ZitatGepostet von fallada Aber, wenn jemand sich "gezwungen" fühlt, sich unter einer neuen Identität zurückzu"schleichen", find ich das bedenklich. Für den Schleicher und - hauptsächlich - für das Board.
also was ich von mir selbst aus vergangenen Zeiten kenne ist, daß ich mich selbst für nen Riesenidioten hielt, wenn mir die Selbstkontrolle beim Trinken mal wieder aus dem Ruder gelaufen war.
Solang ich getrunken hatte, hatte ich ja auch Druck und gegen Schluss ging das oft so: "ich hab Durst, aber heute trink ich wirklich nur einen Schnaps und ein Bier".
Und dann am nächsten Tag der Katzenjammer. Das übliche Spiel..ich geb dem Druck nach und in der Summe wird gar nix besser. Ich war da selbst mein schlimmster Kritiker...dumm geboren und zu blöd, aus der eigenen Erfahrung zu lernen...das Umfeld hat mich darin eigentlich nur bestätigt.
Ich glaub, mit dem Schleicher und dem Board ist es oft nicht viel anders. "Man" denkt, daß die anderen genauso über einen denken, wie "man" selbst über sich denkt. Soweit ich weiss, projiziert man auch gerne(damit meine ich nicht "beabsichtigt") die elterliche Kritik und Strafandrohung, wenn man sich gerade mal wieder als Versager ganz klein fühlt.
Zitat..wie einfach es war, die Probleme zu "ertränken".
... also ich persönlich denke ja - zumindest war das eine dicke Erfahrung für mich nach dem Trockenwerden - das ich überhaupt erst soviele "Probleme" durch das Trinken hatte.
Ergo - ich trank nicht weil ich Probleme hatte, sondern ich hatte Probleme, weil ich trank ....
Tja...und ich geh in 8 Stunden zur Suchtberatungsstelle, um mit denen gemeinsam einen Schlachtplan für eine LZT zu erarbeiten. Ich bin auch voll der Spritti, aber eigentlich froh, dass es bei mir nicht so heftig rumkommt, wie bei samadhi. Bin jetzt 8 Tage sauber und in meiner Birne kreist nicht ständig der Alkohol.
Zwei Mal hat das Suchtteufelchen in mir es heute versucht, da hab ich mich sofort mit Hausarbeit und Essenkochen abgelenkt. Hatte zwei positive Effekte:
1. Ich hab dem bösen gedanklichen Buben keine Chance gelassen
2. Mein Frau hat sich wahnsinnig gefreut, dass sie, als sie vom Büro heimkam, nix mehr machen brauchte und nach dem Essen hab ich auch die Küche noch geblockt. Ich bin froh, dass ich gleich bei der Suchtberatung bin. So, ich haue mich jetz inne Poofe und melde morgen, was der Sozialarbeiter so meint.
ZitatGepostet von Beachen Ergo - ich trank nicht weil ich Probleme hatte, sondern ich hatte Probleme, weil ich trank ....[/b]
Genau so kenne ich das auch. Wenn es mir heute mal "schlecht" geht denk ich daran, wie schlecht es mir gehen würde, wenn ich dabei auch noch trinken würde. Alles schimmerte ungleich dunkler, wenn Alkohol im Spiel war, sobald ich wieder nüchtern wurde. Meiner Erfahrung nach zumindestens.
ZitatGepostet von Jakolli Ich bin auch voll der Spritti, aber eigentlich froh, dass es bei mir nicht so heftig rumkommt, wie bei samadhi. [/b]
Hi Jak,
Vergleiche sind m.E. nie angebracht, gerade wenn es um Sucht geht.
Ich dachte auch lange, ich wäre der "edlere" Typ Alki, nur, weil ich nur ab und zu, niemals im Alltagsleben, dafür aber bis zum *geht gar nix mehr* trank.
Na also. Geht also auch ehrlich... Irrsinn? Und wenn, jetzt ist er wenigstens wissenschaftlich abgesichert
Auszug: Das Ergebnis: Gesunde, schlanke Menschen sind für das Gesundheitssystem teurer als Raucher und Übergewichtige, schreiben van Baal und seine Kollegen in der Fachzeitschrift " Public Library of Science Medicine". Der Grund ist einfach: Die längere Lebenserwartung der Gesunden und Schlanken kommt den Staat letztlich teuer
...dafür hatten die Gesunden die meisten Schlaganfälle...
Liebe Grüße.
Moin@ Ja das ist doch ganz einfach ,ich als dicker rauchrer ,ehemals besoffener Da hat der körper gar keine zeit für einen Schlaganfall,der muß zuviel arbeiten,um das gifft los zu werden.
Liebe Grüße Friedhelm:Ich bin ein Mensch und nicht der Alkoholiker:gut: :grins2:und schreibfehler bei eby versteigern:sly:
ZitatGepostet von Adriana2 Ich dachte auch lange, ich wäre der "edlere" Typ Alki, nur, weil ich nur ab und zu, niemals im Alltagsleben, dafür aber bis zum *geht gar nix mehr* trank. Trügerische Sicherheiten. Gefährlich meiner Ansicht nach. Adriana [/b]
Ich glaub, ich hab mich falsch ausgedrückt oder es ist falsch rübergekommen. M. E. gibt es keinen besseren oder schlechteren Alki, alle haben das gleiche Problem, ob mehr oder weniger offensichtlich spielt keine Rolle.
Diesen Gedanken mit dem Edeltrinker (z.B. Harald Juhnke zu seinen besten Zeiten...??!!!) hatte ich vor 9 Jahrn aufgegeben, als ich meine erste Kurzzeittherapie machte. Als ich plötzlich mit u.a. abhängigen Obdachlosen und Straftätern zusammen in einer Gruppe saß, daneben sitzt der finanzielle bestens situierte Gymnasiallehrer, das war anfangs schwer für mich, man kam ja aus "anständigen" Verhältnissen. Das konnte ich aber nach einigen Tagen über Bord werfen und hatte mich im Verlauf der Therapie mit allen Patienten super verstanden.
Es spielte keine Rolle, woher kommst Du, was machst Du, was hast Du, es verband einen das Suchtproblem. Ich bezog mein "das es nicht so heftig daher kommt" auf den Saufdruck, der samadhi so zu schaffen macht, den ich "momentan" nicht habe. Ansonsten kenne ich all das, was sie beschrieben hat, auch diese Phasen musste ich durchmachen und ich wünsche ihr Willensstärke, durchzuhalten. Ich wähne mich garantiert nicht in Sicherheit, sonst könnte ich mir ja gleich den Besuch beim Suchtberater knicken.
Grundsätzlich hast Du völlig Recht, wer sich meint, so aus der trinkenden Masse positiver abzugrenzen, hat nicht begriffen, was eigentlich los ist. So, ich muss jetzt gleichs auf´s Radl in die City und hoffe, dass ich relativ flott einen Therapieplatz bekommen kann.......
Ja, das mit dem "bei mir ist doch alles ganz anders" - "gar nicht so schlimm" musste ich auch erstmal ablegen. Zum Glück habe ich (gerade hier) erfahren, dass es nicht nur mir so ging, ich also nicht mehr oder minder diesbezüglich einen Charakterfehler habe.
Allerdings - wir hatten das Thema gerade in der SHG - muss nicht jeder erst auf der Straße landen, um Abstinent zu werden. Es heißt ja auch man muss seinen "persönlichen" Tiefpunkt erreichen - nicht einen "allgemeingültigen" Tiefpunkt. Bei manchem reichen die bösen Blicke der Nachbarn, eine Abmahnung im Job etc. Letzteres war für mich ausschlaggebend.
Ob das nun besser oder schlechter für eine dauerhafte und erfolgreiche Abstinenz ist, weiß ich nicht. Aber für meine Gesundheit und soziales Umfeld war es das ganz sicher. Falls ich trocken bleibe - eine Garantie dafür gibt es ja leider nicht, wenn man ehrlich ist.
Da hast Du wohl recht . Meine persönliche Schnittstelle war letzte Woche fällig, als man mich mit meinem Auto abends um 19.00 Uhr aus dem Verkehr zog (gut so; 1,2 0/oo). Das ist mehr als 10 Jahre oft mit "ein wenig drin" gut gegangen, also war ich eigentlich überfällig, aber je öfters das gutgeht, desto sicherer fühlt man sich, nicht erwischt zu werden
Ich komme just aus dem Vorgespräch mit dem Suchtberater. Nächste Woche kommt dann das ausgiebige Gespräch für den Sozialbericht (Beihilfestelle, PKV). Das mit der Genehmigung einer LZT wird wohl doch nicht so ganz einfach, der Suchtberater deutete an, manche PKV´s haben in Bezug auf Alkoholbenhandlungen Ausschlussklauseln .
Piano..piano.....parfavore....., ich wühle mich soeben durch mein Kleingedrucktes im Versicherungsvertrag, wenn ich da nix finde, ruf ich in der Hauptstelle an und berichte weiter!
ich habe mal von einem Privatversicherten gehört, er müsste seiner Versicherung die Kosten der LZT zurückzahlen, wenn er rückfällig würde und die Versicherung davon erfährt. In diesem Fall müsste er sein Haus verkaufen.
Ansonsten ist es der PKV wohl egal, ob du verreckst, da sie ja nur für die versicherten Risiken eintreten muss.
Davon abgesehen, es ist nicht ausgeschlossen, ohne LZT trocken werden zu können.
Gruß
Friedi
____________________________________________________________________________________________________ Wenn du am Morgen erwachst, denke daran, was für ein köstlicher Schatz es ist, zu leben, zu atmen und sich freuen zu können. Marc Aurel
@ friedi ich bin ja auch "nur normal kramkenversichert". ich finde es aber bemerkenswert,dass alkoholismus mal anerkannt ist und mal anscheinend nicht so richtig.ist es denn nun eine anerkannte krankheit oder nicht?das wollte ich mit meinem obigen post zum ausdruck gebracht haben! kb