ZitatGepostet von newlife @waldkatze du triffst es wirklich gut mit deinen Beschreibungen. Es ist in der Tat so, dass ich beim Konsumieren was fühle, was mir sonst nicht gelingt. Andererseits weiß ich natürlich auch, dass es inzwischen im absoluten Desaster endet, wenn ich konsumiere. Ich will es mal als kurzzeitiges Hochgefühl beschreiben. Was adäquates dem entgegensetzen ist schwer. Ich möchte das allerdings, jedoch soll ich versuchen, ruhiger zu werden und meine Kraft durch Gelassenheit wachsen lassen. Das ganze hat dann einfach weniger Spitzen, muss aber nichts Schlechtes sein. Nur bin ich eben keine 80, sondern erst 42. Ich verstehe das aber. Ich bin schon so die Richtung 'Ganz oder gar nicht' und hab einen exzessiven Lebensstil. Das schlägt sich nicht nur im Konsumieren nieder, das ist genauso, wenn ich am PC arbeite. Die Ergebnisse können nicht perfekt genug sein. Ich muss also schon davon runterkommen.
Ähnlich ist es auch mit der Sauna. Ich gebs mir da auch immer bis zum Anschlag, ich will ja dort eben auch was fühlen und mache es nicht wirklich, weils so gesund ist.
wenn ich das hier so lese, scheint es ja nicht so weit her zu sein, mit dem Wunsch, mit dem Saufen aufzuhören.
Ein Freund sagte mal, wenn Du noch unsicher bist, ob Du Alkoholiker bist, geh in die Kneipe und probier es aus, nicht nur einmal...
nein, in dem Beitrag steckt viel mehr. Darin steckt Erkenntnis über die eigene Persönlichkeit, aber auch etwas Richtungsweisendes. Ich ziehe inzwischen auch in Betracht, dass mir ein anderer Lebensstil besser bekommen würde. Vielleicht solltest du den Beitrag nochmal lesen.
Da waren 5 Leute anwesend (Therapeuten und Ärzte), denen ich so in etwa das erzählt habe, was ich auch hier in der letzten Woche geschrieben habe. Insbesondere das mit dem exzessiven Lebensstil und den damit verbundenen Gefühlen habe ich hervorgehoben und ich glaube, mich hat jeder dort verstanden. Ich wurde darauf hin gar nicht mehr gefragt nach Gründen für den Rückfall. Ich muss eben dahin kommen, dass sich das Verlangen nach den Gefühlen, die mir die Drogen gaben abschwächt.
Ich habe nach meinen Ausführungen sehr positive Rückmeldungen bekommen, bin reflektiert und die ambulante Maßnahme ist auch geeignet für mich. Rückfälle gehören eben zum Krankheitsbild und da kann man auch wieder aufstehen und weitermachen.
ZitatGepostet von newlife Ich muss eben dahin kommen, dass sich das Verlangen nach den Gefühlen, die mir die Drogen gaben abschwächt.
Ich würde sagen, dass Du einen Weg findest eben jene Gefühle zu erleben ohne Drogen , wäre ein sinnvollerer Ansatz.
So lange das Zeug Dir was gibt, was Du sonst nicht hast, wirst Du imho immer wieder dabei landen.
Just my 2cents,
Michael
Alkohol ist ein hervorragendes Lösungsmittel: Es löst Familien, Ehen, Freundschaften, Arbeitsverhältnisse, Bankkonten, Leber- und Gehirnzellen auf. - Es löst nur keine Probleme.
… unsere Narben haben die Angewohnheit uns daran zu erinnern, daß die Vergangenheit einmal Realität war … :sly: H.L. "Roter Drache"
ich bin der Überzeugung, dass meine Gefühle nüchtern um einiges intensiver sind als unter Alkohol. Sie sind echt. Du scheinst mir nüchtern sehr sehr kontrolliert. Vielleicht musst Du lernen das Du auch nüchtern in Ordnung bist, wenn Du was fühlst. Auf gut deutsch, den Stock aus dem A..... bekommen. Für mich war das ganz schön schwer, aber nüchtern bleiben und andere Wege finden hat da gewirkt.
Irgendwann habe ich dann gemerkt das ich den Stoff zum fühlen weder brauche noch will. Weil die Farben, die Gefühle, das Leben so nüchtern viel bunter heller und schriller ist als dieser künstliche Mist.
Das Leben ist der Kick. Trau Dich.
Liebe Grüße Uta
"Großer Gott, laß meine Seele zur Reife kommen, ehe sie geerntet wird!"Selma Lagerlöf
ein schönes Posting und tolle Gedanken Lauralisja. Wenn ich das so leben und annehmen kann, wird es gut. Ich kanns eben noch nicht, aber da bin ich auch nicht der einzige. Das missfällt mir hier im Forum. Ich komme mir da manchmal vor, als ob ich der einzige mit einer ambivalenten Haltung bin. Bei euch war es aber doch bestimmt auch ein Prozess der über Jahre ging. Ich gehe zumindest davon aus. Ich bin mir eben in den vergangenen Jahren ohne Suchtmittel ziemlich weltfremd vorgekommen, das war davor noch nie so. Sicherlich liegt es mitunter auch daran, wie ich mir meine Welt so gestalte. Aber deshalb mache ich ja auch noch ne Therapie. Sie liegt im Übrigen noch vor mir und nicht hinter mir.
nachdem deinen Nachrichten bei mir immer völlig unterschiedlich angekommen sind, von helfend, beratend, die will doch saufen bis verständnisvoll war ich sehr neugierig auf deine Geschichte.
Ich bin nicht überrascht, dass du einen extrem langen schwierigen Weg hinter dir hast. Hut ab, du scheinst deine Sucht jetzt im Griff zu haben.
Leider hab ich es jetzt nur bis Seite 17 geschafft, aber am auffälligsten finde ich einen Satz aus deinem ersten Beitrag:
[quote="newlife"Es geht also somit um Ausgewogenheit und Zufriedenheit zu erlernen. Ich gehe gerne in die Sauna, das hab ich ja bereits für mich entdeckt und freue mich bereits jetzt darauf, dort wieder nüchtern hingehen zu können. Und da muss halt auch noch ein wenig mehr dazu kommen, wo ich wirklich Spaß und Freude dran habe. Sich permament nur mit Süchten von anderen Leuten beschäftigen und dabei seine eigene Sucht vergessen, war der falsche Weg. Ich will wieder auf die Beine kommen und ich pack das auch. [/quote]
Zitat von newlife im Beitrag #161 Ich will vielmehr am tatsächlichen Leben teilnehmen. Wir haben bei uns eine Sternwarte. Da war dieses Jahr mal ein Tag der offenen Tür und da gibts auch so einen Verein, die sich in erster Linie mit Astronomie beschäftigen, gerne fotografieren und Bergwandern. Das find ich interessant, gehe z.B. gerne ins Planetarium und finde solche Dinge faszinierend. Da lässt sich vielleicht was draus machen. SHG hin oder her, wenn ich aber lieber was anderes machen möchte, dann mach ich halt was anderes. Ich muss doch schließlich an meinen Aktivitäten Gefallen finden.
Dein Thread ist mir leider etwas zu lang. Ich habe danach gesucht, ob du dir Hobbys zugelegt hast, ob du Sachen machst, die dir Freude bereiten.?
Entschuldigung Tanja, ich lese so oft das Wort "etwas im Griff haben wollen" in Deinen Texten.
Solange ich dies wollte, hatte ich gar nix im Griff.
Nach unzähligen Versuchen war meine Rettung, mir einzugestehen, dass ich Alkoholikerin bin, schwer krank und eben überhaupt nichts mehr im Griff habe. Die Fassade im außen konnte ich immer noch recht gut aufrecht erhalten.
So sah es aus, so war es. Schwer krank im Denken, Fühlen.. körperlich ging es auch schon los.
An einem besonders üblen Tag, so ähnlich wie der von Dir im Eingangspost beschrieben, habe ich um Hilfe gebettelt, sie auch bekommen und genutzt. Für diese Chance und mein neu geschenktes Leben bedanke ich mich heute jeden Tag.
Manche werden lächeln, ich danke Gott dafür, dass ich diese Chance erhalten habe und heute in jeder Hinsicht frei bin.
Heute weiß ich auch, dass so viele Dinge im Leben außerhalb meiner Macht stehen, das verhilft mir zum Loslassen und zu einem Leben, dass in allen Bereichen wesentlicher einfacher geworden ist.
Ich habe (meist) Freude am Leben, unternehme viel, mache Sport, in meiner Selbsthilfegruppe, die ich nicht missen möchte, habe ich Freunde, mit denen in mich auch privat treffe und austausche, denn auch auf dem trockenen Weg tauchen des öfteren Wachstumsprobleme auf.
Als perfektionistischer "Einzelkämpfer" macht man es sich nur unnötig schwer, falls es überhaupt funktioniert.
Um zu gesunden, musste ich diese Einstellung aufgeben.
Ich wünsche Dir viel Glück auf Deinem Weg.
Viele Wege führen nach Rom - aber nicht "Alle"
Achte auf Deine Worte, sie könnten Wirklichkeit werden
Die Wahrheit macht Dich frei, aber vorher macht sie Dich fertig
Ratschläge sind auch Schläge
Dankbar frei von Alkohol-Nikotin-Medikamenten und anderen Drogen, auch frei von vielem Anderen - Frei eben.
du nutzest das Forum sehr gut, liesest dir unsere Geschichten durch. Sehr schön, es zeigt mir, dass du Interesse hast und was verändern möchtest.
Ja, ich habe lange Zeit gehadert, habe die Sucht mit Dingen "erschlagen" wollen, die gar nicht meins waren. Ich habe oft auf andere geguckt und dann zu mir gesagt. 'So wie der das macht geht das also mit dem Trocken-/Cleanbleiben'.
So geht es aber eben nicht. Du musst in dich selbst reinhören und überlegen, was dir selbst gefällt am Leben und diese Dinge gehören ausgebaut. Ich finde auch, dass sich sowas aus deinem Inneren entwickeln muss und es auch nicht unbedingt das ist, was dir vielleicht ein Therapeut sagt, wobei das überhaupt nicht abwertend gemeint ist. Ich halte inzwischen sehr viel von Therapie und bin froh, dass ich diese Angebote für mich nutzen konnte. Ich habe da viel mitgenommen, aber mehr das, was allgemein gehalten war.
Unser Therapeut hat das auch gut aufgebaut. Es ging immer um Freude am Leben und nicht primär darum, ihr müsst jetzt alle clean werden. Das kam dann erst im zweiten Satz dazu. Er sagte dann, obiges könnt ihr nur nüchtern erreichen. Zugedröhnt könnt ihr nicht fühlen und keine Freude wahrnehmen. Er hat also unser Denken beeinflusst und uns motiviert. Ich möchte nämlich gerne wieder fühlen können und Geschehnisse bewusst erleben können. War bei mir alles nicht mehr möglich. Entweder war ich zugedröhnt oder hatte mit dem Entzug zu tun.
Was ich in diesem Thread geschrieben habe stimmt alles. Ich habe allerdings meine Aktivitäten mehr in den sportlichen Bereich verlagert. Ganz einfach deshalb, weil ich da mehr fühlen kann. Ich beobachte auch immer, wie geht es mir vor dem Sport und wie danach. Es hat eine unglaubliche Wirkung. Da mir als Alleinstehender auch Geselligkeit fehlt, mache ich Vereinssport und spiele Tischtennis. Da kommt auch der Spaßfaktor nicht zu kurz und reichlich Bewegung haben wir auch. Ich bin inzwischen sogar bei zwei Vereinen dabei. Einmal in der Woche war mir zu wenig. Ich mache das schon ne ganze Weile und kenne auch viel mehr Leute in unserer Stadt und wir haben natürlich andere Themen als Sucht und auch das ist auch wichtig.
Ich schreibe nur hier im Forum über das Thema und rede in der SHG darüber. Gut, auch da habe ich ein paar private Kontakte, weil auch andere dort gerne Sauna machen und da bin ich auch immer gerne dabei. Klar redet man da auch mal drüber.
Ich suche mir also meine ureigenen Wege und ja, ich kritisiere hier auch einiges, sage aber inzwischen auch, dass ich selbst durchaus auch mal Mist schreibe. Ich habe meine Gefühle auch nicht immer so unter Kontrolle. Es gibt auch Tage, wo es einfach nur wichtig ist, nicht zu konsumieren. Wenn ich meine Aktivitäten wieder zurückfahre, werde ich auch wieder rückfällig.
Ich habe also schon was zu tun mit mir selbst. Wenns nicht klappt, komme ich womöglich nicht nochmal da raus. Ich bin mir dessen einfach sehr bewusst und kann somit mehr Bereitschaft zeigen, wie in früheren Jahren.
Ich habe was gegen Provokation. Ich interpretiere da auch eigene Unzufriedenheit rein oder glaube bei manchen auch, sie stellen dadurch ihre eigene Person über die andere, dabei sind hier die meisten alle schwer abhängige Menschen, denen das nicht zusteht. Ich kenne das ja von mir auch aus Konsumzeiten. Wenn es mir mal etwas besser ging, habe ich auch auf anderen psychisch erkrankten Menschen rumgehackt und mir ging es dann vermeintlich besser.
Ich glaube mich selbst inzwischen ganz gut zu kennen und weiss, die Sucht ist gnadenlos. Ich habe keinerlei Kontrolle darüber, was sie mit mir macht. Wenn alles für mich jetzt urplötzlich aber immer vom Himmel fliegen würde, würde ja auch was nicht stimmen. Dann wäre es wohl keine Sucht und ich bin erst ein knappes Jahr wieder clean.
Ich bin nunmal noch nah dran, kann heute noch richtig fühlen, wie die Entzüge so waren. Mir läufts manchmal noch eiskalt den Rücken runter, wenn ich entsprechende Filme über Drogen sehe.
Hier im Forum ist leider vieles nicht mehr an der Sache dran, sondern wirkt auf mich abgehoben und überheblich und dann gibts auch mal nen Gong von mir, so dass sich die Schreiber mal wieder an ihre Konsumzeiten erinnern sollen. Nicht, dass es jemand hier vergisst.
Ich habe was gegen Provokation. Ich interpretiere da auch eigene Unzufriedenheit rein oder glaube bei manchen auch, sie stellen dadurch ihre eigene Person über die andere, dabei sind hier die meisten alle schwer abhängige Menschen, denen das nicht zusteht.
Die meisten hier --jedenfalls die meisten die ich persönlich kenne -- sind keinesfalls mehr schwer abhängig, sondern nach ihrer Suchtkrankheit stabil und zufrieden in ihrer Abstinenz, weder "Betroffen" noch "abhängig" noch "alkoholkrank" und sonnen sich nicht in ihrer Opferrolle....und was mir zusteht bestimm´ ICH ganz alleine... und ich frag auch nicht.....
Zitat von newlife im Beitrag #489Ich kenne das ja von mir auch aus Konsumzeiten. Wenn es mir mal etwas besser ging, habe ich auch auf anderen psychisch erkrankten Menschen rumgehackt und mir ging es dann vermeintlich besser.
Mach ich jede Woche 4 mal..gestern hab ich auf 25 Leuten rumgehackt, danach ging´s mir besser..die Doofen kommen auch noch immer wieder...
Zitat von newlife im Beitrag #489Ich bin nunmal noch nah dran, kann heute noch richtig fühlen, wie die Entzüge so waren. Mir läufts manchmal noch eiskalt den Rücken runter, wenn ich entsprechende Filme über Drogen sehe.
..JO....ICH GING DURCH DIE ENTZUGSHÖLLE *gähn*.....reißerische Titel generieren aber noch keine Inhalte...
Zitat von newlife im Beitrag #489Hier im Forum ist leider vieles nicht mehr an der Sache dran, sondern wirkt auf mich abgehoben und überheblich und dann gibts auch mal nen Gong von mir, so dass sich die Schreiber mal wieder an ihre Konsumzeiten erinnern sollen. Nicht, dass es jemand hier vergisst.
Beim Gong von dir wackelt das ganze Forum......und mehr an der Sache dran, als in diesem Forum geht wohl nicht....hier geht´s ja nicht um Modell- Eisenbahnen
Wir kommen eh nicht zusammen....wie wär´s denn mal mit Erscheinen auf dem näxten STRANDFERKEL....da wird oft vieles relativiert..
und dann bringste die Clavis gleich mit...
_____________________________________________________________________________________ Auf MEINEM eigenen Weg kann mich keiner überholen.
ZitatDie meisten hier --jedenfalls die meisten die ich persönlich kenne -- sind keinesfalls mehr schwer abhängig, sondern nach ihrer Suchtkrankheit stabil und zufrieden in ihrer Abstinenz
ich kann da nicht mitreden, war noch nie "langzeittrocken", von daher betrachte ich mich als abhängig.
Wenns passt und ich Urlaub nehmen kann, komme ich gerne nach Trave zu der Ferkelei. Vorausgesetzt da dürfen auch süchtige Menschen kommen.
Ja ja, die Clavis mit ihrem schönen Hütchen, also, seitdem die Dame ein sympathisches Bild eingestellt hat ist das Interesse an Ihr doch erheblich gestiegen, Uwe, Du bist doch derzeit liiert, oder?
Grüße, Bodhi
Ps Schaut mal wer angemeldet ist!
Einfach SEIN- genügt völlig und mehr geht auch nicht. Das ist das volle Glück.