mein Name ist Sven und ich bin Jahrgang 73. Bis vor ca. 3 Jahren habe ich regelmäßig Alkohol getrunken. Täglich 2-3 Flaschen Bier nach Feierabend und am Freitag kamen immer noch hochprozentige Sachen hinzu. Bis dahin ging es mir gesundheitlich eigentlich ganz gut. Währen meiner Alkoholikerkarriere bin ich nie in irgendeiner Form auffällig geworden. Keinen Alkohol im Strassenverkehr und auch nicht während der Arbeitszeit. Im Jahre 2007 beschlichen mich immer wieder Müdigkeit und Depressionen. Also ging ich zum Hausarzt und stoppte vorerst den Alkoholkonsum. Der Hausarzt nahm Blut ab und sonographierte meine Leber. Befund: deutliche Fettleber, GGT 45, GOT 51, GPT 81, sämtliche anderen Werte waren innerhalb der Norm. Gleichzeitig begann ich eine 2 jährige Psychotherapie. Die Psychoterapie blieb ohne Erfolg. Während dieser Zeit beobachtete ich meinen Körper immer genauer und ich hatte den Eindruck es kämen immer mehr diffuse Symptome einer Leberschädigung hinzu, wie etwa ein Palmarerythem, brüchige Fingernägel, Schuppen, Blähungen, Gefäßerweiterungen im Gesicht und an den Händen. Mit der Diagnose Fettleber gab ich mich nicht zufrieden und wendete mich an einen Internisten. Dieser überwies mich im März 2010 an die Hepatologie der Frankfurter Uniklinik. Dort wurde ebenfalls Blut abgenommen und eine Farb-Dopplersonographie durchgeführt. Der Befund lautete: Leber normal groß, Oberfläche glatt,Parenchym homogen, leicht stärker echogen, Pfortader normal weit, Vmax 22cm/sek., Steatosis Hepatis 1.Grades,kein Anhalt für fibrotischen oder zirrhotischen Umbau, keine portale Hypertension, Blutwerte: GGT 11, GOT 22, GPT 18, alle anderen ermittelten Werte waren auch innerhalb des Normbereiches. Im Juli war ich das letzte Mal bei meinem Hausarzt. Befund: immer noch Fettleber, GGT 10, GPT 11. Seit kurzem habe ich einen diffusen Juckreiz am Oberkörber und an den Oberarmen und ich glaube die Gefäßerweiterungen im Gesicht und an den Händen nehmen zu. An verschiedenen Körperstellen habe ich nach mechanischer Einwirkung sofort Petechien. Also bin ich wieder zum Hausarzt und zum Internisten. Beide erzählen mir ich hätte keine Leberzirrhose. Allerdings weisen die von mir beobachteten Symptome auf eine Zirrhose hin. Meinem Hausarzt schlug ich vor eine Biopsie bzw. Laparoskopie zu machen, er lehnte aber ab und sagte er würde sich mit mir nicht mehr über dieses Thema unterhalten. Ebenso reagierte der Internist. Seit einem Jahr habe ich keinen Tropfen Alkohol mehr zu mir genommen und den regelmäßigen Alkoholkonsum hatte ich ja bereits vor mehreren Jahren eingestellt, da ich ja panische Angst vor einer Zirrhose habe. Laut meinen Informationen, ist eine Zirrhose nicht immer mittels Ultraschall und Leberwerten erkennbar. Ich bin völlig verzweifelt und weiss nicht mehr was ich machen soll. Es vergeht kaum eine Minute in der ich nicht panische Angst vor einer Zirrhose habe. Wie sind Eure Erfahrungen hinsichtlich Diagnostik und Symptomen?
Meine Leberwerte waren seinerzeit etwa 4mal oberhalb des Grenzwertes, na kein Wunder bei ca. 0,5 Liter Schnaps am Tag. Nach Trockenlegung gingen diese Werte nach genau 8 Wochen auf die ganz normalen Werte herunter, und sie blieben auch dort unten. So ist jedenfalls der Normalfall.
dry68
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29.10.2010 13:49
#4 RE: Benötige Rat, panische Angst vor Leberzirrhose
ZitatGepostet von Psychotiker Wie sind Eure Erfahrungen hinsichtlich Diagnostik und Symptomen?
Bitte helft mir.
Sven[/b]
Jo...die schlechte Nachricht: Ich kenne und hatte u.a. auch alle diese Symptome...und habe Leberzirrhose (CHILD-B)
Die gute Nachricht: Mit Absicht schrieb ich nicht "ich leide unter meiner...", sondern, "ich habe..."...
Da ich trotz meiner Zirrhose keinerlei Einschränkungen (mehr) habe....alles Essen, das Leben in vollen Zügen genießen, und laut der Aussage meiner Internistin trotzdem 100 werden kann, stört mich das nicht die Bohne
...Da geht es jedem Diabetiker schlechter als mir!
Einzige "Einschränkung" (wenn man das so sehen mag:rolleyes: (für mich aber nur zusätzlicher Motivator)...:
...NURWENN...ich weiterhin Abstinent lebe, wird das auch so bleiben
Ansonsten kann ich mir gemeinsam mit der ersten Flasche Schnaps auch gleich nen Platz auf dem Friedhof reservieren lassen
Die gute Nachricht: Mit Absicht schrieb ich nicht "ich leide unter meiner...", sondern, "ich habe..."...
Hallo Dirk, manches was ich hier lese, macht mir ganz schön zu schaffen. Und dann macht es aber auch wieder Mut, weil so viele hier, wie auch Du, nicht resigniert haben, sondern wieder oder erst recht "leben".
Genau das ist auch mein Ziel.
LG Usa
Es ist besser, geringe Taten zu vollbringen, als große zu planen. (Chinesisches Sprichwort)
dry68
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gelöscht
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29.10.2010 14:49
#6 RE: Benötige Rat, panische Angst vor Leberzirrhose
auch ich würde Dir raten, Dich mit Deiner Angst vor einer Leberzirrhose auseinander zu setzen, anstatt Dich auf die Leberzirrhose an sich zu konzentrieren. Du bist in einer Uniklinik untersucht worden - und wohl ohne Befund. Nimm dies einfach mal als Fakt - und schau Dir Deine Angst an. Vielleicht solltest Du dafür genauso profesionelle Hilfe suchen, wie Du Dir das für Deinen Körper suchst.
ZitatGepostet von Usa Hallo Dirk, manches was ich hier lese, macht mir ganz schön zu schaffen. LG Usa
hallo Usa, das freut mich zu lesen. "Zu schaffen machen" kann ja auch positiv sein, oder mitunter auch negativ. Aber dieses stellt sich meistens erst eine Weile später in voller Schönheit heraus, gell?!! Besser gucken können als früher nochn im Glimmer will auch erst neu erlernt sein, Gruß Max
ZitatGepostet von Max mX hallo Usa, das freut mich zu lesen. "Zu schaffen machen" kann ja auch positiv sein, oder mitunter auch negativ. Aber dieses stellt sich meistens erst eine Weile später in voller Schönheit heraus, gell?!! Besser gucken können als früher nochn im Glimmer will auch erst neu erlernt sein, Gruß Max[/b]
Hallo Max, Du hast so etwas von Recht, und es bewirkt gerade so viel in mir, zwar positiv, aber es fordert mich sehr, weil ich mich zum ersten mal wirklich mit dieser Krankheit auseinandersetze.
LG Usa
Es ist besser, geringe Taten zu vollbringen, als große zu planen. (Chinesisches Sprichwort)
Hallo Sven! Wurdest du auch auf Hep C getestet? nach deiner Beschreibung nehm ich das mal an, möchte dich aber zur Sicherheit darauf hinweisen. (ich habe mich auch lange zeit sehr leberkrank gefühlt bzw. immer über meine leber lamentiert - das immer mit mein trinken erklärt... mehrmals blutwerte und so testen lassen, bis dann endlich ein internist auf die idee kam mich auf hep C zu testen. alles gute birgitt
vielen Dank für die Antworten. Die Tests bezüglich Hepatitis B/C waren negativ und Hepatitis a war positiv. Allerdings habe ich mich vor ein paar Jahren mit Twinrix impfen lassen, daher ist der Hepatitis A Test positiv ausgefallen.
Hallo Sven, ... und wie siehst Du Deine Situation und Deine Ängste jetzt, nach den Antworten????
Ich denke auch, man sollte sich eine zweite ärztliche Meinung holen..... das kann auf jeden Fall nicht schaden. Aber man muss auch aufpassen, dass man sich nicht in eine Richtung verrennt, wenn es ggf. nicht begründet ist.
ich weis auch nicht so richtig was ich von den Antworten halten soll. Eigentlich suche ich Gewissheit bzw. Sicherheit, die mir scheinbar niemand geben kann. Am schlimmsten sind die Vorwürfe, welche ich mir über mein früheres Fehlverhalten (Alkoholmißbrauch) und die möglichen Konsequenzen mache. Ständig beobachte ich meinen Körper und bringe jede Veränderung mit meiner Leber in Verbindung. Meine Gedanken kreisen nahezu ständig um den Zustand meiner Leber und den damit verbundenen Symptomen. Wenn ich wieder einmal eine Panikattacke habe, google ich ständig im Netz bezüglich Leber, Leberwerte, Leberzirrhose usw.. Aufgrund der Zweitmeinung habe ich auch zwei Hausärzte (einen Allgemeinarzt und einen Internisten). Bis vor Kurzem war ich fast jede zweite Woche bei einem der beiden Hausärzte wegen verschiedener Symptome. Ebenso habe ich bereits einige Besuche beim Hautarzt (wegen Leberhautzeichen)hinter mir. Einer der Hausärzte hat mich wegen meiner Ängste an einen Psychiater/Neurologen überwiesen, bei welchem ich auch war. Dieser hat mir Tabletten verschrieben. Da diese Tabletten laut Packungsbeilage die Leber beeinträchtigen können, nehme ich sie natürlich nicht zu mir.