warum willst Du Dein Leben verlängern, wenns Verzicht auf Schönes bedeutet? Ich meine, was mir keinen Spass macht, verlängere ich doch nicht...oder machst Du das?
Ich hab das Giften aufgehört, als es unerträglich war. So langs noch Spass gemacht hat, sicher nicht.
Sterben tu ich auch so. Aber wenns nur Verzicht wäre, dann wär mir die Lebensverlängerung egal.
Weißt Du, ich würde heute ganz sicher nicht trocken und deshalb endlich zufrieden leben, wenn ich auf irgendetwas verzichten würde, das ich Liebe!
Was soll das denn für eine Leben sein?
Ich habe vor c. 14 Monaten noch ganz fest behauptet, ich liebe gute rote und weiße Weine! An sich kein Problem. Dumm nur, dass der Preis dafür war, mich selbst dafür zu hassen.
in diesem Forum sind ja nun mal Leute, die Erfahrung haben mit dem trocken werden und natürlich auch mit dem Saufen. Und wenn da jemand schreibt: Ich LIIEEEBE Champagner, dann gibt es in der Tat nur eine einzige Frage: Warum trinkst Du ihn dann nicht?
Das ist leider gar nicht unsensibel, sondern naheliegend. Keine Angst: unsensible Fragen gibt es hier zu hauf. Denn wenn Du weg willst vom Suff, dann wirst Du nicht umhin kommen, Dir selber ein Paar unsensible Fragen zu stellen, das geht nämlich nicht einfach so mit einer Kopfentscheidung, da gehört eine ganze Menge Auseinandersetzung mit Dir selber dazu.
Also komm mal runter vom hohen Roß und beantworte die Frage doch mal (es reicht, wenn Du sie Dir selber beantwortest), nenn Dir mal drei oder gar vier Gründe, warum Du keinen Champagner mehr trinkst. Und dann, dann kommt gleich die nächste Frage hinterher: Warum liiiiiebst Du ihn dann, den Schampus?
ZitatGepostet von Lotte01 Ich habe vor c. 14 Monaten noch ganz fest behauptet, ich liebe gute rote und weiße Weine! An sich kein Problem. Dumm nur, dass der Preis dafür war, mich selbst dafür zu hassen.
Also vom hohen Ross kann keine Rede sein. Ich verstehe Euch im Moment nicht, ist aber kein Problem für mich. Ich weiss, das was ich mache stimmt für mich. Ich lebe abstinent. Bin zufrieden damit und weiss, dass es mir sonst nicht so gut gehen würde. Ich lebe abstinent, weil ich sonst immer mehr trinken würde, weil ich das Zeugs gern habe. Es schmeckt mir. Schlichtweg, es schmeckt mir. Wie andern Schokolade und Cola schmeckt mir Rotwein und Champagner. Da ich es aber mengenmässig langfristig (jetzt schon noch, aber was ist in 5 Jahren) nicht im Griff habe, stimmt Abstinenz für mich. Deswegen kann man doch trotzdem noch sagen: ich liebe Champagner. Ja, ich liebe das Zeugs, weiss aber dass es mir nicht gut tut und deshalb verzichte ich. Und es geht mir gut dabei. Verstehe nicht, was daran schlecht ist.
Und trockene Alkoholiker lassen Alkohol weg (anderes Wort für verzichten), damit es ihnen und ihrem Leben besser geht.
Falls das alles nicht stimmt dann, ja, ja dann weiss ich auch nichts mehr.
auch ich verstehe dich nicht, aber auch kein Problem für mich. Mir hat auch so manches Alkoholische geschmeckt, und ich glaube, die "bunten" Biersorten, die es jetzt so gibt, wären genau meins.
Aber ich HABE es geliebt, schmackhaften Alk zu trinken, doch es ist nun vorbei.
Verzicht ist vielleicht das falsche Wort, eine Frage der Definition vermutlich. Denn nicht alles, was man sein lässt, bedeutet ja Verzicht. Für mich ist das Wort mit negativen Gefühlen besetzt. Ich konsumiere Alk nicht mehr, aber Verzicht ist es nicht, lasse ihn lediglich weg, wie auch Fleisch.
Verzichten tu' ich auf Milcherzeugnisse, weil ich die nicht vertrage. Mir hiepert es oft nach Eis und Schoki , aber ich verzichte drauf und das tut mir auch leid. Beim Alk ist das ein ganz anders Gefühl. Den will ich schlichtweg nicht mehr.
vielleicht meinst es ja so, dass etwas in dir den Champus zu sehr liebt, um damit angemessen umzugehen. Nach längeren Pausen hat mir das Bier auch immer hervorragend geschmeckt, ebenso eiskalter und perlender Sekt o.ä.Aber was dann so unbeschreiblich toll anfing, endete im..... Und als mir klar war, dass der Geschmack des Gesöffs wohl ein recht guter sei, aber die Wirkung eine Tauchfahrt in die Schei..e - da war auch offensichtlich, dass es nur eine Konsequenz gibt.
Ich kann Jamina eigentlich nur unterstützen, denn ich würde auch sagen, dass mir Rotwein schmeckt und das bestimmt nach wie vor, obwohl ich ihn nicht mehr trinke.
Ich trinke ihn nicht mehr, weil ich weiß, dass er mir schadet.
Ich trank ihn ja nicht nur , um mir die Lichter auszuschießen, sondern genoss ihn zu einem guten Essen, es war ja nicht nur SAUFEN. Ich hab halt die Kontrolle verloren, würde aber immer noch sagen,er schmeckt mir gut.
Andere mögen Cola, ich hasse Cola, kann sie nicht literweise in mich hineinsaufen, geschweige denn sie genießen. Sie schadet halt nur in geringerem Ausmaß und auch abhängig von ihrer Menge. Gleiches bei Kaffee.
Letztlich ist das Ergenis wichtig...es einfach nicht mehr tun, auch wenns weh tut...und dieses Gefühl verschwindet bestimmt mit der Zeit und das Wasser zum Essen schmeckt dann auch.
jeder so, wie er es für richtig hält. Nach einer gewissen Erfahrung auf der trockenen Seite des Ufers sage ich Dir aber eines: Ich habe diese Position schon häufiger gehört und eben die Erfahrung gemacht, dass die Menschen, die mit alkohol nicht abschließen, ihm positive Eigenschaften zuschreiben (ohne sich weiter im klaren zu sein, was denn nun eigentlich positiv ist), größere Probleme haben mit dem trocken sein und trocken bleiben, als die, die es nicht tun.
Bei Dir steht eine Hintertür sperrangelweit offen und in der nächsten Situation, in der es Dir nicht so prickelnd geht wird sie laut und deutlich Hallo rufen. Das heißt nicht, dass Du automatisch da durch gehst. Du machst es Dir aber schwerer als nötig.
für mich ein verständliches und sehr nachvollziehbares Resümee. So in etwas sehe ich das auch.
Merryl ,
denke auch, dass man es sich mit dieser Liebe nur unnötig schwer macht. Aber wo soll man dieses Gefühl abstellen? In mir ist es jämmerlich verreckt und bevor es mit mitziehen konnte, hab ich es losgelassen. Aber erst, als die K.... am dampfen war. Der "viel besungene" persönliche Tiefpunkt.
...schöne Worte.... beschreiben ein Ziel, dass für mich nicht einfach zu erreichen ist... aber ich bin auf dem Weg dahin....
...wie schon gesagt... wenn ich mich liebe, dann hat der Alk keine Chance... egal ob er mir mal geschmeckt hat, oder aus welchen Gründen ich ihn auch immer getrunken habe....
Ich lese hier Sätze wie: ..wenn ich mich selbst liebe, hat der Alkohol keine Chance" oder "wenn ich mich selbst finde"...
Abgesehen davon, das mir das zu pathetisch klingt, glaube ich nicht an die absolute Selbstfindung (ein großes Wort, ähnlich wie Liebe), sondern nur an einen lebenslangen Prozess, den jeder Mensch, auch ohne Alkohlsucht durchläuft und der erst mit dem Sterben nach vielen Höhen und Tiefen endet.
Ich glaube eher, dass das Ziel der Selbstfindung und Selbstliebe beim Alkoholiker und gernerell Süchtigen, stärker ausgeprägt ist, weil er da raus will und mehr , als alle anderen, den Sinn sucht, ebenso wie Liebe.
Ich bin vorsichtig mit solchen Äußerungen, weil ich erreichbare Ziele nicht aus den Augen verlieren möchte, vielleicht nur ein wenig Selbstfindung mit Aussicht auf mehr, aber immer noch eine Portion Realismus, die mir sagt: "Bleib auf dem Teppich, du bist nur ein Mensch"
Ich will nicht vom Saulus zum Paulus mutieren, ich will wieder gesund leben und darum muß ich auf Alkohl verzichten.
Jetzt muß ich, später will ich vielleicht! Versprechen kann hier niemand etwas, dann lieber etwas tieferstapeln.
versprechen muss hier nun auch wirklich niemand etwas..... Will nochmal auf das "ich will mich selber lieben lernen" kommen. Für mich ist das nicht abgehoben oder womöglich esoterisch gesprochen. Kann nur aus meiner Erfahrung sagen, als ich getrunken habe, war ich viel zu sehr damit beschäftigt alles zu verheimlichen, für Nachschub zu sorgen, die Flaschen zu entsorgen, die Verstecke nicht zu vergessen und mein Leben einigermaßen geregelt zu bekommen, als das ich die Zeit gehabt hätte, mich um mich zu kümmern. ich habe getrunken und mich dabei total vergessen. Ich hatte vergessen, was es heißt, mich mal in den Arm zu nehmen und mich zu mögen. (konnte ich trinkender Weise nicht, fand mich nur ätzend)Habe mir immer Vorwürfe gemacht, (du als Mutter und dann trinkend oh Göttin) Erst als ich trocken war, habe ich mich mal betrachten können und gemerkt, wie weit ich mich von mir entfernt hatte. Ich hatte aufgehört mich zu lieben. Eigentlich mochte ich mich nicht einmal...
Ganz langsam und vorsichtig nähere ich mich mir an. Das ist ein schmerzhafter aber sehr heilsamer Prozess für mich. Aber...wenn ich es mir nicht wert bin, wer sollte es dann sein bzw. wenn nicht für mich, für wen dann...