Ja, ich habe eine große Angst vor all den Dingen, die Du beschreibst, Markus. Angst kann aber auch ein Helfer sein. Die Angst beschützt mich und wegen der Angst bin ich hier in diesem Forum.
ZitatGepostet von sunscreen Ja, ich habe eine große Angst vor all den Dingen, die Du beschreibst, Markus. Angst kann aber auch ein Helfer sein. Die Angst beschützt mich und wegen der Angst bin ich hier in diesem Forum.
Sun
Ja, das stimmt. Ich bin auch hier, weil ich Angst habe so zu enden, diesen Weg weiterzugehen.
Vielleicht ist es aber auch nicht die Angst, die mich hertreibt, sondern ein kleiner Rest Vernunft ?
Puh, ich muss los! Bis morgen, haltet durch heute, es ist nicht schlimm!
hallo Ena, sun, Eva, wolfi, . . und trotzdem kann man Erfahrung nicht übertragen. Es muss die eigene erlebte Angst sein. Bei mir hieß diese Angst: ich kann mich selber nicht ertragen, überhaupt nicht mehr ertragen, auch nicht 1 Minute lang. Das war der Punkt, an welchem ich mich längst absolut isoliert hatte. Es gab auch keine Hoffnung mehr für mich auf einen nächsten Entzug in meiner Vorstellung – so wie ich schon so viele viele Entzüge überstanden hatte. Nach diesem elenden ellenlagen Anlauf konnte ich endlich kapitulieren, vor dem Alk. Das ging binnen Sekunden. (Zwischndurch hatten mich trockene Aklkoholiker mitgenommen, bis zur Ernüchterung.) Und schon nach wenigen Tagen danach war es wie eine andere bessere Welt, bloß noch nicht ausreichend gebaut, aber alle Wqege waren sichtbar geworden. BIS HEUTE. ich grüße euch, Max
so ist es bei mir. Ich kann überhaupt nicht mit mir alleine sein. Ich kann mich nicht ertragen. Ich fühle mich so wahnsinnig verloren, wenn ich abends nicht trinke. Irgendwie in meiner eigenen Wohnung und in meinem eigenen Leben deplaziert. Das ist ein ganz furchtbares Gefühl.
Es stimmt, was du schreibst, jeder muss die eigene Angst selbst erleben. Es wird sie auch jeder erleben. Und jeder ist anders. Der fürchtet sich vor dem, die fürchtet sich vor jenem. Jeder hat seine ureigenste Angst, glaube ich zumindest. Ich weiß, dass ich mein Leben so wie bisher nicht mehr weiterleben will. Und die Angst davor, hält mich ab, was zu trinken. Ich kann das leider nicht so gut formulieren. Hoffe, man versteht, was ich damit sagen will.
hallo sun, hallo Eva, da gibt es noch eine "kleinigkeit", die ich von meinen Altvorderen gelernt hatte: Auch die nochso beste Absicht kann nicht gelingen wenn du noch nicht völlig nüchtern bist!! Und darum hatten die mich mitgenommen, bis runter auf Null Promille. Aber danach konnte ich auf eigenen Beinen stehen. Dann kommt ja die nächste Klippe: wo bekomme ich meine Gesprächspartner her?!! Weil ich nur alleine auf mich selber gestellt dann doch recht bald ins Zweifeln fallen würde. Alle anderen um mich herum, mein altes Umfeld, hat nämlich keine Ahnung dass ich alkoholkrank bin. Und das können die auch gar nicht wissen. Und deshalb brauche ich meine regelmäßigen Kontakte = Gruppe. ich grüße euch, Max
du schreibst: "Nach diesem elenden ellenlagen Anlauf konnte ich endlich kapitulieren, vor dem Alk". wie hast du es letztendlich dauerhaft geschafft? ich kenne diese elenden ellenlangen Anläufe - und irgendwann war auch wieder richtig zufrieden mit mir - konnte mich wieder selbst leiden, ja sogar lieben - und wenn dieses stadium der eigenen zufriedenheit lange anhielt, rückte das schreckliche gefühl des trinkens derart in den hintergrund, dass ich in dieser phase auch meistens wieder rückfällig wurde - auch wenn monate vergangen sind - wissend was ich da tue, hat ja schon was mit dummheit meinerseits zu tun - ich will niemanden entmutigen( von uns fünf oder sechs), bin ja selbst erst wieder eine woche trocken -
AN ALLE PROFIS AUF DIESEM BOARD... wie schafft ihr es euch dauerhaft von drogen fernzuhalten??
Dann werden wir das alleine sein eben lernen müssen. Ich war bis vor kurzem nicht alleine und trotzdem habe ich gesoffen. Weil irgendwie war ich es ja doch! Ein Kind (Jugendlicher) ist kein Partner. Und jetzt habe ich ihn vertrieben mit meiner Sauferei und jetzt bin ich wirklich alleine. Jetzt kann ich alles tun was ich will, muss auf niemanden Rücksicht nehmen, abgesehen von meinen beiden KAninchen, die haben immer Hunger!!! Ich kann alles tun - nur nicht saufen. Aber scheinbar habe ich diesen Schock gebraucht, dass mein Sohn ausgezogen ist. Das war halt mein "Klick".
hallo Wolfi, zuerst war die bedingungslose Kapitulation vor dem Alk. Aber die danach folgende Zeit war schwierig, weil ich mich zuerst umkrempeln musste. Mein etwa 15 Jahre langes "nasses" Denken konnte ich doch prima. Daher meine Gruppe. Die brachten mir bei, dass ich sämtliche Unsicherheiten infolge Alk, "ach wird schon nicht so schlimm sein" usw. radikal rausschmeißen soll. Und wann kam mal wieder Freude auf??? Na erstmal gar nicht. Was denn, so lange? Geduld mein Freund, Geduld!! Und nach etwa 4 Monaten wurde es langsam hell im Gemüt. Und dann kam Freude auf, aber die reine Freude nicht mehr trinken zu müssen. Und ab da konnte ich erst alles neu bauen, in mir selber. Nach außen sieht das ja keiner, wozu auch. "Nachreifung" natte das unser Gruppenoberhäuptling. Hatte er wohl doch recht. Und über das Gröbste war ich hinweg so nach 1,5 Jahren. Das heißt nicht, dass ich den Kollegen, Bekannten usw. nicht schon viel früher "normal" erschienen war. Das ist eine ganz andere Sache. Aber die tatsächliche jeden Tag gleiche innere Zufriedenheit mit meinem eigenen Dasein überhaupt dauerte ziemlich gründlich lange. Aber dafür hält sie jetzt auch schon 'lange Jahre'. und dir wünsche ich lange lange Geduld, Max
danke für Deine worte - tut echt gut zu lesen mehr fällt mir dazu momentan nicht ein - ich könnte mir nur selbst in den A...beissen jetzt wieder fast bei 0 anfangen zu müssen - aber ich habe mich selbst dazu entschieden.
ZitatGepostet von zeroh1 AN ALLE PROFIS AUF DIESEM BOARD... wie schafft ihr es euch dauerhaft von drogen fernzuhalten??
schaffen ist nicht der richtige Ausdruck bei mir denn es drückt mich gar nicht. Paar Sekunden im Jahr in denen ich echt Lust hätte, aber nicht mal wenn ich ein paar Tage schlechte Laune hab wie neulich mal, sondern eher daß es mich unverhofft mal kurz anmacht. Aber da weiss ich halt daß das auch vorbei geht und auf das Gedöns mit Rückfall und so verzichte ich da leichten Herzens.
Wie halt ich mich von Drogen fern? Ich will ohne Drogen leben und ich weiss daß ichs kann. Also hindert mich auch niemand das zu tun was ich will. Und ich denk ja beim Autofahren auch nicht dauernd, we schaff ichs keinen Unfall zu bauen, sondern ich fahr halt umsichtig.
Und wie bin ich dahin gekommen? Mir war bewusst daß ich nicht mehr so weitermachen wollte wie ich über 20 Jahre lang mehr halb als ganz gelebt hab, ich wollte irgendwann ein Leben ohne Drogen, Alkohol und Zigaretten und dann hab ich solange dran gearbeitet bis ich damit durch war.
es ist bei mir auch mehr die wut auf mich selbst immer wieder in alte verhaltensmuster zu fallen und in "diesen kurzen Augenblicken" nicht standhaft zu sein. viele dieser Augenblicke habe ich gemeistert aber beim 1000ten hab ich dem alk nachgegeben. viele haben hier schon von schwäche und labilität gesprochen, denn wer will schon schwach und labil sein (auch vor sich selbst). danke nochmals für Deine Antwort