hallo Mathias, ich würde meine Trockenheit, die irgendwann mal Freiheit wurde, nicht aufgeben. Das ist für mich die Hauptsache, nicht bin ich nun krank oder latent krank. Nicht aus Angst vor einem Rückfall, sondern weil ich ab 3 Jahre trocken mich nach innen hin nicht mehr verändert hatte. Und dieses "so also bin ich wirklich", mit Stärken und Schwächen, freut mich sehr. Und nur deshalb kann ich jetzt auch viele Dinge begrüßen. Mein längster mir bekannter 'Oldi' war es 37 Jahre. Der war vorher ein absloutes Wrack gewesen, seine Erzählungen werde ich nie vergessen. Und nach 37 Jahren starb er uns davon, an Herzversagen. Gruß Max Aber das schlimmste ist finde ich wenn einer staubtrocken wird.
Ich gehe mal davon aus, daß nur ein sehr geringer Anteil der Kosumenten Alkohol zur Erleichterung einsetzt, aber ob diejenigen, die das regelmäßig und gezielt tun nicht doch automatisch irgendwann in die Sucht rutschen???
...wieso "irgendwann rutschen"...
Nur weil´s "Erleichterungstrinken" ist, aber das auch gezielt und regelmäßig, sind diese Leute doch nicht weniger suchtgefährdet...oder gar süchtig
Wenn ich den Alkohol für einen bestimmten Zweck benutze/missbrauche, wirds immer sehr gefährlich!
Gruß Dirk[/b]
Nichts anderes wollte ich aussagen, Dirk! Vielleicht habe ich mich nur undeutlich ausgedrückt.
Hallo Max, klasse ist, dass Du das Gefühl der Freiheit erreicht hast. So empfinde ich es auch, wenn ich auch nicht die komplette Freiheit habe, was den Alkohol betrifft. Aber ich fühle mich auch nicht als Abstinenzler, weil ich keine Fliegenpilze vertrage. Dass ich die nicht esse, empfinde ich auch nicht als Mangel und Einschränkung. Mit Alkohol sehe ich das wie mit den Fliegenpilzen.
Du schreibst, dass das Schlimmste ist, wenn jemand staubtrocken ist. Ist das wirklich das Schlimmste? Heisst das, dass es nicht so schlimm wäre, wenn so jemand besser weitertrinkt oder was meinst Du im Hintergrund dieser Aussage? Man kann jedem nur wünschen, die nüchterne Lebenszeit locker zu werden, aber die Menschen sind nun mal unterschiedlich.
Sicherlich werden eine Reihe trockener Alkoholiker sehr starr und bleiben auch egozentrisch, einige werden auch sehr geizig, streng usw., das ist aber eine Frage der Persönlichkeitsarbeit. Das passiert vor allem, wenn man damit zufrieden ist, einfach nur trocken zu sein. Das ist ja die langjährige Charakterarbeit, auf die man sich dazu einlassen müßte. Viele verabschieden sich halt im Zeitraum der ersten 3 Jahre von der Genesungsarbeit, weil sie halt meinen, sie seien stabil trocken und brauchen keine Gruppe mehr. Ich habe festgestellt, dass sich im Laufe der Genesungsarbeit immer neue Tore öffnen, zu denen vorher der Zugang fehlte.
Aber wer verlangt von einem Herzkranken, dass er nach der OP lustig zu sein hat und locker. Dem neuen Herzen ist es sicherlich lieber, wenn sein Besitzer fröhlich und locker sein kann, aber ist es dem Besitzer auch gegeben?
Die staubtrockene Wahrheit wird mich auch noch einholen...
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Das Leben ist schön, von " einfach " war nie die Rede.