"In dem Jahr meines 12. LJ waren beide beim Notar und hatten verfügt, daß ich von jeglichem Erbe ausgenommen bin und haben sich gegenseitig als Erben eingesetzt."
Ich kenne deinen Einzelfall nicht, aber es ist absolut üblich, dass sich Eltern gegenseitig als Alleinerben einsetzen, wenn der erste Elternteil stirbt. Man bezeichnet das als "Berliner Testament". Mit Enterben der Kinder hat das nichts zu tun.
Liebe Grüße vom Grufti! Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden (Mark Twain)
Wie Grufti schon schreibt, ist das Berliner Testament durchaus üblich, um zu verhindern, dass das überlebende Elternteil plötzlich mit Forderungen der Kinder konfrontiert wird, die, z.B. bei Selbständigen, die eigene Existenz gefährden können. Wobei du deinen Pflichtteilsanspruch durchaus hättest beanspruchen können. Meistens bist du dann aber von der weiteren Erbfolge ausgeschloßen. Vielleicht liegt der "Fehler" deiner Adoptiveltern gar nicht in mangelnder Zuneigung begründet, sondern in deiner Erwartungshaltung aufs Erbe. Und dem sind sie eben nicht gerecht geworden
Ich habe jetzt eine Entscheidung getroffen: Im November, nach meinem Termin in der Suchtberatung werde ich einen Entzug in einer Klinik durchführen, unter Aufsicht. Warum? Weil ich weiss, daß ich es zu Hause nicht hinbekomme - zuviele ablenkende Faktoren!
Das werde ich aber bei meinem Suchtberatungstermin nochmal besprechen.
Zum Testament: Ich hab nochmal nachgeschaut. Ist tatsächlich ein "Berliner Testament". Allerdings stehen dort nur beide Eheleute drin, von Kindern keinerlei Erwähnung. Egal. Was mich nur umtreibt, ist die Tatsache, daß ausnahmslos alle Fotos aus meiner Jugend im Besitz meiner Adoptivmutter sind. Frage ist nur, ob ich in ihrem Todesfall an die Fotos rankomme. Erbe werde ich ablehnen, aber die Dokumente eben, das wäre Klasse.
du schreibst, dass das Testament (bzw. deine Interpretation des Testaments) der "besondere Grund" war, weshalb du vor 10 Jahren den Kontakt zu deinen Adoptiveltern abgebrochen hast.
Da finde ich es ehrlich gesagt gar nicht "egal", wenn du heute mitbekommst, dass du das Testament gründlich mißverstanden hast. Findest du nicht auch, dass du das gegenüber deiner Adoptivmutter richtigstellen solltest?
[ Editiert von grufti am 18.10.13 18:07 ]
Liebe Grüße vom Grufti! Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden (Mark Twain)
du schreibst, dass das Testament (bzw. deine Interpretation des Testaments) der "besondere Grund" war, weshalb du vor 10 Jahren den Kontakt zu deinen Adoptiveltern abgebrochen hast.
Da finde ich es ehrlich gesagt gar nicht "egal", wenn du heute mitbekommst, dass du das Testament gründlich mißverstanden hast. Findest du nicht auch, dass du das gegenüber deiner Adoptivmutter richtigstellen solltest?
[ Editiert von grufti am 18.10.13 18:07 ]
Nein!! Nicht in 1000 Jahren !!! Egal, wie nobel ihre Absichten waren; sie haben mich gründlich verarscht!! Wäre es nur in meiner Jugendzeit gewesen, könnte ich es noch verschmerzen. Aber selbst in fortgeschrittenem Alter, nach Hochzeit, Geburt meines Sohnes etc. hielten sie fest an ihren abstrusen Geschichten. Wenn ich das Thema "...ich möchte meine Geschichte kennenlernen" nur erwähnte, wurde sofort geblockt!!
Die beiden haben bis zu unserer Trennung immer auf ihrer Version der Story bestanden - damit kann ich aber leider nicht leben. Im Gegenteil. Ich finde es heute schade, daß ich Adoptiveltern mit mangelndem Rückgrat hatte (...egal, wie sie mich durch die Jugend gebracht haben....es hängt mir bis heute nach).
Exakt jetzt beschäftigt mich diese Frage und ich möchte euch gerne mal mit ein paar Gedanken überschütten, die mich gerade beschäftigen.
Ja...genau jetzt, in diesem Moment, trinke ich! Ich weiß, daß es Scheisse ist, aber trotzdem mache ich es.
Schon heute nachmittag, als ich zum Einkaufen ging, war mir klar, daß ich heute abend trinken werde. Also zum Geschäft und 9 0,5er Bierchen gekauft. Später am Abend, als ich erst 2 Bier getrunken hatte, kam die Frage auf, ob ich nicht noch 3 Bier holen soll. 9+3 macht 12. Wäre also die Menge, um sich richtig abzuschießen. Wobei ich das vorher nie weiss.
Warum hat man den Drang zu trinken, obwohl man genau weiß, daß es Murks ist??? Ich rauche seit >10 Jahren nicht mehr und verspüre keinerlei Drang danach - warum nicht nach alkohol????
ich mußte auch immer wieder mit dem trinken anfangen,auch mit großen pausen,weil mein kampf mit der machtlosigkeit,mich noch nicht weit genug nach unten gezogen hatte,was das endliche kapitulieren anbelangt hat. nur das 100% aufhören wollen,wirklich auch alle schlüssel von hintertüren wegschmeissen,und stark bleiben,wenn der saufdruck kommt,muß im kopf erst durch sein verzeih dir und geh gut mit dir um,und fang wieder an ohne alk. und...wir Alle.. haben unsere vergangenheit,schuld zuzuweisen egal worum es auch ging,hilft uns nicht weiter. nach gesprächen mit einem psychologen,hatte ich früher noch mehr gesoffen,so war mein hirn durcheinander
am ball bleiben,sich nicht aufgeben,es wird eines tages klappen,ich habs auch nicht von heut auf morgen geschafft
schöne Scheiße Hats die Erleichterung gebracht oder gehts eher in Richtung :nie wieder?
Darüber ehrlich zu reflektieren kann Dich nen Schritt weiter bringen.
Ich habe dieses Trinkverhalten in den letzten Jahren auch gerne praktiziert, erst ne Weile garnicht und dann nachholen aber der Ekel darüber wuchs stetig (zum Glück)
ich fand es sehr hilfreich mich zur Suchtberatung zu begeben und das alles offiziell zu machen....
Hab ich mich selbst und meine Erkrankung dadurch erstmals richtig begriffen und vor allem ernst genommen
Vera
Wer seinen Hafen nicht kennt,für den ist jeder Wind der falsche (Seneca)
ich kann mich noch gut an meine trinkzeit errinnern. oft setzte ich die flasche an mit den gedanken: na ja ,das ist halt "gottgegeben". ich bin eben ein hoffnungsloser fall. ein säufer der schlimmsten kategorie, usw. im grunde waren das erlaubniserteilende gedanken und selbstmitleid. eine effektive mischung, um sich fremdbestimmen zu lassen.
ich trank manchmal unter tränen, mit wut, in agonie...aber ich trank !!
erst als mich der wodka seelisch und körperlich richtig in die knie zwang, konnte ich aufhören. allerdings nur mit hilfe von aussen.
dieses forum und die suchtberatung halfen mir, den ausstieg zu schaffen.
ZitatGepostet von Bärenpapa Ich rauche seit >10 Jahren nicht mehr und verspüre keinerlei Drang danach - warum nicht nach alkohol????[/b]
weil du ein nasser alkoholiker bist und deine sucht noch recht aktiv ist.
der drang trinken zu müssen vergeht wenn du von "nass" zu "trocken" wechselst.
das dies nicht soo einfach ist und es nicht reicht NUR zu beschließen mit dem trinken aufzuhören, merkst du grade.
wäre schön wenn man einfach nur das glas stehen lassen brauchte und alles wäre gut.
--------------------------------------------------------------------------------------------------- "Begehe nicht den Fehler, nicht zwischen Persönlichkeit und Verhalten zu unterscheiden. Meine Persönlichkeit ist wer oder was ich bin..... ..... Mein Verhalten hängt davon ab wer du bist."
im Grunde ist es im Moment doch ziemlich egal was früher war.... Manche müssen sich mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzen andere nicht. Mir war das ziemlich egal weshalb ich in die Sucht gerutscht bin. Zunächst war mir wichtig wie ich rauskomm und erst mal trocken bleib. Du bist jetzt erwachsen. Du bestimmst Dein Leben. Schieb nicht die Verantwortung auf die Vergangenheit oder irgendwelche Leute die Dir früher geschadet haben. Du lebst jetzt! Lass Dir Dein Leben nicht von der Vergangenheit mies machen. Schließ Frieden. Und jetzt lass mal die Brühe stehen und tu DIR was Gutes.
oh guck mal Du wurdest als Alleinerbe eingesetzt. Oder steht irgenderwas im Testament, dass die Teekanne an Tante Almar geht?
Es hat vieles mit dem Betrachtungswinkel zu tun. Ich musste erst einmal lernen, dass in meinem grundsätzlichen Empfinden für richtig, etwas gänzlich falsch war.
Die Welt hat sich nicht gegen mich verschworen es ist alles eine Frage von Aktion und Reaktion. Sowie der objektive Blick auf das eigene Rückgrat durchaus ernüchternd sein kann.
PS: Es ist jedem Ehepaar dringlichst anzu raten sich gegenseitig als Alleinerbe einzusetzen, vor allem wenn es Haus und Hof geht. Stell Dir mal vor Dir würde die Frau wegsterben und Deine Kinder stünden tags darauf vor der Tür und wollen die Stereoanlage + den Fernseher einpacken...
im Grunde ist es im Moment doch ziemlich egal was früher war.... Manche müssen sich mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzen andere nicht. Mir war das ziemlich egal weshalb ich in die Sucht gerutscht bin. Zunächst war mir wichtig wie ich rauskomm und erst mal trocken bleib. Du bist jetzt erwachsen. Du bestimmst Dein Leben. Schieb nicht die Verantwortung auf die Vergangenheit oder irgendwelche Leute die Dir früher geschadet haben. Du lebst jetzt! Lass Dir Dein Leben nicht von der Vergangenheit mies machen. Schließ Frieden. Und jetzt lass mal die Brühe stehen und tu DIR was Gutes.
Tschüs Luke
Das ist der Schlüssel zur Veränderung...den innerlichen Kampf um die Vergangenheit ruhen lassen, Frieden schließen, Akzeptanz. Erst dann hat Veränderung eine Chance.