Streichen wir doch bitte mal die Interessensgemeinschaft. Der eine spricht aus, was er denkt, der andere nicht. Ich hab das halt getan, wollte hier keinen Krieg entfachen. Hab hier auch nix bös gemeint oder bös formuliert. Bin ebenso nicht persönlich geworden.
Vielleicht sollte ich mich aber wieder mehr darauf beschränken, hier für mich das Wesentliche und Beste herauszupicken und das Diskutieren anderen überlassen.
Sorry, aber diesen Verlauf habe ich nicht erwartet, es war eine Meinung, wie viele andere hier und sollte nicht als Angriff verstanden werden.
ZitatUnd wenn ich mich selbst nicht respektieren und annehmen kann, kann mir das auch keiner "geben", das glaube ich dann demjenigen garnicht, oder ?
Das war und ist für mich persönlich auch die wichtigste Erkenntnis nach dem trocken werden.
Ich selbst kann nicht von anderen erwarten, dass sie mich so annehmen wie ich bin, meine Bedürfnisse ernst nehmen, wenn ich selbst das nicht tue.
Eigentlich ganz einfach. Der Weg dorthin ist nur wahnsinnig schwer.
Heute frage ich mich erstaunt wie es möglich war, dass ich ganz selbstverständlich die Menschen die ich liebte akzeptierte wie sie waren. Ihnen ihre Fehler und Schwächen verzieh, ihre Meinungen ganz selbstverständlich akzeptierte, auf ihr Wohlergehen bedacht war.
Nur mit mir selbst ging ich ganz anders um. Mir meine Fehler und Schwächen zu verzeihen, kam mir gar nicht in den Sinn. Die konnte ich nicht mal akzeptieren, sondern war nur damit beschäftigt sie ausmerzen.
Meine Meinung selbst zu akzeptieren, einfach mal so stehen zu lassen, gelang mir auch nicht. Bot dann Kompromisse an, wollte mich vielleicht in der Mitte mit ihnen treffen, egal ob ich ein Interesse an diesen Menschen und ihren Zielen hatte.
Mein Wohlergehen? Ach Du liebe Güte, wußte ja gar nicht mehr, was mir eigentlich gut tut. Und wenn gestattete ich es mir gar nicht. Hab schon bemerkt, dass 10 h tägliche Arbeit und anschließend noch Familie und Haushalt mir nicht gut tun, doch habe ich reagiert? Nein, da mußten vermeintliche Sachzwänge herhalten, um vor mir selbst rechtfertigen zu können, dass ich mich nicht um mich kümmern konnte.
Wenn ein Mensch den ich liebte, so mit sich umgegangen wäre, wie ich mit mir, ich wäre außer mir gewesen vor Wut und Trauer. Hätte alles mögliche versucht, um ihn an seiner Selbstzerstörung zu hindern.
Zu sich selbst lieb sein, so wie man es doch anderen gegenüber die man liebt, ganz selbstverständlich ist. Mag sein, dass das besser klingt als Selbstliebe. Doch genau das steckt dahinter. Für mich jedenfalls!
das gefällt mir sehr gut, was du schreibst und ich finde mich darin wieder. Auf diesem Weg, anders mit mit umzugehen als unter Alk, habe ich für mich auch festgestellt, dass an allem, was mich an anderen stört oder unangenehm auffällt,ich direkt beteiligt bin. Die unangenehmen Seiten anderer Menschen bemerke ich eigentlich nur, weil es genau diese Eigenschaften sind, die ich an mir nicht mag und die ich nicht aktzeptieren kann oder konnte. In diesem Zusammenhang bemerke ich halt auch immer wieder, wenn ich mich verändere, verändert sich mein Drumherum ebenfalls mit.
Ein schöner Weg.....(habe ich mich überhaupt verständlich ausgerückt:frage3
ZitatZu sich selbst lieb sein, so wie man es doch anderen gegenüber die man liebt, ganz selbstverständlich ist. Mag sein, dass das besser klingt als Selbstliebe. Doch genau das steckt dahinter.
Für mich war das deshalb so schwer, weil ja alles seither Gedachte in Frage gestellt wurde dadurch. Alles was ich jahrelang als Saufgründe vor mir hergeschoben habe. Die sollen plötzlich nicht mehr wahr sein ? Das Trinken liegt nur an mir ? Das Gefühl, keiner versteht mich - ist automatisiert durch die Sucht ? Der Alkohol, der mich durch die Jahre begleitet hat, anfangs und auch lange Jahre danach, ein Freund von mir war, den ich "brauchte" um mich und meine Gefühlswelt irgendwie zu "verändern", weil ich mich als nicht "richtig" empfand, alles das liegt *nur* daran, das ich mich selbst erniedrige und mich nicht mag ? Und was ist dann mit meinen guten Gründen ?
Die bittere Erkenntnis : ja, ich bin selbst dafür verantwortlich und ja, ich bin auch dafür verantwortlich, wie es mir geht. Und das ist erst mal unabhängig von anderen.
Das Trinken - mein Freund Alkohol - hat sich leider irgendwann verselbständigt und mir ging es damit nicht mehr gut. So mußte ich selbst mein Freund werden .....
Ja Bea, genau das ist das schwere daran! Sehr gut geschrieben, das entspricht genau meinen Empfindungen.
Kapitulation nicht nur vor dem Alkohol, sondern vor allem vor sich selbst und seinem bisherigen Leben. Sich selbst, sein Denken und Handeln vollkommen neu in Frage zu stellen.
Ich bin verantwortlich für mein Trinken. Nicht meine Kindheit und meine traumatischen Erlebnisse, die mich chronisch deprssiv machten.
Ich kann nicht erwarten, dass sich die ganze Welt nur um mich dreht. Es gibt Dinge, die kann ich nicht verändern, doch es gibt sehr, sehr viele, die ich ändern kann. Ändern muß, um mich und meine Bedürfnisse endlich ernst zu nehmen.
Für mich als Alkoholikerin geht das nur ohne Alkohol. Endlich muß ich nicht mehr trinken. Das ist mein empfinden. Der Anfang war für mich aber auch mal, ich darf nicht mehr trinken, dann ein ich will nicht mehr trinken und jetzt ein ich brauch nicht mehr zu trinken, um zufrieden und glücklich zu leben. Auch wenn für mich nicht immer alles gut ist. Doch so geht es eben allen Menschen. Es wird nie immer alles gut sein. Irgendwas piekst immer.
Moin Anja, mir scheint, die nebulöse unterstützung anderer, die deine ansicht teilen, ist durch meine blutwallungen zum bummerang für dich geworden. Ist mein blut, das blubbert und das darfst du gerne bei mir lassen. So, wie ich dir deinen bummerang lasse. Ich pinn noch einen gedankengang von mir dran: Guck doch mal bei dir, warum du dich bei leichten gegenwind gleich wieder in deine windstille bucht zurückziehen magst.
nebulös sind die Leute gar nicht, wenn man genauer hinsieht. Ich beziehe da ganz normale Kommentare (Coldplayer/ Jamina) mit ein. Das kann jeder lesen und auch anders interpretieren. Ich hab es so interpretiert, nach dem ich es eine Weile verfolgt habe und z.B Coldplayer nicht mehr erschienen ist.
Mein Beitrag war spontan auf Jamina bezogen.
Bis jetzt war ich total ruhig, aber langsam fängt es bei mir an zu blubbern und da wollte ich mich erstmal etwas zurücknehmen, auch weil mir persönlich "blubbern" im Moment schadet, zumindest zuviel davon. Ich will diskutieren, verstehen und verstanden werden. Es macht mir auch nichts ,wenn ich allein stehe. Ich habe auch immer wieder und möchte es eigentlich nicht wieder, betont (Ruby), dass ich in grundlegenden Bereichen zum Thema Selbstliebe...nicht widerspreche.
Da es gar nicht meiner Natur entspricht, den Schwanz einzuziehen und wie andere hier, das Board zu verlassen, werde ich auch weiterreden, aber ich entscheide über das Tempo, weil ich weiß, was mir gefährlich werden kann.
Ich bin gerne hier und bleibe erstmal. Rückzug als " du kannst ja nichts einstecken"..ist nicht meine Sache.
habe geantwortet, wenn man mir schrieb und mich persönlich ansprach. Wenns nach mir geht, können wir das längst abegeschlossen haben...schrieb ich aber ähnlich, gestern...von wegen "ausufern" ...der Rest war ein Selbsläufer anderer Mitglieder.
Wenn mir jemand schreibt oder der letzte Satz dann mit einem Fragezeichen endet, ist es für mich nur normal und eine Form der Höflichkeit, zu antworten.
Andere interessante Themen waren mir im Moment auch nicht aufgefallen.
hallo Anja, ". . . das zu pathetisch klingt . . . die absolute Selbstfindung (ein großes Wort, ähnlich wie Liebe), sondern nur an einen lebenslangen Prozess, den jeder Mensch, auch ohne Alkohlsucht durchläuft und der erst mit dem Sterben nach vielen Höhen und Tiefen endet." // Meine Selbstfindung war "ich bin so wie ich bin", d.h. paar hübsche Seiten, paar ruppige manchmal auch. Immer noch viel zu sensibel? - nee nee das ist schon mein Charakter, besser geht das nicht. Dafür sind aber andere Dinge wie Musikalität z.B. ja doch sehr angenehm. Auch muss ich nicht mehr alles ausdiskutieren wie noch vor Jahren. Aber das Ganze geht nun total ohne Alk, ohne Wehmütigkeiten, ohne Schuldzuteilung. Also bin ich zufrieden mit meiner Abstinenz, weil ich alles selber bestimmen darf/ muss was mein Kram ist, und Punkt. Ich will damit deinen (zitierten) Satz als "zufrieden" bezeichnen, Gruß Max
genau das meinte ich ein wenig mit "tieferstapeln". Ich bin auch zufrieden, mal mehr,mal weniger und weniger, wenn ich trinke und oft auch gar nicht.
Auch in meiner Panikkrankheit habe ich mir Zufriedenheit und ein wenig Glück geschaffen und das lässt mich weitermachen und nicht aufgeben. Und heute kann ich schon Dinge zun, die vorher unmöglich waren (mit meiner Ma durch die Stadt gehen, Klamotten mal anprobieren und nicht nur hektisch aus dem Laden rennen)...Momente in denen ich sehr zufrieden und glücklich bin und ich arbeite an mehr.
Wäre schön, wenn ich es ganz überwinde, aber dann wäre mein Leben fast perfekt...irgendwie unglaublich...mache mal langsam und freue mich an meinen Babyschritten.
hallo Lotte, " . . Dinge die mir wichtig sind, so kurz und prägnant in einem Satz auszudrücken!" // In meinen ersten Jahren hatte ich auch noch ziemlich mit den Armen und mit den Gedanken und mit den Äußerungen herumgefuchtelt. Die innere Ruhe kehrt erst langsam ein, Gruß Max
hallo Anja, " . . ...irgendwie unglaublich...mache mal langsam und freue mich an meinen Babyschritten." // Das halte ich für die Hauptsache, sich zu freuen. Die Mühe, gerade der ganz kleinen Schritte (und wann kommt denn endlich die "Belohnung?" - kommt gar keine! jedenfalls keine vordergründige), muss wohl erst zur normalen Lebendigkeit werden, ohne Pathos. Und ich hätte alles nicht gekonnt? geschafft wenn ich mich nicht mit anderen lieben Leuten ausgetauscht hätte, Gruß Max