eigentlich wollte ich mich mit meinem ersten Beitrag vorstellen, da das aber mehr Zeit in Anspruch nehmen wird, möchte ich Dir sagen, dass ich Dich in Gedanken begleite und Dir einen für Dich guten Verlauf des ersten Gespräches wünsche. Ich kann Dich gut verstehen, in meinem Beruf in Sitzungen zu gehen und einen Vortrag zu halten war kein Problem, aber endlich ein meeting von AA aufzusuchen, eine riesen große Hürde. Wie oft bin ich um das Gemeindehaus herumgeschlichen bis ich durch die Tür gegangen bin.
Für Dich ist es ein ganz ganz wichtiger Schritt, für die oder den Suchtberater ein Gespräch von vielen.Die/der wollen Dir nur Hilfe anbieten.
finde ich gut, das Du diesen Schritt nun hinter Dich gebracht hast. Aber ehrlich gesagt, platze ich hier nun vor Neugierde!!! Nachdem ich gestern nicht am Saufnix-Board war, weil ich einen anstrengenden Tag hatte und totmüde war, bin ich heute noch nicht ganz die Türe rein, ran an den PC, .......willneugierstillen, hm.....nix zum "stillen" da. Bin jetzt echt ein wenig entäuscht, da ich nur zu gerne wissen würde, wie Dein Gespräch war und was sie Dir geraten haben......, oder, na ich weiß nicht so genau, irgendwie grummelt es so komisch in meinem Bauch, na wird wohl an dem Blumenkohl liegen, den ich heute mittag gegessen habe. Denke ich !!!
Na, dann laß mal was von Dir hören, ich konnte es am Montag, nachdem ich bei den AA`s war, kaum erwarten von meinem Abend und den Eindrücken die ich hatte zu berichten.
@Ralph.. Danke, du hast es für mich auf den Punkt gebracht mit deinem Post gestern abend.
@kate, privat, markus Ich war einfach nicht in der Lage gestern den Besuch beim Suchtberater irgendwie sinnvoll zusammenzufassen für das Board. Dass war für mich alles zu emotional und ich musste zuerst einiges für mich mal einordnen.
Damit ich aber eure Neugier stillen kann, versuche ich es heute mal:
Auf der Autofahrt hin zu meinem Termin ging mir alles mögliche durch den Kopf. Einen ganz kurzen Moment lang, war auch der Gedanke da, dass ganze sausen zu lassen. Ich bin aber heute sehr froh, hab ich das durchgezogen.
Ich weiss nicht, ob es Glück oder Zufall war, aber der Berater, ein langhaariger, bärtiger, ruhiger Mann war mir auf Anhieb sehr sympathisch. Er sagte mir aber auch zu Beginn des Gesprächs, dass er ein eher "harter Hund" sei und mir ohne Rücksicht den Spiegel vorhalten wolle. Mir war es egal, ich wollte einfach reden. Gleichzeitig war ich froh, dass er mir oft die Fragen stellte.
Ich kann jetzt hier nicht das ganze, 1 1/2-stündige Gespräch bis ins Detail schildern und möchte hier nur ein paar Sätze des Suchtberaters niederschreiben.
Da kam die Frage von ihm: "Und wie ist es mit ihren Gefühlen". Ich fragte nochmal nach, weil ich seine Frage nicht so recht verstanden habe. Er sagte: "Sehen sie, wir sitzen hier jetzt schon 45 Minuten während sie mir ihr Leben offen legen, sehe ich doch, dass sie immer wieder ihre Gefühle unterdrücken. Weinen Sie doch, wenn Ihnen danach zu Mute ist, ich sehe das doch, es ist keine Schande, wenn ein Mann heult."
Wir führten das Gespräch fort, aufeinmal sagte er zu mir: "Wissen sie was, es ist unglaublich, da kommt ein nach aussen gestandener Mann aus einem kleinen Dorf im Tal zu mir und keiner aus seinem Umfeld hat bemerkt, wie beschissen es diesem Mann geht. Und das schlimmste ist, dass dieser Mann über mehr als 10 Jahre Probleme mit sich trägt, bei denen er sich schon längst professionelle Hilfe hätte holen sollen. Wieso haben Sie das nie getan, schon viel früher?"
Ich hab ihm gesagt, dass ich in meinem Leben gelernt habe, mich selber durchzuschlagen und ich es mir bis heute nicht zugegeben habe, dass ich es ohne Hilfe nicht schaffe. Er weiter: "Wissen sie was, für sie soll es zwar keine Entschuldigung sein, aber ich verstehe, warum sie immer wieder saufen müssen. Warum sie nach ein paar trockenen Tagen wieder zum Bier greifen und auch heimlich trinken. Wenn es so weitergeht, werden sie es auch nie schaffen vom Alkohol wegzukommen und sie müssen immer wieder saufen, ich verstehe das!
Sie sind da in einer Opferrolle, aus der sie unbedingt wieder raus müssen. Aber machen sie sich auf einen langen Weg bereit, bis sie alle Berge die vor Ihnen stehen aus dem Weg geräumt haben. Und vor allem werden sie es nicht schaffen, diese Berge alleine abzutragen, dazu brauchen sie die richtigen Werkzeuge. Also holen sie sich diese, das rate ich ihnen dringend
Er fragte mich, ob ich als kurzfristige Massnahme bereit sei, einmal pro Woche bei ihm vorbei zu kommen. Er könne mir aber wohl nicht alleine als Suchtberater und Suchttherapeut langfristig weiterhelfen, da brauche es wohl noch ganz andere Massnahmen und ob ich auch schon mal an eine Therapie bei einem Psychotherapeuten nachgedacht hätte. Habe ich natürlich nicht bis heute. Bin ich den reif für die Klapsmühle.....! Sein Angebot nahm ich natürlich sofort und mit Dankbarkeit an und ich werde am Dienstag nächste Woche wieder hingehen.
Es wurde mir auch die AA's empfohlen, welche im gleichen Gebäude ihre wöchentlichen Meetings haben. Ich werde aber wenn ich gehe sicherlich zuerst in eine andere Gruppe gehen, die ein wenig weiter weg von meinem Wohnort ist.
So das wars erstmal. Und nachdem mein Hausarzt gestern den verdienten Ruhetag hatte, muss ich heute unbedingt noch einen Termin bei diesem vereinbaren. Mein Suchtberater möchte gerne meine Leberwerte und ich auch!!! Und dann sollte ich dringend auch mal wieder zum Coiffeur.... und zum Zahnarzt... und eine neue Brille bräuchte ich auch noch......
ob ich auch schon mal an eine Therapie bei einem Psychotherapeuten nachgedacht hätte. Habe ich natürlich nicht bis heute. Bin ich den reif für die Klapsmühle.....!
Das ist eine sehr gängige Ansicht.
Da siehst du mal, wie "normal" du bist.
Es gibt so viele Leute, die trinken nicht, nehmen keine Drogen oder sonstiges,sind aber erste Anwärter für die Klapse. Aber die werden es nie merken, durch unsere Erkrankung haben wir erkennen können. Gefahr erkannt, Gefahr gebannt.
Wünsch dir nen schönen Tag L.G. manuela
PS dieses Post ist nicht als Promotion für Klapsmühlen gedacht.
nun der erste Schritt ist getan und der Kopf ist auch noch dran
Ich würde erst mal jede Woche zu diesem Einzelgespräch gehen und das alles mal auf mich wirken lassen, denn da kommt ja auch einiges hoch und auch eine Gruppe suchen...und natürlich das erste Glas stehen lassen
moin erdmann, Zitat: Es wurde mir auch die AA's empfohlen, welche im gleichen Gebäude ihre wöchentlichen Meetings haben.Ich werde aber wenn ich gehe sicherlich zuerst in eine andere Gruppe gehen, die ein wenig weiter weg von meinem Wohnort ist.
hm, ich habs unterstrichen!
warum weiter weg? du hast angst das da jemand sitzt der dich kennt? und wohlmöglich mit dem finger auf dich zeigt, ach schau an der erdmann der ist ja ein alki?.....
du musst schon dazu stehen: Ich bin erdmann, alkoholiker!und wenn das richtig gesackt ist dann kommt auch kein wenn und aber mehr.
Falls Dir tatsächlich in dieser Gruppe am Ort jemand über den Weg laufen sollte,den Du kennst....sitzt der doch mit Sicherheit im gleichen Boot wie Du...
Ja schon, ihr habt ja schon recht. Es gibt hier in bei mir in einem Umkreis von 25 km über 5 Gruppen und wenn es mir leichter fällt, wieso sollte ich das nicht so machen, wie ich das will...