Neigen die Menschen nicht eh im allgemeinen dazu anderen ihre Meinungen und Erfahrungen überzustülpen? Warum sollte es beim Thema Alkohol anders sein?
Wenig Menschen nehmen informationen urteilsfrei hin.
"Ich hab meinen Flur neu gestrichen in Braun!" - "Das hätte ich nicht gemacht Braun macht den doch sicher viel zu Dunkel!" "Ich möchte mir die Haare abschneiden, diese Frisur hier!"- "Ich glaub nicht das dir das steht, das macht dich dick!" "Ich koche meinen Schweinebraten so !" - "Ach machst du das nicht wie wir anderen alle?"
Sie müssen bewerten, fühlen sich dazu gradezu berufen anderen vor möglichen in ihren Augen fehlern zu bewahren.
Mit hinsicht auf unsere Menschheitsgeschichte ein sehr verständlicher Zug, denn früher war es Lebendswichtig aus fehlern anderer eigne erfahrungen zu schöpfen. Heute sagt man sich man soll seine eignen Fehler machen. Doch in einem drinnen stecken die Warnungen immernoch, nur das sie nicht mehr so lebendswichtig sind.
Wenn ich gute erfahrungen mit jemandem oder etwas gemacht habe neige auch ich dazu diese zu teilen, meiner Freundin , meinem Sohn, meinem Partner dies mitzuteilen. Ihnen sozusagen grünes licht zu geben falls sie wann auch immer diese information von mir verwenden können.
Einem Kind sagt mal zig mal das Feuer heiss ist, das es nicht auf die Herdplatte fassen soll, man will es schützen vor dem Schmerz. Lernen würde es auch wenn es auf die herdplatte fasst oder ins Feuer, aber man kann es umgehen in dem man seine erfahrungen mitteilt "Nicht anfassen, ist heiss, macht Aua!"
Jeder hier weiss im grunde das niemand einen anderen Trocken leben kann, aber man möchte seine erfahrungen weitergeben, trotz besserem wissen das jeder Mensch in der hinsicht etwas anderes braucht. Der eine ist da emotionaler bei als der andere, auch sehr Menschlich. Man sieht und weiss da ist jemand in Lebensgefahr wenn er weitertrinkt. Irgendwo ist es da sehr verständlich das man helfen möchte. Wenn jemand in einer anderen Situation in Lebensgefahr schweben würde und man helfen könnte würde sich keiner gedanken machen über ein übertriebenes Helfersyndrom.
Hier beim Thema sucht das richtige Händchen zu haben, die richtige Portion helfen zu finden ist sehr schwer, ich denke das auch suchtberater nicht immer für alle das richtige auf anhieb finden, weil das Thema sucht und Alkohol sehr kompley ist. Man möchte aufhören zu trinken, aber bitte nicht ohne auf Alkohol zu verzichten. Der eine ist froh endlich in den entzug zu gehen, endlich von dem mist weg zu kommen und der andere hat Angst man möchte ihm das Bier aus dem Kühlschrank klauen.
Ich möchte hier nicht urteilen wer wann wo welche Fehler macht, solange sie nicht grob Fahrlässig erscheinen. Aber ich werde weiterhin meine erfahrungen preis geben, meine ansichten mitteilen und wer auch immer etwas davon braucht oder diskutieren möchte darf dies auch nutzen/tun
Vielleicht sollte man öfter mal dick und unterschieben "Das sind meine Erfahrungen!" hinzufügen.
LG Next
Ich freue mich über Verleumdungen, denn sie lenken von der Wahrheit ab. (Marquis de Sade)
hi next, hinkt für mich irgendwie. wenn jemand seinen flur schon gestrichen hat oder mir zeigt, wie er sich seine haare schneiden lassen möchte, will er von mir nicht wissen, wie ichs machen tät oder gemacht hätte. er HAT sich doch schon entschieden. warum sollte ich denn dann meinen senf dazu geben? vielleicht will er ja nen dunklen flur oder will ja dick aussehen?? ist doch nicht meine sache?? etwas völlig anderes ist es doch, wenn dich derjenige VORHER fragt, ob er seinen flur in braun streichen soll oder sich diese frisur schneiden lassen soll. dann kannste mit deinem dunkel und dick kommen, ansonsten ist das meiner meinung nach überhaupt nicht gefragt und du darfst das getrost für dich behalten.
Ich habe da andere erfahrungen gemacht. Z.B. hast du mir damals auch geraten sofort mit dem Alkohol aufzuhören und mir nicht wie ich es gemacht hatte einen Termin zu setzen. Auch da war meine entscheidung schon gefallen und du hast sie berwertet. Ebenso ist es doch wenn jemand sagt "Ich höre sofort auf zu trinken!" eine entscheidung hat er getroffen, aber jeder hier würde sagen "Na spinnst du, das wäre ein kalter entzug!"
Ich freue mich über Verleumdungen, denn sie lenken von der Wahrheit ab. (Marquis de Sade)
Ich bin für mich einen Weg gegangen von einer nassen Alkoholikerin zu einer heute zufrieden Trockenen.
Es ist ein Weg nach vorn....und nicht zurück.
In den letzten Jahren durfte ich meine Erfahrungen auf dem Weg zur Abstinenz machen...mir meinen "Schutzhelm" zusammenbasteln und dieser paßt eben nur mir, aber ein anderer kann "schauen" ob ihm dies Modell gefällt
Es geht hier um eine schwerwiegende Krankheit und nicht um einen lapidaren "Dünnschiss", oder Kundenfang.
Dies ist hier keine Suchtberatung, klar und Gruppenverhalten tut ihr übriges,aber MT hat Recht und einiges werde ich mir auch hinter die Löffel schreiben bzw. meinen "Schutzhelm" damit dekorieren.
LG
Manuela
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Das Leben ist schön, von " einfach " war nie die Rede.
ZitatGepostet von septembersonne Es geht hier um eine schwerwiegende Krankheit und nicht um einen lapidaren "Dünnschiss", oder Kundenfang.
ganau so ist es. es ist ne krankheit der seele, des geistes. aber noch etwas habe ich beobachtet. viele fallen nach der trocknung in ne andere sucht. ob das skifahren, radfahren oder spinnensammeln ist, es wird suchtmäßig betrieben. jedenfalls mein eindruck. ist aber allemal besser, als der griff zur flasche. als ich zur lz war, war einer dabei, der machte laubsägearbeiten. jede freie minute sägte er, als hing sein leben davon ab. was ist das, was da treibt? keine ahnung. ich habe wenigstens nur die saufnixsucht damit kann ich leben.
es ist, denk ich mal, einfach eine suchtverlagerung. auch dieses süßigkeitenfressen, das manche an den tag legen, und mit zähnen und klauen verteidigen, wenn du sie drauf ansprichst. eben gerade mit dem argument "alles besser, als zu saufen". mag ja sein. leberzirrhose is nich doll, will ich auch nicht haben. aber aus ihrer suchtproblematik sind sie dennoch nicht raus. es ist einfach ein anderer stoff. statt alk ist es zucker, sex, internet, tv, kaufen, arbeiten, putzen, aa, saufnix, ...
Ich denke wichtig ist doch eine Zufriedenheit zu erreichen.
So habe ich nun mal hohes Suchtpotential und meinen "Hunger" kann kein Suchtmittel der Welt stillen.
Ich habe dieses "innere Loch" angenommen....hungrig und enttäuscht....nö, keine Spur mehr.
Die innere und äußere Wirklichkeit will ich nicht mehr durch krankhafte Bezogenheit ausblenden....eher die Bandbreite des Lebens geniessen
Aber es heißt auch Grenzen erkennen und danach handeln,denn auch körpereigene Stoffe können süchtig machen.
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ZitatGepostet von u1953we ganau so ist es. es ist ne krankheit der seele, des geistes. aber noch etwas habe ich beobachtet. viele fallen nach der trocknung in ne andere sucht. ob das skifahren, radfahren oder spinnensammeln ist, es wird suchtmäßig betrieben. jedenfalls mein eindruck.
lg uwe
Ab wievielen Spinnen ist das denn Suchtmäßig? Da hier im Forum offiziell nur Katrin und ich Spinnen halten fühle ich mich wohl zurecht da angesprochen! Es gibt Menschen die haben eine Sammelleidenschaft! Ist jeder mit einer Briefmarkensammlung nun Briefmarkensüchtig? Jemand mit einer guten CD/Plattensammlung CD/Platten süchtig? Jemand mit einer Teddysammlung Teddysüchtig und jemand mit Sparschweinen Sparschweinsüchtig?
Nun denn : Werde ich agressiv wenn ich mal einen Tag lang nicht zu meinen Spinnen kann? Nein! Werde ich böse, zittrig wenn ich eine Spinne sehe die ich gerne hätte mir aber nicht leisten kann? Nein! Wache ich morgens auf und denke drüber nach wie ich mir neue Spinnen beschaffen kann? Nein! Wäre ich bereit auf Essen zu verzichten um mir Spinnen zu kaufen oder zubehör? Nein! Ich glaube ich könnte die Liste ganz beliebig fortsetzen!
Weil ich gerne Spinnen mag lasse ich mir von dir keine Suchtverlagerung anschwafeln! Zudem habe ich meine Spinnen schon länger als ich Trocken bin und mein interesse für Spinnen schon länger als ich Gesoffen hab!
Manchmal sollte man mit seinen Äusserungen vorsichtig sein lieber Uwe!
Ich freue mich über Verleumdungen, denn sie lenken von der Wahrheit ab. (Marquis de Sade)
Werde ich agressiv wenn ich mal einen Tag lang nicht zu meinen Spinnen kann? Nein! Werde ich böse, zittrig wenn ich eine Spinne sehe die ich gerne hätte mir aber nicht leisten kann? Nein! Wache ich morgens auf und denke drüber nach wie ich mir neue Spinnen beschaffen kann? Nein! Wäre ich bereit auf Essen zu verzichten um mir Spinnen zu kaufen oder zubehör? Nein!
Und das Wichtigste: Begebe ich mich dadurch in Lebensgefahr?
Und solange diese Frage nicht mit "ja" beantwortet werden muß, ist ein (meinetwegen auch exzessiv betriebenes) Hobby in meinen Augen überhaupt kein Problem, wenn es mich ausfüllt und mein Leben bereichert.
ZitatGepostet von Biene2 Ist doch völlig wumpe ob nu süchtig/Suchtverlagerung oder nicht.
Seh ich ganz und gar nicht so. Eine Sucht ist eine Sucht ist eine Sucht und die ist krank und bringt tatsächlich so einiges an Leiden mit sich, egal bei welchem Suchtmittel. Nur weil ich abstinent lebe heißt das noch nicht, daß ich automatisch die Sucht im Griff habe, daher kommt es doch zur sogenannten Suchtverlagerung.
Ein Spleen oder ein ausgiebig betriebenes Hobby das unter Umständen an die Verständnisgrenzen des Umfeldes kommt hat meiner Meinung nach nichts mit Sucht gemein. Das eine zeichnet sich durch eine gewisse Leidenschaft aus, das andere eher durch Leiden.
So sehe ich das zumindest. Und deshalb halte ich im Übrigen auch nichts vom Aufzählen bewältigter Süchte, weil es für mich nur die Sucht gibt. Diese jedoch in recht vielfältigen Ausprägungen. Achja, und Sucht hat nix mit Menge zu tun sondern mit Kontrollverlust.
*klugscheißmodus off*
Die Maus steht für den inner groove, für ne einwandfreie Sache, für den Wunsch, daß es einen so richtig erwischt. aus Koppstoff von Feridun Zaimoglu