Heiner, das Suchtgedächnis hat nichts mit den Meos ( zusätzliche, alkverarbeitende Leberzellen )zu tun. Britta, so viel ich weiss, bilden sie sich nicht zurück, sie bleiben ein Lebenlang erhalten. Deshalb - so einige Wissenschaftler - wird bei einem Rückfall auch nach sehr langer Abstinenz sehr schnell der Level - der Stand vor der Entgiftung - wieder erreicht.
Nach meinem Verständnis ist das Suchtgedächnis - na ja, eine nicht mehr löschbare Datei im Gehirn, die in bestimmten,der Datei bekannten Situationen, darin erinnert, das Alk die Situation erträglicher machen. (könnte) Genau ist das aber noch nicht erforscht, je länger die Abstinenz andauert umso " schwächer" soll das Gedächnis werden. Aber gänzlich verschwinden wird es nie.
Manfred
Hm
ich hatte das als Craving verstanden und das gedächtnis mit den MEOS gelichgestezt sorry...
vor einiger Zeit habe ich die Heftigkeit meines eigenen Suchtgedächtnisses erfahren.
Es war um die Weihnachtszeit, es ging mir gut, nicht einen überflüssigen Gedanken habe ich an Alkohol verschwendet. Ich griff zu einer Tafel Schokolade die zu hause rumlag, neue Sorte, brav habe ich die Inhaltsangaben gelesen und das Naschwerk als ungefährlich erkannt.
Das erste Stück und .... RUMMMMS ...... Der Geschmack erinnerte mich stark an Strohrum - das letzte was ich in meinem Leben getrunken habe, und wie aus dem Nichts gingen alle Lampen an/aus - wie auch immer. Mein Körper (den ich nie für so abhängig gehalten hatte wie meine Seele) wollte Alk. Schweißausbrüche, zittern, an nix vernünftiges mehr denken können, das ganze Programm.
Ich habe in den Fernseher geglotzt und bin stur sitzen geblieben, ich wusste nicht wo ich hingehen würde wenn ich mich bewege, nach einer halben Stunde und einem Matheproblem meines Sohnes wars endlich vorbei, ich bin noch immer schwer beeindruckt von dieser Heftigkeit
Pawlowscher Hund trifft es wohl am besten, ich glaube es is eine Mischung aus klassischer Konditionierung und einem zu viel an Dopaminrezeptoren, dieses Suchtgedächtnis, nicht zu unterschätzen.
Viele Grüße Lauralisja
"Großer Gott, laß meine Seele zur Reife kommen, ehe sie geerntet wird!"Selma Lagerlöf
ich glaube, die Unterschätzung des Suchtgedäch. ist eine üble Falle, in der viele zunächstmal reinfallen. Doch für jede Grube gibt es eine Leiter, mann/frau muss sie nur nutzen. Also, wer eine Grube gräbt, muss nicht ein Bauarbeiter sein, sondern mann/frau, wird diese Grube gegraben, nur sollte mann/frau sie rechtzeitig erkennen.
ZitatGepostet von Magusa Hi @all, Also, wer eine Grube gräbt, muss nicht ein Bauarbeiter sein, sondern mann/frau, wird diese Grube gegraben, nur sollte mann/frau sie rechtzeitig erkennen.
Da das ja @all ist, nutze ich mal die Gelegenheit, dir mitzuteilen, dass es mich bei deinem Schreibstil gelegentlich echt schüttelt
It is no measure of health to be well adjusted to a profoundly sick society. J. Krishnamurti
wie schon erwähnt wollte ich am Montag ja mal zur Suchtberatung gehen und habe dies dann auch getan. Ums kurz zu machen: Besonders informativ war es nicht. Ungewöhnlich fand ich allerdings, dass der nette Herr tendenziell versucht hat mir zu erklären, dass ein kontrolliertes Trinken für mich wohl möglich sei ... Ich habe immer wieder betont, dass ich mich entschieden habe gar keinen Alkohol mehr zu trinken und dass das bestimmt für mich die einfachere Variante ist mit dem Problem umzugehen. Er hat dann immer seine Antworten damit eingeleitet, dass er meinen Wunsch gar nicht in Frage stellen wolle, aber dass es eben auch erlernbar sei, kontrolliert Alkohol zu trinken. Komisch. Naja - mir solls egal sein. Mein Entschluss steht fest.
Dann habe ich ihm auch noch erzählt, dass ich wohl mal eine SHG aufsuchen werde. Davon hat er mir dann auch abgeraten, weil ich da dann Menschen mit einer wohl krasseren Alkoholkarriere antreffen würde, was mich dann dazu veranlassen könnte mir zu sagen, dass es bei mir ja gar nicht so schlimm sei. Dann bestünde die Gefahr, dass ich wieder anfangen würde Alkohol zu trinken.
Was soll ich dazu sagen? Ich bleibe natürlich bei meinem Entschluss und genieße die vielen positiven Seiten des nicht trinkens. Grundsätzlich ist der Besuch einer Suchtberatung bestimmt ein sehr wichtiger Schritt um ein Alkoholproblem in den Griff zu bekommen. Mein besuch war leider jedoch nicht besonders erbaulich und die erhofften neuen Anstöße habe ich nicht bekommen. Weh getan hats allerdings auch nicht.
Tja, so ist das halt mit den Beratungsstellen - sie sind immer nur so gut wie die Leute, die darin arbeiten. Ein Studium der Sozialarbeit, und schon darf man Süchtige beraten Was Sozialarbeiter von der Ausbildung her von Sucht verstehen, das erlebe ich im Kollegenkreis jeden Tag Die wenigsten würde ich auf einen Suchtkranken loslassen.
Lass Dich nicht beirren, Peter. In meiner SHG bin ich bei Weitem nicht die Einzige, die ohne sozialen und beruflichen Abstieg davon gekommen ist. Und die wenigen anderen, die schlimmer dran waren, motivieren mich nun auch nicht gerade zum Wieder-Anfangen. Sie zeigen mir nur, wo ich lande, wenn ich saufe.
Gruß von sole
----------------------------------------------- when in doubt: go to the water and swim