen möchte -mindestens erstmal- in den Sand setzen würde.
Das ist es mir nicht wert. Genauer, der Alkohol ist mir gar nichts mehr wert. So oder so nicht. Ich kann mir auch keine Situation vorstellen, die mit Alk leichter oder besser zu bewerkstelligen wäre, im Gegenteil
In 2 1/4 Jahren Abstienenz habe ich naturgemäss auch genügend problematische und belastende Situationen erlebt um zu wissen, daß es ohne Alk um einiges leichter ist, Lösungen zu finden.
Mir gehts gut ohne Alk, besser als jemals vorher.
Krank würde ich mich fühlen wenn ich wieder saufe, aber doch nicht jetzt, so
Dieter, Du klingst für mich insgesamt nicht zufrieden sondern zwanghaft abstinent.
Ein beliebtes Thema, auch in meiner Gruppe : Rückfall.
Also, ich interpretiere es so und dass ist meine ganz persönliche Ansicht (auch wenn ich wieder virtuelle Haue kriege"). Ist es ein einmaliger "Ausrutscher" für einen Abend und am nächsten Tag wieder vorbei, ist es ein Zeichen für mich, da ist eine Baustelle, was ist passiert, warum ist es passiert, wie kann ich es das nächste Mal, wenn ich wieder in diese Situation komme, besser machen. Deshalb wird es niemals passieren, dass in unserer Gruppe jemand wg. eines Rückfalls "rund gemacht" wird. Passiert in anderen Gruppen.
Ein Rückfall bedeutet für mich, ich trinke wieder und mein Weg geht wieder bergab.
Das Risiko, vom Ausrutscher in einen Rückfall zu kommen, ist natürlich unvorhergesehen und kann böse enden. Deshalb würde ich auch nie einen Ausrutscher als harmlos bezeichnen. Aber ist es passiert und ich kann meinen begonnen richtigen Weg wieder aufnehmen, muss ich die Sache bearbeiten. Mich dann nachträglich in Vorwürfe zu stürzen und mir ein schlechtes Gewissen zu machen (ist natürlich trotzdem irgendwo da)ist kontroproduktiv.
So wird es in großen und ganzen auch bei uns in der Gruppe gesehen.
ZitatGepostet von dieter2807 Dann kann ich die Rückfälligen verstehen das die es mit der Angst zu tun bekommen und sich als Versger fühlen.[/b]
Jo...Wie willst Du es denn sonst nennen?
So hart wie´s klingt....aber das sollen sie auch, denn sie haben doch auf ganzer Linie versagt, so lange sie im Rückfall drin stecken
Und der wird auch nicht dadurch besser, dass ich Mir dann, wenn es zu spät ist einrede: "OK...das passiert ja so Vielen, deswegen isser halb so schlimm"
Im besten Falle kommt mit etwas Übung dabei raus: "OK...einen hab ich noch"
Denn, dann hab ich meine Krankheit immernoch nicht im Griff. Punkt!
Etwas "im Griff haben" heißt doch, etwas unter Kontrolle zu haben. Und das bedeutet, etwas zu beherrschen , wozu ein starker Wille gehört.
Ich sehe es für mich anders. Ich konnte den Schritt tun, meine Machtlosigkeit dem Alkohol gegenüber einzugestehen, zu verinnerlichen. D. h., mir ist klar, wenn ich das erste Glas trinke, hat der Alk mich im Griff, beherrscht mich. Solange ich mir dessen bewusst bleibe , nicht leichtsinnig und überheblich werde oder in den Glauben verfalle, der Alk könnte für mich Abhängige irgendetwas Positives bewirken, brauche ich keinen starken Willen und muss auch nichts im Griff haben. Ich muss mir nur meiner Machtlosigkeit in Bezug auf Alk bewusst bleiben und auf mich achten. Auf diese Weise konnte ich kürzlich rückfallfrei ins 9. trockene Jahr gehen.
Friedi
Ich finde diese Darstellung als sehr treffent Wir wollen auch zufieden trocken sein. Das heißt auch für mich den Kampf gegen den Alkohol aufzugeben. Zu kapitulieren. das habe ich lange nicht verstanden. Seid dem ich nicht mehr so hart gegen mich selbst bin auch einen vermeidlichen Rückfall nicht mehr als Katastrophe sehe bin ich gelassen und fühle mich wieder frei. Ich würde mich mit sicherheit nicht mehr frei fühlen wenn ich kämpfen würde den Alkoholismus in den Griff bekommen wollte. Ich beobachte mich, ich lerne aus meinen Fehlern und versuche Situationen zu vermeiden oder den Suchtdruck endgegen zu steuern
Es wäre mir sehr angenehm, wenn Du von Deinem hohen Ross steigst und mich nicht mehr meine Liebe nennst. Das darf nur eine ganz besondere Freundin, Du nicht.
Ich habe in meinem Beitrag ganz bewußt nicht das Wort "nie" gebraucht, meine Entscheidungen treffe ich immer nur für heute und ich fahre seit 11 Jahren trocken und zufrieden damit. Den Tipp mit zu keiner Zeit an keinem Ort habe ich übrigens von einem der seit 30 Jahren nicht nur Alkoholiker, sondern trockener Alkoholiker ist - nahtlos, dem kann ich glauben
Wer ist Deiner Meinung nach ein erfahrener Alki, der mir lächelnd bescheinigt das ich auf meinem Weg nicht so weit komme?
ZitatNiemand möchte einen Rückfall . Das ist wohl klar. Aber was ist wenn ich Rückfällig bin . Bin Ich dann ein Versager. Ist den ein Rückfall so erniedrigent ung wirlich sooo Schlimm?
Dein Eingangsposting klingt mir schon sehr nach Bitte um Absolution. Dazu der Link zum Thema Suchtgedächtnis und schon passt es. Jetzt brauchst Du nur noch jemanden, der das abnickt.
Ich bleibe jedenfalls dabei, bei mir findet Rückfall heute nicht statt, egal was ist, der Preis - Wahnsinn oder Tod - ist mir eindeutig zu hoch.
Viel Glück Uta
Endschuldige vielmals ich wollte dich nicht ärgern es sollte eine nette Geste sein meine Liebe ist doch nett gemeint aber Ok ich sitze weis Gott nicht auf einem hohen Ross Ich weis wer hoch sitzt fällt tief. Ich bin schon oft gefallen aberb nie von sehr Hoch denn das tut weh Ist es nicht eher so Das die Behauptung von dir Nie wieder Rückfällig zu werden von sehr hoch kommt. Ich bitte dich , Dich nicht angegriffen zu fühlen. Denn das will ich bestimmt nicht
ZitatGepostet von dieter2807 Seid dem ich nicht mehr so hart gegen mich selbst bin auch einen vermeidlichen Rückfall nicht mehr als Katastrophe sehe bin ich gelassen und fühle mich wieder frei.
Ich weiß schon was Du meinst: Du nimmst IHM damit etwas den "Schrecken".
Aber ob Du es nun glaubst oder nicht, ich bin da auch sehr gelassen und fühle Mich in der Beziehung ebenso frei.
Ich brauche im Gegensatz dazu aber keine "Zugeständnisse/Kompromisse" (nenne ich das mal) an Meinen ärgsten Feind.
Warum soll ich jetzt nicht DAS...von vorn herein, als Katastrophe sehen, was auch eine Katastrophe wäre...wenn es denn soweit käme.
Da belüge ich Mich ja schon wieder selbst
Wer weiß, wie das in ein paar Jahren ist, aber bis jetzt brauche diese klare Linie.
Zitat von dir Und der wird auch nicht dadurch besser, dass ich Mir dann, wenn es zu spät ist einrede: "OK...das passiert ja so Vielen, deswegen isser halb so schlimm"
Im besten Falle kommt mit etwas Übung dabei raus: "OK...einen hab ich noch"http://www.saufnix.com/galerie/smilies/sly.gif
Ich teile absolut nicht deine Meinung. Ich bin sicher das auch genau weist das das so keiner zu " IHM " sagen wird
Als ich meine erste Therapie machte war die direckte Wirking gleich Null. Ich fing sofort mit dem Saufen wieder an. Ich ging dann als ich Hilfe brauchte auch zu keinem Arzt und auch zu keiner Selbsthilfegruppe. Weil ich Angst hatte vor Leuten die mich Maßregeln werden . Angst als Versager betrachtet zu werden. Angst vor Leuten die so hart sind wie du und ich habe deswegen sehr lange weitergesoffen. Bis ich einfach nicht mehr konnte. Dann hab ich mir Hilfe geholt . Ich habe um Hilfe gebeten. Alles war anders als ich befürchtete. Man hat mir geholfen . Überall hat man mich mit offenen Armen willkommen geheißt. Mein Arzt fragte mich warum ich denn nicht früher gekommen bin. Ich habe ihm gesagt : " aus Angst und Scham" Heute weis ich das das Falsch ist
Als ich meine erste Therapie machte war die direckte Wirking gleich Null. Ich fing sofort mit dem Saufen wieder an.
...na siehste...schade um den schönen Therapieplatz
....und damit es bei Mir garnicht erst...
soweit:
Zitat Gepostet von dieter2807 Ich habe um Hilfe gebeten.
...kommt, gehe ich diesen für Dich "harten" Weg.
Denn, ich befürchte bei Mir ganz stark, dass ich...
diese wahren Worte:
ZitatGepostet von dieter2807 Alles war anders als ich befürchtete. Man hat mir geholfen . Überall hat man mich mit offenen Armen willkommen geheißt. Mein Arzt fragte mich warum ich denn nicht früher gekommen bin. Ich habe ihm gesagt : " aus Angst und Scham" Heute weis ich das das Falsch ist
...im Falle eines Rückfalls auch wieder vergessen würde
Ich sagte nicht das die Therapie keine Würkung hatte Kurzfrißtig war sie ohne DIRECKTE WÜRKUNG. Aber langfrißtig hatte ich viel gelernt und mitgenommen.