du hast gar nichts zu erwarten. Etwas zu erwarten haben heißt, etwas erwarten müssen. Und du musst selbstverständlich gar nichts.
Ich habe Evas Frage eher so verstanden, dass es ihr darum geht, ob du dir irgendwelche Gedanken gemacht hast, mit welchen Vorstellungen du an das Gespräch herangehst. Was möchtest du ansprechen, was ist dir wichtig, worauf legst du besonderen Wert? Vielleicht hat Eva die Frage ja auch gar nicht so gemeint, aber dann mag ich's halt wissen.
Ich war im Februar 2005 zur Suchtberatung, nachdem ich wenige Monate zuvor den 40. Geburtstag meines Mannes geschrottet hatte. Der Typ war saunett, und ich - mit Hilfe von einem Gläschen Sekt vorher recht entspannt - konnte ihm in epischer Breite und mit gewohnter Eloquenz die ganze Tragik meines vermurksten Lebens vermitteln... dachte ich jedenfalls. Zum Schluss stellte er furztrocken fest, das das ja alles schön und gut sei, aber es nütze ja alles nix: Ich sei eine Alkoholikerin und müsste dringend stationär entgiften.
Plötzlich fand ich den nicht mehr saunett und schnuckelig, sondern eher einen anmaßenden Arsch, und was dem einfällt, und überhaupt, wie der mit mir spricht!!! Bei dem Termin, den er mir vorgeschlagen hatte, habe ich dann auch 1a gekniffen, ich feige Socke, und hab' lieber nochmal zwei Jahre weitergesoffen. Aber vegessen habe ich den nie... und mich dann 2007 recht kleinlaut erneut gemeldet. Keine Spur von nachtragend, ganz im Gegenteil, er fragte richtig freundlich: "Aber diesmal kneifen Sie nicht, gell?" und ich war froh, beim zweiten Anlauf Wort zu halten.
ZitatGepostet von Callysta Wenn Du erstmal die Scham und die Angst überwunden hast, gibt es nichts befreienderes, glaub´s mir. Das tut so gut!
Ja wenn...
Hoffe ja das ich das packe...
lg
Das geht ganz schnell, glaub´s mir. Und sagen musst Du in keiner Gruppe was, kannst ja auch nur dasitzen und Dir das Ganze erstmal anhören/ansehen. Das ist soweit ich weiß überall so.
Ich habe mich (das war eine Guttempler-Gruppe) sehr schnell wohl gefühlt und soviel Hoffnung bekommen - alle meine Fragen wurden beantwortet.
Und zu verlieren hast Du schonmal gar nichts
Wenn die Musik beginnt, dann dreht sich der Tanzbär...
ich erzähle das aber auch erst jetzt so unbefangen. In der Zeit zwischen 2005 und 2007 hätte ich mir eher die Zunge abgebissen als zuzugeben, dass ich bei der Suchtberatung war. Ganz schlimm fand ich die letzten drei Wochen, bevor der Termin zum Einrücken sein sollte (den ich ja dann geschwänzt habe). Ich starte theatralisch das Projekt "Ave trinkt nix mehr und beweist es sich und den anderen, dass es geht!", denn ich hyperventilierte förmlich beim Gedanken an die Klinik.
Geschafft habe ich immerhin 5 Stunden. Der Wein und der Sekt halfen mir, meine Niederlage großmütig wegzustecken.
..bei mir war der erste besuch der suchtberatung total befreiend. endlich hatte ich einen schritt gegen die sucht getan. alle bisherigen selbstversuche waren ja gescheitert. endlich hörte mir jemand zu und nahm mein problem ernst. es sollte allerdings noch 1,5 jahre dauern bis zur trockenheit. denn so ganz "überzeugt" war ich noch nicht. gleichzeitig ging ich auch das erste mal in eine shg. auf anraten der suchtberatung. und weil es mich interessierte wer da denn nun sitzt. mussten wohl auch solche wie ich sein!