Durch die Bank die Meinung, daß es eine Zeit 'nach der Sucht' gibt. Mein Hauptsponsor vetrat sogar die Auffassung, daß nix die Möglichkeit des Herauswachsens aus der Sucht so sehr beschränkt, wie die Tatsache, daß ehemalige Abhängige das Kommando übernommen haben und das Modell der lebenslangen Erkrankung bis in die therapeutischen Einrichtungen durchgesetzt haben.
Ja, da gibts ne US-Amerikanische Strömung, die das meint... Hilf mir: Wer sind die nochmal?
"Wenn das das berühmte 'lange Glück' sein soll, dann lass ich meine Fenster lieber ungeputzt und beschäftige mich mit mir oder meinem Mann." -- 'Saftnase'
Zitatminitiger2:"... daß ehemalige Abhängige ... das Modell der lebenslangen Erkrankung bis in die therapeutischen Einrichtungen durchgesetzt haben. Ein sich selbst erhaltendes System, das nur einem Zweck dient, nämlich den Gruppen den Bestand zu sichern und manchen Leute ne Lebensaufgabe zu geben."
... umstürzlerische Tendenzen, die an Dogmen kratzen?
Zitatminitiger2:"...daß das Nixtrinken für mich heute einfach Normalität ist und ich das Thema einfach vergesse, wenn ich allein bin. Gibts eigentlich nix mehr zu reden, ausser, um Neulingen was zu erklären oder um einfach Gesprächsstoff zu haben."
... mich holt da eigentlich auch nix mehr ein, es sei denn, ich steigere mich da bewußt hinein, was mir oft gut gelingt. Wär' auch ein "unendlicher Krampf", jahraus, jahrein an die alten, vergangenen Zeiten zu denken. Nicht zurückschauen, vorne spielt die Musik.
An mir habe ich festgestellt, dass ich nach 4, 5 Jahren auch so langsam die Lust verlor, mir immer wieder die gleichen Anschauungen, Erfahrungen und "Lehr"-Meinungen anzuhören. Ich hatte es einfach satt. Punkt.
Da schwebte noch das "Damokles-Schwert" der ewigen These "Hohe Rückfallwahrscheinlichkeit nach langjähriger Trockenheit ohne Gruppenkontakte" und es wurden immer wieder Studien, die diese Auffassung stützen, hervorgeholt. Ich habe auch schon einige Menschen nach 10 und mehr Jahren wieder in der Entgiftung "aufschlagen" sehen. Andererseits kenne ich auch vielen Menschen, die früher einmal gesagt haben, nix mehr, vorbei, aus, und seitdem keinen Alkohol mehr trinken ohne überhaupt näheren Kontakt zum ganzen Suchtkrankenhilfebreich zu haben. Diese leben auch glücklich und zufrieden vor sich hin mit ihren eigenen Sorgen und Nöten des alltäglichen Lebens. Ich finde, jeder findet nach ein paar Jahren seine ganz persönlich Ruhe vor dem Alk, es ist seine ganz eigene Trockenheit. Oder eben nicht. Dann trinkt er wieder, früher ... oder auch später. Und? Ist's schlimm? Er kann ja wieder einen neuen Anlauf nehmen ...
Den Satz vom "sich selbst erhaltendes System, das nur einem Zweck dient, nämlich den Gruppen den Bestand zu sichern und manchen Leute ne Lebensaufgabe zu geben," minitiger2, finde ich herrlich.
LG Fv
Ein Zuviel an Intellekt ist durchaus geeignet, die Freude am Leben zu trüben.
Nö, eher "vorwärts zum Gestern" oder RollBack...:-(
Naja, ich hoffe, du weißt nicht, wovon du redest!
"Wenn das das berühmte 'lange Glück' sein soll, dann lass ich meine Fenster lieber ungeputzt und beschäftige mich mit mir oder meinem Mann." -- 'Saftnase'
Zitatfallada:"Naja, ich hoffe, du weißt nicht, wovon du redest!"
empfinde ich arrogant und anmaßend. Ich schreibe meine Beiträge so, wie ich meine Gedanken in Worte fassen kann, wobei ich nicht ausschließen möchte, auch mal mißverstanden zu werden. Dann ist's ein Übermittlungs- bzw. Verständigungsproblem.
Wenn hier im Forum der Eindruck entstanden ist, meine Schreibe sei eine einzige inhaltslose, wortgewaltige Inzenierung eines paranoiden, narzißtischen Psychopathen (ICD 297), so ist dieser falsch.
Der Umgang mit anderen Menschen steht meines Wissens auch mit der Wertschätzung des anderen in direktem Zusammenhang.
Ergänzend zu meinem vorherigen Post hier folgende Darstellung: In der mir bekannten Fachliteratur über Alkoholismus wird eingeräumt, dass sich die Dauer des Genehsungsprozesses in einer Beziehung zur Schwere des Alkoholismusprozeses befindet. Nur ein kleiner Teil der Alkoholiker zeigt ohne Nachsorge einen günstigen Verlauf. Bei der Nachsorge wird mit "einer bis zu Jahren" dauernde Nachsorgephase (ambulant) gerechnet, bis eine ausreichende Stabilisierung erreicht wird. Der angegebene Zeitraum "bis zu Jahren" ist relativ, es wird aber nicht von "Jahrzehnten" gesprochen. Und es wird durch dieser Umschreibung von einer "Endlichkeit" ausgegangen.
Dem ersten Satz meines Posts habe ich zusätzlich ein "Smilie grins" nachgestellt. Dadurch dürfte der Satz zu verstehen sein.
LG Fv
Ein Zuviel an Intellekt ist durchaus geeignet, die Freude am Leben zu trüben.
ZitatGepostet von Friesenvolker Dann trinkt er wieder, früher ... oder auch später. Und? Ist's schlimm? Er kann ja wieder einen neuen Anlauf nehmen ...
Und wenn er nicht gestorben ist, dann lebt er heute noch. "Dann trinkt er wieder, früher ... oder auch später. Und? Ist's schlimm? Er kann ja wieder einen neuen Anlauf nehmen ..."
Ist nämlich alles gan easy!
Gruß
Friedi
____________________________________________________________________________________________________ Wenn du am Morgen erwachst, denke daran, was für ein köstlicher Schatz es ist, zu leben, zu atmen und sich freuen zu können. Marc Aurel
ZitatGepostet von Friesenvolker . . . Ich habe auch schon einige Menschen nach 10 und mehr Jahren wieder in der Entgiftung "aufschlagen" sehen. Andererseits kenne ich auch vielen Menschen, die früher einmal gesagt haben, nix mehr, vorbei, aus, und seitdem keinen Alkohol mehr trinken ohne überhaupt näheren Kontakt zum ganzen Suchtkrankenhilfebreich zu haben. . . . Ich finde, jeder findet nach ein paar Jahren seine ganz persönlich Ruhe vor dem Alk, es ist seine ganz eigene Trockenheit. Oder eben nicht. Dann trinkt er wieder, früher ... oder auch später. Und? Ist's schlimm? Er kann ja wieder einen neuen Anlauf nehmen ...LG Fv[/b]
1. Ohne jeden Kontakt zu . . . finde ich problematisch, weil ja irgendein Professor! kommen könnte, der nun erforscht haben will, dass man ja doch kontrolliert trinken kann. Und das könnte "man" ja probieren. 2. Nicht jeder findet seine Ruhe vor dem Alk. Wenn jemand mit 12 Jahren anfing zu trinken, wo will er denn da überhaupt eine normale Entwicklung genommen haben? "Entwicklung" heißt für mich, dass die diejenigen Defizite, welche durch 'Alk statt Problem gelöst' entstanden sind (und die dann eine Eigendynamik erfahren haben, ohne Bremse = Sucht), gelöst werden müssen - oder es tritt keine Zufriedenheit ein. Ich denke auch, dass die meisten es nicht schaffen, weil sie die Gewichte zu schwer finden, welche ihnen "das Leben" angehängt hat. 3. . . wieder einen neuen Anlauf nehmen . .? Na dann mal gute Fuhre und herzlichen Glückwunsch. Das kann dann ein Leben lang so fortgesetzt werden?? Max
Den Satz vom "sich selbst erhaltendes System, das nur einem Zweck dient, nämlich den Gruppen den Bestand zu sichern und manchen Leute ne Lebensaufgabe zu geben," minitiger2, finde ich herrlich.
und ich völlig daneben. aber soweit ich minitiger richtig gelesen habe, zitierte er da seinen hauptsponsor.
ich vermute mal, es gibt hunderte selbsthilfegruppen, die ohne staatliche hilfen existieren. manchen leuten eine lebensaufgabe zu geben und zu sichern, halte ich für eine gute idee, da ein strukturierter tagesablauf nicht nur für so manchen süchtler wichtig ist.
ZitatGepostet von Max mX 1. Ohne jeden Kontakt zu . . . finde ich problematisch, weil ja irgendein Professor! kommen könnte, der nun erforscht haben will, dass man ja doch kontrolliert trinken kann. Und das könnte "man" ja probieren.
da scheidet sich dann die Spreu vom Weizen.
Die einen hören "nach der Sucht" und denken "kontrolliert trinken"
Die anderen denken "auch ein gesunder Mensch muss nicht trinken, wenn er keine Lust dazu hat".
Ich denke, da würde sich zeigen, für wen Trockenheit Lebensstil ist und wer nur aus Angst vor den Folgen nicht trinkt.
hi Rolf, und mag sich beschäftigen wer will. Und wenn der sich dann eines tages in seiner "trockenen" Lebensweise wohl fühlt, dann ficht ihn/sie auch keine noch so schlauen theoretische Feststellung an, Max
ZitatGepostet von Max mX ... Und wenn der sich dann eines tages in seiner "trockenen" Lebensweise wohl fühlt, dann ficht ihn/sie auch keine noch so schlauen theoretische Feststellung an,
Moin Max, dieser Satz stimmt so für mich nicht. Ich habe mich in meiner jahrelangen Abstinenz immer wohl gefühlt - wieder angefangen habe ich in einer Zeit, als neue Theorien kursierten, dass es für manche trockene Alkoholiker/innen möglich sein sollte, wieder "normal" zu trinken ...
LG Paula
"Lass' Dir aus dem Wasser helfen oder Du wirst ertrinken", sprach der freundliche Affe und setzte den Fisch sicher auf einen Baum.
ZitatGepostet von Max mX ... Und wenn der sich dann eines tages in seiner "trockenen" Lebensweise wohl fühlt, dann ficht ihn/sie auch keine noch so schlauen theoretische Feststellung an,
Moin Max, dieser Satz stimmt so für mich nicht. Ich habe mich in meiner jahrelangen Abstinenz immer wohl gefühlt - wieder angefangen habe ich in einer Zeit, als neue Theorien kursierten, dass es für manche trockene Alkoholiker/innen möglich sein sollte, wieder "normal" zu trinken ...
LG Paula
hallo Paula,
mich würde interessieren, warum Du das überhaupt probiert hast, wenn Du Dich trocken wohlgefühlt hast?
ZitatGepostet von paula dieser Satz stimmt so für mich nicht. Ich habe mich in meiner jahrelangen Abstinenz immer wohl gefühlt - wieder angefangen habe ich in einer Zeit, als neue Theorien kursierten, dass es für manche trockene Alkoholiker/innen möglich sein sollte, wieder "normal" zu trinken ...
LG Paula
Da hab' ich es schon seit 24 Jahren so gehalten, falls mir mal die Zweifel kamen, ob ich "wirklich" ein "echter" Alkoholiker bin: Es schadet mir mit Sicherheit NICHT, wenn ich KEINEN Alkohol zu mir nehme. Also ist für mich die Frage, ob es mir EVENTUELL nicht schadet, wenn ich Alkohol zu mir nehme, bereits müßig.
@ Zai- feh und Adriana Ich hatte zum Glück noch bis vor 10 Jahren meinen Opa, bei dem ich seit meinem 8 Lebensjahr lebte, und mit dem konnte ich noch einiges in Bezug auf meine Eltern und den 2. Mann meiner Mutter klären, aber komischwerweise sind mir die richtig existenziellen Fragen auch erst nach seinem Tod eingefallen. Einige Dinge werden einfach unbeantwortet bleiben, inzwischen kann ich gut damit leben.
Adriana, Familienstellen wäre auch etwas für mich, ich habe gerade noch einer Freundin zugeraten, die das über drei Ecken über den Arbeitgeber angeboten bekommen hat. Ich selbst könnte mir das allerdings finanziell nicht leisten. So etwas wird ja leider von keiner KK übernommen, wenn ich mich richtig erinnere.
@ Minitiger
Ich denke, da würde sich zeigen, für wen Trockenheit Lebensstil ist und wer nur aus Angst vor den Folgen nicht trinkt.
Über den Satz bin ich gerade gestolpert und praktisch der länge nach hingeknallt. Hat mich sehr zum Nachdenken gebracht. Ich glaube, ich muss mir noch über einiges klarwerden. Danke für den Anstoss.
ZitatGepostet von Kleinerfuchs [b Adriana, Familienstellen wäre auch etwas für mich, ich habe gerade noch einer Freundin zugeraten, die das über drei Ecken über den Arbeitgeber angeboten bekommen hat. Ich selbst könnte mir das allerdings finanziell nicht leisten. So etwas wird ja leider von keiner KK übernommen, wenn ich mich richtig erinnere.[/b]
Hallo Kleinerfuchs,
die KK übernimmt die Kosten leider nicht. Aber es gibt kassenzugelassene Therapeuten, die das in Gruppentherapien einfließen lassen (die dann auch von der Kasse übernommen werden). Vllt. ergibt sich so für dich eine Möglichkeit.
Ich habs auch selbst gezahlt, das waren in der Tat keine Peanuts Ist ja nicht mit einem Mal getan, man muss ja erstmal zugucken.
Übrigens hatte ich auch das Glück, bis zum 9. LJ alle 4 Großeltern um mich zu haben, das war vermutlich auch meine Rettung vorm frühkindlichen erfrieren.
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Ist ja nicht mit einem Mal getan, man muss ja erstmal zugucken.