na malo... ...verträgst noch'n schlach op de schulter? genau solch beiträge hab ich vor (fast) einem jahr, als anfang gesucht. heut find ich sie immer noch gerne.
nachdem ich meine erste bewerbungsmappe abgeschickt hatte ging natürlich das bange warten auf eine antwort los... nach ein paar tagen bekam ich dann tatsächlich schon eine einladung zu einem vorstellungsgespräch...allerdings wurde gleich nachdrücklich darauf hingewiesen,dass eigentlich gar kein personalbedarf besteht und ich mir bloss nicht zu große hoffnungen machen sollte...na ja...nichts desto trotz ging ich voller überzeugung mich gut "verkaufen" zu wollen zu diesem termin... ich hatte mir auch gedanken darüber gemacht...ob ich meine alkoholkrankheit zugeben sollte wenn ich danach gefragt werde...schließlich war mein ausbildungsnachweis zum betrieblichen suchtkrankenhelfer meiner bewerbungsmappe beigefügt...sollte es sich so ergeben wollte ich auch mit aller konsequenz dazu stehen...
als ich meinem gesprächspartner dann gegenübersaß kam ich die ersten zehn minuten kaum zu wort...so hatte ich anfangs das gefühl als ob nicht ich sondern er sich bewerben wollte... er beschrieb mir die 30jährige geschichte der einrichtung so voller hingabe als wenn er sie mir besonders schmackhaft machen musste... nachdem ich dann die chance wahrnahm und in einer redepause seinerseits das wort an mich riss...konnte ich ihm einerseits meinen beruflichen werdegang näher bringen...und ihn auch von den vorteilen einer kostenlosen arbeitskraft überzeugen... er würde mich auf jeden fall für sehr geeignet halten und dem einrichtungsleiter meine einstellung vorschlagen...die erste hürde war genommen...
letzte woche gabs dann ein gespräch wo zusätzlich der einrichtungsleiter und ein abteilungsleiter anwesend waren...nachdem ich noch einmal die kostenfreiheit und bei bedarf auch weitere fördermöglichkeiten über die transfergesellschaft in aussicht stellen konnte begannen die dollarzeichen in den augen der drei zu leuchten...man erklärte mir,dass ich aufgrund meines berufes sehr gut in der metallverarbeitung einsetzbar wäre...ich hätte im sommer nächsten jahres sogar die möglichkeit mich auf freiwerdende planstellen in dem bereich zu bewerben um im anschluss an meine ausbildung einen festen arbeitsplatz in aussicht zu haben...
das einzige was noch fehlte war die zustimmung der mitarbeitervertretung...ja ja immer dieser sch... betriebsrat...überall mischen die sich ein...auf jeden fall muß diese einrichtung einen schlaueren dieser sorte besitzen...heute hab ich die endgültige zusage erhalten...am 9 januar kann ich anfangen...
mann ist das geil...
ach ja...mein suchthelferschein und damit auch meine alkoholkrankheit wurden mit keinem wort erwähnt...war mal wieder alles kopfkino meinerseits...
ein schönes weekend wünsch ich euch...wir haben hier oben traumhaftes radelwetter...
Lieber Malo! Deine Geschichte finde ich sehr ergreifend - -du schreibst wirklich gut!! Ich glaube, dass solche Wege gerade denen, die noch nicht so lange abstinent leben, viel Mut machen, weil sie sehen, dass etwas wirklich Positives in allen Bereichen dabei herauskommen kann. Glückwunsch zu Deinem neuen Job und allem, was daran hängt.
Hut ab auch vor Deiner Frau! Wie ist denn jetzt das Verhältnis zu Eurer Tochter? Habt Ihr beiden auch einen "neuen Weg" gefunden? LG janeway
Moin moin Malo, freufreufreu! Meinen herzlichsten glühstrumpf zu dieser tollen entwicklung geschickt! Annehmend, dass es bei dir genau so sonnig und warm ist wie bei mir, dir einen besonders kuscheligen sonntag gewünscht! Hermine
vielen dank erstmal für die lieben grüße...ich wunder mich selbst immer wieder wie alles sich so gut entwickelt...aber ich sag mir auch...wunder dich nicht drüber freu dich einfach...es kommen auch wieder schlechtere zeiten...und dann ist es um so wichtiger einen klaren kopf zu behalten...
@ janeway2...
zu unserer tochter habe ich heute wieder ein sehr gutes verhältnis...das mußte sich aber auch mit der zeit erst wieder dahin entwickeln...als ich damals zur therapie bin sind wir von anfang an ehrlich zu ihr gewesen...sie war damals 14j alt und konnte vieles,was sie als kleines kind an meinem "komischen" verhalten merkwürdig fand im nachhinein anders einordnen... so haben wir heute alle drei einen umgang miteinander den ich als sehr vertrauens- und respektvoll bezeichnen möchte...
auch was den umgang mit alkohol und anderen suchtmitteln angeht...hat sie ein sehr kritisches verhalten...bei ihr in der clique wird natürlich wie bei fast allen jugendlichen damit "experimentiert"...aber da hält sie sich zurück,weil sie zu hause gesehen hat wohin das führen kann... alles in allem kann ich wohl glücklich darüber sein,dass ich mit meinem suff an ihrer seele keinen so großen schaden angerichtet habe wie mein vater damals bei mir...ich hab die kurve gerade noch so gekriegt...
ich bin sehr beeindruckt und freue mich mit Dir und Deiner kleinen Familie!
Das zeigt mir wieder, wovon ich fest überzeugt bin, daß, wenn man bereit ist, etwas in seinem Leben zu verändern, das Glück einem auch gleich noch dazu hold ist.