So, der Tag geht nüchtern zu Ende. Einen meiner heutigen Gedankengänge hab ich aber noch: Mein Mann rief gegen 18:00 an, erzählte ein wenig und sagte dann, das er sich jetzt zum Essen fertig machen muss und sich schon auf einen Schluck Wein freut. Bei mir machte es sofort "Peng" und der nächste Gedanke war "Na, dann darf ich ja auch ruhig" . Mein Mann merkte sofort, was war und entschuldigte sich. Wohlgemerkt...er hat kein Problem mit dem Alkohol, wenn er sagt "einen Schluck", dann bleibt das auch dabei.
Ich habe diesen meinen Gedanken so gut es ging verscheucht, indem ich mir immer wieder klarmachte, wie unlogisch er ist. Als wenn es um`s Dürfen ginge . Natürlich darf ich, natürlich kann ich saufen, wenn ich das will. Niemand wird das verhindern können, wenn ich trinken will. Das ist doch gerade der Punkt...ich muss trockenwerden/bleiben wollen und da ist es völlig egal, ob jemand anderes trinkt oder nicht.
So, das war mein Erguß zur Nacht, ich werde jetzt noch etwas hier lesen und bald ins Bett gehen
Liebe Grüße Tina
[ Editiert von Angsthäsin am 28.06.07 22:38 ]
Interpunktion und Orthographie dieses Beitrages sind frei erfunden. Eine Übereinstimmung mit aktuellen oder ehemaligen Regeln wäre rein zufällig und ist nicht beabsichtigt. :zwinker1:
hier meine Gedanken und Erfahrungen zu gestern, so wie sie in mein Tagebuch geschrieben sind, passt irgendwie genau zu dem, wie es Dir so ergangen ist Im Meeting zur Ruhe kommen … Gestern überhaupt keine Lust ins Meeting zu gehen, war dann aber natürlich gut und hat mich wieder „eingeNORDet“. Habe zwar wieder lange gebraucht, aber nach über 1h Stunde gemeldet und erzählt, wie es mir ging. Die Kündigung bei Firma-A am Montag, das nervige Gefühl da jetzt noch 5 Wochen hinzudackeln und die öde Arbeit dort generell, die mich jetzt erstrecht nicht mehr interessiert, haben mich die letzten Tage sehr unzufrieden gemacht. Die Lust mal wieder was zu trinken kam gestern oft und so kranke Gedanken wie: "kannst doch noch 5 Wochen durchhängen und fängst dann wieder an, wenn du fit sein musst zum neuen Job" werden in einem kaputten Hirn wohl immer wieder produziert. Natürlich weiß ich, daß das grober Unfug ist und bin trotz 0-Lust deshalb auch ins Meeting. Im nachhinein wars natürlich richtig und es geht mir auch seitdem wieder besser. Aber OBACHT, habe jetzt Tag32 und man wird schon wieder übermütig !!! Du siehst auch mich holt der Sauf-Teufel ein, aber man kann sich wehren
Hier noch die Gedanken einer einsamen Nachteule.....ääähhhh Nachtelefant müsste es wohl heissen, wenn es denn so etwas gibt.
ZitatGepostet von Angsthäsin So, der Tag geht nüchtern zu Ende.
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Ich habe diesen meinen Gedanken so gut es ging verscheucht, indem ich mir immer wieder klarmachte, wie unlogisch er ist. Als wenn es um`s Dürfen ginge . Natürlich darf ich, natürlich kann ich saufen, wenn ich das will. Niemand wird das verhindern können, wenn ich trinken will.
Das ist doch gerade der Punkt...ich muss trockenwerden/bleiben wollen und da ist es völlig egal, ob jemand anderes trinkt oder nicht.
[ Editiert von Angsthäsin am 28.06.07 22:38 ]
Es macht nachdenklich, Dich zu lesen und Dich mit den Anfechtungen, die wir wohl alle kennen, konfrontiert zu sehen.
Es ist schön, Dich immer wieder gedanklich richtig "abbiegen" zu sehen.
Du packst das Tina!
Liebe Grüße
Christoph
Die schärfsten Kritiker der Elche waren früher selber welche
Wow Häsin empfinde richtig Stolz für dich und du darfst es auch auf dich sein . Ich denke auch, dass du es schaffen wirst . Deine Gedankengänge finde ich einfach total nachahmenswert
ZitatGepostet von Claudia73 Wow Häsin empfinde richtig Stolz für dich
Ja, ich freue mich auch für Häsin Tina. Allerdings käme ich niemals auf die Idee, auf sie stolz zu sein. Wo kommt das denn her Das lese ich hier immer wieder. Dass der eine Unbekannte auf den anderen Ungekannten stolz ist
Das ist wohl eine Art Spiegelung, die da abläuft; ein Mensch erkennt, dass ein anderer etwas tut, das ihm selbst gut zu Gesicht stünde und lobt eben selbiges. Aber, muß der Weg zur Selbsterkenntnis immer über Lobhudelei und weitere abstrakte Annahme des Äußeren durch das Innere erfolgen??
ZitatGepostet von relaunch Wo kommt das denn her Das lese ich hier immer wieder. Dass der eine Unbekannte auf den anderen Ungekannten stolz ist
Letztlich kann nur ein jeder selbst für sich beurteilen, ob „richtig“ oder „falsch“.
Positive Reflektion von Außen tut gut, kann aber auch den Blick wieder von mir weg auf Lob/Tadel der anderen richten. Damit würde ich mich wieder abhängig machen.
Stolz bin ich auf jemanden, den ich mag, wenn er etwas gemeistert hat, was ich ihm nicht zutraute, z.B. Größe gezeigt hat, die ich nicht erwartet habe.
Wenn jemand etwas meistert, was ich mir selbst nicht zutraue, fühle ich Bewunderung (oder Neid, je nach Gegenüber).
Wenn jemand mit ähnlichem Problem wie ich etwas meistert, wovon ich meine, daß mir ähnliche Handlung gut täte/bei mir erforderlich wäre, verunsichert mich das eher und erinnert mich an meine Defizite, „daß ich noch nicht so weit bin“.
Stolz würde ich noch äußern, wenn ich der Meinung wäre, daß meinem Gegenüber genau das Gefühl in Bezug auf das Geleistete zustehen und gut tun würde. Also ein positiver Spiegel: ich sage Dir, daß ich stolz auf Dich bin weil ich finde, daß Du es für Dich sein solltest! Im Sinne von: "Hut ab vor Deiner Leistung!"
Und so – wie im letzten Absatz – habe ich Claudia auch verstanden.
Also mit Neid würde ich es von meiner Seite her absolut nicht vergleichen. Neid würde bedeuten, dass ich meinem Gegenüber nicht gönne, was ich nicht habe es würde bedeuten, dass ich mir wünschen würde, dass mein Gegenüber genauso "leiden" oder "versagen" soll wie ich
nee nee, dann käme ich ja wiederrum mit meinem schlechten Gewissen nicht klar, weil ich in dem Moment einem Anderen etwas Schlechtes wünschen würde und somit etwas in Gang setze was wiederrum irgendwann mal Negativ auf mich zurückkommt.
Ja Adda, so habe ich es gemeint. Wenn ich sage, dass ich Stolz auf jemanden bin, ob bekannt oder unbekannt, dann spreche ich damit meine Hochachtung aus und das ich meinen Hut vor dem geleisteten Lupfe. Das ich das Geleistete nicht einfach für selbstverständlich halte.
ZitatGepostet von Adda ich sage Dir, daß ich stolz auf Dich bin weil ich finde, daß Du es für Dich sein solltest!
wenn mir jemand sagt, wie ich mich seiner Ansicht fühlen sollte, hinterlässt das bei mir grundsätzlich nen üblen Nachgeschmack, das hat so was übergriffiges.
Es geht den anderen nämlich gar nix an, wie ich meine eigenen Handlungen bewerte...
Neid ist nicht generell etwas schlechtes. Man kann jemandem etwas neidisch sein ohne schlechte Gedanken, in etwa: Das hätt/wär ich auch gerne. Neid soll auch zugelassen werden, in einem ganz positiven Sinn. Wenn ich jemanden Lobe oder Stolz auf ihn/sie bin dann spiegel ich nicht etwas wieder das ich selbst gerne hätte, sondern dann freue ich mich mit demjenigen über eine vollbrachte Leistung und drücke sie damit auch aus. Es ist mir egal ob ich jemanden kenne oder nicht wenn ich sage dass ich Stolz bin auf sie/ihn, das bezieht sich dann auf die Handlung, und nicht auf die Person. Ich bin auch Stolz auf keine Ahnung Sting... er versucht mit seinem Einfluss den regenwald ein bisschen länger am Leben zu erhalten. Und ich hab Sting noch nie gesehen, mag auch seine Musik nicht an erster Stelle, aber seine Taten auf die bin ich Stolz.
Guten Morgen Gut gemacht, Tina Auch ich habe einen Mann, ein familiäres Umfeld, das mit Alkohol umgehen kann - ich habe noch niemanden mit Rausch erlebt - das war immer meine Rolle Aber genau da liegt für mich die Problematik: weil es kein Problem darstellt, können die Äußerungen und Handlungen mir gefährlich werden - eben weil der Umgang mit Alkohol meine Krankheit ist. Ich kann aus diesen Situationen nur lernen, mich für künftige Ereignisse zu wappnen und überlegen, welche "Schutzmechanismen" für mich geeignet sind. Dafür sorgt meiner Meinung nach auch unser Suchtgedächtnis, welches eben bei solchen Äußerungen Alarm schlägt. Momentan ist Dir der eine am Telefon erwähnte Schluck Deines Mannes schon zu viel! Siehst Du, sie funktioniert ganz gut, Deine Alarmanlage! Sei lieb gegrüßt von MoKatz
ZitatGepostet von Adda ich sage Dir, daß ich stolz auf Dich bin weil ich finde, daß Du es für Dich sein solltest!
wenn mir jemand sagt, wie ich mich seiner Ansicht fühlen sollte, hinterlässt das bei mir grundsätzlich nen üblen Nachgeschmack, das hat so was übergriffiges.
Hihi, *erwischt*, so zitiert haste recht, wäre ein "könnte" wohl angebracht gewesen .
Da unterstreiche ich doch nochmal den dazugehörigen Nachsatz
ZitatGepostet von Adda ich sage Dir, daß ich stolz auf Dich bin weil ich finde, daß Du es für Dich sein solltest!
wenn mir jemand sagt, wie ich mich seiner Ansicht fühlen sollte, hinterlässt das bei mir grundsätzlich nen üblen Nachgeschmack, das hat so was übergriffiges.
Hihi, *erwischt*, so zitiert haste recht, wäre ein "könnte" wohl angebracht gewesen .
Da unterstreiche ich doch nochmal den dazugehörigen Nachsatz
Nuja, ich bin da aber auch überempfindlich, weil da immer noch nachklingt, daß ich mal "der Stolz der Familie" sein sollte und es dabei relativ uninteressant war, wie es mir dabei ging, solange das Ergebnis vorzeigbar war.