ich würde auch gerne mal über meine Erfahrungen mit diesem Urgrund, dieser Senhsucht, diesem manchmaligen Angenommensein, dieser manchmaligen Verzweiflung austauschen.
Ich finde es für mich als das schönste Geschenk meiner Trockenheit, daß ich es endlich gewagt habe, mich auf einen Weg zu mir selber und darüber hinaus zu machen. Ich finde es als Geschenk, daß ich durch meine Krankheit gelernt habe, meine Verantwortung nicht mehr an Autoritäten meinen abgeben zu müssen.
Es gibt ein schönes Bild von Willigis Jäger: er vergleicht den Weg zu Gott, zu dem Unnennbaren, Unbeschreibbaren als Berg. Auf diesen Berg hinauf führen viele Wege - die Religionen. Aber oben führen diese Wege zusammen. In jeder der Religionen gibt es einen Weg, der beschreibt, wie man/frau in diesen Bereich kommt - Zen, Yoga, Kontemplation, Sufis, Kabbala u.a.
"Ich finde es als Geschenk, daß ich durch meine Krankheit gelernt habe, meine Verantwortung nicht mehr an Autoritäten meinen abgeben zu müssen."
Genau so geht es mir auch, ich habe gelernt, oder lerne immer wieder, dass nur ich alleine für mich verantwortlich bin, das gibt mir so viel Energie und Freude, das ist manchmal schon unheimlich
Zum neuen Thread, wäre klasse , weil mich das Thema und die unterschiedlichen Sichtweisen dazu sehr interessiert.
Vielleicht können wir nächste Woche uns über das Thema austauschen. Morgen Abend habe ich Gruppe, und Freitag bis Sonntag bin ich auf Gruppenleiterausbildung.
Auf diesen Berg hinauf führen viele Wege - die Religionen. Aber oben führen diese Wege zusammen.
Das Bild gefällt mir.
Nun zu den Bild-Details:
Mag sein dass dem so sein könnte. Es gibt nur etwas, was in diesem Bild nicht beschrieben wird. Oben auf dem Berg, kurz vor dem Ziel, steht eine unüberwindliche Mauer. Jede Weltreligion hat eine Tür in dieser Mauer, eine Türe mit einem verriegelten Schloss. Schlüssel dazu gibt es nicht. Die Mauer heisst Macht. Macht, Politik, Kirchenpolitik. Die Macht der Weltreligionen. Diese Mauer kann man nicht überwinden, weil die Religionen überhaupt kein Interesse daran haben, dass jemals jemand über diese Mauer oder durch eine der Türen kommt.
Es gibt für mich nur einen Weg auf diesen Gipfel. Meinen eigenen. Und, siehe da, keine Mauer mehr. Mit Religion Mauer, ohne keine.
Schon seltsam was es alles gibt....
Nicht dass mich jemand missversteht: jeder soll glauben was er will. Toleranz ist mir wichtig. Nichtsdestotrotz zanke und streite ich gerne über solche Themen. Solche Themen sind zu wichtig, so wichtig, dass man sie auch nicht ganz so ernst behandeln darf.
Hallo, ja, Toleranz ist wichtig. Aber mir wird schlecht, wenn ich manche Leserbriefe von angeblichen "Christen" hier bei uns in der Regionalzeitung, Chiemgau-Zeitung, lese. Sowenig Toleranz und soviel Hass habe ich noch nie in mir gehabt!
passt doch, Du und nur Du allein packst diesen Weg. Un die Leute, die vor Dir diesen Weg gegangen sind, haben zumindest im Christentum, sowohl in der Katholika, wie im Protestantismus Schwierigkeiten genug gehabt (z.B. Eckhard, Johannes vom Kreuz, Theresia von Avila, Angelus Silesius).
Religionen, Kirchen werden unabdingbar zu Institutionen, zu Siegelbewahrer, zu Abgrenzer. Ich verkürze etwas - bin nicht mehr der frischeste - sie helfen den Menschen immerhin bis zum Basislager (um im Bild zu bleiben). Den meisten Menschen reicht das, sie freuen sich, die Eigernordwand von Nahem sehen zu können. Wer darüber hinaus will, dem bieten sich durchaus Sherpas an, die auf ihre Aufgaben zunächst in den Kirchen ausgebildet wurden, aber die darüber hinausgewachsen sind und den Aufstieg bereits hinter sich brachten.
hast recht, machen wir später weiter - finde die Diskussion immer mehr interessant und ausbaufähig.
Kurz noch etwas zu den kirchenausgebildeten Sherpas - das juckt mir dann doch in den Fingern: Ich habe etwas gegen Sherpas (auch gegen dieses Basislager, damit fängt die Spirale ja an...), die mal eben das Sicherungsseil loslassen um zu beten, sich gen Osten zu neigen oder sonst etwas zu tun.
Sherpas hatte ich einige in meinem Leben. Es waren allesamt Stümper.