ZitatEs zeigt eben, dass er eine Menge mit unserem Geist und unserer Gesinnung zu tun hat. Er hat sein eigenes Geistesprogramm und zwar sehr sehr hartnäckig. Deshalb dauert es wohl auch sehr sehr lange, um spirituell nüchtern zu werden.
...eben Matthias, deshalb sollte man ja dahinterkommen warum man denn die Brühe in sich rein geschüttet hat und etwas besseres finden.
Das Alkohol Gift ist das war mir und dir warscheinlich auch, letztlich egal.
Und wer nicht die Ursachen dafür bei sich sucht wird es warscheinlich auch wieder tun.
Im Gegenteil, ich hatte Zeiten, da hat ich mir vorgenommen mich mit dem Zeug todzusaufen.Aber so effektiv wie ich mir das vorgestellt habe war das Gift auch wieder nicht..
Stellte sich langwierig und qualvoll heraus, der menschliche Organismus hält ganz schön was aus.
ich kann problemlos damit umgehen, wenn du sagst, dass du dich beim Benzintanken abwendest, obwohl ich das nicht tue, weil ich es für nicht für erforderlich halte.
Da muss wohl jeder sein eignes Verhaltensprogramm aufbauen und wie du beschreibt es notfalls modifizieren, wenn die Selbstbebachtung Einwände signalisiert.
Was ich nicht so locker annehmen kann, ist eine grundsätzliche Ablehnung des Stoffes Alkohol. Für mich hat es einen leichten Anflug von missionieren.
Alkohol gibt es in der Natur und auch in dieser Gesellschaft. Ich halte trotz meiner eigenen negativen Erfahrung jeden verantwortlich für sein Handeln. Ich käme nie auf den Gedanken einem Genusstrinker sein Glas Wein madig zu machen. Ein Genusstrinker ist für mich ein Mensch der Alkohol trinkt ohne das er es nur tut wie er eine Wirkung haben will.
Ein Feldzug gegen Alkohol an sich ist mir sehr fremd.
Hallo Matthias, mir ist der besagte Satz - siehe unten, beim Lesen deines Beitrages auch aufgefallen - eher unterschwellig, d.h. es hat mich beim Lesen nicht zum Nachdenken angeregt, was mir da eigentlich auffällt. Jetzt, nach dem Post-hin-und-her darunter, hab ich nochmal nach oben gescrollt und nachgelesen. Besonders die Kombination der beiden Sätze unten - die nich so weit auseinander sind in deinem Post, finde ich spannend:
ZitatWenn Du also so wenig trinkst, dass die Leber es schafft, die getrunkene Alkoholmenge gleich zu vernichten, ohne dass es ins Blut gelangt, dann ist das gesundheitlich o.k.
Und ein wenig später unten:
ZitatFür Alkoholiker kommt aber auch diese Variante des Alkoholkonsums nicht in Frage, da es das Suchtprogramm wieder aktiviert. Wir trinken ja nicht wegen des Genusses, sondern wegen der Wirkung. Und Alkohol, der nicht ins Blut gelangt, löst nicht aus, wonach wir suchen.
Als Alki, der sich ein Hintertürchen zum KT sucht, wäre das eine super Einladung!
LG Ewli
kannst mich jetzt als Wortklauberin, MT Sekundantin und was auch immer beschimpfen
Was hat die körpereigene Alkoholproduktion von einem 33 Millionsten Anteil an der Blutmenge mit dem externen Zuführen von Alkohol zu tun?
Da mein Körper auch Salzsäure produziert, wäre dann der Konsum von Salzsäure o.k.? Ich trink das Zeug jedenfalls nicht.
Da der Mensch auch Eisen braucht, warum fegt er Eisenspäne lieber zusammen und schmeisst sie in den Müll statt sie zu essen?
Nerven funktionieren mit Strom. Wieso passe ich eigentlich auf, wenn ich Steckdosen anschliesse?
Frage zum Alkohol: was ist der Unterschied zwischen dem in der Natur vorkommenden Alkohol und dem aus dem Zapfhahn? Das ist genauso verwandt wie das Benzin an der Tankstelle mit dem Öl in der Quelle. Oder warum gehen vergorene Äpfel nicht so gut wie ne Flasche Baccardi.
Es hat aber durchaus auch einigen kabarettistischen Unterhaltungswert, diese Ebenen zu vermengen und sie als wissenschaftliche Diskussion auszugeben.
Die Frage ist doch, was das Motiv ist:
Besser ist doch, geradeaus zu sagen, ich hab keine Lust, auf mich besonders aufzupassen und der Matthias nervt mich. Ich bin schon tausendmal unangeschnallt Auto gefahren und es ist nichts passiert, und jetzt sagt der, es hätte einen gewissen Vorteil, sich anzuschnallen. Ich will mich im Auto unbelastet bewegen und daher schnalle ich mich auch nicht an. Ist doch o.k. Hab ich was gegen Autos gesagt?
Zur Forderung nach Unbeschwertheit: Wenn jemand beide Beine hat, dann kann er unbeschwert losgehen. Wenn allerdings ein Bein amputiert ist, wäre es doch recht unvorteilhaft, das Fehlen eines Beines zu mißachten. Man kann natürlich diskutieren, ob man auch hüpfen kann oder auf den Händen läuft oder eine Prothese am besten wäre, aber so zu tun, als sei man eigentlich zweibeinig, wird nicht sehr erfolgreich sein. Aber Alkoholiker setzen sich ja auch bekanntermaßen in ein Flugzeug, das zu 99% abstürzt, weil sie glauben, sie gehörten zu dem 1%. Und über die Möglichkeit zu den 1% zu gehören, ist keine Diskussion zu aufwendig.
Die verschobene Wahrnehmung von Süchtigen kommt auch zum Ausdruck, wenn es um die Trinkmengen geht: da werden 5-10 Bier am Abend oder auch ein Mass zum sprachlichen "Bierchen", das man sich mal gönnt. Warum spricht man nicht auch davon, dass man sich sein Höschen anzieht und ein Hemdchen, sein Krawattchen, sein Frauchen ins Waschküchchen steckt und sie das Waschmaschinchen bedient, so wird dann im trockenen Zustand das Vorhandensein eines 33 Millionsten Anteils Alkohol im menschlichen Körper zu einer ernsthaften Größe bei der Problematik eines alkoholfreien Lebens. So ist das dann auch logisch, dass der Führerschein nicht abgenommen wird, sondern "verlorengeht".
Und wenn man dann so weiter diskutiert, dann passiert es auch, dass immer mehr unklar wird, die Grenzen verwischen und letztlich weiss sowieso keiner mehr Bescheid oder? Und was gibt es besseres für Süchtige und Co-Abhängige, wenn alles fließt.
Matthias
Übrigens, wenn wir wirklich wissenschaftlich korrekt sein wollten, dann dürften wir uns auch nicht Alkoholiker nennen. Wir sind nicht abhängig vom Alkohol, auch nicht vom Acetaldehyd, was das eigentliche Gift ist. Wir sind einzig abhängig von den Endorphinen, die als Nebenprodukt von der Leber ausgeschüttet werden und im Gehirn in die Rezeptoren passen. Aber erklär das mal jemandem bei einem Beratungsgespräch.
ZitatBesser ist doch, geradeaus zu sagen, ich hab keine Lust, auf mich besonders aufzupassen und der Matthias nervt mich. Ich bin schon tausendmal unangeschnallt Auto gefahren und es ist nichts passiert, und jetzt sagt der, es hätte einen gewissen Vorteil, sich anzuschnallen. Ich will mich im Auto unbelastet bewegen und daher schnalle ich mich auch nicht an. Ist doch o.k. Hab ich was gegen Autos gesagt?
...es kommt drauf an auf was man aufpasst. Es geht doch hier um deine Angst vor Alkohol die aus jedem Satz spricht und die du dir warscheinlich selber schürst...
..und glaubst das hält dich halt vom Alkohol fern. Wenn es so ist dann musst du das halt so machen, solange wie es dir hilft.
Der Alkohol kann mir aber einfach nix tun, der läuft mir sozusagen nicht selber in den Mund. Genau sowenig wie mir das Arsen mir nix tut solange ich es nicht einnehme...
In sofern pass ich auf mich auf das es mir gut geht und da brauch ich halt nix trinken.
Und der Alkohol der neben mir steht oder den ich zum geburtstag für andere hole, der hat absolut nichts mit mir zu tun.
Hallo Ramona, der Unterschied ist, dass Du schon was dazutun musst, um keinen Alkohol zu Dir zu nehmen. In der Eisdiele musst Du nicht sagen "Aber bitte ohne Arsen" und in den Fischkonserven ist auch kein Arsen und wenn Du eine Geburtstagstorte bestellst, musst ich zumindest 1 - 2 Euro extra bezahlen für die Sonderanfertigung einer Torte, die ohne Alk ist. Und in der Apotheke werden meine Medikamente des öfteren mal speziell von Hand angerührt, weil ich es ohne Alkohol brauche. Es ist also nicht so, dass ich nichts tun muss. Ich passe jedenfalls auf mich auf. Das als Angsthandlung abzuqualifizieren finde ich schon irgendwie nicht passend. Wenn ich über die Straße gehe, schaue ich auch rechts und links, dominiert mich deswegen meine Angst? Vorsicht ist ja nicht schlecht zum Überleben. Übrigens kommen zu uns pro Jahr 100 neue Freunde, die Hilfe suchen. Ich weiss, wovon ich spreche, wenn ich von diesen Vorsichtsmaßnahmen rede. Auch wenn ich genauso nur 24 Stunden trocken bin, ich ruhe mich auf meinen 17 Jahren Nüchternheit jedenfalls nicht aus, weil bereits eine Trockenheit von mehr als 10 Jahren bedeutet, zu einer Menge von weniger als 1% Menschen zu gehören, die ununterbrochen rückfallfrei sind. Und ich weiss, welche Diskussionen geführt werden, um den geistigen Rückfall zu legitimieren.
jetzt mag ich mich auch noch einmischen Spannende Diskussion das - nein nicht die WM, die geht mir sonstwo vorbei
Einmal zur Achtsamkeit: ich achte sehr wohl auch darauf, ob Alkohol in Speisen oder Getränke für mich spürbar vorhanden ist. Da laß ich die Pfoten weg, hast Du nicht gesehen. Aber ich mach mich nicht verrückt herauszufinden, ob an der Essigflasche irgendwann mal eine Flasche Bier vorbeigetragen wurde. Aber ich lasse schon auch Obstsaft mit Verdacht auf Gärung stehen. Vielleicht nicht nach einem Tag, aber ich pass' auf.
Zum anderen zu der in meine Augen Moralkiste: Weil der Alkohol so teuflisch ist, darf er nicht verharmlost werden, muß die Gesellschaft, die Welt gewarnt werden. Das hat bei mir nie funktioniert, würde auch heute nicht funktionieren. Ich habe um die Schädlichkeit von Alkohol und Nikotin gewußt - trotzdem habe ich gesoffen und geraucht. Ich habe in der Früh jahrelang Magenkrämpfe gehabt und gehustet wie ein alter Ofen. Hab' ich aufgehört? - Na. Bei mir hat's erst funktioniert, wo ich so fertig war, daß mir sogar ein Leben ohne Alkohol als möglich erschien.
Heute - über neun Jahre danach geht es mir so gut, daß Alkohol und Nikotin keine Option mehr für mich sind. Das, was sie mir am Anfang meiner Suchtkarriere vermeintlich und manchmal auch tatsächlich gaben, weswegen ich sie konsumiert habe, brauche ich nicht mehr - ich kann z.B. heute auch ohne Stoff auf einer Fete flippen.
In den drei Jahren, in denen ich jetzt in der Entgiftung, in der Therapie, in der Suchtberatung von mir und meinem Weg in der Abstinenz erzähle, habe ich gemerkt, daß Moralkeulen absolut schlecht kommen. War bei mir auch nicht anderst. Was aber ankommt, ist das Erzählen über das Abenteuer des trockenen Wegs, das Abenteuer, sich kennenzulernen, sich zu ändern und letzlich dahin zu kommen, daß Drogen keine Option mehr sind. Weißt Du, das Reden von Moral, von der Schlechtigkeit an sich, von den Charakterfehlern zieht mich runter. Was mich aufbaut und aufgebaut hat, ist die Veränderung, die ich inzwischen vollzogen habe, ist das Positive. Dabei bin ich immer noch nicht suchtfrei, obwohl ich alkohol- und nikotinabstinent bin. Irgendwo steht sinngemäß, was ich auch schon mal früher geschrieben habe: ich war Suchtler, bevor ich den ersten Schluck getrunken und den ersten Tschik geraucht habe.
ich finde Angst nichts abqualifizierendes, im Gegenteil. Angst will dich immer auf etwas hinweisen.
Ich habe meine Ängste immer Ernst genommen, ab einen bestimmten Zeitpunkt
Und ich weiss, welche Diskussionen geführt werden, um den geistigen Rückfall zu legitimieren.
...mit Rückfällen kann ich nicht mitreden.... ich hab solange gesoffen bis ich mir keinen mehr leisten konnte... dann war auch Alkohol erledigt, ich hatte mich für was neues entschieden.
Das es nu 1% bis zum 10. Jahr schaffen schaffen, ist nicht viele. Dieses eine Prozent ist aber auch ermutigend, weil es zeigt, dass es im Grunde funktionieren kann.
Ich gehe in einer gewissen Form auch heute noch vorsichtig mit mir. Ich trinke keine sogenannten alkoholfrei Getränke, koche nicht mit Alkohol und habe auch keinen im Hause.
Ich stelle aber auch fest, dass mein Suchtgedächtnis im Laufe der Jahre unprogrammiert wurde. Dinge wie Haarspray, Nagelackentfernter, Reinigungsmittel, halt alles was irgendwie nach Alkohol riebt, sprechen mich heute nicht mehr an. Wenn ich mit Freunden weg gehe trinken die ja auch mal ein Glas Wein oder Bier. Das ist ok für mich. Ich nehme sie nur zur Kenntnis.
Solange ich bewusst keinen Alkohol trinke, solange bekomme ich mit dem Stoff Alkohol auch keine Probleme.
Und an diesem Punkt, liegt die Verantwortung ganz bei mir. Und ich möchte mit Trockensein auch ein Leben führen, dass keine unnötigen Ängste aufbaut. Ich werde heute und morgen usw keinen Alkohol trinken, ganz gleich wie giftig oder ungiftig er ist, bei kleiner Dosis.
ich habe mit dem Saufen aufgehört, damit ich meine Lebensqualität steigere. Wenn ich morgens aufwachen würde und da schon denken müßte heute trinke ich nicht, den ganzen Tag nur überlegen müßte was darf ich nicht und abends ins Bett gehen würde mit dem Gedanken "heute habe ich es geschafft", daß wäre für mich zu anstrengend.
Ich finde den Alkohol nicht als Teufel der an allem Schuld. Ich hätte Alkohol sicherlich durch eine andere Sucht ersetzen können. Ich habe so lange gesoffen bis die Krankheit ausgebrochen ist. Danach habe ich weiter getrunken bis ich die Schnauze voll hatte. Ich habe nie aus Genuß getrunken und habe nie geglaubt das Alkohol gesund ist. Ich dachte aber lange ich hätte alles im Griff bis mein Lügengebäude eingestürtzt ist. Dies war natürlich nicht das erste Mal aber diesmal so gnadenlos das sogar ich nicht mehr daran geglaubt habe.
Ich konsumiere keine offensichtlich alkoholhaltigen Nahrungsmittel. Ich tue etwas für mich in dem ich eine Stunde täglich Saufnixe und wöchentlich in meine SHG gehe. Außerdem mache ich als Gruppenleiter noch weitere Aktivitäten. Es ist für mich wichtiger etwas für mein Selbstbewußtsein zu tun als mich mit Alkohol zu befassen. Ich habe ja aufgehört mit Saufen damit ich mir nicht den ganzen Tag Gedanken um Alkohol machen muß. Wenn ich irgendwelche Nahrungsmittel (z.B. Schokolade) auffallend häufig zu mir nehme fange ich schon an zu überlegen warum das so ist. Danach entscheide ich ob und wenn ja welche Menge OK für mich ist.
Dies sind ein paar Gedanken von mir zum Alkohol. Ich habe keine Psychosen und keine Depressionen. Ich hatte auch noch nie Saufdruck. Ich habe mich am Anfang meiner Abstinents sehr stark mit Alkohol auseinandergesetzt. Am Anfang meiner Abstinents wären viele Aussagen sicherlich ganz anderst ausgefallen. Inzwischen habe ich mir, unter anderem Dank Saufnix, zu fast allen Themen rund um Alkohol meine Gedanken gemacht und eine feste Meinung welche ich nicht täglich überprüfe.
Es gibt Themen die nicht direkt mit Alkohol, sehr Wohl aber mit meiner Sucht zu tun haben an denen ich noch arbeiten will. Gefühle gehören da sicherlich dazu.