Die Werte vom 06.10.08 sind das Ergebnis von jahrelangen Wochenend-saufen. Bin ich froh, das die erhöhten Werte damals nicht Hepatitis, einen Tumor, Krebs u.s.w als Grund hatten. Und Diabetes, das muss nun wirklich nicht sein. Ich habe vermutet, dass das mit meiner derzeitigen Müdigkeit zusammenhängt Ich habe mich damals vom Rotwein oft übergeben. Ich dachte er wäre schlecht. Nö, das war meine Bauchspeicheldrüse. Dann war da noch ab und zu kribbeln in den Händen, und später kam noch der unsichere Gang, auch Tage später nach dem Saufen, dazu. Die Nerven. Leichte Angstzustände, Depressionen, waren ab und zu auch mit dabei. Das ist genug für mich, ich will nicht mehr. Das alles ist jetzt weg. Nur mein Blutdruck. Beim Arzt am 06.09 hatte ich wieder mal 160/116 ohne Tabletten. Schwere Hypertonie. Der meinte, bei 90% wird die Ursache nicht gefunden. Trotz Weißkittel-Effekt ist der diastolische Wert bei mir zu Hause immer über 100. Auf jeden Fall muss das Rauchen auch weg. Aber eines nach dem anderen.
So, bevor mich nun meine Faszination für alles technische wieder überfällt, werde ich noch mal ein bisschen in mich gehen.
Wenn man so was wie den Alkohol beenden will, und das ohne Fachmännische Hilfe , ist es sehr gefährlich, wenn man sich nicht selber über dieses Thema umfassend informiert. Ok, das ist jetzt keine Beschwerde, zum Saufen habe ich ja auch keine Ratschläge gebraucht.
Bei mir ist da auf jeden Fall sehr viel Gewohnheit mit dabei. Mir fällt das am ehesten auf, wenn ich beim Auto von Schaltgetriebe auf Automatik wechsle. Ich suche dann immer beim Automatik die Kupplung und den Schalthebel. Bis das wieder weg ist, das dauert. Eben wie trinken zu einer gewissen Zeit, ich vermisse dann etwas.
In den (teuren) Fachbüchern finde ich nirgends einen Hinweis, das sich die ersten 6 Monate die "Spreu vom Weizen" trennt, nur das der Saufdruck nachlässt und der Gedanke an Alkohol weniger wird. Bei der Suchtberatung wurde mir auch nicht sehr viel mehr dazu gesagt.
Erst durch Zufall habe ich hier im Forum gefunden, das sich scheinbar das Unterbewusstsein gegen den Abschied vom Alkohol wehrt. Das äußert sich dann in Form von körperlichen Wehwehchen oder ähnlichen. Wer das nicht weiß, könnte auf den Gedanken kommen, wenn man weiter säuft geht das wieder weg, b.z.w ohne Alk bleibt es für immer bestehen.
Außerdem bin ich mir vollkommen im Klaren darüber, das mir jetzt ohne Alkohol nicht die gute Fee erscheint und mich ins Paradies zaubert und ich schwebe dann bis an mein Lebensende auf einer rosa Wolke. Probleme gibt es immer zu lösen, und das Lebenslang. Vorteil ohne Alk ist, es geht viel schneller und es kommt vermehrt zu Lösungen die sich auch wirklich umsetzen lassen.
Gut das zu wissen. Heißt für mich: Die wirklich positiven Früchte meiner Bemühungen werde ich wahrscheinlich erst nach mindestens 12 Monaten nicht-Alk-konsumieres ernten. Und ich freue mich darauf !
Mir kommt gerade der Gedanke, wahrscheinlich werde ich mich lebenslang mit dem Thema Alkohol beschäftigen und das so intensiv, das ich einen Rückfall dabei ganz „vergesse“
Hoppla, ich muss auf meine Lektionen achten. Dr. Joseph Murphy würde jetzt sagen, Gedanken an Rückfall und Suchtdruck muss ich aus meinen Kopf verbannen. Etwas, an das man ständig denkt, wird sich erfüllen. Der gute Dr.Murphy mit seinen Büchern ist übrigens der Hauptgrund warum ich hier sitze und schreibe. Ohne Ihn und den Glauben an mich selbst würde ich jetzt Wein trinken.
um Dir das zur Gänze zu erklären, müsste ich ein Buch schreiben. Denn es beinhaltet sozusagen meine gesamte Geisteshaltung. Aber ich will gern versuchen, es Dir ganz kurz zu umreissen, und Dir ein paar Hinweise geben, wo Du mehr darüber findest; ich sehe ja auch, dass Dich genau diese Thematik besonders in Deinem Alltag umtreibt... und ich habe einen früheren Nick beim Lesen Deiner eigenen Befindlichkeiten mehrfach wieder erkannt.
Weder für noch gegen etwas zu kämpfen bedeutet für mich, den Widerstand gegen das Leben selbst aufzugeben. Mich hinzugeben an das, was ist. Das klingt einfach, ist aber ein riesiges Feld und durchzieht mein ganzes Leben. Erst in den letzten zehn Jahren habe ich begonnen, mich intensiv damit zu befassen - und mich umfassend zu ändern. Auf diesem Weg bin ich immer noch und jeder Tag gibt mir Recht darin.
Widerstandslos zu sein heißt keineswegs, untätig zu sein. Es heißt nur, daß mein Handeln nicht mehr auf bloßer Reaktion beruht. Man braucht in diesem Zusammenhang nur mal an die tiefe Weisheit denken, die den ostasiatischen Kriegs(!)künsten zugrundeliegt: "Widersetze dich der gegnerischen Kraft nicht. Gib nach, sei im Fluss, die Angriffsenergie des Gegners wird ihn selbst zu Fall bringen." Letztlich geht's um unser Ego, das selbtgeschaffene "ich": das schreit nach Drama. Immer. Und das ist der Grund für den Heckmeck, in den wir immer wieder stolpern, Grund für jeden Widerstand. Widerstand ist aber immer Schwäche und Angst, die sich als Stärke maskiert. Hingabe an das was jetzt gerade ist, lässt mich aber buchstäblich "fliessen", ohne daß ich deshalb unerwünschte oder unangenehme Lebensumstände hinnehmen müßte. Aber wenn ich aus dieser Widerstandslosigkeit handle, werden diese Handlungen oder ein "Nein" unendlich viel effektiver als Taten aus Wut, Verzweiflung oder Frustration. Ich habe mehr Frieden - und genau das ist es, was ich will.
Kürzer konnte ich jetzt das Wesen dessen, was ich mit meiner Aussage "heute kämpfe ich weder für noch gegen etwas" jetzt auch nicht darlegen. Klingt jetzt ernst - ist aber Teil unseres grossen Spiels.
Herzlixt Nick
Wenn Du tatsächlich Erkenntnisse suchst, kann ich Dir zu all diesen Zusammenhängen aufrichtig die drei wesentlichen Arbeiten von Eckhart Tolle ans Herz legen: 1. JETZT 2. Leben im Jetzt 3. Eine neue Erde Tolle war mir (nachdem ich ihn erst mal verstehen konnte) die späte Bestätigung, dass ich eigentlich immer schon auf dem "richtigen Dampfer" war - aber erst mal tief sinken musste, um jetzt ganz langsam den Horizont zu überwinden...
-------------------------------------- Meine Religion ist die Freundlichkeit. Und trocken bin ich seit Anfang 2006.
auch ich habe das Kämpfen schon lange aufgegeben. Ich habe sozusagen meine Seele wieder gefunden. Hätte ich ja auch nicht gedacht, aber irgendwo gibts doch sowas wie eine goldene Mitte. Und darin ruht meine Seele jetzt. Nicht ohne die normalen Aufregungen. Ich bin ja noch nicht im Altersheim.
Hab allerdings auf dem Weg einiges an Bauschutt weggeräumt. Dahinter lag sie ....
Geli
Sorgen ertrinken nicht in Alkohol. Sie können schwimmen.
ZitatGepostet von Biene2 Ent-dramatisieren ist das Stichwort...oder nix wird so heiss gegessen,wie's gekocht wird.
Genau ! Und oh Wunder, ich bin noch lernfähig.... *hehe
ZitatGepostet von Biene2 @Nick,
toll erklärt.
Finde ich auch.
Und @Nick, da öffnen sich ganz neue Türen für mich. Was mir seit neuesten passiert, ich beobachte mich selber. Sehr interessant das. Und ich wundere mich, oder, mich wundert es nicht das.....
Es muss so sein, nach einer gewissen Zeit erkrankt die Psyche, eindeutig. Schlechte Charaktereigenschaften kommen verstärkt zum Vorschein. Und noch vieles andere, das ich an mir bemerkt habe.
Essen durch Alk ersetzen, morgendliches trinken, eigene Trinkregeln nicht einhalten(scheinbar sind die Regeln der breiten Masse doch ab und zu für etwas gut) vorwiegend zu Hause alleine trinken, weinen im Suff(bin ich nüchtern unfähig, Gefühle zu zeigen?) u.s.w Der Wille spielt vielleicht noch eine Rolle, wenn der Mensch noch nicht vom Alkohol durchtränkt, verseucht ist. Deswegen wahrscheinlich die Bezeichnung „schleichende“ Krankheit.
Solchen Firlefanz wie kontrolliert trinken, irgendwelche Wundermedis oder wieder mal zu testen, ob vielleicht doch keine Kontrollverluste mehr auftreten, kommen für mich nicht in Frage. Dieser Zug ist für mich schon abgefahren. Diesen trauere ich nicht nach.
So schön waren die Räusche nun auch wieder nicht.
Was soll daran so schlimm sein, keinen Alkohol mehr zu trinken ? Der Weltuntergang ?
Die schädigende Wirkung von Alkohol tritt eben bei mir wieder auf, wenn ich ihn trinke. Und weil das nicht gut für mich ist, und ich das natürlich nicht provozieren will, trinke ich keinen mehr. Da ist kein Platz mehr für rumprobieren, Experimente oder „könnte vielleicht“.
Es gibt für mich keinen Weg zurück mehr, over and out.
Ich hätte schon immer die Finger vom Alk lassen sollen, er war nie gut für mich. Mein Vater war doch schlechtes Beispiel genug…..
Ich erlebe jetzt, das mir andere (unschädliche) Dinge viel mehr und stärkere Glücksgefühle verschaffen als der Alk es je tat, und könnte. Außerdem kann ich jetzt wunderbar (ein)durchschlafen, das beeinflusst positiv meinen ganzen Alltag.
Für mich ist bis jetzt das Rauchen oder den Alk sein lassen equal. Vom täglichen trinken wegkommen, war für mich genauso schwer wie die ersten Wochen ohne Nikotin. Meine fünfjährige Nikotinpause und die Entwöhnung dazu, helfen mir jetzt beim Alk. Fünf Jahre zufrieden ohne Nikotin sind auch nicht ohne, meine ich mal. Ich kenne mich, und die Fallen, die mein Suchtgedächtnis mir stellen will und wird, und die ungefähren Zeitfenster jetzt besser.
Nach sechs Monaten ohne Nikotin war für mich das „Schlimmste“ überstanden. Bin neugierig, wie das beim Alk ist. Das Suchtgedächtnis bleibt beim Nikotin auch aktiv, also genau wie beim Alk, wahrscheinlich bei fast allen solchen Drogen.
Ich verteufele den Alkohol nicht, genauso wenig wie das Nikotin. Soll jeder konsumieren was und wie viel er will, mir Wurst.
Der Einstig in die „Freie-Drogen-Szene“ begann für mich mit 19Jahren. Ich war der letzte in meiner Familie, der das Rauchen angefangen hat. Bis da hin, war ich absolut gegen Alk und Nikotin. Die Erinnerungen an diese Zeit kommen jetzt wieder. Gut so. Der Alk hatte mich dann so richtig mit 26Jahren in seine „Fuchteln“.
Ich habe das Rauchen nur wieder angefangen, weil mir keine andere, schnell umsetzbare, wirkungsvolle Möglichkeit eingefallen ist, meinen Alkoholkonsum zu bremsen. Meine Nikotin-Firewall besteht nach wie vor, sie hat nur ein paar Löcher die ich stopfen muss. Bei meinen vorhergehenden, gescheiterten Rauch-Stop- Versuchen fehlte mir übrigens nur die Überzeugung, damit hat es dann beim letzten Versuch geklappt. Ich bin nach wie vor sicher, das ich ohne Zigarette nichts vermissen werde. Um jetzt und Heute wieder Nichtraucher zu werden, dazu fehlt mir die Kraft. Ich habe derzeit zu große Angst vor einen „Totalzusammenbruch“ meines Systems.
Gründe ? blablabla…
Bis jetzt haben sich für mich zwei „Dinge“ herauskristallisiert, die auf jeden Fall in Verdacht stehen, meine Sauferei gefördert zu haben. Im ersten „Fall“ hatte ich schon die Hoffnung aufgegeben. Ich habe mir eingebildet, da tut sich nichts, bis an mein Lebensende. Da in meinem Leben seit ein paar Jahren das Positive und der Glaube an das Gute überwiegt, ist diese Angelegenheit für mich fast erledigt. Da bin ich jetzt zuversichtlich.
Übrigens, solche unproduktiven, unreife zeigenden, kindlichen Charaktereigenschaften wie Neid und Missgunst habe ich schon vor zwanzig Jahren abgelegt. Sie sind für mich nur Zeitverschwendung und Heraufbeschwören negativer Energien. Das interessante für mich ist, das solche schlechten Charaktereigenschaften bei gebildeten, sowie bei den weniger gebildeten Menschen zu Tage treten. Früher hatte ich vermutet, das ein gebildeter(intelligenter?) Mensch über so etwas steht, scheinbar doch nicht. Einige Religionen werden schon ihre Gründe haben, diese Eigenschaften als Todsünden zu erklären. Ja ich weiß, Wut gehört auch dazu……..
Das Zweite ist meine familiäre Vergangenheit. Da geht es für mich um Vergebung, Wut, Hass und um Wiedergutmachung. Hässliche Worte, doch Vergangenes lässt sich nicht einfach wegradieren. Ich trage keine Schuld daran, es sei den, ich kann etwas dafür, das ich auf die Welt gekommen bin. Des weiteren hatte ich auf meine Erziehung und Charakterbildung leider keinen Einfluss………………….
Ich "hatte" da wohl eindeutig die Rolle des stillen, verlorenen Kindes....
Wobei ich recherchiert habe, das Sucht gefährdete Menschen manchmal zu Extremen neigen. Also z.B entweder zur Perfektion oder Schlampigkeit, fleißig oder faul. Ein goldener Mittelweg ist da nicht vorgesehen. (Es sei denn, man erkennt das, und handelt)
Was ich nicht verstehe, ist diese Krankheit beim einen stärker ausgeprägt als beim anderen ? Ich habe da in einer Dokumentation gesehen, da ist eine Frau nach dem Entzug an einen Weinregal vorbeigegangen, und der ist fast der Sabber heraus getropft…. War das nur eine Schau-spielerische Leistung ? Stelle mir das sehr schlimm vor, vor allem wenn die gier nach Alk nie nachlässt. Oder Menschen die Rasierwasser oder ähnliches trinken, mein lieber Schwan, das muss ja Suchtdruck sein…. Außerdem Frage ich mich, warum einige bei harten Schicksalsschlägen wieder trinken, andere im selben Fall aber nicht. Woran liegt das ? Könnte für mich heißen, jemand der den Alk nicht so ganz mit sehr negativen Erinnerungen assoziieren kann, ist rückfallanfälliger ?
Fortsetzung folgt…..
Und jetzt essen und dann zum Flohmarkt und später @Nicks Werke durchlesen, habe den Hp Button erst letzte Woche bemerkt.....
ZitatGepostet von obi68 Ich habe einen Bekannten, der sich selbst die Regel aufgestellt hat, niemals vor 20 Uhr Alkohol zu trinken. Danach gehts dann dahin.
So eine Regel hatte ich auch, bei mir wars 18 Uhr. Mein dazugehöriges Motto: "Irgendwo auf der Welt ist es jetzt 6 "