Depression hat so starke Auswirkungen auf Körper und soziales Gefüge... Und das Schlimme ist auch, dass es wirklichen Seelenschmerzes bedarf , um diese Krankheit an sich zu erkennen und behandeln zu lassen. Und zusammen mit Alkohol hat es eine verheerende Wirkung.
LG Peter
hallo peter,
diesen seelenschmerz habe ich selbst kennenlernen müssen.. es ging wirklich nichts mehr. heute frage ich mich, warum ich mich nicht eher habe helfen lassen, aber wahrscheinlich musste ich wirklich erst an einem punkt gelangen, wo es nicht mehr vor und nicht mehr zurück ging
wichtig ist, dass ich die hilfe angenommen habe und schritt für schritt meinen weg gegangen bin. heute gibt es noch oft genug tage, wo auch ich verzweifelt bin, einsam, mutlos und ängstlich. aber ich weiss, wie ich dageben steuern kann und notfalls würde ich bei längere dauer sofort und ohne zögern mir vom arzt ein antidepressiva verschreiben lassen.
bislang ist es aber wirklich "nur" mal zwischendurch eine kurze phase und es geht recht schnell vorbei
solangsam lerne ich geduld zu haben, für mich mein leben in die hand zu nehmen und mich selbst zu akzeptieren.
und ich gewinne so langsam wirkliche lebensfreude zwischendurch, es gibt immer längere phase des glücks, zufriedenheit und zuversicht. meine ängste sind nicht mehr so präsent und ich verdränge sie nicht, ich versuche mich diese zu stellen und zu analysieren.
na so langsam brauch ich glaub ich nen neuen titel für den thread
was bleibt,was kommt,was geht ?wenn die nebel sich lichten
nach einem kurzen abstecher in die welt der chemischen helfer hab ich nach einiger zeit gemerkt,das es sich für mich falsch anfühlt und ich mich jeden tag mehr gefragt hab obs das bringt.völlegefühle und verdaungsprobleme,dröge und unkonzentriert?lustlos und genauso apathisch wie davor?...dann die gewissheit,es liegt an der lebenssituation.mir geht so vieles auf die ketten,was ich ich mich nicht getraue zu verändern,was an meiner lebenslust saugt.
ich bin nochmal zur ärztin gegangen mit blasenentzündung und durchfall.war schon auf dem weg zur arbeit gewesen,mußte umdrehen.hab jetzt zwei wochen ruhe und dann wird die kur im eilantrag angegangen. raus aus allem und vor allem mal die längst überfällige auszeit aus meinem alten leben,das doch an vielen ecken so nicht mehr passen will,nüchtern betrachtet.
ich mach jetzt! das, was ich am anfang vermeiden wolltekäseglocke und vertrauen, das auch ohne mich alles weitergeht. die erschöpfung, die ich mir in den langen jahren erarbeitet und mit meinem zunehmenden alkoholismus noch verschärft hab,die sich auch nach der trocknung nicht in luft aufgelöst(son mist aber auch:motz hat sondern weiterer depressivität raum gab,geht auch mit den ad nicht einfach so weg.....und wenn,es wäre mir glaub ich unheimlich
der körper schreit nach ruhe,er läßt sich laufend neue späßchen einfallen,der körper soll jetzt ruhe bekommen-endlich!nach jahren geb ich nach und sage: leistungsdruck ade! -es ist ja nicht so das du bislang nichts gemacht hast in deinem leben(so mancher setzt sich ohne schlechtes gewissen nach ner runde bundestag zur ruhe),aber du machst das falsche gerade, deswegen ist alles so anstrengend
es ist hart hart zu sehen,das die ganze plackerei letztlich einer großen lebensillusion die stange gehalten das vieles nicht alleine dadurch besser geworden ist,den alkohol wegzulassen.
"wenn ich mich nur genug anstrenge,wird alles wieder gut",darf weichen.
das wofür steht auf dem prüfstand,manches hat sich-ohne das ich es mitbekommen habe-überlebt. es ist mir doch nicht mehr so wichtig, wie ich dachte,allein die gewohnheit treibt mich?
die vielen kleinen schritte,die ich schon unternommen hab seit meiner trocknung,sie sind gut gewesen.
dennoch ist jetzt ein punkt erreicht, der nach einem finalen cut ruft in einigen bereichen.es ist zu prüfen,was taugt noch, was muß weg? erneut infrage zu stellen, was mach ich warum? was will ich und mit wem. nur wer neues wagt, wird neues gewinnen.
eine entscheidung ist bereits gefallen,meine blumen und den damit verbundenen "zweitjob" geb ich auf und damit die verzettelung, das ständige rödeln-es macht so keinen sinn mehr. der acker darf ab jetzt der erholung dienen.
ich werde meine unterlagen aufarbeiten,meinen lebenslauf aktualisieren.eine neubestimmung meiner wünsche und ziele aufstellen.....und mich einfach mal pflegen(lassen) in der kur- regenerieren. die balance will wieder hergestellt werden zwischen arbeit und erholung. verantwortung und lust darf es wieder werden statt pflicht und frust. wenn das dann weiter heißt,den jetzt sicheren arbeitsplatz loszulassen, damit eine arbeit kommen kann, die meine fähigkeiten und talente anerkennt,fordert und fördert und dafür ein einkommen bietet,mit dem ich gesund leben kann,dann auch das.es darf schöner werden
klar ängstigt es mich auch in zeiten von massenarbeitslosigkeit und bei meinem alter, aber mehr noch erleichtert es mich,aus dem inneren hamsterrad auszusteigen,das alles so bleiben muß wie es ist,damit es funktioniert. es funktioniert ja schon lange nicht mehr wirklich,wenn ich ehrlich bin. nach der angst kommt die erkenntnis,das die auszeit tatsächlich zu neuen kräften und ideen führen kann und darf....und sogar ein wenig echter abenteuergeist, wohin mich diese reise führt.
kann ich meine "sicherheiten",mein floß, auf dem ich treibe einfach so riskieren,ins wasser springen obwohl da noch kein land in sicht ist? ich kann nicht anders,weil ich jetzt klar sehe, das mein floß beständig in die falsche richtung abtreibt. was mir hilft ist die gewissheit,eine gute schwimmerin zu sein.immerhin
manchmal dauerts halt ein bischen
[ Editiert von trollblume am 22.04.11 16:50 ]
Wer seinen Hafen nicht kennt,für den ist jeder Wind der falsche (Seneca)
Respekt vor Deiner Entscheidung und- richtig so! Entscheidungen ,die man so für sich trifft und damit auch die Konsequenzen sieht und hin nimmt, sind immer die Besten.
Ich habe auch vor 3 Jahren meinen Arbeitsrythmus unterbrochen, wurde echt krank, bekam Schweissausbrüche und echte Panik.
Wie soll es weitergehen, ich war ja niemand, der als Versager gelten wollte.
Das Ergebnis, meine alkoholabhängige, noch trinkende Lebenspartnerin sagte mir, dass sie einem Mann, der kein Geld nach Hause bringt, der zeitweise Halluzinosen hat, nicht mehr vertrauen wollte. Sie sagte, sie hätte nun Oberwasser und das wäre gefährlich für jeden Mann, der mit ihr lebte und liebte.
Dass ich als zugereister Vater ihre 3 Jungs mit aufgezogen und für sie arbeiten gegangen bin, während die wirklichen Väter sich ,gut situiert , Ihren Verpflichtungen entzogen haben, nun ja, das zählte nicht mehr. Ich brachte ja keine Leistung mehr.
Heute, geht es allen Jungens gut, alle in Arbeit und mit eigener Wohnug, sie ist ausgezogen und lebt bei Ihrem Sohn.
Was ich damit meinte, ist, dass wir manchmal solche Entscheidungen im Leben treffen müssen, die uns Angst machen, um hinterher,wie Phönix aus der Asche, gestärkt und mit einer anderen Lebensperspektive " weiterzumachen" ja, überhaupt weitermachen zu können.
Ich hätte auch nie gedacht, dass ich einmal so klar und entspannt, meinen sozialen Abstieg so managen kann,dass ich sämtliche Ämter, Ärzte usw involviert habe, die mir dabei helfen können und müssen.
Es hat mir zutiefst Angst bereitet, vor 3 Jahren, als ich ein Burnout -Symptom bekam, anch 20 jahren im kaufmänn.bereich und 15 Jahren in der Altenpflege, ohne Urlaub und grosse Pausen. Ich war Betriebsleiter in einer Import/ZollSpedition und später mit hohen Regulierungsvollmachten ausgestatteter und gutbezahlter Versicherungsfuzzi im Schadenbereich. habe alles "zersoffen" meine Karriere, meine Ehe.
Heute habe ich nichts mehr, ausser meinem Schwerbehindertenausweis, ALG + Hartz 4, bin seit 15 Monaten trocken,endlich auch im Kopf, entspannt,manchmal einsam, manchmal noch Melancholisch, wenn die Erinnerungen kommen, an die Jahre, die ich vertan habe.Aber nichts war umsonst, alles ist richtig, hätte etwas besser mit meiner Gesundheit sein können, aber das bekomme ich schon noch wieder hin. Aber ich kann heute dazu stehen, so wie es ist. Nur, es war ein langer, harter, fast tödlichere Weg, der ja bekanntlich das Ziel ist. Gut, das Du so dazu stehst, zu Deinen Entscheidungen, das ist sehr wichtig.
Ich wünsche Dir, das alles so kommt, wie Du es Dir wünscht.
LG Peter
_______________________________________________ Ich bin,wie ich bin,die Einen kennen mich,die Anderen können mich.... C.Adenauer
ZitatGepostet von Jetzisabergut [b]Lies bitte meinen ausführlichen Erguss, bevor Du mich
Welchen der zahlreichen denn? Ich muss zugeben, dass Deine eingefügten Bildchden mich mitunter über Deine Beiträge hinweg jagen - aber bei Schlüsselbegriffen ("Frösche") bleibe ich dann doch hängen und haue einen unqualifizierten, zusammenhanglosen Spruch raus.
Ich bin so. Ich kann nicht anders!
Wenn die Musik beginnt, dann dreht sich der Tanzbär...