ich möchte euch nochmal für euere Beiträge danken, ihr habt mir alle sehr geholfen damit.
Eigentlich war es ziemlich unangenehm für mich meine beschissene Gefühlslage hier zu schreiben, aber irgendwie wußte ich auch, dass ich ihr nur die Macht nehmen kann, wenn ich sie nach Außen trage und nicht mehr in mir verstecke.
Ich habe erkannt, dass in den letzten Tagen voll der "alte Film" von früher abgelaufen ist, des "Nicht-Verstanden-Werdens", "Alleinseseins". Wenn der Film erst mal läuft, dann hätte auch mein Mann sagen können, was er will, ich verstehe dann immer nur Abwertung, Gemeinheiten und unterstelle allem eine böse Absicht.
Das ist ein Teil meiner Krankheit. So reagiere ich, wenn ich mich ungerecht behandelt fühle, unter Stress komme und nicht rechtzeitig stopp sage.
Ich habe mir die Kommentare von Sierra sehr zu Herzen genommen. Es hat mir sehr weh getan und ich habe voll am Rad gedreht, aber ich denke ich bin auf etwas angesprungen, was ich von früher kenne und ich habe in diesem Thread erkannt, dass es in meiner Hand liegt, ob ich dem Macht geben will oder nicht.
Tommie,
eigentlich wußte ich, dass ich die Flasche Rotwein in diesem Zustand nicht entkorken sollte, aber es passte gerade so gut zu meinem Marthyrer-Programm das ablief. Den alten Film, der missbrauchten, ungerecht behandelten, die alle Schuld auf sich nimmt, den ich gestern gefahren habe, den habe ich nun auf "Zensur" gesetzt.
Gepard,
wie es jetzt weitergeht?
Ich will immer noch nicht trinken, dass ist sicher! Ich sehe es so, dass ich die letzten 2 Tage einen alten Märthyrer-film gefahren habe, fast bis zum tragischen Ende. Zum Glück! war ich in der Lage nach 2 Schlucken aufzhören - würde ich selbstverständlich auch niemandem empfehlen.
Ich habe sehr viel gelernt, dadurch, dass ich es hier geschrieben habe. Mein Mann kommt schlechter weg, als er ist. Das liegt daran, dass ich in einer solchen Verfassung nur noch denke, dass alle mir was schlechtes Wollen, mich benutzen wollen, sich über mich lustig machen, hämisch, zynisch sind etc. Sierra passte auch sehr gut in diesen Film, der rundete das ganze sozusagen perfekt ab.
Aber...dadurch, dass ich mich überwunden habe, alles hier zu schreiben, habe ich nun das "Drehbuch" entschlüsselt.
Ich habe gestern mit meinem Mann gesprochen und ihm auch meine Gefühle und meine Not geschildert. Er war schon sehr erschrocken, auch darüber, wieviel böses ich ihm unterstelle. Er sieht es nicht so, dass das alles nur mein Problem ist, aber er sagt, ich müsste ihn auch mal helfen lassen und ihm nicht von vorn herein "böses" unterstellen.
Ist doch ein Anfang, oder?
Es war ein sehr schwieriger Thread für mich, so mein Innerstes nach Außen zu kehren, aber auch ein sehr heilsamer - und ihr habt mir alle wahnsinnig geholfen dabei.
Märtyrer: Das griechische Wort martyr heißt einfach nur ”Zeuge“. Damit konnte auch ein Zeuge vor Gericht gemeint sein, das heißt, das Wort hatte ursprünglich keine religiöse Bedeutung. Nach dem Neuen Testament bezeichnet das Wort denjenigen, der Zeugnis gibt von Tod und Auferstehung Jesu, besonders die Apostel und Verkünder des Evangeliums. Im Zuge der Christenverfolgungen in der römischen Kaiserzeit wurde der Begriff von etwa 150 an als Ehrentitel ausschließlich für diejenigen verwendet, die wegen ihres Glaubens an Christus getötet wurden. Sie wurden an ihren Gräbern kultisch verehrt. Aus dem Zeugen war damit ein Blutzeuge geworden. Mit dieser Bedeutung gelangte der Begriff als marteraere, merteraere oder mertaere ins Mittelhochdeutsche. Die neuhochdeutsche Form Märtyrer (oberdeutsch gibt es auch die Variante Martyrer) stellte vom 16./17. Jahrhundert an eine gelehrte Wiederangleichung ans Griechische dar. In Märtyrerakten wurden einst Prozesse und Schicksal der ersten christlichen Blutzeugen festgehalten. Ihr Leben und Leiden brachte man in so genannten Märtyrerdramen auf die Bühne. Unter Martyrologie versteht man die Auflistung ihrer Todestage. Die ersten Märtyrer starben, ohne andere mit in den Tod zu reißen, ganz im Unterschied zu den heutigen islamistischen Selbstmordattentätern. Sie sind nach ihrem Selbstverständnis ebenfalls Märtyrer und berufen sich dabei auf die dritte Sure des Korans: ”Wer für seinen Glauben gestorben ist, ist nicht tot, sondern lebt.“ Wie diese Sure auszulegen ist, ist allerdings unter Muslimen umstritten. Das arabische Wort für Märtyrer lautet Shahid und bedeutete ursprünglich gleichfalls allgemein ”Zeuge“.
Hallo Gaby
So, so - ICH bin Märtyrer.
Denk mal über Deinen Blödsinn nach - bitte...
Und dann versuche mal, mit beiden Beinen in der Realität anzukommen. Hilft ungemein.
du liegst mir am Herzen und ich hoffe, dass weisst du. Ich möchte dir hier, in diesem Thrad nicht mehr schreiben. Sieh es bitte nicht als Desintresse.Ich habe für mich festgestellt, ich bin voreingenommen, deinem Mann gegenüber. Nicht nur wegen meiner Geschichte, auch wegen der Geschichte zweier SHG Mitglieder. Deine Posts habe ich immer aufmerksam gelesen,ich unterstelle deinem Mann keine "bewusst bösen" Absichten.
Ich wünsche dir, dass du eine Balance findest, zwischen dem , was gesagt wird und dem , was du wirklich fühlst. Es ist nicht einfach zu lernen seinem Gefühl zu vertrauen, wenn es von "den Erwachsenen" als nicht richtig dargestellt wird.
ZitatIch habe erkannt, dass in den letzten Tagen voll der "alte Film" von früher abgelaufen ist, des "Nicht-Verstanden-Werdens", "Alleinseseins". Wenn der Film erst mal läuft, dann hätte auch mein Mann sagen können, was er will, ich verstehe dann immer nur Abwertung, Gemeinheiten und unterstelle allem eine böse Absicht.
Hallo Gaby,
ja ich glaube auch es liegt am Verstehen und verstanden werden. Am Verständnis sozusagen und in einer Beziehung beruht oder verlangt Gegenseitigkeit.
Ich glaube nicht das dein Mann einfach ein "Trampel" ist, wie gute Parteisoldaten meinen...
Nein er hat weiss ich vor vielen Jahren jemand kennengelernt nehm ich an deren hauptsächliches Bedürfnis es war, anderen Bedürfnssen gerecht zu werden. Und das hat er kennengelernt und es kam ihn entgegen.
Deine eigenen Bedürnisse die hast du unterdrückt, mit Alkohol.
Nun nun hast du verzichtet, der Alkohol wurde dir zu viel und du lernst Bedürfnisse in dir kennen die befriedigt werden wollen, dein mann merkt sicherlich die Veränderungen.
Ist ratlos hilflos, ja kannst du dich einfühlen, das er nur ratlos oder hilflos ist mit etwas konfrontiert zu werden, mit dem er nix anfangen kann.
Ja er stellt in seiner Hilflosigkeit die Flasche Wein in den Flur (mag wie eine Provokation aussehen) und sagt> nimm das, ich hab nix anderes>> haben wir doch immer genommen> >ich nehm´s doch auch> Ja er nimmt es vieleicht auch um Gefühle zu unterdrücken, die du noch gar nicht kennengelernt hast.
Könntest du das Verstehen ? Einfühlen?
...das er einfach nur Hilflos ist, was die Gaby ohne Alkohol da jetzt einfordert , was er nie kennengelernt hat und mit dem er vieleicht auch gar nix anfangen kann.
das seine vermeintliche Provokation einfach nur seine Hilflosigkeit ist ?
Ich wünsch dir was Gaby, für deinen Weg der sich nach deinen Bedürfnissen richtet und manchmal muss man sich Irrtümer eingestehen und die konsequenzen ziehen, für die niemand die Schuld trägt.
ZitatDenk mal über Deinen Blödsinn nach - bitte...
Na, da haben wir ja noch jemanden, der sich gerne als Oberlehrer aufspielen will. Ich soll jetzt über meinen Blödsinn nachdenken? Soll ich mich dazu in die Ecke stellen oder reicht es, wenn ich den Blick nach unten senke.
Ganz verstehe ich dich nicht, du schreibst:
ZitatSo, so - ICH bin Märtyrer.
Ich habe nicht geschrieben, dass DU Märtyrer bist und ich habe auch nicht geschrieben, dass ich es bin. Haperts mit dem Lesen etwas heute?
Ich schrieb, es lief bei mir eine Art "Märtyrer-Film" ab, es ist ein Sinnbild dafür, dass ich mich absolut realitätsfern gefühlt habe (Partizip Pefekt!) – eben weil ich ja in echt gar kein Märtyrer bin! Meine Güte!
Ein Märtyrer denkt, er tut was ehrenvolles, richtiges und stirbt den unschuldigen Tod, weil er diese ehrenvollen Ziele über seine eigenen und sein eigenes Leben stellt. Wie man das finden mag, ist jedem selbst überlassen.
Hast du so wenig Phantasie, dir Vorzustellen, wie sich ein Märtyrer wohl fühlen könnte? In dem Moment wo er Märtyrer ist, glaubt er, dass er das einzig richtige tut und weiter tun muss um seine wichtiges, ehrenvolles Ziel zu erreichen. Wenn ich ein Beispiel schreibe, dass ich „einen Märtyrer-Film gefahren habe“ bzw. „ein Märtyrer-Programm ablief“ dann ist es doch wohl offensichtlich, dass dies ein Sinnbild ist. Es ist doch wohl vollkommen klar, dass ich kein Märtyrer bin.
Also wirklich, wie ich gestern schon schrieb, ist mir diese Haarspalterei und Wortglauberei langsam zu blöd. Ich versuche Gefühle zu einen Weg aus einem Tief zu finden und es ist mir mit Unterstützung vieler anderer konstruktiver Beiträge zum Glück auch gelungen. Aber Bernd, dir mangelt es wirklich an Empathie. Nichts gegen deine Aufklärung über die Ursprungsbedeutung des Wortes Märtyrer, aber das WIE! Sag mal, ich hoffe, wenn in deinem Privatleben mal jemand zu dir sagt:“ du bist mein Prinz“, dass du diese Person dann nicht auch gleich darüber aufklärst, dass es in Deutschland keine Monarchie mehr gibt, sie Blödsinn spricht, unrealistisch ist … tja, das wäre dann auch voll an der Realität vorbei, aber vermutlich weniger von ihr.
Und dann das noch:
ZitatUnd dann versuche mal, mit beiden Beinen in der Realität anzukommen.
Es klingt sehr unerträglich von oben herab. War es so gemeint? Kann es sein, dass du mit beiden Beinen so fest auf dem Boden der Realität, dass du keinen Fuß mehr hoch kriegst, um auf eine andere Person mal einen Schritt zuzugehen.
Hallo Manuela,
ich verstehe schon! Ich denke das Thema ist nun auch erschöpft, da es einfach zu schwierig ist, das weiter öffentlich zu diskutieren und zu sehr in die Tiefe gehen würde. Gerade Beziehungs- Probleme und ungerechte Behandlung rufen sehr viele Emotionen wach und polarisieren – das ist doch normal – jeder hat eben seine eigene Geschichte und seine eigenen Empfindungen dazu.
Hallo Ramona und ihr anderen,
Zitatja ich glaube auch es liegt am Verstehen und verstanden werden
Ich konnte hier nur eine Seite schildern logischerweise, da ich ja nicht für meinen Mann denken, fühlen und sprechen kann. Ich habe in einer Krise gesteckt und mehr falsch verstanden, als da war. Es hat mir aber trotzdem sehr gut getan, dass viele Leute nicht an meinem Empfinden gezweifelt haben, Partei für mich ergriffen haben, ihren Eindruck geschildert haben. Und - da muss ich dir widersprechen, Ramona - auch der "Trampel" aus tiefem Herzen, der hat mir sehr geholfen mein zittriges und zerzaustes Gemüt wieder zu sortieren, denn ich weiß genau, dass der "Trampel" für mich war und nicht gegen jemanden (unbekannten).
Mitgefühl und Verständnis ist die beste Hilfe - und das habe ich hier gefunden, überwiegend. Ich glaube, es ist auch egal, ob jemand fundierte Erkenntnisse schreibt oder einfach nur ein bißchen Mitgefühl ausdrückt, denn das Mitgefühl ist entscheidend, nicht das Maßregeln - und wenn die Fakten noch so realistätsnah sein sollten. Wenn es Momente gibt, wo ich mich selbst ganz klein und schrecklich finde, so hilft es im ersten Moment, wenn andere da sind, die scheinbar "hätscheln", denn es tut einfach gut und ermöglicht dann auf einmal die eigenen Empfindungen etwas entspannter zu betrachten und z.B. auch die Erkenntnis, dass ich gerade wieder "alte Fehler" mache. Die Fakten muss jeder selbst entdecken, aber das kann er nur, wenn er sein durcheinandergeratenes, angeschlagenens Gleichgewicht wieder aufrichten kann und dazu braucht es als erstes eine "heiße Hühnerbrühe". (Achtung Sinnbild!!! - Ich habe gestern in Wirklichkeit gar keine gegessen :augen
Ich finde, du triffst das gut, mit der Hilflosikeit, Ramona. Nicht nur ich bin hilflos manchmal. Hilflosigkeit drückt sich bei jedem Menschen anders aus in der Beziehung.
@ fallada:
ZitatSpieler schreibt an Sierra: "Du bist ein Arschloch[...]" Regt dich _das_ auch auf?
Nein! Ich fand es befreiend! Aber ich las weniger die Beleidigung an Sierra, sondern das Mitgefühl heraus. So gesehen hat sich Sierra wieder einmal erfolgreich als Prügelknabe zur Verfügung gestellt (wie er es ja des öfteren sinngemäß hier schon anbot), denn er bot die Plattform dazu, dass andere ihr Mitgefühl ausdrücken konnten und das hat mir letztendlich geholfen.
Puh, jetzt kommt gleich ein Einspruch von einem Wortlglauber, oder?
Ich muss nun schließen und mich wieder der REALITÄT widmen.
hi Gaby, " . . . Sag mal, ich hoffe, wenn in deinem Privatleben mal jemand zu dir sagt:“ du bist mein Prinz“, dass du diese Person dann nicht auch gleich darüber aufklärst, dass es in Deutschland keine Monarchie mehr gibt . . " // Juhu!! das ist die Metapher des Monats für mich! Ich glaube du bist jetzt über irgendeinen Berg hinweg. Ober auf der Spitze des Berges siehst du die Dinge mit ganz anderen Augen, und da pieken sämtliche Oberlehrer Besserwisser Blütentöter besonders ins Auge. Gruß Max
Hallo Gaby,gut gekontert aber manche Beiträge muß man nicht lesen.Ich frage mich dann manchmal wer hier eigentlich trocken,und wer nass ist.Diese Oberlehrer nerven echt ab,das ist ja manchmal in den Selbsthilfegruppen auch nicht anders.Und wie oft schon habe ich diese "Prediger"nach Jahren wieder beim Einkaufen oder so mit Sprit gesehen,da gibt es Leute die mit der Faust in der Tasche trocken sind.Das wird natürlich auch nach außen reflektiert,diese Leute tun mir echt leid.Gruß Mirko
Seitenweise hast Du den mitfühlenden Rat bekommen, als erstes die Pulle wegzuschmeißen.
Und was macht das Märtyrerkind nach Stunden? Es setzt sie sich an den Hals.
Deine Wahrnehmung ist mehr als getrübt, selbst die dicksten Lichtsrahlen hier kannst Du nicht mehr sehen.
Wem nicht zu raten ist, dem ist eben nicht zu helfen.
Deine Trotzhaltung, in Deinen ungeeigneten Denkstrukturen zu beharren, alles zu zergliedern, aufzudröseln, zu begründen, hindern Dich daran, mit Dir selbst klar zu kommen und das anderen auch zu kommunizieren.
Einzig "Mitgefühl" ist Dir recht.
Da Du nichts von dem verstanden hast, was ich Dir aufgeschrieben habe, geht mir deine Erwiderung auch weit am Rücken vorbei.
Du hast alle möglichen Werkzeuge mit Deiner Therapie in die Hand bekommen. Gute Beiträge hast Du hier geschrieben. Aber selbst kommst Du damit derzeit nicht klar.
Steht nicht die vielfache Erfahrung, sich mit der Herstellung eines "normalen" Lebens nach dem Trocken werden Zeit zu lassen?
Sieht Dir an, was Du in ein paar Monaten vollbringen willst.
Ich wünsche Dir eine Erleuchtung.
LG Bernd Über meine Empathie kannst Du mal mit denen reden, die mich kennen.
hi Bernd, "Wem nicht zu raten ist, dem ist eben nicht zu helfen." // Sehe ich ganz anders: ich darf mich entwickeltn, nicht hingegen den Rat anderer befolgen. Erfahrung ist hier das Zauberwort (ist nicht übertragbar). Dialog ging mit mir, sonst gar nichts. "Wenn du ein Leben lang dich mit deinen eigenen Fehlern beschäftigst, dann hast du daran reichlich zu tun. Du vergeudest dann nicht deine ohnehin zu schwachen Kräfte mit der Weissagung fremden Elends." Das war mal meine Erkenntnis, wonach ich erst in der Lage war kritische zu schauen. Und bis dahin ging es mir sehr klapprig, wegen der fehlenden inneren Zusammenhänge in Trockenheit. Und diese darf bei mir jeder in seiner Zeit sich aneignen. Und wenn ich nun aber nicht den Rat annehmen will, dann bin ich das trotzige Mäxchen? Weil doch andere - diejenigen die längst weiter sind als ich - schon wissen wie's Leben geht. Und da meinen sie es doch gut mit mir, dass ich es auch so schön haben kann wie die gerechten Allwissenden. Aber sonst biste gesund, ja? Max