ich glaube das vieles leichter zu ertragen ist, wenn es einen schuldigen gibt. jemand auf den man böse sein darf ohne den es nicht passiert wäre und der eigendlich dafür auch strafe verdient.
manchmal gibt es den aber garnicht.
ich neige dann auch dazu mir dann jemanden auszukucken auf den ich meine negativen gefühle projektieren kann.
in deinem fall hat deine freundin sogar doppelt und dreifach schuld.
das du trinkst das du liebeskummer hast das du einsam bist
und das schlimmste, ihr geht es auch noch gut dabei sie ist sich keiner schuld bewust. du das opfer, zahlst die zeche!
oder ist das was geschehen ist nicht einfach nur der normale wahnsinn des lebens und niemand trägt dafür die verandwortung?
verandwortung ist auch ein gutes stichwort in diesem zusammenhang. sobald du einen schuldigen hast, gibst du auch die verandwortung für das geschehene ab und machst dich selber zum großen opfer.
opfer zu sein ist einfacher zu bewältigen als wenn man sich eingestehen muß auch ein wenig die täterschaft zu haben.
ist sie wahrhaftig die schuldige allein verandwortliche?
wärest du nie abhänig geworden wenn sie nie mitgetrunken hätte? hättest du keinen liebeskummer wenn sie dir nie ihre liebe gestanden hätte? wärest du jetzt nicht einsam wenn sie sich nie neu in einen mann verliebt hätte?
mary
--------------------------------------------------------------------------------------------------- "Begehe nicht den Fehler, nicht zwischen Persönlichkeit und Verhalten zu unterscheiden. Meine Persönlichkeit ist wer oder was ich bin..... ..... Mein Verhalten hängt davon ab wer du bist."
@ Mary: Kätzchen hat ja definitiv von INDIREKT gesprochen und auch später nur von eine evtl. Mitschuld, sie scheint sich ihrer eigenen Verantwortung durchaus bewusst, ist zur Entgiftung und seit dem Trocken... ihr Gefühlsleben macht ihr das Leben schwer... und das ist halt etwas wo wir alle durchmüssen und jeder seinen eigenen Anker hat oder auch nicht...
@rdtina: ich lese Dich ja sehr gerne, aber für manches fehlt mir halt noch die Durchsicht, um es zu verstehen...
Aber das ist aus meiner Sicht ein 1a-Klasse-Beitrag und ich danke Dir dafür, das lesen zu dürfen!
Von meiner ersten Giftlerclique sind mehr als die Hälfte tot, in der Psychiatrie oder im Knast.
Auch bei den nächsten Stationen gab es einige, die längst gestorben sind, und fast immer im Zusammenhang mit Drogen und Alk.
So gesehen habe ich noch ziemlich viel Glück gehabt.
Andererseits sind aber auch viele natürlich schon viel früher wieder abgesprungen bzw. hatten nach der Probierphase genug. Einige von denen haben wir früher bedauert, weils ihnen gleich so schlecht ging, dass sie keine Lust mehr auf Excesse hatten.
Heute sehe ich das so, man muss schon lange genug überhaupt so viel reinkriegen, damit man abhängig werden kann. Und man muss sich wohl genug dabei fühlen, dass man die Wiederholung sucht - egal warum.
die scheinst auf dem Weg, Gefühle so zu leben, wie Du sie empfindest.
Das Gefühl der Liebe birgt auch immer einiges an Erwartungen und Enttäuschungen. Bewahre das Gute in Dir und schliesse ab, wenn Du kannst. Wenn Du es nicht kannst, so sieht es aus, lass Dir helfen, damit Du Deine Trockenheit und Sensibilität auch weiter geniessen kannst.
Liebe, nicht reflektierte insbesondere ist auch eine Form der Sucht.
In diesem Zusammenhang neigte ich auch schon mal dazu Schuld zu verteilen. Das hilft aber nicht wirklich.
Mache Dich und gedanklich Deine Freundin frei und öffne Dich Deinem neuen Leben.
da fallen mir spontan die wale ein. die schwimmen freiwillig an den strand und müssen/wollen da verenden. warum?
ja, das ist Sucht. Die müssen an den Strand schwimmen, weil die Kippen im Wasser nass würden. Und sie begehen Selbstmord, weil sie dann feststellen, dass sie kein Feuerzeug dabeihaben..
Jörg, Dein Beitrag hat mein altes Herz erfreut!
Die schärfsten Kritiker der Elche waren früher selber welche
ZitatGepostet von Kätzchen8 Habe seit 21. 10. eine ambulante Entgiftung gemacht, und seitdem nicht mehr getrunken.
Hallo Kätzchen8, Ich kann Dir leider keine Tipps geben, bin selbst noch auf einem sehr steilen Weg, ABER !!!, ich finde auch, sei erstmal ganz doll stolz auf Dich, die ambulante Entgiftung gemacht zu haben, und seitdem auch keinen Alkohol mehr getrunken zu haben . . .
LG Usa
Es ist besser, geringe Taten zu vollbringen, als große zu planen. (Chinesisches Sprichwort)
ZitatGepostet von Elefantino Denn die freiwillige und bewusste Aufnahme von Giften in gesundheitsgefährdender Dosis ist bestimmt nicht in der Natur angelegt. Schon mal ein Tier gesehen, das so etwas macht?
[ Editiert von Elefantino am 22.11.10 23:22 ]
witzigerweise gibt es gerade von Elefanten Berichte, dass sie auch mal in Schnapslager einbrechen.
Abgesehen davon ist der Hang zum Alk durchaus in der Natur angelegt. Alkohol zeigt nämlich süsse und vollreife Früchte an, was für unsere Vorfahren ein ziemlich wichtiges Zeichen war. Und der ganze körpereigene Abbauapparat ist auch nicht erst entstanden, seitdem es Alkis gibt.
Nur war das Zeug früher nicht jederzeit und in beliebiger Menge verfügbar und das war der bgrenzende Faktor.
Es liegt sicherlich nicht in der Natur des Menschen, zu saufen. Es ist aber Fakt, dass manche Menschen eine Veranlagung haben, d.h. anfällig sind für Suchterkrankungen. Je nachdem, wie der Mensch gestrickt ist. Sicherlich haben wir alle selbst das Glas zum Mund geführt, dass hat niemand anders für uns getan. Ob uns jetzt aber eine Schuld trifft, dass lasse ich mal dahingestellt. Saufen ist krank und nichts anderes.
Ich habe bereits in jungen Jahren den Alk als Mittel zum Zweck eingesetzt. Kann ich was dafür, dass ich mich mit Alk psychisch besser gefühlt habe, als ohne? Ich habe mir immer Leute rausgesucht, die auch gerne trinken. Mit den anderen war ja nichts los. Ich bin "schönen" Trinkerlebnissen immer hinterhergerannt und habe immer wieder gesoffen, auch alleine. So wurde ich immer süchtiger.
Es liegt an der Entwicklung des Menschen und der daraus entstehenden Persönlichkeit. Manche Menschen können Alk gar nicht ausstehen und anderen bekommt er so gut, so dass sie glauben, es ist alles besser mit Sprit in der Birne. Letzteres trifft oft auf Personen zu, die schon ihr Leben lang Probleme haben, zumeist im zwischenmenschlichen Bereich.
Ich habe mich früher nur selten wohl gefühlt und war ständig Außenseiter. Bis ich den Alk für mich entdeckte..., dann war das plötzlich nicht mehr so.
ich lese hier ja nun schon seit einiger Zeit; damit das ich eine grundsätzlich süchtlende (Arbeit, Spaß, Genusss oder wie auch immer) Struktur habe, war mir eigentlich auch immer bewusst, der Mittelweg viel mir schwer, ganz oder gar nicht, war das Motto in allen Bereichen. Das Bunte muss ich lernen! Trotzallem war ich lange Zeit nie irgendwelchen anderen Drogen außer Sport & Arbeit verfallen. Schon liegt es an falschen Denk- & Verhaltenstrukturen von mir, mal abgesehen von der stoffbedingten Sucht, aber würden sich diese entwickeln, wo dereilei unwichtig ist? Ich glaube kaum... die Schuldfrage möchte ich trotzdem nicht stellen, denn dann können wir das Forum hier schließen... wenn es darum geht, wer was wann ertragen kann, da müssen wir letztendlich doch wo anders hinschauen... die Frage ist doch vielmehr, muss das so sein?
ZitatGepostet von minitiger2 wenn ich völlig wertfrei betrachte, was der Mensch tatsächlich macht,.....
Wenn ich das völlig wertfrei betrachten würde, läge es auch in unserer Natur, dafür Sorge zu tragen, dass wir uns jederzeit mittels sehr komplizierter Waffensysteme vollständig ausrotten können. Das kann aber eigentlich nicht zielführend sein, weil es dann sinnlos wäre, zunächst Leben entstehen zu lassen.
Ergo: Ich denke, der moderne Mensch handelt in manchen Dingen einfach gegen seine Natur. "Philosophy? Well I don´t have so much time for that..." (Andy Scott, englischer Rock-Musiker)
Die schärfsten Kritiker der Elche waren früher selber welche
Ich will hier nur erstmal was grundsätzliches klarstellen, um nicht letzten Endes auch noch missverstanden zu werden!
ZitatGepostet von obi68
"Schuld" gibt es nur im Verbund mit "Absicht" und ich habe zwar absichtlich getrunken und den Alk mißbraucht, aber ganz sicher nicht mit dem Vorsatz, suchtkrank zu werden.[/b]
Diese Schuld meine ich nicht!
Mit "Schuld" meine ich auch nicht die Schuld im Sinne der Vorwerfbarkeit oder gar eines Delikts im rechtlichen Sinne!
Ich rede von der Schuld im ethischen Sinne!
Die "Schuld" als etwas "Gesolltes", die Schuld als die Tat in der Bedeutung eines begonnenen und beendeten Vorganges mit Benennung der Tat-Person! (in dem Falle das Ego)
Meinetwegen auch: Die alleinige "Schuld" sich selbst gegenüber, als das durch die Tat bewirkte Ergebnis.
Und genau DAS, kann ich im Bezug auf den Alkohol niemand Anderen "zur Last" legen! M.E. auch nicht mal "ein bisschen"
Ich hoffe, ich hab mich nun für Jeden klar genug ausgedrückt
das Verhältnis des Menschen zum Rausch ist so alt wie die Menschheit selbst.
Ob magische Praktiken, schmamanische Entrückungen und Trance, in allen Kulturen finden sich Versuche über die Realität des Alltags hinauszugelangen.
Ob Sinn-oder Visions-Suche, Angst vor dem Tod, religiöse Ambitionen oder etwa das Erkunden des Traumes - who know's?! Wie's scheint hat der Mensch seit jeher versucht via Hilfsmittel in höhere Gefilde zu kommen.
Irgenwo nimmt auch der Alkohol seinen Platz ein. Einige interessante Ansätze finden sich bei E.Jünger "Annäherungen."
Aber wie's in Alkoholikerkreisen aussieht ist der Alk nicht selten ein Fahrstuhl zur Hölle....
Grüsse
Randolf
"Wenn du ein Problem hast und es nicht haben willst, hast du bereits zwei. "