ZitatGepostet von Barfuss Neid ist nicht generell etwas schlechtes. Man kann jemandem etwas neidisch sein ohne schlechte Gedanken, in etwa: Das hätt/wär ich auch gerne. Neid soll auch zugelassen werden, in einem ganz positiven Sinn.
ich mag jetzt keine Wortklauberei betreiben aber meinen Standpunkt dazu auch mal darlegen (Hm, die Macht der Gedanken: Vor nicht mal einer halben Stunde habe ich mit einem von mir sehr geschätzten Menschen über genau dieses Thema philosophiert :gruebel.
Ich halte Neid generell für etwas schlechtes! Mit Neid ist immer das Synonym der Missgunst verknüpft, was bedeutet, dass ich jemandem etwas nicht gönne . Ein Wort, das für mich immer mit negativer Emotion assoziiert ist.
Wohl wissend, was Du in Deinem Post gemeint hast, fällt Deine Beschreibung für mich eher in die Schiene, die ich lieber mit Anerkennung, Bewunderung und Freude am Glück eines Anderen beschreiben würde.
LG Thomas
Das Leben ist keine Generalprobe; Es ist die Uraufführung!
Nuja, Neid/Missgunst ist ne Emotion, die während der Evolution zu diversen Überlebensvorteilen führte - selber fressen macht fett - und von daher dürfte er durch vernünftige Argumente kaum so schnell aus der Welt zu schaffen sein.
ZitatIch halte Neid generell für etwas schlechtes!
So generell würde ich ein Gefühl nicht abwerten. Gefühle sind ja erstmal völlig wertfrei einfach da.
Schön finde ich Neid auch nicht.
Aber ich würde lieber schauen, woher der Neid kommt.
Ich z.B. empfinde oft Neid, wenn ich von Leuten höre, denen es gelungen ist, ihren Lebensentwurf erfolgreich zu verwirklichen.
Soll ich jetzt zu mir sagen DUDUDU, Du darfst doch keinen Neid haben, weil Neid ist doch was Schlechtes?
Lieber versuche ich zu sehen, wie ich meine Vorstellungen von einem glücklichen, zufriedenen Leben umsetzen kann, damit ich nicht mehr neidisch bin.
Für mich hat Neid nicht unbedingt etwas damit zu tun, daß ich dem anderen mißgönne, was er hat. Sondern mehr, ich WILL AUCH HABEN (wahlweise SEIN).
Also raff ich mich auf und schau, daß ich mir hole, was ich haben will oder werde, was ich sein will. Und das muß nicht das sein, was ich bei jemand anderem beneide, sondern wird meinem eigenen Wertesystem entsprechen.
Ob des jetzt gut ist oder schlecht weiß ich selbst nicht mehr so genau, weil meine eigenen Rubriken von Gut und Schlecht zur Zeit etwas durcheinander geraten sind.
ZitatGepostet von minitiger2 Nuja, Neid/Missgunst ist ne Emotion, die während der Evolution zu diversen Überlebensvorteilen führte - selber fressen macht fett - und von daher dürfte er durch vernünftige Argumente kaum so schnell aus der Welt zu schaffen sein.
Hihi... wohl wahr .
Ich denke Neid gehört wie alle Emotionen zu meinem Leben und deshalb verfluche ich ihn auch nicht. Schließlich kann ein gesunder Neid auch eine Antriebsfeder sein, selbst den Hintern hochzukriegen . Meist sind es ja keine in der Ferne liegenden Dinge auf die ich neidisch bin, sondern es sind die Dinge direkt vor meiner Nase. Und da reicht es i.d.R. wenn ich mir sage, dass Neid mir überhaupt nichts bringt und dass ich die allermeisten Dinge auf die ich neidisch bin auch haben kann wenn ich es wirklich will.
Interpunktion und Orthographie dieses Beitrages sind frei erfunden. Eine Übereinstimmung mit aktuellen oder ehemaligen Regeln wäre rein zufällig und ist nicht beabsichtigt. :zwinker1:
ZitatIch z.B. empfinde oft Neid, wenn ich von Leuten höre, denen es gelungen ist, ihren Lebensentwurf erfolgreich zu verwirklichen.
da beschreibst Du etwas, was ich oft beobachte: Das Neid-Gefühl entsteht bei vielen Menschen aus der Betrachtung des Resultats (Mein Haus, mein Auto, mein Boot, meine Geliebte...:grins2.
Ich betrachte schon seit langem solche Resultate mit Anerkennung und überlege mir dann den Weg, wie diese Resultate zustande kamen und ob dieser Weg ein für mich angemessener Preis für so ein Resultat wäre.
ZitatGepostet von Lissy01 Aber ich würde lieber schauen, woher der Neid kommt.
Das sehe ich ähnlich wie der MT: Eine teilweise notwendige Überlebensstrategie aus der Zeit unserer Vor-Vorfahren.
Wir leben heute allerdings in einer Überflussgesellschaft. Ich brauche heute niemandem mehr etwas missgönnen oder gar wegnehmen um es selbst auch haben zu können.
der sich lieber für andere freut als ihnen etwas neidet
Huhu Thomas,
ja ich auch. Was soll ich mit Haus oder Boot? Macht nur Arbeit . Auto reicht ein kleines Teil, Hauptsache es fährt. Ergo, je niedriger die eigenen Ansprüche an Werte-Besitz, umso weniger Neid, oder
damit wir uns nicht falsch verstehen. Bei mir hat das Neid-Gefühl wenig damit zu tun, was jemand hat (Haus, Auto, Geliebe(r)). Deswegen betone ich das auch mit dem SEIN und WERDEN.
ZitatIch brauche heute niemandem mehr etwas missgönnen oder gar wegnehmen um es selbst auch haben zu können
Darum geht es eben gar nicht. Das worauf ich neidisch bin, kann ich gar nicht jemandem wegnehmen. Weil es eben nichts Materielles ist.
Ich kann nur versuchen, mir etwas Ähnliches zu verschaffen, wenn es mir wichtig ist.
Ansonsten halte ich das auch oft so, daß ich überlege, was jemand für einen Preis gezahlt hat und ob ich überhaupt bereit wäre, diesen Preis zu zahlen. Dadurch relativiert sich so Einiges.
ZitatAber ich würde lieber schauen, woher der Neid kommt.
Damit meinte ich jetzt etwas Anderes. Nicht wo der Neid als Überlebensstrategie herkommt, sondern wo er im individuellen Fall bei m i r gerade herkommt. D a s ist ja für mich interessant.
Zitatder sich lieber für andere freut als ihnen etwas neidet
ZitatGepostet von Inessi ...Auto reicht ein kleines Teil, Hauptsache es fährt. Ergo, je niedriger die eigenen Ansprüche an Werte-Besitz, umso weniger Neid, oder
genau, ich fahre auch so einen Elefanten-Rollschuh, dessen Fahrverhalten und Zuverlässigkeit mich täglich entzückt .
Viel wichtiger ist mir da die freie Wahl des Frühstücks, des Kinofilms und des heutigen Wegs zum Gassi gehen. Meine Entfaltung am Arbeitsplatz, die Zufriedenheit der Kinder und die Anerkennung von Freunden. Der Reichtum der anderen Art eben...
@Lissy ,
ZitatGepostet von Lissy01 Damit meinte ich jetzt etwas Anderes. Nicht wo der Neid als Überlebensstrategie herkommt, sondern wo er im individuellen Fall bei m i r gerade herkommt. D a s ist ja für mich interessant.
in meinen seltenen und meist auch nur kurzen Anflügen von Neid stelle ich oft bei mir selber fest, dass mir das bei Personen, die ich nicht sonderlich mag, passiert. Also hats für mich eher was mit der Person als mit dem Objekt der Missgunst zu tun. Spätestens ab da verliert es für mich dann wieder an Interesse.... So im Sinne von Energieverschwendung .
ZitatGepostet von Lissy01
Zitatder sich lieber für andere freut als ihnen etwas neidet
Strebe, Streber....
Gruß, Lissy
Um das auch noch abzuschliessen: Natürlich freue ich mich für mich noch lieber als für andere .
Streber sein find ich übrigens ganz gut für mich; Ist es doch die Umsetzung der eigenen Wünsche und Ziele. Ein Stückchen Annäherung an mein selbstgewähltes Ideal.
GLG Euch beiden Thomas
Das Leben ist keine Generalprobe; Es ist die Uraufführung!
Es tut mir unglaublich gut, meine oft ja auch kruden Gedankengänge hier aufzuschreiben und Eure Feedbacks zu lesen. Es tut mir gut, das Ihr Euch darüber freut, wenn mir etwas gelingt. Das halte ich nicht für selbstverständlich. Was aber noch wichtiger ist, mit Euren Feedbacks zeigt Ihr mir, das es ab und an wirklich Grund zur Freude gibt und das ich ab und zu Grund habe stolz auf mich zu sein (jetzt bin ich doch beim Stolz *grins*), auch wenn ich es nicht oder nur mühsam so empfinde. Die Messlatte für mich selbst habe ich sehr hoch gehängt, so dass kleine Erfolge keine für mich sind, übrigens einer der Gründe, der mich in die Depri trieb, denn was ich da manchmal von mir erwarte kann kein Mensch erfüllen. Oh ja, ich arbeite daran, doch es wird sicher noch einiges dauern, bis mein Selbstwertgefühl so ist, wie es sein sollte, ich die Messlatte für mich nicht mehr so hoch hänge und ich mich auch über kleine Erfolge freuen kann.
Warum ich das alles schreibe? Nun, ich fand mich gestern nicht sonderlich toll. Ja, klar, ich habe den gestrigen Tag trotz Saufdruck nüchtern rumgekriegt, na und? Das kann doch eigentlich jeder, ist doch nix Besonderes - so und ähnlich empfinde ich und Eure Feedbacks zeigen mir, das auch eine "Kleinigkeit" wie EIN Tag etwas ist, worüber man sich freuen kann. Ich glaube noch nicht wirklich daran, aber wenn "fremde" Leute etwas, das ich getan habe gut finden könnte ja was dran sein
Dafür ein dickes Danke an Euch...
Interpunktion und Orthographie dieses Beitrages sind frei erfunden. Eine Übereinstimmung mit aktuellen oder ehemaligen Regeln wäre rein zufällig und ist nicht beabsichtigt. :zwinker1:
Stolz? oder Neid? wie wäre es mit sich solidarisch fühlen, also ich freue mich für dich - so wie ich mich auch für mich selber getreut habe - und dieses baut mich auf. Ich freue mich über jede(n) hier, der/die sich - im Anfang mit Mühe, dann immer lebendiger - auseinandersetzt, ohne Hochmut, ohne Bezichtigungen oder Rechthabereien usw., dafür mit Sorgfalt und feiner Beobachtung. Das alles ist für mich lebendig, braucht keine großen Umstände, und es kommt sonst "im normalen Leben" gar nicht erst vor, leider. Und daher freue ich mich über uns, Max
Auch dann, wenn nicht alles "rund" läuft, reflektierend darüber schreiben.
Wenn alles gut läuft, ist leicht schreiben... Die "anderen Beiträge" sind aber zur Selbstwahrnehmung viel wichtiger, und nebenbei auch sehr interessant zu lesen!!
Liebe Grüße
Christoph
Die schärfsten Kritiker der Elche waren früher selber welche