hallo Gaby, "Ohne das entschuldigend für meinen Mann zu meinen, denke ich, es war so, wie er sagt: er hat nicht daran gedacht, eben weil Alkohol bei uns schon lange kein Thema mehr ist." // Er hätte aber die Flasche einfach entfernen können - weil du ihn darauf ansprachest. Du hattest ihn ja nicht als Kranke, sondern ganz einfach als Gaby seine liebe Frau angesprochen?!! Was soll denn daran nun soooo schwer sein? Aber es ist doch gut, wenn du "in Betrieb" bist und bleibst, dann rosten die Gefühle nicht vor sich hin, und es wird immer klarer werden in und mit dir. Gruß Max
mit meinen allerersten Worten hier im Forum möcht' ich Ellen und MAX danken; über die ich zu "Saufnix" gekommen bin und die mir halfen (Anmeldung saufnix,musizieren!...)und helfen, ( Hilfe zur Selbsthilfe ! )auf meine alten Tage doch -hoffentlich- noch "trocken" zu werden.Freu' mich jetzt schon auf die nächste musikalische "session"( Brecht's Dreigroschenoper lässt grüssen!... ) Vielleicht muss ich tatsächlich "über 7 Brücken gehen..." Vielleicht haben wir irgendwann mal einen "großen Auftritt" im Kist'le bei DORIS und MARTIN:
Vielleicht hast du ja Lust in einem eigenen Thread- z.B. unter "Karriere" hier ein bisschen von dir und deiner Geschichte zu erzählen- auf deine "alten Tage", da gibt es doch bestimmt was zu berichten ?
@ Joosi
Ja- dann möchte ich noch mal was nachfragen, du!
WIE haste denn drum gebeten bzw. nachgefragt, was die Flasche Wein im Flur auf der Fensterbank solle bzw. dass er sie doch bitte wieder auch von dort wegverbringen solle...? Schon so angezickt und mit Aggro, dass er das von Ton her abwimmeln wollte und selber auch nur noch zugemacht hat in dem Moment ? Und WAS hattest du denn zuvor für dich selber schon als "Haltung" gewonnen? Warst du da bereits in der "Opferschiene" ?
Weil mal ganz ehrlich: wenn ich mit Kiffen nen Suchtproblem habe und nun ohne lebe, dann deponiere ich auch kein shit oder ähnliches für dritte bei mir - auch wenn ich nicht mehr rauche, werde ich keinen Tabak mehr hier rumfahren haben wollen... warum ist denn da der Frosch für ihn von wegen "Zuhause" noch nicht so klar ins Wasser gehüpft?? mhhh?
Und auch wenn "akut" vor dieser Flasche-Wein-Dramasituation Alkohol "schon lange kein Thema" mehr zwischen Euch war- ich denke doch, nun ist es das schon wieder zum Teil- so läuft doch das "Backup" immer mit und bedarf doch auch immer mal wieder einer freundlich-unaufgeregten Akutalisierung oder?
Also - ich wäre auch auf meinen Partner irriert bis sauer, wären wir bereits rauchfrei und er bekäme von seinen Patienten mal nen Tabak geschenkt und der läge dann hier so in meinem aktiven Rückzugs-Aktionsraum "Wohnung" herum... sehr angezickt wäre ich da du! Und es wäre dann an IHM den wieder auch da raus zu befördern!
ZitatDu hattest ihn ja nicht als Kranke, sondern ganz einfach als Gaby seine liebe Frau angesprochen?!! Was soll denn daran nun soooo schwer sein?
Du hast absolut recht. Ich habe meinen Mann gebeten diese Flasche wieder wegzutun, aber er hat es eben nicht gemacht - vergessen, wie er sagt.
Und mir fehlt es irgendwie an Durchsetzungsvermögen - und das weiß man Mann auch.
Gestern wollte ich z.B. mein Thema Rückfall in der Gruppe besprechen. Als es losging und jemand - vor dem Themensammeln anfing, seine Probleme zu erzählen - habe ich mich gleich eingeklinkt und gesagt, dass ich heute auch ein Thema hätte - wegen Rückfall. Irgendwie hatten aber alle anderen so viel zu erzählen, so dass ich nicht drankam. Das hat mir schon sehr zu denken gegeben, weil ich merke, dass ich schon sehr dazu neige "zu-kurz-zu-kommen". Ich habe so ein dringendes Thema, wie Rückfall, sage auch das ich drankommen möchte deswegen und schaffe es nicht gehört zu werden, es als Thema auch durchzusetzen.
Genau das spiegelt sich auch in meiner Beziehung wieder - es ist genau das Gleiche. Ich sage und mache und tue, aber mein Mann sieht es irgendwie nicht.
Bin auch etwas ratlos zur Zeit und es fühlt sich gar nicht gut an, selbst zu merken, dass ich nicht in der Lage bin, dafür zu sorgen, dass ich nicht dauernd zu kurz komme. Denn nun muss ich wieder den Frust aushalten - für den ich allerdings selbst verantwortlich bin - aber ich weiß irgendwie nicht, wie ich es anders machen soll. Ich rede doch schon, sage auch was ich möchte, aber irgendwie nicht deutlich genug.
Hallo Sabine,
ZitatWIE haste denn drum gebeten bzw. nachgefragt, was die Flasche Wein im Flur auf der Fensterbank solle bzw. dass er sie doch bitte wieder auch von dort wegverbringen solle...?
Ich fragte ihn, ob er sie in den Flur gestellt hatte, wie er denn dazu kommt. Daraufhin sagte er mir,. dass er sie als Rabatt in einem Büromarkt bekommen hätte, es hätte leider nichts anderes als Wein gegeben als Rabatt. Ich sagte, "du trinkst doch überhaupt keinen Wein". Er sagte aber, dass er den Wein irgendwie verwerten wolle. Hauptsache Rabatt - den kann man ja nicht verschenken! Ich sagte dann zu ihm, dir ist aber schon klar, dass ich keinen Wein mehr trinke, oder? Daraufhin sagte er: ja, dann schenk ihn doch der Nachbarin. Darauf ich: Nimm den Wein doch mit in die Firma. Ich will hier keinen Wein haben und ich will ihn auch nicht der Nachbarin schenken, was soll die damit, die ist schwanger. Er sagte dann: ja,ja - ist ja gut.
Dann blieb die Flasche stehen.
ZitatUnd WAS hattest du denn zuvor für dich selber schon als "Haltung" gewonnen? Warst du da bereits in der "Opferschiene" ?
Bis zu dem Zeitpuntk des Ansprechens war ich nicht in der Opferschiene, aber mit jedem Tag, an dem die Flasche nach dem "ja,ja" länger herumstand, rutschte ich immer mehr hinein und wurde auch immer unfähiger es nochmal zu fordern. Ich fühlte mich nicht ernst genommen und irgendwie kippte meine ganze Stimmung und ich vermutete eine Absicht dahinter, dass er mich klein machen will. Deshalb war es dann auch demütigend für mich, die Flasche zu entsorgen.
Mein Mann sagt nun im Nachgang, dass er es halt vergessen hat, ich mir aber nicht irgendwelche Verschwörungstheorien einbilden soll, da das absoluter Quatsch wäre. Es kann ja mal passieren, dass man an was nicht mehr denkt, ich soll doch daraus nicht immer gleich so ein Ding machen. Er sieht es nicht so, dass es total daneben war, überhaupt eine Weinflasche als Rabatt mitzunehmen, wo er selbst überhaupt nichts trinkt und seine Frau Alkoholikerin ist und sie dann aus Versehen auch noch hier abzuladen.
Ich finde es schon hammermäßig, eigentlich eine Schweinerei, aber andererseits kann ich eben nicht erwarten, dass ich in Watte gepackt werde.
Ich frage mich, ob er wohl auch Heroin als Rabatt genommen hätte oder "Ekelfleisch", wenn es eben nur das gegeben hätte - und wenn ja, was hätte er dann gemacht? Es mir ebenfalls ohne böse Absichten, ja ohne jegliche weitere Gedanken im Grunde, hingelegt?
Ich werde daraus nicht schlau.
Ich will nicht so ein Ding draus machen, (aber ich mache es, ich merke schon).
Aber das ich gestern noch nicht mal dafür Sorgen konnte, dass ich in der Gruppe über meinen Rückfall sprechen konnte, gibt mir schon sehr zu denken. Mit mir kann man es halt machen. Ich stell mich schön brav hintenan, aus Höflichkeit, aus Rücksicht, weil andere Themen auch wichtig sind - und dann komme ich zu kurz.
Auch meine Therapeutin hat diese Woche den Termin abgesagt, weil sie krank ist. Das ist Pech. Aber ich fühle mich sehr gefordert im Moment, nicht wieder in die Schiene zu kippen, das persönlich zu nehmen.
Mir fehlt irgendwie Aggressionspotential oder so was. Ich bin vom Wesen einfach nicht so, dass ich mich vornedranstelle. Tja, und dann passiert es manchmal, dass ich überhaupt nicht mehr gesehen und gehört werde.
So geht es mir eigentlich auch in meiner Ehe. Ich komme dauernd zu kurz. Das ist gut eingespielt bei uns - und mein Mann kann da auch nichts bei finden, denn er kennt es ja nur so von mir. Für ihn ist es normal. Und alle Versuche, die ich mache, um es zu ändern, scheitern, denn er reagiert nicht. Er hat vermutlich auch keine Lust, seine Vorzüge (weitgehend nur zu machen, was er will)aufzugeben. Es ist ein Leichtes für ihn, mich auflaufen zu lassen, indem er "nicht versteht", was ich überhaupt will. Und dann bin ich am Ackern, am Mühe geben, am Hinterherlaufen - und er sagt: "sorry, hab´ich nicht gemerkt" oder "sorry, hab´ich vergessen - bin halt auch nur ein Mensch..".
Bis zu dem Zeitpuntk des Ansprechens war ich nicht in der Opferschiene, aber mit jedem Tag, an dem die Flasche nach dem "ja,ja" länger herumstand, rutschte ich immer mehr hinein und wurde auch immer unfähiger es nochmal zu fordern. Ich fühlte mich nicht ernst genommen und irgendwie kippte meine ganze Stimmung und ich vermutete eine Absicht dahinter, dass er mich klein machen will. Deshalb war es dann auch demütigend für mich, die Flasche zu entsorgen.
Hallo Gaby,
die Sucht geht seltsame und perfide Wege um doch noch ans Ziel zu kommen. Um trinken zu können,hab ich mich früher sehr gerne selber auf diese Opferschiene befördert.
Und unter dem Gesichtspunkt der Sucht wolltest Du die Flasche dann ganz einfach nicht entsorgen,weil sie ja noch gebraucht wurde/werden sollte/werden könnte.
Is nur so 'ne Theorie,die mir spontan dazu einfiel...so liefs bei mir immer ab.
ich finde es stark von dir, wie reflektiert du uns hier berichtest. In einigem von dem was du schreibst, auch in deinem letzten Post wird erkennbar, dass du doch noch immer in der Opferhaltung verharrst. Das ist gefährlich, es darf nicht der Weg sein den du weitergehst. Aber ich weiß sehr wohl, dass vieles bei "uns" eben einfach Zeit braucht um sich wandeln zu können.
Ich will dich darin bestärken, deine Gefühle die wohl noch immer in dir toben, zuzulassen. Es ist in Ordnung was in dir abgeht Gaby. Jedes Gefühl hat seine Berechtigung, auch wenn wir dieses nicht fühlen möchten. Es gehört zu uns und darf sein. Lass es zu, fühle es zu Ende - du kannst nur gewinnen dabei.
Und zur Thematik Gruppe: Ich habe es noch nie erlebt, dass die Stunden im Meeting vergehen, ohne dass für mich die Möglichkeit war, das sagen zu können was ich sagen wollte. Ich sehe es als sehr wichtig an, dass du diesen deinen Rückfall "an den Mann" bringst. Wäre es für dich hilfreich, für diesen Fall außertourlich eine andere Gruppe zu besuchen um reden zu können? Ich würde es so machen.
hallo Gaby, "Es ist ein Leichtes für ihn, mich auflaufen zu lassen, indem er "nicht versteht", was ich überhaupt will. Und dann bin ich am Ackern, am Mühe geben, am Hinterherlaufen - und er sagt: "sorry . . " // danke für deine nochmalige Schilderung. Der Knackpunkt ist offensichtlich das "jaja". Also wenn "Meine" mich was bittet und ich tät jaja sagen, dann guckt sie aber fürchterlich und fragt ob es mir nicht gut ginge. Umgekehrt wäre das genauso. 'jaja' hieße bei mir übersetzt 'leck mich doch am . .' oder 'stell dich nicht so an' oder 'was soll ich mir denn die Mühe machen'. mein ältestes Kind (40) sagt immer "einmal doof angestellt erspart dir viel Mühe", inzwischen ist der sich doof anstellende rausgeflogen (aus seinem warmen Nest, und er hatte ja auch solch schreckliche Kindheit usw. is nich mehr). Aber weshalb läufst du ihm denn nach? ? Das wird wegen der sonst fehlenden oder hereinbrechenden Vereinsamung sein. Aber wenn du immer bloß nachläufst dann wird das ja nicht besser. Dann "funktionierst" du doch, bist gut auszurechnen. Ich bin auch gut auszurechnen, ganz einfach: wenn man mich nicht freundlich anspricht kann man es gleich lassen. Und Rechthaberei hasse ich, und emotionale Faulheit ist der Beginn des Todes. Es gibt noch den richtigen Satz 'du sollst deinen Nächsten nicht verändern sondern mit ihm leben'. Was aber wenn eben das nicht so recht geht? Liebe Gaby, dein Selbstwertgefühl muss sich noch ziemlich erheben. Und wenn du ihm NICHT hinterher läufst, sondern dir was eigenes suchst (wo er dann sich wundert was die da plötzlich macht, und nur noch weniger Zeit hat für den holden Ehemann - wo bleibt denn da die heilige Ordnung?) dann traust du dich das nicht? oder es ist dir einfach fremd? Na ich wollte mich bloß mal äußern, damit du sehen kannst dass "man" das alles auch anders sehen könnte. Gruß Max
mich erleichtert, dass sich offenbar bestätigt, was ich bereits am abend deiner krise vermutete, nämlich dass damals in dieser, in dieser deinem leben historischen, d. h. erst einmal einzigartigen situation, die schlucke wein zu trinken, das dir einzige ventil zur spannungslösung war, und es sich damit hat.
du standst emotional höchst, direkt am abgrund und beim schlucke nehmen mit einem bein im leeren, doch so, dass dir die eigene macht blieb, dein äusserst labiles gleichgewicht zu wahren.
stelle bitte dein erleben, gerade des von dir eingegangenen risikos wegen, nicht vorschnell in die rumpelkammer deiner suchtgeschichte.
Ich sage und mache und tue, aber mein Mann sieht es irgendwie nicht.
du sagst, machst, tust dich vernehmlich übersehbar.
Mir fehlt irgendwie Aggressionspotential oder so was. Ich bin vom Wesen einfach nicht so, dass ich mich vornedranstelle.
dein aggressionspotential ist vorhanden wie bei allen anderen auch. wenn aggressionen nicht einfach verausgabt oder in andere energien verwandelt werden können, suchen sie wege, stauen sich. schaukelt sich die aggression auf, dann kann sie sich nach aussen und/oder nach innen richten.
es ist nicht dein unveränderlicher wesenskern (so es derartiges gibt), der dich hindert, den anderen vernehmlich für dein wohlbefinden sorgsam tätig zu sein. wo liebst du deine bescheidenheit, dieses bündel so lange eingeübter wahrnehmungs- und verhaltensweisen?
Gaby, vielleicht war in deiner krise deine erwartungshaltung glockenturmhoch und dröhnend, dein verhalten davor, zugunsten deiner erwartungen einfluss zu nehmen, zumindest für die anderen von der erscheinungsweise einer hundehütte. es besteht aber die möglichkeit, es ins übliche zu mühen, dass beider traufhöhe in ein günstiges verhältnis kommen umwillen der eigenen trockenheit.
analysiert hast du dich und deine Situatiuation, siehst dich in der Opferrolle, in die du dich selbst manövrieren musstest aus alten Verhaltensmuster heraus.
Mir hat mal eine befreundete Psychologin gesagt:
"Ändern kannst du ihn (meinen Mann) nicht, nur du kannst dich ändern. Entweder du nimmst ihn so, wie er ist, oder du gehst.!"
Das war sehr hart, aber traf den Nagel auf den Kopf.
Im ertsen trockenen Jahr merkte ich, dass wir doch viel mehr in der Co-Schiene hängten, als ich mir zuerst erlaubte zu zugestehen.
Früher dachte und fühlte ich, mein Mann ahnte und reagierte. Umgekehrt ebenso, oder wir fühlten für den Anderen, handelten, und sprachen ....
Im Laufe unserer Nüchternheit in Kopf, Herz und Verstand, wurden unsere Bedürfnisse deutlicher, die eigenen und auch die innerhalb unserer Partnerschaft, wir fingen an, neue Grenzen zu ziehen, neu abzustecken, das Leben neu einzurichten, sowohl jeder ganz still für sich, als auch wir gemeinsam.
Wir lernten, und lenrnen noch immer, in erster Linie jeder für sich selbst zuständig zu sein, für unsere eigenen Bedürfnmisse zu sprechen, mal auch etwas deutlicher und mit Nachdruck, aber in Liebe, denn unser Weg ist ein gemeinsamer .
Nur ich alleine fühle mich zuständig für meine Zufriedenheit, auch innerhalb der Gruppe.
Ich bin fähig, soweit die Stunde mitzugestalten, sodass ich stets etwas für mich mit nach Hause nehmen kann.
Irgendwann nütze mir nur das Verstehen der Situation nichts mehr ( so, wie beim Absprung damals), die Angst vor dem Neuen war sehr mächtig, aber nur überwindbar, indem ich anfing zu tun.
mensch Patricia, der Ehre zuviel. und nicht vergessen, bei selbst liegt der Anfang. Aber du/ihr habt wohl schon sehr viel geschafft. Da lag eben die Betonung auf "ihr", und nicht weil du deinen Männe dressiert hast bis er lacht, sondern na ja muss ich jetzt nicht wiederholen. Grüßle Mäxle
ZitatUm trinken zu können,hab ich mich früher sehr gerne selber auf diese Opferschiene befördert.
Ja, ich auch, dachte ich immer. Heute habe ich einen anderen Gedanken. Habe gerade mal ein Gedicht darüber verfaßt und werde es auch gleich hiereinstellen. Fakt ist, dass ich "Opfer" bin, in manchen Situationen - oder ich möchte lieber sagen, zu kurz komme (denn das mit dem Opfer drückt es nicht richtig aus). Und wenn ich mir selbst nun noch unterstelle, ich komme nur zu kurz, um mir selbst Trinkgründe zu basteln, dann komme ich gleich 2x zu kurz, nämlich nicht nur andere übergehen mich und nehmen mich nicht ernst, sondern ich selbst mich auch noch - und dann bin ich Opfer!
Fakt ist aber, ich bin zu kurz gekommen, nicht beachtet worden, habe keinerlei Unterstützung erhalten, wo ich es durchaus hätte mal erwarten können z.B. diese Sache mit der scheiß Weinflasche und auch gestern in der Gruppe. Ich finde es voll Scheiße, wie es gelaufen ist und ich habe keinen Bock mehr, mir den Schuh anzuziehen, dass ich mich nicht exakt genug ausdrücke, nicht deutlich genug rede! Ich rede deutlich! Wieso lass´ich mir eigentlich immer so einen Scheiß´erzählen (von meinem Mann, in der Gruppe).
Liebe Lachfalte,
Zitatauch in deinem letzten Post wird erkennbar, dass du doch noch immer in der Opferhaltung verharrst.
Ja, ich habe aber nun die Schnauze voll.
ZitatIch will dich darin bestärken, deine Gefühle die wohl noch immer in dir toben, zuzulassen. Es ist in Ordnung was in dir abgeht Gaby. Jedes Gefühl hat seine Berechtigung, auch wenn wir dieses nicht fühlen möchten. Es gehört zu uns und darf sein. Lass es zu, fühle es zu Ende - du kannst nur gewinnen dabei.
Dankeschön, das hat gut getan!
ZitatWäre es für dich hilfreich, für diesen Fall außertourlich eine andere Gruppe zu besuchen um reden zu können?
Nein, dass ist mir zu anstrengend. Ich möchte lieber das nächste Mal meine Gruppe damit konfrontieren, dass ich das scheiße fand, wie es gelaufen ist.
Ach Max,
du gute Seele!
ZitatUnd wenn du ihm NICHT hinterher läufst...oder es ist dir einfach fremd?
Ja, ich habe es nun über 15 Jahre anders gemacht und bin sehr wackelig. Aber ich verstehe - nein falsch - ich fühle heute worauf es jetzt ankommt bei mir, um aus diesem Abhängigkeitskarusell endlich auszusteigen.
Hallo Soyyo,
vermutlich habe ich mein Aggressionspotential gegen mich selbst benutzt - zum Spannungsabbau und mir 2 Schluck Wein reingepfiffen, obwohl ich gar nicht wollte. Sozusagen ein Gewaltakt gegen mich selbst.
Zitatwo liebst du deine bescheidenheit, dieses bündel so lange eingeübter wahrnehmungs- und verhaltensweisen?
Ich glaube, es ist Gewohnheit. Habe es so gelernt und bin immer noch darauf sitzen geblieben - bis jetzt. Und vielleicht ist es immer noch ein Fünkchen von Schuld denken, die falsche Annahme, dass ich immer und an allem selbst Schuld bin.
Zitatvielleicht war in deiner krise deine erwartungshaltung glockenturmhoch und dröhnend
Ja, das war mein erster selbstverständlicher Gedankengang. Aber nun denke ich: nein! Es ist nicht zuviel verlangt, wenn ich mich artikuliere und von Menschen, die mir Nahe stehen, erwarte, dass sie mir mal eine Hand reichen, wenn ich gerade am Straucheln bin. Das kriegen die entsprechenden von mir auch noch aufs Butterbrot geschmiert und es ist mir wurscht, ob sie dann beleidigt sind. So geht es auf jeden Fall nicht!
Liebe Patricia,
ZitatEntweder du nimmst ihn so, wie er ist, oder du gehst.
Das ist wahr, doch ist es bei uns im Grunde so, dass ich meinen Mann schon 15 Jahre so nehme, wie er ist. Nichts fordere, ihn nicht belaste und auch weitgehend keine Wünsche an ihn richte. Dazu habe ich jetzt keine Lust mehr. Das wird sich nun ändern.
Und ich möchte den Satz jetzt herumdrehen:
Entweder er nimmt mich dann so, wie ich bin, oder er geht!
So wird für mich im Moment ein Schuh draus.
Ich denke schon mein ganzes Leben, dass ich alleine Zuständig bin und das ist gerade mein Problem in Beziehungen - auch in einer Gruppenbeziehung. So funktioniert es irgendwie nicht. Gaby hat immer Geduld, hört zu, nimmt sich zurück und ist für sich selbst immer alleine zuständig und wenn sie nicht klarkommt, ist sie auch alleine Schuld. Und andere breiten sich währendessen aus und zucken mit den Schultern, wenn ich ein Problem habe oder sagen: "Sorry...." Entweder der andere macht auch mal mit, wenn ich mich ausbreite und ist auch mal zuständig, wenn es brennt oder wichtig ist - oder wir haben gar keine Beziehung.
ZitatNur ich alleine fühle mich zuständig für meine Zufriedenheit, auch innerhalb der Gruppe.
Damit geht es mir schlecht. Ich glaube inzwischen, dass es richtig und legitim ist, von anderen etwas zu fordern oder zu wünschen. Und wenn die nicht wollen, na dann müssen sie nicht, aber ich muss dann auch nicht und kann mich anderweitig umschauen.
Mein Mann hat die Chance, dass zu erkennen oder auch nicht - nur "dressieren", ihm Regeln vorkauen und ihm immer wieder Dinge erklären, die er schon 100 mal wissen könnte, wenn er mal zugehört hätte, werde ich ihm nicht, dass kann es nicht sein. Er ist ein intelligentes Kerlchen und seine scheinbare Ahnungslosigkeit oder soll ich es bequeme Doofheit nennen, die kann er sich sonst wo hin stecken, damit kommt er nicht mehr durch, mein verwöhntes Schätzchen.
ZitatIch glaube inzwischen, dass es richtig und legitim ist, von anderen etwas zu fordern oder zu wünschen.
Das glaube ich auch. Allerdings ist es nicht weniger legitim, wenn diese anderen die Forderungen oder Wünsche ablehnen bzw. ihnen nicht nachkommen.
Denke gerade so ganz spontan, dass es wohl in erster Linie wichtig ist, die EIGENEN Forderungen absolut unmissverständlich zum Ausdruck zu bringen - notfalls eben auch mit Taten. Dem, was ICH will, also auch selbst zur Realität zu verhelfen. Nicht zu (er)warten, dass ein anderer etwas tut, damit ich wieder klar komme. Das halte ich mittlerweile, auch aufgrund meiner eigenen Suchtgeschichte, für sehr gefährlich...
"Ich fand es befreiend! Aber ich las weniger die Beleidigung an Sierra, sondern das Mitgefühl heraus."
Ich überles mal deine "befreiende Anzüglichkeit" und denke, daß du, wenn du mal die Nase aus deinem eigenen Schmerz hochkriegst, jetzt Barfuss besser verstehst als noch vor paar Tagen...
Das mußte ich jetzt doch noch sagen, sorry, weil mir scheint, du hast den Zweck meines Posts nicht gerafft.
Warum ich auf stellvertretende "Beleidigungs-BekämpfeR" allergisch reagiere, daran erinnerst du dich hoffentlich noch...