"Mache mal langsam und freue mich an meinen Babyschritten"
Das fand ich sehr schön. So hab ichs auch gemacht am Anfang und inzwischen kann ich ganz gut laufen. Aber an den Anfang, diese vielen kleinen "Aha!"-Erlebnisse, die sich zu einem ziemlich großen "Boah Ey!" zusammenfügten (genau in dieser Reihenfolge!!!!), denke ich ganz schön gerne zurück.
ich hoffe mal, es stagniert nicht und geb mir Mühe...Vielleicht kann ich mich auch später mal daran erinnern und es zu einem Teil meiner Vergangenheit machen. Das wäre schön und ist (für mich) noch ein großes Ziel.
Also ich bin jetzt 15 J. trocken, bin froh nicht mehr trinken zu müssen, denn diese Zeit war schrecklich. Ich erzähle auch nicht jedem das ich Alkoholikerin bin, nur Menschen die es Wissen müssen, denen sag ich es halt. Ich habe in den letzten Jahren auch viel schlimmes erlebt. Mein Mann war lange krank und ist vor knapp 7 J. gestorben. Da stand ich da mit meinen Kindern, damals 6 und 15 J. alt. Ich wurde von meiner Familie, meiner Gruppe und guten Freunden unterstützt. Aber ich habe nie wirklich darüber nachgedacht wieder zu trinken, da mir mein Leben ohne Alkohol gefällt. Bleib dir gegenüber ehrlich, was die Anderen denken wieso du nichts trinkst sollte dir egal sein. Gruß Elke
tja, dieses Forumthema schein nicht mehr obsolet zu sein, dennoch schreibe ich hier. ich bin halt eine wackelkandidatin, will sagen trinke seit einiger zeit leider wieder nach 11 Jahren Abstinenz.(die Gründe, ???!???) Habe damals mit kaltem Entzug aufgehört gleichzeitig mit rauchen. Warum?? Wenn ich das wüsste könnte ich es wohl lassen. habe mich jetzt für eine Langzeittherapie entschieden, nicht gezwungen sondern wirklich eigene Entscheidung. Ich weiß es wird kein Urlaub sein aber ich möchte mich endlich weiter von meiner Sucht entfernen, mit viel Energie und viel Hoffnung ein besseres Leben zu führen. liebe Grüße an Alle die diesen Weg auch gehen wollen
Hallo Nixmehr Das ist natürlich das, was mich am meisten interessiert. Warum fangen Leute nach jahrelanger Abstinenz wieder an zu trinken. Auch in meiner SHG kriege ich von den Betroffenen keine einleuchtende Antwort. Die waren 8, 12 oder 16 Jahre trocken. Fällt der Rückfall einfach so vom Himmel, bahnt er sich an, und warum steuert man nicht dagegen an. Weiß man in dem Moment nicht wo das wieder endet, oder ist es in dem Moment einfach nur sch***egal? Ich denke oft mit meinen 3 Jahren zufriedener Trockenheit, auch von anderen Drogen, bin ich so weit weg von alledem, das ich mich sehr sicher fühle, aber ich fürchte natürlich auch, der Schein könnte trügen.
Dir wünsche ich, das du die Kurve wieder kriegst, bestimmt kann die LZ dabei helfen.
"Trinken" und "Trost". Fangen so ähnlich an, und hören so verschieden auf. (Frank Schulz)
"Auch in meiner SHG kriege ich von den Betroffenen keine einleuchtende Antwort."
Das geht mir genauso. "...aber ich fürchte natürlich auch, der Schein könnte trügen."
Auch das ist bei mir ähnlich.
Auf der anderen Seite:
Ich bin nun gut 4 Jahre trocken und angeblich schaffen das ja viele auch nicht. Ich habe es aber geschafft. Also warum sollte ich nicht zuversichtlich sein, dass ich auch weiterhin die "Sonnenseite des Alkoholismus" genießen darf? Wichtig finde ich, dass man nie übermütig wird und deswegen gehe ich weiterhin in die SHG und lese und schreibe in diesem Forum.
Liebe Grüße vom Grufti! Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden (Mark Twain)
in unserer gruppe sagte einer (der nach 12 jahren )auch mal für 3 tage , so richtig soff: auf die frage warum? wollte nur noch mal wissen wie es ist!!! was man ihm auch durchaus glaubt(wenn man ihn kennt)vom auftreten ,her und so. ja durchaus sympatisch. er leitete danach alles notwendige ein ,und ist schon wieder lange trocken. aber wie gesagt:EINFACH NUR SO,WOLLTE NOCH MAL WISSEN WIE ES IST!!!
___________________________________________________ muss es immer erst zappenduster werden,bevor uns ein licht aufgeht
Nun, das ist eben die Sucht. Das verschwindet nicht richtig aus der Birne. Ich bin froh, dass ich trocken leben kann und es mir gut geht. Aber der Suchtteufel ist nicht tot. Wenn jemand sagt, er möchte das einfach nochmal haben oder "erleben", kann ich das schon verstehen. Das ist verdammt trügerisch. Schließlich hat es ja auch mal Laune gemacht und die Sucht lebt von der Erinnerung. Auf den Entzug und den ganzen psychischen Mist hat wohl niemand Bock, deshalb sollte man sich diese Dinge vor Augen halten, damit sie präsent bleiben. Mir hilft es.
Hallo , also ich machte die Erfahrung aus meiner LZ ( bin 5 Jahre trocken )dort sitzt man wie in einem goldenen Käfig,gut behütet und versorgt,aber sobald man wieder rauskommt und in seinem Umfeld keinen Halt bekommt durch Freunde oder Familie ist man ruck-zuck wieder da wo man angefangen hat.Also mir hat es viel gebracht da ich zurück in eine intakte Familie kam die mich wieder super aufgenommen hat.Und diesen Zustand werde ich nicht wieder aufs Spiel setzen,dafür ist mir die Familie zu kostbar ( verh. 2 Kinder )
Gruß Hüftl
LG Frank
Die Kraft des Geistes ist grenzenlos, die Kraft der Muskeln ist begrenzt.
Die Thread-Frage war ja: Zufriedene Abstinenz - gibt es das?"
Meine persönliche Antwort ist ganz klar: ja, die gibt es und sie scheint mir ein Wunder und ich erlebe sie, manchmal fassungslos, aber immer dankbar, täglich neu.
Herzlichst: Nick
-------------------------------------- Meine Religion ist die Freundlichkeit. Und trocken bin ich seit Anfang 2006.
Nein, ich kann nicht sagen, dass ich zufrieden bin. Eigentlich bin ich eher ein beschwerter Mensch. Wenn mal kein anderer Mist passiert, dann macht mir meine Gesundheit einen Strich durch die Rechnung. Aktuell (seit ein paar Monaten) ist es das Karpaltunnelsyndrom. @Nick: Bei mir sind die Finger ganz ohne Suff taub. Trotzdem würde sich mein Befinden durch Suff nicht heben, sondern noch weiter verschlimmern. Und wenn ich die Wahl zwischen unglücklich und depressiv oder verdammt unglücklich und verdammt depressiv habe, dann wähle ich immer noch ersteres. Oder vielleicht ist das schon "zufriedene Abstinenz". Nämlich das Wissen, dass es mir besoffen beschissener gehen würde als nüchtern. Egal wie es mir nüchtern geht.