ZitatAls ich letztens mit meiner Schwester telefonierte, und ihr sagte, sie solle auch was tun. (Sie ist viel schlimmer dran als ich).
um nur mal einen rauszugreifen. Es geht um dich, um niemanden sonst. Du kannst weiterhin deine vorgefassten meinungen hegen und pflegen, oder aber mal einen versuch machen und losgehen in sachen hilfe holen. Mein vater ist auch am suff gestorben, überhebliche ärzte habe ich nicht erlebt dabei. Ich behaupte mal, da ist ein haufen kopfkino am wirken bei dir. Ängste die du fütterst mit den genannten vorgefassten ansichten zum thema. Könnte es sein, dass es dir peinlich war deinen vater dort zu besuchen?
Und ein elternabend kannst du nun wirklich nicht mit einer shg vergleichen. In einer shg sitzen nämlich nur leute die ganz genau wissen wie es dir geht. Sucht ist ausgesprochen verbindent. Wie du ja schon hier am board 1000 fach nachlesen kannst. Und dieses verbindende ist für mich etwas ganz ganz besonderes! Genug geschnattert Lieben gruss Esther
Mein Selbstbetrug endete in einer Sackgasse. Meine Selbstbestimmung zeigt mir viele neue Wege in eine bunte Welt.
ZitatGepostet von Victoriapro Nein, mir hat keiner gesagt, dass er es alleine geschafft hat. Nur ich wäre froh, ich könnte es ohne fremde Hilfe schaffen.
der größte Nachteil, es alleine geschafft zu haben, ist der, dass es womöglich niemand merkt, wenn du es geschafft hast. Und damit würdest du dich des unbeschreiblichen, unglaublichen Glücksgefühls berauben, dass immer dann entsteht, wenn andere auf dich zukommen und dir etwas schenken, was dir als nasser Alkoholiker oft genug verwehrt war. Vertrauen, Zuneigung, Nähe, Wärme und dieses Kribbeln, dass sich ganz langsam den Weg aus der Magengegend nach oben bahnt und oftmals mit einem Kloss im Hals endet und nur dann auftritt, wenn dir ein anderer sagt, dass er sehr stolz auf dich ist. Und glaube mir, es ist einfach nur ein geiles Gefühl und du weißt, du hast es dir hundertprozentig verdient.
Hermine2 Mein Vater hat viele Kinder und wir haben ihn, als er im Sterben lag, ohne jegliche Scham besucht. Mein Vater hat nicht erst mit dem Saufen angefangen, als er ins Krankenhaus musste, sondern als ich noch ein kleines Kind war. Als ich 16 war, ließen meine Eltern sich scheiden, weil mein Vater nur noch alle schlug. Und für diese Asoziale Verhalten habe ich mich damals geschämt, aber ganz sicher nicht, als er im sterben lag. Er hatte nach einer OP, eine Darmlähmung und er bekam keinerlei Schmerzmittel, damit der Darm wieder seine Arbeit aufnimmt. Als ich ihn das letzte Mal besuchte, einen Tag vor seinem Tod, ging ich zu einem Krankenpfleger und bat ihn darum, meinem Vater ein Schmerzmittel zu geben. Er tat es daraufhin, fragte aber, ob er mich darum gebeten hätte. Ich verneinte. Mein Vater war nicht mehr in der Lage mit der Sprache zu kommunizieren. Warum weiß ich nicht??? Aber man konnte den Schmerz in diesem Zimmer sogar fühlen. Als er dann endlich das Schmerzmittel hatte, beugte sich mein Vater zu mir auf und sah mir dankbar in meine Augen. Ganz lange war sein Blick, bis ihn der Pfleger nach unten zog und rasierte. Er sagte, „endlich kann man das mal machen, sonst hält der ja nicht still.“ Er sprach nur in der dritten Person von ihm. Als wenn er einen Idioten vor sich hätte. Als er gestorben war, haben die eine meiner Schwestern angerufen. Als diese fragte, warum sie uns nicht vorher anrufen konnten, damit wir ihn begleiten konnten, sagten sie, dass sie nach der Visite am Zimmer vorbeikamen und sahen, dass er gestorben war. TOLL!!! Ich war damals 34 Jahre und habe es mir wahrlich nicht eingebildet. Ich lebe in der Realität. Was den Elternabend angeht, so war das nur ein Beispiel. Und was macht es für einen Unterschied, wenn ich vor einer Gruppe Leute sitze, um mich vorzustellen,(das waren sehr nette Leute) oder ob ich vor einer Gruppe sitze und vor denen mein Leben auspacke???? Ich muss nicht unter vier Augen, sondern mit mehreren Leuten reden. Das macht"mein Problem" aus. Nicht die Menschen, mit welchen ich es zu tun habe. Und weil ich alleine einfach den Mut nicht habe, habe ich meine Schwester gefragt. Weil es um mich geht.!!!!Und ich hätte zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Ich wäre nicht alleine, also zu zweit, hätten wir den Mut gefunden. Und ich hätte meiner Schwester, die ich sehr liebe auch geholfen. Ich schreibe doch schon die ganze Zeit, dass ich gerne fremde Hilfe annehmen würde, mir aber der MUT fehlt!!!!
Spieler Mir würde schon die Anerkennung meines Mannes reichen. Und ich wäre stolz auf mich, wenn ich es alleine schaffen könnte. Aber wiederum überlege ich, wenn das Selbstbewusstsein gestärkt würde, wäre es ein großer Vorteil. Ich fühle mich noch nicht so weit. Ich brauche noch keine Entgiftung. Aber ich habe vor dem Tag angst, wo ich körperlich abhängig sein würde. Weil die körperliche Abhängigkeit klopft nicht einfach vorher an.
ZitatAber ich habe vor dem Tag angst, wo ich körperlich abhängig sein würde. Weil die körperliche Abhängigkeit klopft nicht einfach vorher an.
die körperliche Abhängigkeit ist im Vergleich zur psychischen, wie ein warmer Sommerregen. Die biste nämlich spätstestens nach ner Woche los, die psychische bleibt dir ein Leben lang
die körperliche Abhängigkeit ist im Vergleich zur psychischen, wie ein warmer Sommerregen . Die biste nämlich spätstestens nach ner Woche los, die psychische bleibt dir ein Leben lang
Du findest immer so motivierende Worte Spieler...richtig schön!
Aber leider leider triffst Du auch den Nagel auf den Kopf!
ZitatIch schreibe doch schon die ganze Zeit, dass ich gerne fremde Hilfe annehmen würde, mir aber der MUT fehlt!!!!
Hi Victoria !
Was ist das Schlimmste, was passieren könnte, wenn du mal eine SHG gehst ? Was malst du dir da aus ?
Du wirst auf Leute treffen, die - wie hier übrigens auch - genau wissen wovon du redest. Und in einer SHG kannst du auch still sein, niemand verlangt von dir das du deine Lebensgeschichte abläßt. Hab ich übrigens auch so gemacht, ich hörte mir erstmal die Erfahrungen anderer an, nahm mit, was für mich gut war.
Hallo Viktoria, und auch von mir ein herzliches Willkommen. Stimmt, was Beachen sagt. Bei meinen ersten SHG Besuchen hab ich alles aufgesogen wie ein Schwamm und die Klappe gehalten (wenn Du mich kennen würdest, wüsstest Du was das für mich eine Leistung war:zwinker1 Von Woche zu Woche wurden mir die Leute vertrauter und es war mir ein Bedürfnis, von mir zu erzählen. Fang doch erst einmal "klein" an und such Dir einen Arzt oder Suchtberater mit dem Du offen reden und nach Wegen suchen kannst.
LG Tina
Alles im Leben hat seinen Sinn
Über die Steine, die ich mir HEUTE in den Weg lege, werde ich MORGEN stolpern
Hi Spieler, tut die körperliche Abhängigkeit nicht sehr weh? Und das kann ich mir nicht vorstellen, dass ich ein Leben lang abhängig sein soll. Das macht mir so angst. Warum können Leute, so wie mein Mann, einfach mal ein Gläschen genießen, danach wieder aufhören und Andere brauchen mehr. Ich finde es so schade. Aber wenn es ähnlich wie mit dem Rauchen ist? Wenn man mit dem Rauchen aufgehört hat, dann braucht man ja auch keine mehr, für den Rest des Lebens. Ach warum nur kann ich nicht lernen, eigene Grenzen zu ziehen?
Beachen und RdTina, ihr hab ja vollkommen recht. Ich könnte jetzt auch schreiben, ich mache es morgen. Aber wenn es morgen ist, habe ich wieder keinen Mumm. Ich kenne mich schon so gut. Aber ich lese hier viel und auch das hilft mir. Mich hier auszutauschen macht mir keine Mühe. Es ist etwas anderes, als wenn wir Auge auf Auge sitzen. Hier ist man anonym, dadurch fällt das Öffnen viel leichter. Ich habe schon vorher, hier viel gelesen und ich habe schon Einige entdeckt, die ähnliche Gedanken und Gefühle, wie ich haben. Ich finde es gut, dass es hier schon mal Leute gibt, die ähnliches Schicksal haben. Alleine das tut schon gut. Liebe Grüße
nur ein paar Tage. Aber selbst die größten körperlichen Schmerzen würden nicht ausreichen, dich vom Trinken abzuhalten, wenn du es nicht im Kopf klar hast.
ZitatUnd das kann ich mir nicht vorstellen, dass ich ein Leben lang abhängig sein soll.
mußt du auch nicht, ist aber so. Und nichts und niemand wird verhindern können, dass du es ausprobierst. Außer du selbst gelangst zu der Überzeugung, auf diese Erfahrung verzichten zu können
ZitatWarum können Leute, so wie mein Mann, einfach mal ein Gläschen genießen, danach wieder aufhören und Andere brauchen mehr.
weil dein Mann nicht süchtig ist.
ZitatIch finde es so schade.
also, ich fand es nicht schade, ich fand es ausgesprochen scheiße
ZitatAber wenn es ähnlich wie mit dem Rauchen ist? Wenn man mit dem Rauchen aufgehört hat, dann braucht man ja auch keine mehr, für den Rest des Lebens.
ich kenne allerdings auch genug Ex-Nichtraucher. Nur das die Raucher einen gewaltigen Vorteil haben gegenüber einem nassen Alkoholiker. Sie wissen oftmals noch, was sie tun
ZitatAch warum nur kann ich nicht lernen, eigene Grenzen zu ziehen?
Ich glaube ja, dass man die psychische Abhängigkeit sehr wohl los wird (wenn auch nicht in einer Woche). wenn nicht, wären wir ja alle kampftrocken. Und das bin zumindest ich nicht.
Die physische Abhängigkeit, also die körperliche ist es, die wir nicht los werden. man hat zwar nach einer Woche abgezittert, aber sobald der erste Becher wieder im Hals ist, erinnert sich der Körper und schaltet um. Die Psyche folgt dann (langsam, deshalb sind Rückfälle doch so tückisch).
...das war auch mal ein Aufhänger in meiner SHG,da teilten sich die Meinungen.
Als abhängig empfinde ich mich nicht mehr,nö....ich lebe ja trocken und ganz unabhängig vom Alkohol sehr gut vor mich hin. Alkoholkrank,das ja...uneingeschränkt.Ein Glas und aus wär die Maus. Wobei ich ja aber erst mal sehr tief sinken müsste,um das überhaupt nochmal in Erwägung zu ziehen. Da überwiegt das Grausen und die Desillusionierung dem eventuellen Jeaper.
LG,Roswitha
Man sollte auch aus den Fehlern anderer lernen, denn kein Mensch hat so viel Zeit, sie alle selbst zu machen!
ZitatGepostet von Merryl ]Ich glaube ja, dass man die psychische Abhängigkeit sehr wohl los wird (wenn auch nicht in einer Woche). wenn nicht, wären wir ja alle kampftrocken. Und das bin zumindest ich nicht.
hi Peter, also, dass du nicht kampftrocken bist, das glaube ich sofort. Aber, meinste nicht auch, dass deine psychische Abhängigkeit nur stillgelegt ist? Denn dein Suchtgedächtnis ist doch nicht tot, dass ist doch bestenfalls betäubt und kann doch durch die kleinsten Auslöser wieder aktiviert werden. Und für mich ist das Suchtgedächtnis ein Bestandteil der psychischen Abhängigkeit.
ZitatDie physische Abhängigkeit, also die körperliche ist es, die wir nicht los werden. man hat zwar nach einer Woche abgezittert, aber sobald der erste Becher wieder im Hals ist, erinnert sich der Körper und schaltet um. Die Psyche folgt dann (langsam, deshalb sind Rückfälle doch so tückisch).
aber wieviel Alkohol muß erst wieder die Kehle hinunterrinnen, bis diese typischen körperlichen Merkmale wieder auftreten? Und wie schnell sind wir sie nach dem Entzug wieder los? Wohingegen die Gier nach Alkohol noch lange nachhallt.