Mit meiner Behauptung: „sollte nur eine Spur von Verzicht da sein, würde man es sich ungemein schwerer machen“, meinte ich nicht, dass man wieder rückfällig wird. Ich meinte es so wie es geschrieben ist. Ich persönlich habe über 3 Jahre gebraucht um mit der Raucherei aufzuhören. 3 Jahre um mich zu informieren, es zu verwerfen, wieder auszugraben und mit furchtbaren Ängsten kämpfend, aufzuhören. Aber dann hat es geklappt. Von einem Tag auf den anderen ohne Verzichtsgefühl. Nach den üblichen Entzugserscheinungen, die in der Regel nach 3 Wochen verschwunden sind, wurden die Gedanken an Zigaretten (was nichts mit Verzicht zu tun hat) immer weniger und verflüchtigten sich ganz. Das Glücksgefühl am Morgen, wenn ich aufwachte war über 4 Jahre aber immer noch präsent. Ja, ich habe aber wieder angefangen. Warum? Ich könnte mich Ohrfeigen. Wegen Liebeskummer, Frust, Alkoholrückfällen. Langsam zwar nur, aber steigernd. Ich habe wieder aufgehört und während eines weiteren Rückfalls wieder angefangen und später wieder aufgehört. Wobei ich nicht sagen will, dass es mir leicht viel. Der Punkt aufzuhören, war für mich genauso übel. Wenn nicht sogar am schlimmsten. Ich persönlich habe einmal angefangen den Aufhörwilligen irgendwie einzustufen um mich selbst irgendwo zu finden. Ob das so stimmt soll mich aber nicht kratzen.
1. Der Aufhörwillige der mit Willenskraft aufhören will. Das ist der/ die, die quasi die „Haudrauf“-Methode wählt. Wird schon irgendwie gehen. Am besten an Silvester oder um 18:30 Uhr. Wenn man nur lang genug aushält, wird das schon werden. Kann sein, dass das bei dem einen oder anderen klappt, aber ich glaube aus diesen Leuten werden dann oft diese militanten Nichtraucher, die noch nach Jahren nach einer Zigarette schmachten. Meistens klappt es aber so oder so nicht auf Dauer wie man sieht.
2. Der Aufhörwillige der es mit Willenskraft und Information versucht. Dieser hat sich schon eine Weile ernsthafte Gedanken um das Thema und seine Gesundheit gemacht. Aber auch bei ihm ist der Groschen noch nicht gefallen. Auch er versucht es mit der „Haudrauf“-Methode aber auch mit seinem aufrichtigen Wunsch endlich mit dem Rauchen aufhören zu wollen. Wie Esther es aber schön ausgedrückt hat, steht er nun nach der Hauptschule direkt vor dem Abi. Dennoch schaffen einige die Prüfungen.
3. Der Aufhörwillige der sich gründlich informiert hat und bei dem der Groschen gefallen ist. Ihm fällt unheimlich schwer den Absprung zu wagen, weil er weiß, dass dies endgültig ist. Hat er ihn aber gewagt, dann ist es für ihn ein Einfaches mit der Nichtraucherei. Nicht dass er am Anfang nicht auch von Suchtauslösern wie z.B. "Die Zigarette danach" oder die "Zigarette nach dem Essen" geplagt wird. Aber es macht ihm weniger aus, weil er weiß, nachdem er hier rigoros Widerstand eingesetzt hat und das Verlangen in die richtige Richtung geleitet hat dieser Suchtauslöser damit erledigt bzw. abgehakt ist.
Oh sch… das wurde ein Roman. Fertig jetzt. Wollte eigentlich nur sagen: Esther, mach einfach weiter so wie du es geplant hast. Wie ich schon geschrieben habe, hat jeder seinen eigenen, individuellen Weg. Ich wünsche dir eine rauchfreie Zukunft.
nicht mal mehr 8,5 Stunden und ich trete meiner kasachischen Kräuterhexe vor's zerfurchte Antlitz. Ganz ehrlich, ich glaube ich bin jetzt schon auf Entzug, obwohl ich seit heute Morgen versuche die letzten 3 Packungen gewinnbringend durch meine Lunge zu blasen
Jedenfalls habe ich mich natürlich richtig toll unter Druck gesetzt, in dem ich auch den letzten Einwohner in unserem 12.000 Einwohnerkaff über meine bevorstehende Rauchabstinenz informiert habe. Hätte nur noch gefehlt, dass ich Handzettel verteilt und Plakate geklebt hätte.Davon konnte meine heimische Girlie-Truppe mich auch nur mit Mühe abhalten
...ich glaube ich bin jetzt schon auf Entzug, obwohl ich seit heute Morgen versuche die letzten 3 Packungen gewinnbringend durch meine Lunge zu blasen...
boh, das kenn ich Jörg. Vor lauter Angst und Restzigaretten, die ja noch alle aufgeraucht werden müssen, brannte die Zunge und mein Mund kam mir vor wie vor wie ein übervoller Aschenbecher. Aber das musste sein.
Ich kann mich in puncto Alkoholabstinenz/Aufhören zu trinken an ein paar sehr sinnvolle Regeln erinnern, die 'Neulingen' im Forum schon fast als eine Art Standard gegeben werden (zumindest zum Teil):
lass' das erste Glas stehen
verbanne jeglichen Alkohol aus deinem Haus
wenn der Suchtdruck kommt, lenk' dich ab, beschäftige dich (z.B. Laufen, Schwimmen, Sport, ...). Besonderheit Rauchen: an deinen pfeifenden Lungen merkst du, dass was nicht stimmt und wenn du vollkommen fertig (vom Lauf, Sport) wieder zu Hause ankommst, gibt's ein paar Endorphine zur Belohnung, vollkommen gratis
wenn du dir nicht vorstellen kannst, nie wieder was zu trinken - nicht so weit denken, 24 Stunden reichen
wenn es du dir nicht vorstellen kannst, 24 Stunden durchzuhalten - probier' es mit 10 Minuten. Das ist überschaubarer, und dann nochmal 10 Minuten ...
und dann, mach' dir klar, jeden überwundenen Suchtdruck hast du nur dir zu verdanken, ist dein Werk und beweist dir, dass du in der Lage bist, durchzuhalten
die Analogie zum Rauchen aufhören brauch ich euch beiden ja nicht näher zu erklären. Ihr habt ja in puncto Nichttrinken auch noch die größere Erfahrung. Und aufzuhören mit Trinken habt ihr ja auch geschafft.
Manche sagen, rauchen aufhören ist schwerer, andere es ist leichter. Was auch immer stimmt im Einzelfall, in den Schoß fallen wird euch das Aufhören nicht. Aber es ist machbar. Nehmt das Rauchen aufhören nur genauso ernst, wie das Aufhören zu Trinken.
Ich drück' euch die Daumen Werner
P.S. Lieber Uwe, nachträglich herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag
Den Buchtipp von A.Carr kann ich dir nur empfehlen. (Ich mag das ja gar nicht mehr im Forum posten weil ich sonst wieder von den AC Gegnern (z.b. Bernd Bremser) gefrozelt werde. )
Viele mögen den AC, viele sind überzeugt, (Gästebuch kucken) aber auch viele (besonders die noch rauchen) mögen in ganz und gar nicht. Mir ging auch manches auf den Keks was er schrieb oder wie es übersetzt wurde. Aber an seiner Hilfestellung und deutlichmachung der Gehirnwäsche und Nikotinsucht gibts nichts zu rütteln. Mir hat er einfach geholfen. Ich habe es einfach geglaubt und mich führen lassen und basta. Nichtraucher ohne gejammer.
Wünsche ich dir auch Lachfalte. Nur den Kopf nicht hängen lassen.
Ich hab gestern noch etwas in deinem Tagebuch hier am Board geblättert und gelesen, dass der 4. Tag auch für dich ganz schön aufreibend war. Ab da wurde es für dich dann wohl aber besser. Nun habe ich aber den heutigen Tag mit noch größerem Suchtdruck begonnen als der gestrige geendet hat - und bin kläglich gescheitert bei meinem Vorhaben, die Zukunft rauchfrei zu leben. Verdammt!!
Ich hab am Wochenende Carr gelesen, allerdings habe ich von hinten "begonnen", d.h. ich hab mir die SuchtdruckTipps verinnerlicht die ich dann nicht zur Gänze ausführen konnte. Verdammt!! (Ich hör bald auf mit Schelten)
Mir gings ja so gut die ersten zwei Tage. Ich dachte mir: jepp, das packste. Pustekuchen. Lachfalte bricht beim "ersten kleinen Zimperlein" ein, legt sich freiwillig hin und grad bin ich ganz schön enttäuscht von mir selber...
Moin Lachfalte, mal von bruchgelandeter zu bruchgelandeter....... eine jede, die ihren weg finden mag, wird ihn auch finden. Auf ihre weise, wie sonst. Bin ich fest von überzeugt! Lieben gruss dir und sei nicht so streng mit dir! Esther, leicht zahnschmerziglich........
Nee Lachfalte, darfst dich nicht selbst so niedermachen. Seh gerade mal ganz deutlich, wie ich das immer mit mir mache.
Wenn ich nicht perfekt funktioniere, hau ich so lange drauf, bis von meinem ohnehin schon kleinen Ego so gut wie gar nix mehr übrig bleibt.
Perfekte Voraussetzung für Rückfälle, weil man sich ja eh als totalen Versager sieht, also wofür dann stark sein, schaff ich ja sowieso wieder nicht usw. usf.
Tu dir das nicht an. Sammle neue Kräfte, leg die Erfahrung ab unter: So sollte ich es nicht machen, warte bis du wieder meinst, jetzt auf ein Neues und dann starte durch. Ich meine, lass den Motor erst warm laufen, bevor du Gas gibst, dann haste mehr Power.
Hähä..von hinten lesen. Jaja Lachfalte das kennn ich auch, dabei soll man doch nicht.
Ich habe mir in den Jahren immer wieder wichtige Passagen unterstrichen und als es dann auf meinen Stichtag zuging nochmal das dick Unterstrichene und die letzten Kapitel gelesen. Das hat mir gereicht.
He, nun lass die Ohren nicht hängen. Ich weiß nicht was ich dir raten soll. Ich persönlich würde mir einen neuen Stichtag zum aufhören suchen. Ein Wochenende zum Beispiel und bis dahin in Ruhe das Buch noch einmal konzentriert durchackern und natürlich weiter rauchen oder wenn ich könnte auch gar nicht. Das mit dem weiter rauchen hat mir das Buch immer so sympatisch gemacht. Man darf weiter rauchen bis zum Ende. Aber dann????? Tja, wenn ich ehrlich bin und wie ich eigentlich schon erzählte, brauchte ich 3 Jahre bis ich mich an das letzte Kapitel wagte.
3 Jahre Gesundheit + ca. 10.000.- 5000.- Euro an Philipp Morris verschenkt!