ZitatGepostet von ViP Hi Adriana2 ich wünsche dir auch eine schöne gute Nacht. Du erinnerst mich an meine Schwester. Sie hat einen ordentlichen Haushalt und alles ist so perfekt, dass ich sie beneide. Nur sie hat das Triebmittel Alkohol, dass ihr Kraft gibt. Ich bin das Gegenteil von ihr. Ich bin keine so gute Hausfrau wie sie, und wenn ich Alkohol zu mir nehme werde ich eher faul, als fit. Das meinte ich damit. Wir Menschen sind verschieden. Sie trinkt, um ihre Alltag zu bewältigen und ich trinke, weil ich mich(als Perfektionisten, es nicht so gut hinbekomme) als Versager fühle. Und wie fühlst du dich? Wie ich mich fühle? Oder fühlst du ähnlich wie meine Schwester?
Hi Victoria,
ich glaube, ich bin eine Mischung von Euch beiden. Alkohol macht mich allerdings nicht besser, was meinen Haushalt angeht, mich widert es an, wenn ich 2 Tage getrunken habe und es sieht auch demensprechend aus. Ich war mal eine gnadenlose Perfektinistin mit mir selbst vielleicht ist das Deine Schwester auch). Mittlerweile bin ich gnädiger mit mir geworden. Ich war vor drei Jahren für ein Jahr lang in einer Suchtgruppe (über eine Tagesklinik), da habe ich viel gelernt über meine (Alkohol)Suchtpersönlichkeit. Habe auch (in der Vergangenheit) Erfahrungen mit anderen Drogen und dachte, ich wüsste Bescheid - aber der Alkohol ist eine andere Dimension. Nichts hat mich so heruntergezogen wie Alkohol.
Habe übrigens Deinen Thread von Beginn an gelesen. Ich denke, es ist "aus eigener Kraft" zu bewältigen, aber ich glaube auch, dass das jeder für sich herausfinden muss.
Ich habe bislang aus jeder Sucht alleine herausgefunden, auch Heroin (da war ich noch ganz jung). Aber Alkohol stellt mich vor ganz neue Herausforderungen. Ich habe ja auch schon mal selbst aufgehört, einmal 7 (oder8) Jahre, einmal 7 Monate.
Auf der anderen Seite kenne ich Leute, die haben schon zig (Alkohol)Entgiftungen plus diverse LZT's hinter sich und haben doch wieder angefangen zu trinken. Irgendwie macht mir das nicht gerade Mut
Schönen Wochenbeginn wünscht Adriana2
ps ich weiss, das ist immer lieb gemeint, aber sag bitte niemand jetzt "das schaffsst du auch noch" - ich kenne viele Ex-Drogis, die sich kaputtgesoffen haben....
ich kann Natter nur recht geben. Der Schlaf, der durch Alkohol "unterstützt" wird ist reichlich nutzlos. Auch der "Perfektionismus" der Alkohol "unterstützt" wird ist nur eine Illusion.
Ich bin ohne Suff bei weitem leistungsfähiger, habe meinen Haushalt besser im Griff, bei der Arbeit fällt mit die Konzentration leichter - obwohl nun schon deutlich älter auch wenn ich damals zumindest auf der Arbeit perfekt und überkorrekt funktioniert habe.
Weniger "perfekt" zu sein, ist etwas, was man lernen muss. Ich bin so erzogen worden, dass alles "perfekt funktionieren" muss. Ein Leitsatz, den mein Vater uns eintrichterte war "Setze Deine Ziele immer etwas höher als Du erreichen kannst". Das ist natürlich der "perfekte" Satz für die Dauerfrustration. Ich lerne langsam, dass ich auch mal was liegen lasse. Obwohl ich es "eigentlich" hasse, denn dann ist es am nächsten Tag immer noch da. Aber mittlerweile habe ich festgestellt - egal wie viel ich wegarbeite, erledige, perfektioniere: Es ist am nächsten Tag genauso viel arbeit. Und ich habe etwas noch viel erstaunlicheres festgestellt. Wenn ich nicht alles perfekt wegarbeite, ist am nächsten Tag trotzdem nicht mehr Arbeit da. Das wundert mich zwar immer noch, gibt mir aber eine ganze Menge mehr Freiheit.
ZitatGepostet von Adriana2 . . . kenne ich Leute, die haben schon zig (Alkohol)Entgiftungen plus diverse LZT's hinter sich und haben doch wieder angefangen zu trinken. - Irgendwie macht mir das nicht gerade Mut :[/b]
hallo Adriana, was willst du damit sagen? Auch ich kenne weit weniger Leute, die dauerhaft ohne Alk leben. Aber: Du kannst ja mal die 5 trockenen Leute vergleichen mit den 95 nassen. Die 95 jammern und wehklagen, sind nie schuld an allem, haben ein viel zu schweres Leben usw. - klingt stereotyp und stimmt sowieso nicht. Ist vielleicht etwas langweilig, immer das selbe Unlösbare anzuhören?! Die 5 aber bringen es zu einem eigenständigen Leben. Finde ich erstrebenswert! auch als Vorbild. Nicht unbedingt wie sie letztlich geworden sind, sondern dass sie geworden sind, Max
Die 5 aber bringen es zu einem eigenständigen Leben. Finde ich erstrebenswert! auch als Vorbild. Nicht unbedingt wie sie letztlich geworden sind, sondern dass sie geworden sind, Max[/b]
Hallo Max!
Schon wieder mal ein wunderschöner Satz von Dir!
Das Ziel der Reise ist ja auch individuell, und taugt daher nicht unbedingt als Vorbild. Aber das selbstbestimmte Beschreiten des eigenen trockenen Weges allemal!!!
LG
Christoph
Die schärfsten Kritiker der Elche waren früher selber welche
hallo Christoph, du sollst mich nicht loben, sondern wenn schon dann für voll nehmen, eh. Aber deine Beiträge finde ich umgekehrt zumindest lesenswert interessant, fast immer gut reflektiert, und du meckerst nicht herum, Gruß Max
i] . . . kenne ich Leute, die haben schon zig (Alkohol)Entgiftungen plus diverse LZT's hinter sich und haben doch wieder angefangen zu trinken. - Irgendwie macht mir das nicht gerade Mut :[/b][/quote] hallo Adriana, was willst du damit sagen? Auch ich kenne weit weniger Leute, die dauerhaft ohne Alk leben. Aber: Du kannst ja mal die 5 trockenen Leute vergleichen mit den 95 nassen. Die 95 jammern und wehklagen, sind nie schuld an allem, haben ein viel zu schweres Leben usw. - klingt stereotyp und stimmt sowieso nicht. Ist vielleicht etwas langweilig, immer das selbe Unlösbare anzuhören?! Die 5 aber bringen es zu einem eigenständigen Leben. Finde ich erstrebenswert! auch als Vorbild. Nicht unbedingt wie sie letztlich geworden sind, sondern dass sie geworden sind, Max[/b][/quote]
Damit will ich sagen, dass ich wohl mich nie mehr sicher fühlen kann. Für mich war klar, dass ich zu denjenigen zählen würde, die es schaffen. Aber - ein Bekannter von mir war zwei mal 7 Mopnate in einer LZT. Beim zweiten Mal schaffte er es - für drei Jahre. Und er war hochmotiviert, stolz auf seine Trockenheit, er zählte die Tage, schlieslich die Jahre. Und dann, eines Tages, fing er wieder an.
Wenn Alkoholismus eine Erkrankung ist und nicht eine Willenssache, dann macht mir das schon ein ungutes Gefühl. Denn - wie kann ich sicher sein, "es" zu schaffen? Obwohl ich es will. Die "Heilungs"rate bei den LZT's machen mir nicht gerade Mut. Nein, das ist keine Resignationserklärung, nur Nachdenklichkeit. Ich jammer nicht, mein Leben ist schön, mit der Zeit, den Jahren, habe ich es mir so eingerichtet, dass es mir darin gefällt, auch etliche Träume verwirklicht. Und ich bringe es hin und wieder fertig, das mit "Besäufnissen" zu gefährden - das ist doch blöd, aber von mir selbst
Welche Faktoren machen es aus, dass es die einen "schaffen" und so viele mehr nicht? Darauf gibts bestimmt keine Antwort. Und hier beisst sich die Katze wieder in den Schwanz
ZitatGepostet von Adriana2 Damit will ich sagen, dass ich wohl mich nie mehr sicher fühlen kann.
das geht schon in die richtige Richtung . Mit der Zeit kannst Du Dich schon sicher fühlen aber eben nicht zu sicher....
Wenn Du Dir eine gewisse Grundwachsamkeit angewöhnst und beibehältst, Dich regelmässig reflektierst, auf versteckte Fallen achtest und auch im schlimmsten Fall zumindest heute nichts trinkst, dann kannst Du zumindest ziemlich sicher sein .
Andersrum gesagt: Das Leben ist ja auch nicht sicherer als die Rente .
LG Thomas
Das Leben ist keine Generalprobe; Es ist die Uraufführung!
das geht schon in die richtige Richtung . Mit der Zeit kannst Du Dich schon sicher fühlen aber eben nicht zu sicher....
ja,das geht schief, das hatte ich schon, das "zu sicher". Diesmal will ich die Fallen, und seien sie noch so versteckt, sehen lernen - und auch wollen - da sehe ich auch eine Falle. Kennst Du das von Deinem Weg her denn auch: so Zeiten, in denen Du dir selbst eine Ausnahme erlaubt hast, im Vorfeld definiert als "Ausnahme"? Trotz besseren Wissens? Blöde, aber in der letzen Zeit habe ich das gemacht. Fast immer mit bösem Ausgang. Und ich ertappe mich dabei, dass ich es immern noch nicht für mich so definieren möchte "nie mehr". Obwohl es daran kein weg voerbei gibt - das ist doch schizo Tippen hilft, merke ich gerade, das habe ich für mich so klar noch nicht gehabt.
Wenn Du Dir eine gewisse Grundwachsamkeit angewöhnst und beibehältst, Dich regelmässig reflektierst, auf versteckte Fallen achtest und auch im schlimmsten Fall zumindest heute nichts trinkst, dann kannst Du zumindest ziemlich sicher sein .
Dann gibt es also im Grunde immer nur das "heute". Mann, das wird ein langer Weg. Meine Erfahrung hat mir gezeigt, dass, je länger der Abstand, desto leichter wird es. Oder ist das auch eine Falle ?
LG Adriana
Andersrum gesagt: Das Leben ist ja auch nicht sicherer als die Rente .
Dann gibt es also im Grunde immer nur das "heute". Mann, das wird ein langer Weg. Meine Erfahrung hat mir gezeigt, dass, je länger der Abstand, desto leichter wird es. Oder ist das auch eine Falle ?
Nein ist keine falle,aber es gibt wirklich nur heute ,wer kann dir sagen was morgen ist Morgen bekommst du eine schlechte nachricht oder so und schon ist der herr vodca wieder da ,der vergisst dich ganz bestimmz nicht leider.
LG FITTI
Liebe Grüße Friedhelm:Ich bin ein Mensch und nicht der Alkoholiker:gut: :grins2:und schreibfehler bei eby versteigern:sly:
Nein ist keine falle,aber es gibt wirklich nur heute ,wer kann dir sagen was morgen ist Morgen bekommst du eine schlechte nachricht oder so und schon ist der herr vodca wieder da ,der vergisst dich ganz bestimmz nicht leider.
ja, und wenn niemand mehr da wäre, *der* würde sich als erster bei mir wieder melden. Nicht mal mit nem Auftragskiller wäre der zu beseitigen
tut aber gut, hier immer wieder reinzulesen merke ich seit Tagen
hallo Adriana, ds mit dem "nie wieder sicher sein" ist schon o.k. Aber!: 1. Dieser Satz verliert seine Dramatik, bis er schließlich zur rein sachlichen Feststellung wird. 2. Da ich mich all die Zeit gekümmert habe, also Gruppen besucht, selber eine gegründet, nie nachgelassen, kann es durchaus sein, dass ich deswegen nicht in Gefährdung direkt war. 3. Das gilt aber erst nach der seelischen "Umarbeitungszeit", also oberhalb von 3 Jahren trocken. Und zwischendurch war mal 2 Jahre lang Null Gruppe, so zur Probe. Ging sehr gut, fehlte nichts. Gruß Max
@ Adriana (darf man das hier so schreiben? Ich kann das mit dem Zitieren noch nicht)
In den letzten Tagen habe ich mir auch Gedanken darüber gemacht, wann man "sicher" sein kann, daß man es "geschafft" hat.
Momentan denke ich, ich bin dann relativ sicher, wenn ich weiß, daß ich innerhalb der nächsten halben Stunde den Löffel abgebe. Vorher nicht. Dann kann ich sagen "ich habe dann und dann aufgehört zu trinken und nie wieder angefangen."
Auch bei anderen Sachen, die ich gerne in meinem Leben abstellen oder verändern würde, habe ich immer auf den "Klick" gewartet, dem Tag, an dem alles ganz anders ist. Ich habs noch nicht einmal klicken hören, alles ist total harte Arbeit und geht nur Stück für Stück. Ich bin noch nie wie Phönix aus der Asche gestiegen und alles erfordert viel mehr Geduld, als ich eigentlich habe.
@ VIP Du scheinst ja mit diesem Perfektionismus immer noch viel Positives zu verbinden, wenn ich Deine Beiträge lese. Nicht mal in der Psychologie gibt es diesen Begriff, da gibts z.B. die "ausreichend gute Mutter", aber nicht die "perfekte". Perfektion ist doch ein Konstrukt, das es real gar nicht gibt. Wer legt fest, was das Optimum ist?
Ich bin auf meine Art auch ein Perfektionist und erreiche nie den Standart, den ich mir selbst gesetzt habe. Und wenn ich wieder an mir selbst gescheitert bin, trinke ich aus lauter Frust. Und dann bin ich ein Paradoxum, was könnte weniger perfekt sein als jemand, der trinkt?
Ich bin der festen Überzeugung, jemand, der trinkt, kann sich für noch so perfekt funktionierend im Job oder im Leben halten, er ist es nicht und er ist dann der Letzte, der das mirkriegt.
Das ahst Du wirklich gut geschrieben. Genau so ist es.Perfektionist sein wollen, aber dadurch ein Alkoholiker werden und dadurch niemals Perfektionist sein können. Trift es auf den Punkt.Muß ich erst mal wirken lassen.
Tchau,tchau lg burton
:alles: Meine Rechtschreibfehler werden nicht gequält, sondern leben in Freiheit und deshalb dürft ihr sie gerne adoptieren:anfuehr:
@Kleiner Fuchs Klar, was den Perfektionismus angeht, weiß ich ja, dass ich nicht perfekt bin, es auch niemals sein werde. Aber ich möchte immer mein Bestes geben. Ich habe schon an mir beobachtet, dass ich viele Dinge erst gar nicht in Angriff nehmen möchte, weil ich denke, ich sei dieser Sache nicht gewachsen. Es ist dieses hohe Erwarten an sich selbst, dass man nicht schafft, dass einem dann abstürzen lässt. Nur es ist nicht einfach, dieses Denken, immer das Beste geben zu wollen, abzustellen.
@Adriana2 ++++++++++++++++ Zitat von Adriana2 Habe übrigens Deinen Thread von Beginn an gelesen. Ich denke, es ist "aus eigener Kraft" zu bewältigen, aber ich glaube auch, dass das jeder für sich herausfinden muss. ++++****************** Ja, genauso sehe ich das auch. Und dieses „aus eigener Kraft“, das muss immer Gegenwärtig sein. Es kann helfende Hände geben, die einem aus dem Morast ziehen. Nur man muss es dann auch alleine schaffen, jeden neuen Tag des Lebens, stark zu bleiben. Gerade bei Alkohol ist das in unserer Gesellschaft gar nicht so einfach. +++++++++++++++++ Zitat von Adriana2 ich habe ja auch schon mal selbst aufgehört, einmal 7 (oder8) Jahre, einmal 7 Monate. Auf der anderen Seite kenne ich Leute, die haben schon zig (Alkohol)Entgiftungen plus diverse LZT's hinter sich und haben doch wieder angefangen zu trinken. Irgendwie macht mir das nicht gerade Mut ++++++++++++++++++++++ Du hast es auch schon selbst geschafft aufzuhören und ich finde 7 oder 8 Jahre ist eine enorme Zeit. Was hat dich wieder reingezogen?
Und was du schreibst, ist mir auch schon aufgefallen, dass eine große Menge irgendwann wieder rückfällig wird. Wie mein Vater. Was habe ich damals auf ihn eingeredet, es doch noch mal zu versuchen. Ich las damals viel und habe auch gelesen, das ca. 80%, nach einem Entzug, rückfällig werden. Ich konnte ihn aber nicht mehr dazu bewegen, es noch mal zu versuchen. Er sagte mir, ob ich eine Ahnung hätte, wie schlimm das gewesen wäre und dass er so etwas nicht noch einmal mitmachen möchte. Kurz darauf war es auch schon vorbei. Ich glaube aber, er wollte nicht mehr leben. Er sagte mir einmal, „ich saufe mich tot“! Ich glaube das Umfeld, die Freunde und Bekannten, die Trinken als normal ansehen, sorgen dafür, dass man nicht standhalten kann. Ich denke, da ist eine SHG schon ganz wichtig und was Max schreibt auch. Wenn man sich für Menschen einsetzt, die süchtig sind, ihnen versucht zu helfen, hat man durch diese Aufgabe auch nicht mehr dieses Verlangen, noch mal dort hinzukommen, wo die sich befinden. LG
Mut ist nicht, keine Angst zu haben, sondern die eigene Angst zu überwinden
sorry, das kam bestimmt unhöflich rüber - aber eure Beiträge habe ich gerade erst gesehen. Erstmal: danke für Eure Antworten. Irgendwas mache ich falsch. Es dauert wohl noch ein Weilchen, bics ich den Überblick habe bezüglich desses Boardes.
Da es ja doch differenziertere Gedanken sind, werde ich nicht jetzt, hundemüde, antworten, sondern morgen.