Lissy, so ist das nicht. Obwohl nicht gläubig, habe ich trotzdem das Prinzip inhaliert, "Liebe deine Feinde". Ein Feind hat vor mir nichts zu befürchten, das Maximum, was passiert, ist, dass ich ihm aus dem Weg gehe. Sicher schade ich ihm nicht absichtlich. Und dass ich mir nicht wirklich Freund bin, ist darauf bezogen, dass ich eine Menge Dinge mache, die mir selbst schaden, meint nicht, dass ich mich selbst nicht mag. Jetzt bin ich halt gerade in einer Situation, wo ich mit mir selbst ziemlich unzufrieden bin, Partnerin verloren, vielleicht selber schuld, wieder getrunken, aber grundsätzlich bin ich mirt mir und meinem Leben schon eins.Außerdem erwarte ich nicht, dass mich jemand anderer mag, ich wünsche es mir nur.
Das innere Kind..... es ist sehr lebhaft, drängt nach draußen, will leben dürfen. Unsere Gesellschaft sperrt dieses innere Kind ein, es darf nicht leben, tollen, Lärm machen, lustig sein, spielen, es muß immer aufpassen, nicht zu sehr anzuecken. Sonst wird es unbarmherzig in Ketten gelegt. Mein inneres Kind ist traurig. Es weint, weil es nicht unbeschwert sein darf. Mein inneres Kind ist immer ganz obenauf, ich muss es nicht erst entdecken, es nimmt breiten Raum ein. Was für seltsame Einschätzungen gibt es hier für mich? Meine Feinde hätten kein leichtes Leben... ich kann damit einfach nichts anfangen, es ist so weit weg....Ich muss mein inneres Kind erst entdecken... ich lebe mit ihm, in langer Harmonie... Ich halte mich für naiv, im besten Sinne dieses Wortes. Für Andere mag das ein negatives Wort sein, für mich nicht. Ich bin naiv, manchmal trotzig, manchmal zornig , manchmal vor Freude jubelnd, fröhlich, manchmal niedergeschlagen, aber alles 100%, trotzdem wissend darum, dass jeder Zustand ein Ende hat. Ich bin naiv, deshalb berühren mich abgeklärte Lebensweisheiten nicht, sie zeugen für mich nur von Resignation. Ich will Schmerz als solchen erleben und Freude als das Schönste, was es gibt, nicht nivelliert durch Lebenserfahrung. Das ist ein Credo für ein emotionsgeladenes Leben.
ich glaube die Aussage von mir, daß es Deine Feinde nicht leicht haben, hast Du etwas falsch verstanden.
Ich wollte damit nur noch etwas überspitzt ausdrücken, daß DU es sicher nicht leicht mit DIR hast.
Du schreibst ja, daß Du Dir nicht wirklich Freund bist und daß Du viele Dinge machst, die Dir schaden.
Also habe ich den Schluß daraus gezogen, daß Du Dir gegenüber feindlich reagierst. Ob Du das jetzt absichtlich machst, weil Du Dich nicht leiden kannst, oder unabsichtlich, weil Du nicht anders kannst, ist dabei ja egal.
Ich war bereits als ich das geschrieben habe der Überzeugung, daß Du Deine echten Feinde freundlicher und fairer behandelst als (manchmal) Dich selbst. Sie haben immerhin die Möglichkeit, Dir aus dem Weg zu gehen, das hast Du Dir selbst gegenüber nicht.
Zitat Ich will Schmerz als solchen erleben und Freude als das Schönste, was es gibt, nicht nivelliert durch Lebenserfahrung.
... vielleicht ist das der Kernsatz deines Lebens/Leidens.
Du willst es nicht anders, der Waldschrat braucht es entweder himmelhoch jauchzend oder zu Tode betrübt, weil er sonst nicht merkt, das er lebt. Oder weil du dich sonst nicht von anderen unterscheidest. Weil du anders bist und sein willst.
Warum wundert es dich dann, das du leidest ? Wenn du dir letztendlich selbst die Voraussetzungen dafür schaffst ? Warum leidest du auch hier so öffentlich, wenn du "Schmerz" erleben willst, will heißen, letztendlich willst du es ja genau SO ? Warum nennst du das dann depressive Verstimmung ?
Mit dem Alkohol hast du dir sicher auch genau solche geballte Gefühlswelten geholt.
Ich hoffe nur für dich, das dich der Schmerz und/oder die Einsicht, auch nur mit Wasser zu kochen nicht irgendwann mal den Boden unter den Füssen wegzieht. Und du merkst, das auch du "nur" ein Mensch bist - mit allen Fehlern und Stärken, und du selbst für dich und dein Seelenheil verantwortlich bist - niemand anders kann dir dein Seelenheil "machen". Und das auch du "nur" ein Alkoholiker bist, wie die meisten hier, mit sehr ähnlichen Erfahrungen wie den deinen.
Waldschrat, habe sehr interessiert Deine Beiträge gelesen die mich zutiefst berührt aber auch teilweise erzürnt haben. Selbstwertgefühl kommt aus mir selbst. Niemand muss mir das geben. Ich weiß was ich kann und wer ich bin. Ich bin mir selbst etwas wert und das ergibt für mich mein persönliches Selbstwergefühl. Was andere über mich denken ist mir egal, denn ich weiß was ich tue, ist das richtige. Wenn ich so lese, könnte ich den Schluß ziehen, dass Du manisch depressiv bis. Da hilft kein Alkohol (der hilft eh bei nichts), aber es gibt Medikamente, die das "Gleichgewicht" wieder herstellen können, genau zwischen manisch und depressiv. Was mich erzürnt ist, dass Du Verantwortung hast Deinen Kindern gegenüber. Was soll denn aus denen werden? Du bist viel zu sehr mit Dir selber beschäftigt und könntest es so leicht habe, Dich an Deinem Leben, Deinen Kindern zu erfreuen und Deine Partnerschaften ganz außen vor zu lassen. Partner kommen, Partner gehen, ABER Deine Kinder hast Du für IMMER. Die möchte sich immer auf Dich verlassen können.
So...etwas Luft abgelassen aber das muße einfach raus. Frodo
sagt Faust zu sich selber im festen Ansinnen sich umzubringen.
Zitathier ist ein Saft, der eilig trunken macht ...
Dawarst Du ehrlich. **edit** DIR gegenüber **/edit** Du wirst Dich stellen müssen. JEDER sagt es Dir hier. Du wirst Dich stellen müssen - Deinen Idealen und Dir selbst. Dem Verhältnis zu diesen Dingen.
Es ist nicht leicht - ich bemerkte dies Dir gegenüber schon angelegentlich.
manisch depressiv... vielleicht... dachte immer schon, wenn ich mal in irgendeine Geisteskrankheit verfallen sollte, dann wird es diese sein... aber Klarheit darüber wird die Psychotherapie bringen. Züge davon trage ich ganz sicher in mir, doch dies jetzt ist, war reaktive Depression, keine ganz alleine aus meiner inneren Struktur, verursacht durch äußere Einflüsse, gestellt in eine neue Lebenssituation, die ich nicht angestrebt habe.
Alrun... Faust ist ein faszinierendes Geschöpf menschlicher Phantasie, ich fühle mich ihm sehr verbunden und, ehrlich nur in diesem Bild? Ja, dort sicher ja, aber auch sonst, wenigstens bemüht darum. Ob die Ehrlichkeit aber auch ein klares Bils schafft, nachvollziehbar, das weiß ich nicht, aber ich verarsche hier niemanden, schreib einfach nur, wie es kommt.
Dieses Gefühl ist es, das mich zur Zeit fast zerreißt:
Sehnsucht
Sehnsucht heißt das Knistern der erwartungsvollen Spannung, die sich aufbaut während räumlicher Ferne, wenn die Imagination die Gefühle sammelt und auf die Wiederbegegnung konzentriert, ich liebe den Zeitpunkt, wenn dies wirklich wird und ich im Sog des Erscheinens wieder ganz in die Gegenwart des geliebten Menschen eintauchen kann, wenn die durch räumliche Distanz erzwungene Abstinenz schlagartig zu schmerzhafter Nähe anschwillt und die Aura, die Schwingungen, der Duft des geliebten Menschen wie schwere Brandung gegen meine Küste rollen und all die kleinen Bollwerke des Tages hinwegspülen, meinen Strand bereinigt von den Spuren des Lebens jungfräulich hinterlassend, um täglich in den wieder unberührten Sand zwei Herzen zu zeichnen, untrennbar ineinander verschlungen. Dafür möchte ich leben, Tag für Tag, Nacht für Nacht, sanft, aufregend, schwül, hingebungsvoll, mitreißend, gewaltig, erschöpfend, vertraut, liebevoll, wie das immer wiederkehrende Anschwellen und Abklingen der Brandung des Lebens. Frau meiner Sehnsucht, lege deine Schleier ab, wende dich mir zu und lasse dich von meiner Liebe benetzen, lass sie in abermillionen funkelnder Tropfen über deine Seele rinnen, lass sie den Staub des Alltags hinwegspülen, lass Körper und Seele eins werden und fühle, wie sie über dich und durch dich hindurch rinnt, wärmend, wo es kalt ist und kühlend, wo es brennt. Wende dein Gesicht der Sonne entgegen, schließe die Augen und öffne die Lippen, damit die süße Wollust in dich einfließen und dieser schöne Schauer dich vollkommen durchströmen kann. Und wenn der Alltag dich wieder ruft und du die Augen öffnest, wirst du dich inmitten eines unendlichen Sees von Liebe wiederfinden, der klar und ruhig zu deinen Füßen liegt und in dessen weicher Spiegelung dem Alltag seine Härte genommen ist.
mal ganz unprosaisch: als ich noch getrunken habe war mein wichtigstes "Gefühl" die Melancholie. Das sich treiben lassen in einer Ursuppe von undifferenzierten Hoffnungen und Wunschbildern, in der Suche nach der bedingungslosen Liebe, die durch ihre Unerreichbarkeit erst so richtig attraktiv wurde.
ich bin sehr froh, dass ich das hinter mir habe, weil es doch nicht viel mehr war als die Sehnsucht danach geliebt zu werden, weil ich es selber nicht konnte.
Die wirklich machbaren Dinge sind es, die Spaß machen, die kleinen Schritte bringen Dich voran.
Noch ein kleiner Nachklapp: Glaubst Du wirklich, Du kannst Dir Deine psychische Krankheit aussuchen? Die, die Dich zwiefelsfrei "ereilt" hat, der Alkoholismus, die nimmst Du zumindest überhaupt nicht an. Auch so ein Leben in Paralellwelten.
ZitatGepostet von waldschrat1 Frau meiner Sehnsucht, lege deine Schleier ab, wende dich mir zu und lasse dich von meiner Liebe benetzen, lass sie in abermillionen funkelnder Tropfen über deine Seele rinnen, lass sie den Staub des Alltags hinwegspülen, lass Körper und Seele eins werden und fühle, wie sie über dich und durch dich hindurch rinnt, wärmend, wo es kalt ist und kühlend, wo es brennt. Wende dein Gesicht der Sonne entgegen, schließe die Augen und öffne die Lippen, damit die süße Wollust in dich einfließen und dieser schöne Schauer dich vollkommen durchströmen kann. Und wenn der Alltag dich wieder ruft und du die Augen öffnest, wirst du dich inmitten eines unendlichen Sees von Liebe wiederfinden, der klar und ruhig zu deinen Füßen liegt und in dessen weicher Spiegelung dem Alltag seine Härte genommen ist.
Früher hat man einfach nur gepoppt... naja, auch ein Gesichtspunkt, wenns nur darum geht, ja, aber wieso früher? Poppen ist ja wohl nicht das Endziel, ist nur auch ein Aspekt, kein unwichtiger, aber eben nur Teil. Merryl, natürlich kann ichs mir nicht aussuchen, das was ich hab, das hab ich. Was das ist, lasse ich jetzt offen, ich werd es erfahren. rüher hat man einfach nur gepoppt. Dieser Satz stimmt mich irgendwie traurig, denn das ist es nicht.