ich denke auch das du nicht tiefer in den dreck mußt, um dauerhaft und ohne sehnsucht nach alk aufhören zu können.
du magst nicht ganz so würdelose erfahrungen wie zb ich gemacht haben, aber du weißt das du da auch nicht mehr sehr weit von weg warst und irgendetwas hat dich ja auch aufhören lassen.
der gadanke an deine gründe zusammen mit der erinnerung an deinen ausstieg, mit dem wissen das beim nächsten mal alles schlimmer wird und du nicht nur den respekt vor dir selber und anderen verlieren würdest müßten doch ausreichen um positive gedanken rund um alkohol vertreiben zu können.
falls nicht und falls du immer noch sehnsucht nach alk hast und darunter leidest nicht trinken zu können, wenn es dir richtig etwas ausmacht andere bei einem guten glas wein zu sehen und deine gedanken sich immer noch darum drehen das du nicht mittrinken darfst, wenn du immer noch traurig denkst:
"ich darf nicht"
und nicht erleichtert :
"ich muß nicht"
dann stimmt etwas nicht. was dies ist und wie du aus dieser unzufriedenheit raus kommst ( die bedroht deine trockenheit mehr als du denkst! ) könntest du in einer therapie unter anderem aufarbeiten.
ich denke, es kommt nicht darauf an wie tief man im sumpf steckte um dauerhaft zufrieden aufhören zu können, ohne das alk noch ein echtes thema wäre. das geht sogar bei menschen die erst gefährdet waren und noch gar kein richtiges problem hatten.
der unterschied scheint mir in der qualität des ausstieges zu liegen.
--------------------------------------------------------------------------------------------------- "Begehe nicht den Fehler, nicht zwischen Persönlichkeit und Verhalten zu unterscheiden. Meine Persönlichkeit ist wer oder was ich bin..... ..... Mein Verhalten hängt davon ab wer du bist."
Zitatviele beiträge - und das hab ich schon oft gedacht - vermitteln mir irgendwie den eindruck, als müsste man erst ganz unten sein, bevor man wirklich langfristig die finger vom alk lässt. bzw. dass einem die erinnerungen an die ganz miesen zeiten helfen, trocken zu bleiben.
was aber wenn man noch nicht so wirklich weit unten war, noch nicht so wirklich abschreckende horrorerinnerungen hat, die einen zukünftig abhalten? stehen die chancen dann besser, weil man noch nicht soooooo abhängig ist oder schlechter weil man sich deshalb zu sicher fühlt?
Mit der Fragestellung beschäftige ich mich auch des öfteren. Ich war gefühlt weit unten, sozial aber noch nicht. Wir Menschen sind verschieden, aber ich hätte nicht aufgehört, wenn ich noch irgendwie meinen Tag geregelt bekommen hätte. Aber ich kann nur für mich sprechen. Mich hätte auch niemand in eine Suchtberatungsstelle bekommen, es sei denn, ich geh selber hin, weil ich es will. Genauso wenig bin ich empfänglich für therapeutische Maßnahmen die von außen kommen, es sei denn, ich will das selbst. Und das, was ich will, ist der springende Punkt oder besser, die wichtigste Voraussetzung.
ZitatGepostet von Jessicat viele beiträge - und das hab ich schon oft gedacht - vermitteln mir irgendwie den eindruck, als müsste man erst ganz unten sein, bevor man wirklich langfristig die finger vom alk lässt. bzw. dass einem die erinnerungen an die ganz miesen zeiten helfen, trocken zu bleiben.
was aber wenn man noch nicht so wirklich weit unten war, noch nicht so wirklich abschreckende horrorerinnerungen hat, die einen zukünftig abhalten? stehen die chancen dann besser, weil man noch nicht soooooo abhängig ist oder schlechter weil man sich deshalb zu sicher fühlt?
versteht ihr wie ich das meine?
Jessicat, Du gibst Dir die Antwort doch selbst.
Ich als hemmungslos gewordener Alkoholiker habe einen ander Hemmschwelle als jemand, der nur so eion bischen rumspielt und immer nich alles verharmlost.
Ich bin Säufer und vertrage das Zeug nicht. Ich kenne das Gefühl, wie ich einen heftiger Rückfall uzulasse uind wie ich das, weas ich zuliess nicht mehr aufhalten kann.
Das wünsche ich niemandem.
Noch 1 Monat und schon sind drei Jahre um. Ich habe das Gefühl mein komplettes Leben mehrfach gewendet und entlastet zu haben.
ZitatGepostet von Jessicat viele beiträge - und das hab ich schon oft gedacht - vermitteln mir irgendwie den eindruck, als müsste man erst ganz unten sein, bevor man wirklich langfristig die finger vom alk lässt. bzw. dass einem die erinnerungen an die ganz miesen zeiten helfen, trocken zu bleiben.
was aber wenn man noch nicht so wirklich weit unten war, noch nicht so wirklich abschreckende horrorerinnerungen hat, die einen zukünftig abhalten? stehen die chancen dann besser, weil man noch nicht soooooo abhängig ist oder schlechter weil man sich deshalb zu sicher fühlt?
versteht ihr wie ich das meine?
Ich bin schon der Meinung das es schlimm genug für mich gewesen sein muss um mich bedingungslos für die Abstinenz entscheiden zu können. Das kann bei dem einen die Straße und schwere Krankheit sein, bei dem anderen ist es das heimische Wohnzimmer und der allmorgendliche schale Geschmack im Mund der zu sehr nervt um sich das noch länger antun zu wollen.
Ganz lange, wohl wissend, das ich abhängig bin, wollte ich nicht mehr saufen müssen, aber meinen ach so geliebten Alkohol wollte ich nicht hergeben. Es hat eine Weile gedauert bis ich akzeptieren konnte das ich nicht mehr gepflegt, normal, entspannt trinken kann. Danach hat es aber funktioniert. An Alkohol gedacht, um auf Deine Eingangsfrage zurückzukommen, habe ich öfter. Eben weil ich mich ohne Alk lange Zeit nicht entspannen konnte, nicht den richtigen Kick bekam, sich vieles ganz dumpf und in Watte gepackt anfühlte. Aber immer mit dem Wissen, das es nicht funktionieren würde, das ich etwas anderes brauche, lernen muss, als meine Spannungen mit Alk zu lösen. Ich habe nie angefangen zu überlegen ob oder ob nicht. Die Antwort war klar.
Die Geschichte mit dem Bier im Garten hätte mich nur darin bestärkt, das es ja bei mir noch nicht so schlimm ist und ich ganz sicher, wenn ich mir Mühe gebe, einen normalen Umgang mit Alkohol haben kann.
Was ist der Hintergrund Deiner Fragen? Mich hat es z.B. nier interessiert, wie oft andere an Alk denken. Mich hat es auch nicht interessiert, wie weit "man" unten sein muss obwohl auch mich einige Leute in SHG als zu jung oder gar nicht richtig abhängig eingeschätzt hatten. Ich hatte genug. Ich wollte wissen wie ich ohne Alk zurechtkomme. Ich wollte mein Leben zurück. Alles andere hat mich nicht interessiert.
Liebe Grüße Uta
"Großer Gott, laß meine Seele zur Reife kommen, ehe sie geerntet wird!"Selma Lagerlöf
Ich war von außen gesehen auch nicht total "unten". das heißt, ich habe noch gut funktioniert, bin keinen Tag krank gewesen und habe auch nicht tagsüber getrunken. Dennoch konnte ich nicht aufhören Alk zu konsumieren, wenn ich einmal damit angefangen hatte. Insbesondere in Situation, wo man / frau das auf keinen Fall tun soll. Und da hab' ich dann auch absolute Kontrollverluste gehabt. Ich schätze, es wäre nur eine Frage der Zeit gewesen, bis ich tatsächlich von außen kommende Konsequenzen (Arbeitsplatz, Beziehung) gespürt hätte. Unten wäre für mich beispielsweise der Jobverlust oder das Beziehungsende gewesen. Und ich befürchte, dass ich dann nicht mehr "hoch" gekommen wäre. Vermutlich wären mir dann alles und alle egal gewesen. Deswegen habe ich auch besondere Hochachtung vor denjenigen, die sich von unten aus dem Sumpf befreien konnten. Ulli
1. seine Souveränität und gefühlte Handlungsfähigkeit und 2. seine volle körperliche Gesundheit
verliert. Und damit meine ich nicht Ausfälle, sondern auch bereits Beeinträchtigungen.
Mir hat einfach gereicht, dass ich nicht mehr guten Gewissens in den Spiegel schauen konnte. Und dass bisweilen meine Hände gezittert haben. Und dass nicht ich entschieden habe, dass ich wirklich Lust auf ein Glas Wein hatte, sondern es brauchte.
Mit meinen abendlichen 1-2 Flaschen Wein bin ich bestimmt in der Menge ein Waisenkind. Aber das ist nicht entscheidend.
Entscheidend ist der Verlust der Souveränität.
Macht keinen Unterschied, ob jemand viel, nicht so viel, Schnaps, Rasierwasser oder die besten Rotweine säuft. Er säuft. Feddich.
ZitatWas ist der Hintergrund Deiner Fragen? Mich hat es z.B. nier interessiert, wie oft andere an Alk denken. Mich hat es auch nicht interessiert, wie weit "man" unten sein muss obwohl auch mich einige Leute in SHG als zu jung oder gar nicht richtig abhängig eingeschätzt hatten. Ich hatte genug. Ich wollte wissen wie ich ohne Alk zurechtkomme. Ich wollte mein Leben zurück. Alles andere hat mich nicht interessiert.
Die Antwort ist für mich recht einfach und hier zu finden:
Zitatwas aber wenn man noch nicht so wirklich weit unten war, noch nicht so wirklich abschreckende horrorerinnerungen hat, die einen zukünftig abhalten? stehen die chancen dann besser, weil man noch nicht soooooo abhängig ist oder schlechter weil man sich deshalb zu sicher fühlt?
Schlüsselwort "nicht so abhängig".
Als ich zu trocknen begann, da wußte ich noch nicht, wohin mich mein Weg führen wird. Stichwort Hintertür. Ich wollte es einfach probiere, es war gut jetzt mit dem Alkohol.... Aber es war nicht die Entscheidung "nie wieder" da, diese erschien mir viel zu groß. Genauso konnte ich mit den 24Stunden nichts anfangen.
Jedenfalls habe ich auch in der Anfangszeit immer in fremde Einkaufswagen etc. geschaut und ständig verglichen. Getreu dem Motto: was, der trinkt so viel, da bin ich ja ein Waisenknabe dagegen, vielleicht bin ich ja doch nicht... .
Der Schritt, nur auf sich selbst zu schauen, war noch nicht gegangen. Hätte ich dies nämlich gemacht, dann hätte ich mir eingestehen müssen, dass zwar die Menge "noch ging" (noch in Bezug auf andere Horrorgeschichten a la Jetzi), es aber gleichzeitig eine Tatsache war, dass mein Körper, Kopf ud sonstwas diese Menge fordert.
Es war ein langer Weg für mich, dies so für mich aufzudröseln, dass ich mir nicht nur die Nase an einer Scheibe plattdrücke und denke, es richtig zu machen, sondern dass ich das Fenster auch aufgemacht habe.
Und ja, frisch nach der Absetzung der Flasche habe ich häufig an Alkohol gedacht. Wie sollte es anders sein, für jedes Glas hatte ich doch einen andere Grund, von der Entspannung über die Belohnung bis zum Frust. Es wurde weniger, als ich die Ursachen für meine Gründe beackert habe und damit werde ich auch lebenslänglich beschäftigt sein.
Heute denke ich selten an Alkohol. Ich koche damit und finde Rotwein für Sauerbraten z.B., oder auch Lammhaxn, unerläßlich. Gleichermaßen achte ich abr auch darauf, dass keine Reste entstehen, ich will in meiner Wohnung keinen Alkohol deponieren.
An einem heißen Sommertag denke ich, wenn ich es sehe (!!!) an den Genuß eines kalten Bieres; hat sich sofort erledigt, wenn ich etwas kaltes getrunken habe.
Ergo: Das Suchtgedächtnis, besser die Bilderkette Situation und Alkohol, bleibt im Kopf; es sind aber nur kurze Momente, gleich einer Erinnerung, die sofort wieder von der Realität eingeholt wird, mit der ich zufrieden lebe.
ZitatAls ich zu trocknen begann, da wußte ich noch nicht, wohin mich mein Weg führen wird. Stichwort Hintertür. Ich wollte es einfach probiere, es war gut jetzt mit dem Alkohol.... Aber es war nicht die Entscheidung "nie wieder" da, diese erschien mir viel zu groß.
war bei mir auch so. Ich entscheide mich auch nicht bedingungslos für etwas, auch heute nicht. Hat übrigens auch meine Therapeutin in der LZT an mir kritisiert. Deshalb trinke ich aber trotzdem keinen Alkohol, weil ich weiss, es geht mir nur dann gut, wenn ich nicht trinke. Das sollte doch ausreichen. Ich weiss doch nicht, wo mich die Zukunft hinführt, deshalb mache ich mir auch nicht allzuviel Gedanken darüber.
Die 24 Stunden hingegen gefallen mir gut. Das kann eine sehr gute Hilfe in der Anfangszeit sein.
ZitatGepostet von relaTIEF [quote] Heute denke ich selten an Alkohol. Ich koche damit und finde Rotwein für Sauerbraten z.B., oder auch Lammhaxn, unerläßlich. Gleichermaßen achte ich abr auch darauf, dass keine Reste entstehen, ich will in meiner Wohnung keinen Alkohol deponieren.
LG Eva
Uiii Eva, das wäre mir zu riskant.
Auch Wolkenkratzer haben mal als Keller angefangen.
ZitatWie bist du denn da dran / dahinter gekommen?
nun ja, mit viel viel Zeit, werden ja bald 7 Jahre.
Ich habe viel gelesen, mir auch einiges angesehen. Was am meisten geholfen hat, war das Aufschreiben; kein Problem für mich, ich schreibe gern und viel. Dann das Geschriebene liegen lassen und ein paar Tage später wieder draufschauen.
Ich weiß natürlich, dass auch das "Suchtgedächtnis" it "draufschaut", aber es war für mich auch effektiv.
Liebe Uta,
ZitatUiii Eva, das wäre mir zu riskant.
finde ich nicht, wobei es hier sicherlich genauso grundsätzliche Ansichten gibt, wie zu alkfreien Getränken. Wenn ich Lammhaxn (als Beispiel) 2,5 bis 3 Stunden im Ofen schmoren lasse (bei 200 Grad Umluft) dann ist m.E. vom Alk nichts mehr übrig. Im (hinkenden) Vergleich dazu ist Essig bestimmt gefährlichr .
Hallo Newlife,
ZitatIch entscheide mich auch nicht bedingungslos für etwas, auch heute nicht. Hat übrigens auch meine Therapeutin in der LZT an mir kritisiert.
hierzu hast Du ja meinen Senf gelesen. Ich weiß nicht, ob das Wort "Entscheidung" das richtige ist, klingt irgendwie nach gut und böse. Bei mir war es eine schleichende "Lebensveränderung". Also von dem Versuch und der offenen Hintertür zur Gewissheit: eben ist Feierabend, ich will nicht mehr. Es ist ein Prozess.
Ich denke, es ist auch nicht falsch, wenn man sich hierfür Zeit nimmt und auch, wie Du, seine Zweifel immer wieder formuliert. Du merkst es ja auch an Dir, wie mit der Zeit alles mehr Formen annimmt, die Zweifel abnehmen.
Eine konsequentere Einstellung mag sicher besser ein; lernt man aber nicht gerade in der beginnenden Abstinenz, dass man auf sich achten muss, in erster Linie sich verzeihen und zu sich gut sein muss? Dann kann man sich auch Zeit geben. Wen man Jahre gesoffen hat, dann wird man auch nicht an einem Tag trocken.