ZitatGepostet von Matthias53 Und wenn Alkohol ins Blut gerät, dann wird das Abwehrprogramm in Gang gesetzt: Kotzen, Durchfall, Schwitzen, Blutdruck steigt, Schwindel usw.
da brauchst Du aber schon ziemlich viel. Ich hab noch keinen gesehen, dem das nach einem Glas Bier passiert wäre. Wenn ich ein Kilo Honig esse, dann komme ich auch komisch drauf
Mir kommt Deine Argumentation ein bissel so vor wie "früher hab ich alles falsch gemacht, und jetzt mach ich alles richtig". Deine persönliche Abgrenzung gegen Deine eigene Vergangenheit ist ja für mich nicht zu bewerten, sie reizt nur so jemanden wie mich nicht gerade dazu, deine Art des Umgangs für erstrebenswert zu halten. Sieht für mich so aus - subjektiv - , wie wenn Du in der Schwarz-Weiss-Denke eines Frischlings einfach hängengeblieben wärst, wie wenn Alkohol für Dich heute, nach Jahren der Trockenheit, immer noch eine akute Gefahr darstellen würde, die du mit allen Mitteln abwehren müsstest.
"Prediger gegen das Böse" haben bei mir halt grundsätzlich keinen hohen Stellenwert... Sprich, Du bist für mich eigentlich ein abschreckendes Beispiel, ich möchte nicht grade so werden wie Du. Ich trink halt einfach nix, ich bin hier und der Alkohol ist irgendwo, und mein Verhältnis dazu ist ziemlich entspannt. (ist ja nicht so wie bei der Fussball-WM, wo ich ganz gerne ein paar meiner grölenden Nachbarn verwursten täte:sly
Ich kann mich an Zeiten erinnern, da hab ich nach der Bergtour ein oder zwei Bier getrunken, und von Alarmsignalen meines Körpers war da nichts zu spüren. Ausser es ist ein Alarmsiglnal, wenn man sich hinterher erfrischt fühlt
Anfang April war ich mit einer Gruppe "Normaltrinkern" eine Woche beim Skifahren, da haben die anderen wirklich ein viertel Wein oder ein Bier getrunken, neben anderen - alkoholfreien - Getränken, und in dieser Dosis ist das für den Körper medizinisch nachgewiesen kein Gift.
Selbst gewisse lebensverlängernde Wirkung ist bei geringen Dosen nicht auszuschliessen. Unabhängig von irgendwelchen Untersuchungen, die ja getürkt sein können, les ich ganz gerne Interviews mit Hundertjährigen, und da gehört sparsamer Konsum, ein Schoppen am Abend, fast immer zum Lebensrezept.
Ich glaub wenn ich das geistig verdrängen müsste, dann hätte ich wirklich ein Problem.
Natürlich hab ich einen anderen Trinkstil gehabt, und bei mir konnte es nun mal nicht so weitergehen wie in meiner alkoholischen Schlussphase. Aber wenn ich jetzt Allergiker für Sojaeiweiss wäre, dann wäre das auch für MICH ein Gift, während es für Otto Normalverbraucher ein wertvolles Nahrungsmittel ist.
Soweit müssen wir wegen mir ja mit dem Alk gar nicht gehen, aber sehr viel bereuen tu ich auch nicht. Vieles hab ich genossen, am Schluss halt immer weniger. Unter der Vorraussetzung, daß ich nicht dort weitermache wo ich aufgehört habe - und davon gehe ich aus - passt das für mich. So wie mein heutiges Verhalten zum Heute passt, hat mein damaliges Verhalten damals für mich gepasst.
Auch am ganz normalen Essen kann ich mich vergiften, ich kann mich sogar zu Tode fressen, deswegen würde auch keiner behaupten, daß das Leben ganz ohne prinzipiell gesünder wäre.
ich habe davon gesprochen, dass der Alkohol, der ins Blut gelangt, Gift ist. Alkohol in kleinen Portionen ist für Nichtalkoholiker durchaus auch gesundheitsfördernd. Das habe ich überhaupt nicht bestritten.
Alkohol in der Blutbahn ist jedoch absolut giftig. Und das wird hier ignoriert. Wenn der Körper in der Lage ist, sich selbst zu reparieren, ist es trotzdem so, dass das Acetaldehyd alle Körperzellen angreift.
Wenn natürlich jemand sagt, es ist mir egal, ob eine Kugel im Gehirn schädlich ist oder nicht, ich hätte sowieso geschossen, dann ist das sein Entschluss.
Und ich habe auch niemanden verurteilt, der Alkohol trinkt. Es ist allerdings ein schöner Verdrängungsprozeß, den Alkohol als Kulturdroge wie das goldene Kalb zu umschwärmen. Ich habe ja erfahren, dass Alkohol schädlich ist, ich bin dabei sogar noch ziemlich gesund geblieben für das, was ich meinem Körper angetan habe. Ich schütte mir auch keine Asche übers Haupt und ich habe hier auch nicht rumgejammert über mein nasses Leben. Aber ich glaube, ich bin in der Lage, zu lernen. Das hat mir auch viele Rückfälle erspart, gerade auch bei denen, die meinten, sie könnten es etwas lockerer sehen.
Mir fällt nicht ein, Alkohol zu verharmlosen, nur damit ich als liberal, locker und tolerant angesehen werde. Ich bin das übrigens auch nicht bei Zigaretten und auch nicht bei Autorasern. Wie gesagt, bin ich nicht dafür, Ampeln abzuschaffen, nur um als tolerant und realistisch zu gelten gegenüber denen, die meinen, sie müßten bei rot durchfahren.
ZitatIch habe ja erfahren, dass Alkohol schädlich ist,
Hallo Matthias,
eben deine Beiträge lesen sich für mich so (kann mich ja auch irren) als hättest du das vorher gar nicht gewusst, das Alkohol schädlich ist... und hättest dus gewusst hättest du schon damals keinen getrunken.
Bei mir war das anders, ich hab das schon gewusst und ich hab ihn auch ganz bewusst als das benutzt was er für mich war, als betäubungsmittel für Probleme für die ich keine Lösung hatte.
Er hat in der Zeit durchaus seinen Nutzen und Zweck für mich erfüllt.
Erst als er genug Schaden angerichtet hat, hab ich andere Lösungen für meine Probleme gefunden und ich hab ihn nicht mehr gebraucht.
Alles andere wäre Verdrängung und würde darauf hinaus laufen der Alkohol ist schuld das ich ihn Missbraucht habe
ZitatGepostet von Matthias53 Mir fällt nicht ein, Alkohol zu verharmlosen, nur damit ich als liberal, locker und tolerant angesehen werde. Ich bin das übrigens auch nicht bei Zigaretten und auch nicht bei Autorasern. Wie gesagt, bin ich nicht dafür, Ampeln abzuschaffen, nur um als tolerant und realistisch zu gelten gegenüber denen, die meinen, sie müßten bei rot durchfahren.
Das Rauchen hab ich auch schon eine Weile hinter mir und ich bevorzuge auch einen stressfreien Fahrstil.
Soweit könnten wir nun einer Meinung sein.
Ich hab das Rauchen wie das Trinken allerdings schon immer im Bewusstsein seiner Gefährlichkeit betrieben, es war mir gleichgültig oder ich hab die Gefahren verdrängt, solange mir ein Leben ohne auch nicht schöner erschien - da hätte ich von der Lebensverlängerung ja nix gehabt.
Also die gesundheitlichen Aspekte kommen für mich erst zum Tragen, seitdem das Leben ohne Gifte für mich überhaupt lebenswert ist. So lange ich dieses nüchterne Leben nicht haben wollte, wäre es ja unlogisch gewesen, aufzuhören um eben dieses ungeliebte Leben zu verlängern..
Was die Trockenheit angeht, hab ich vielleicht einfach ne andere Zielvorstellung als Du. Alkohol, Tabak und Drogen haben mein Leben weitgehend mitbestimmt so lange ich noch eifrig konsumiert habe. Ich habe für mich persönlich nicht meinen Lebensstil geändert, damit ich mich nun den Rest meines Lebens weiterhin damit beschäftige.
Ich bin - wenn überhaupt - gerne mit nüchternen Leuten zusammen, weil ich mit Trinkern halt nicht mehr viel anfangen kann - aber meine Nüchternheit sehe ich nicht als lebenslanges Arbeitsprogramm, sondern als Selbstverständlichkeit. Mit dem Thema "Rauchrückfall" beschäftige ich mich ja auch nicht, das ist einfach vorbei.
Vielleicht ist das aber auch nur ein Missverständnis, und Du siehst es gar nicht so viel anders als ich, wie es mir erscheint. Kann ja sein.
Fußball interessiert mich immer noch nicht! Eure ist Alkohol nun schädlich oder nicht Diskussion hingegen schon. Ich bin ja nun "Nur" eine Angehörige, und offensichtlich weiß ich doch nicht so viel über Alkohol. Produziert der Körper wirklich selbst Alkohol? In winzigen Mengen? Gefahren birgt er auf jeden Fall, aber mir wurde auch schon gesagt, dass z.B. Rótwein das Krebsrisiko senken soll. Ist da was dran?
Es ist wahr, dass im Rotwein und nur im Rotwein spezielle Stoffe ausgelöst sind, die dem Herzinfarkt vorbeugen. Das wurde festgestellt bei Untersuchungen, warum die Bewohner der Toscana so gesund und lange leben und es dort so wenige Herzkrankheiten gibt.
Diese positive Wirkung tritt ein, wenn man eine geringe Menge Roten trinkt. Positiv wirkt beim Rotwein dabei nicht der Alkohol selbst, sondern die ausgelösten Stoffe aus der Weintraubenschale. Gelöst werden diese Stoffe allerdings erst durch den Alkohol im Reifungsprozess des Weines. Beim Traubensaft, den man ja sonst auch trinken könnte, sind diese Stoffe deshalb nicht vorhanden. Wenn dem Rotwein hinterher also der Alkohol entzogen würde, wäre die positive Wirkung durch die beschriebenen Inkredenzien immer noch vorhanden.
Der Alkohol selbst ist also nicht das Gesunde am Rotwein, sondern diese Partikel, die ausgelöst wurden. Alkohol als Stoff wird auch in Form der Zuführung im Rotwein von der Leber als Gift identifiziert und vernichtet.
Wenn Du also so wenig trinkst, dass die Leber es schafft, die getrunkene Alkoholmenge gleich zu vernichten, ohne dass es ins Blut gelangt, dann ist das gesundheitlich o.k.
Die Leber schafft in der Stunde 0,15 Promille in der Stunde, wenn ich auf dem richtigen Stand bin. Dann fährt sie aber Voll-Last und muss die anderen Abbauprozesse beiseite stellen. Das bedeutet, dass sie vorhandene Vorgänge abbricht, diese in Form von Fett in die Leberzellen ablagert, um diese dann wieder rauszuholen und weiterzubearbeiten, wenn der Alkohol vernichtet ist. Daher führt ständige Alkoholzufuhr zur Leberverfettung. Die Leberzellen selbst verfetten innerlich, vergrößern sich und die Zellmembrane wird porös und angreifbar für Krankheitserreger.
Für Alkoholiker kommt aber auch diese Variante des Alkoholkonsums nicht in Frage, da es das Suchtprogramm wieder aktiviert. Wir trinken ja nicht wegen des Genusses, sondern wegen der Wirkung. Und Alkohol, der nicht ins Blut gelangt, löst nicht aus, wonach wir suchen.
Meine Erfahrung: für uns Alkoholiker ist jede Form der Alkoholaufnahme gefährlich, auch die in geringen Mengen. Auch die unbewusste Aufnahme kann das Verlangen auslösen. Ich habe das gemerkt am Arbeitsplatz, wo Alkohol zum Reinigen eingesetzt wurde. Die Wirkung durch die Nasenschleimhäute löste bei mir Unruhe aus, was ich anfangs auf psychische Ursachen zurückgeführt hatte. Auch Obstsäfte, die länger als 1 Tag geöffnet sind, trinke ich nicht mehr. Und zu meiner Grundhaltung gehört heute die aufmerksame Selbstbeobachtung und ein völlig integriertes Selbstschutzprogramm zur Vermeidung von Alkohol und anderen bewusstseinsverändernden Stoffen.
Im übrigen ist es aber so, dass diese eine positive Variante des Alkoholkonsums, nämlich das Trinken geringer Mengen Rotwein, oftmals als "Argument" bemüht wird, den Alkoholkonsum generell zu rechtfertigen. Ich selbst habe in meiner nassen Zeit solche Artikel regelrecht aufgesaugt, um meine innerlich vorhandenen Alarmsignale zum Schweigen zu bringen.
Tatsächlich ist es so, dass die Schädigungen durch Alkohol volkswirtschaftlich und gesundheitspolitisch diesen geringen positiven Effekt völlig an die Wand drücken. Denn die wenigsten trinken Rotwein in solch geringen Mengen.
Eine erhebliche größere Schutzwirkung in bezug auf die Herzkrankgefäße wäre bei vielen schon gegeben, wenn sie sich mal ihre Essgewohnheiten anschauen und diese umstellen würden: Pommes frites, gehärtete Fette, Zucker usw. sind die härtesten Killerfaktoren.
Die Kompensation solcher schwerwiegender ungesunder Ernährung gelingt auch nicht mit dem Trinken geringer Mengen Rotwein.
Und mal ehrlich, wer trinkt ernsthaft Rotwein unter dem Aspekt, jetzt nehme ich meinen täglichen Löffel Lebertran. Wenn man am Strand sitzt, die Wellen plätschern, die Sonne im Meer versinkt: dann denke ich an meine Herzkranzgefässe und sage, 0,2 l Rotwein tun meinem Herzen jetzt richtig gut.
Um so gesund zu leben wie die Toscana-Bewohner müßte also noch mehr übernommen werden ausser dem Gläschen Roten, z.B. auch die Art zu arbeiten und auch ein Stück von der Mentalität.
Denjenigen, die toscanisch Rotwein trinken können, gönne ich das von ganzem Herzen. Für mich ist dieser Zug abgefahren. Also mache ich Sport, Bewegung und bemühe mich auch bei der Gestaltung meiner Arbeit und Ernährung um eine möglichst optimale Schadensbegrenzung. Und das als Liebhaber von Torte, Eis und Pudding !
Heute spielen wieder die Weltmeister der Weltmeister. Ronaldinho und Co.
ZitatGepostet von Matthias53 dass die Leber es schafft, die getrunkene Alkoholmenge gleich zu vernichten, ohne dass es ins Blut gelangt, dann ist das gesundheitlich o.k.
mal bloss ne etwas seltsame Frage, Matthias...
Wie kommt der Alkohol Deiner Ansicht nach in die Leber, ausser übers Blut? Der Transport vom Darm in die Leber läuft nun mal über den Blutkreislauf..
War klar Minitiger, das Haar finden wir doch noch, um den Sinn zu verstellen oder?
Die wissenschaftlich ganz korrekten Aussagen kann jeder nachlesen zum Beispiel in Prof. Dr. Lothar Schmidts Alkoholkrankheit und -missbrauch.
Interessant ist, dass Du offenbar an den ganzen Ausführungen mit Treffsicherheit das heraussuchst, was die Aussage eventuell doch noch in Mißkredit bringen könnte. Diese Perpetomobile-Diskussion kenne ich und weiss auch, was sie bedeuten.
o.k. Mal ganz exakt. Die Leber holt nicht den Alkohol aus dem Blut, sondern oxidiert ihn. Das ist dann das Acetaldehyd, das Gift, was die Körperzellen vergiftet. Dieses Gift darf nicht in Umlauf kommen, was es aber macht, wenn es über eine gewisse Dosis hinausgeht. Diese Vergiftung tritt bei allen Menschen auf, egal ob süchtig oder nicht süchtig. Die Sucht ist ein anderes Thema, weil das mit den Endorphinen zu tun hat.
Nachdem der Alkohol in Acetaldehyd umgewandelt wurde, wird dieses wiederum oxidiert und zerfällt in eine Art Zitronensäure und Wasser, was dann aus dem Körper abgeführt werden kann.
Ist jetzt irgendetwas anders vom Ergebnis her, ausser das es jetzt wissenschaftlich genauer ist. Aber sicherlich gibts jetzt den nächsten Einwand.
Und das hinter dem Schutzschild des wissenschaftlich interessierten, ideologiefreien Minitigers.
Hallo Anita, Du schreibst richtig von Restspuren. Die Leber ist ja für etwas gut. Deshalb habe ich ja das Instrument der Selbstbeobachtung. Ich meide jede Form von Alkohol soweit ich das eben kann. Und beim Benzintanken entferne ich mich aus dem Tankbereich, um möglichst wenig davon einzuatmen. Und wenn ich mit Farben umgehe, dann mache ich regelmäßige Frischluftpausen. Und Lederspray ziehe ich mir auch nicht rein. Und Rasierwasser brauche ich genausowenig wie Haarspray.
Mit Restspuren kann mein Körper umgehen und mein Selbstbeobachtungsprogramm habe ich eben auch noch. Wenn ich also anfange, 20 Glas Senf hintereinander zu essen, würde mir mein Kopf sagen, halt hier stimmt was nicht. Was suche ich im Senf?
Alles klar oder schwimmen noch irgendwelche Balken in der Suppe?
Könnte es sein, dass der Alkohol so seine eigene Ideologie und Geisteswelt erzeugt mit entsprechenden Abwehrmauern und mißtrauischem Hinterfragen, obs denn nicht doch irgendwas gibt, was den Alkohol für den Menschen positiv erscheinen lassen könnte.
Macht doch die gleiche Diskussion mal ums Heroin oder ums Morphium oder um Nikotin. Nikotin nimmt man ja auch medizinisch für Erfolge bei der Behandlung von Alzheimer. Und auch bestimmte Spuren von Arsen führen dazu, Krankheitsverläufe positiv zu beeinflussen. Jetzt fehlt nur noch, dass hier jemand sagt, Arsen sei gesund und empfehlenswert.
Aber Alkohol heisst ja nicht umsonst Spiritus. Es zeigt eben, dass er eine Menge mit unserem Geist und unserer Gesinnung zu tun hat. Er hat sein eigenes Geistesprogramm und zwar sehr sehr hartnäckig. Deshalb dauert es wohl auch sehr sehr lange, um spirituell nüchtern zu werden.
Bei mir erstrecken sich die halt auch auf das Vernachlässigen von Exaktheit, da wo sie möglich ist.
Arsen wurde jahrhundertelang als Stärkungsmittel gebraucht.....über andere Drogen gibts auch interessante Fakten, und ich hab als alter Giftler da auch wenig Berührungsängste, das Interesse ist nur schon ein wenig erlahmt.
Was die Ideologie angeht, ich weiss ja daß ich nix mehr trinke. Ein "ich darf nicht" wegen einem Fliegenschiss brauch ich dazu nicht, reicht völlig daß ichs nicht mehr will. In dem Moment, wo ichs wollte, würden mich sowieso keine Argumente mehr interessieren.
ZitatDieses Gift darf nicht in Umlauf kommen, was es aber macht, wenn es über eine gewisse Dosis hinausgeht.
Das ist für mich ein sehr wichtiger Punkt. Die Dosis macht das Gift. (exakt: die Dosis macht die Wirkung)
Und dieser Punkt beleuchtet auch was anderes: eine ganze Reihe Stoffwechselprodukte sind giftig, das ist für den Körper aber Normalität, denn dafür hat er seine Ausscheidungsorgane, die Nieren.
Das Leben lief noch nie anders, der Körper braucht sogar gewisse Stressoren, um gesund zu bleiben. Klinische reine Umgebung macht Kinder anfällig für Allergien - ist ja auch so ein Punkt wo der Körper eine gewisse Belastung sogar benötigt. Umgekehrt ist es ja genauso - wenn ein Löffel Honig am Tag gesund ist, dann gilt das noch lange nicht wenn ich ein Pfund täglich esse.
Der Körper kennt halt nicht schwarz oder weiss, sondern er kennt ne Art Fliessgleichgewicht mit einer Menge Parameter, die voneinander abhängig sind. Und da gibt es Bereiche, die näher an irgendwelchen Optima sind und Bereiche die weiter weg sind...und wie bei jeder höheren mathematischen Funktion gibts wahrscheinlich nicht nur ein richtiges Ergebnis.
Ja, und auch in einem Fliessgleichgewicht gibt es unter Umständen Umschlagpunkte, Phasenwechsel, bei denen es kein Zurück mehr gibt, sich aber ein neues Gleichgewicht einstellen kann mit ganz anderen Parametern...
Warum interessiert mich das überhaupt? Mir wurde mein Leben lang erzählt, was ich für ein Exot bin, und für mich ist es wichtig überhaupt die "Baseline" zu erkennen, also das was eigentlich "Normalbereich" ist, "gewöhnliches menschliches Verhalten" - was ein ziemlich breitgestreuter Bereich ist - , und dann auch das womit man einigermassen zufrieden leben und alt werden kann.
Und auf das was mir andere "einfach erzählen", verlasse ich mich selten, wenns um was geht was mir wichtig sein könnte. Zu viel ist durch persönliche Interessen eingefärbt...und andere verstehen in der Regel auch nicht mehr von der Welt als ich.
Von daher ist für mich Wissenschaft, und auch empirische Beobachtungen und belegbare Zahlen - die ich natürlich nicht alle selbst mache, sondern vor allem lese - sehr wichtig geworden, schon von Kindesbeinen an. Ja, ich weiss, da wird auch beschissen, aber da kann ichs mir immerhin aussuchen was mir plausibel ist.