Ich hab halt wieder getrunken, um das ertragen zu können. Habe zwar oft morgens gesagt, mit dem Sprit ist jetzt Schluss, dass sah dann nach ein paar Stunden wieder anders aus. Hatte ja auch Panik vor drohendem Entzug.
Aber ich erinnere mich zurück. Ich lag mal stockbesoffen vor unserer Sporthalle und arbeitete dazu noch auf der Gemeindeverwaltung. Ich traute mich kaum noch durchs Dorf.
Ein anderes Mal schlief ich im Treppenhaus vor meiner Wohnungstür. Der Schlüssel lag ein paar Treppenstufen weiter unten, hatte ihn zum Glück nicht verloren.
Ein anderes Mal wurde ich auf meiner Couch im Wohnzimmer wach und dann lag da noch jemand...
Ich könnte das Forum vollknallen mit solchen Erlebnissen. Und das Gefühl danach war richtig mies. Wenn ich noch daran denke, als mich Kumpels mit samt Klamotten unter die Dusche stellten, weil ich mich vollgekotzt hatte.
Hatte unzählige Filmrisse und nach 21 Jahren Sauferei begriffen, dass ich damit nicht umgehen kann. Körperliche Entzüge so seit 2003, zuerst nur nach derben Besäufnissen. Am Ende dann immer, wenn ich nicht genug hatte.
Aufhören hilft. Ich erzähle immer wieder mal aus der Vergangenheit. Das soll euch und mir helfen. Nicht das ich wieder anfange zu glauben, dass wäre alles gar nicht so gewesen. (Das trügerische Suchtgedächtnis).
ZitatGepostet von newlife Ich erzähle immer wieder mal aus der Vergangenheit. Das soll euch und mir helfen. Nicht das ich wieder anfange zu glauben, dass wäre alles gar nicht so gewesen. (Das trügerische Suchtgedächtnis).
Gruß Dirk
Hallo Dirk, Also mir hilft es schon, wenn ich von solchen Begebenheiten lese, und ich finde es (hm . . . wie soll ich schreiben, ich sag mal), bemerkenswert, wenn Du/Ihr darüber schreiben kannst/könnt. Allein wenn ich an peinliche Begebenheiten denke, wird mir heiss und kalt, ich kann sie weder aufschreiben, noch äußern.
Hallo Ulli, auch von mir ein herzliches Willkommen hier.
LG Usa
Es ist besser, geringe Taten zu vollbringen, als große zu planen. (Chinesisches Sprichwort)
ZitatGepostet von Ulli Q Liebe community, Danke für die Antworten. Es tut gut, mit jemandem zu "reden", der sich damit auskennt.... Habe Gott sei Dank keine körperlichen Entzugserscheinungen, obwohl ich regelmäßig getrunken habe und dann vor allem gerne bei öffentlichen Festen und dann bis zum totalen Blackout. Zuletzt letzte Woche und dann sind eben alle so betroffen (sagen sie jedenfalls) und mir ist alles nur wahnsinnig peinlich, so dass ich am liebsten gleich wieder etwas trinken möchte... Wie seid ihr mit so etwas umgegangen? Dankbar für jeden Rat Ulli
Da hilft nur Kontakt mit trockenen Leuten, wie z.B. hier im Bord. Da ist überhaupt nichts peinlich, da lernst du gleich mal gründlich dass ALLE solchen Mist hinter sich haben. Und das ist für den Anfang sehr hilfreich. Ich hatte alle 'alkoholischen' Kontakte radikal abgebrochen, also Kneipe, Kumpels usw. Nicht weil ich etwa Angst gehabt hätte wieder Mist zu machen, nein, einfach weil mir das alle aus der Gruppe geraten hatten. Für ein Jahr erstmal. Ab dem 4-ten Tag stzte mein Stoffwechsel wieder ein, das war fast ein Urerlebnis, Gru´ß Max
ich mache das hier im Forum, denn dazu ist diese Plattform ja auch da. Ich empfinde auch keine Peinlichkeit mehr dabei. Als ich noch trank, glaubte ich auch, dass ich diese Dinge mit in mein Grab nehme. Nun lasse ich das raus, weil ich glaube, dass mich die Gedanken daran auch schützen.
Es war tatsächlich so, dass ich mich nach derben Abstürzen kurzfristig mal wieder fing und dann glaubte, dass war alles nicht so schlimm. Ich wurde immer wieder rückfällig, bis die Sucht so stark war, dass ich ohne Alk gar nicht mehr funktioniert habe. Dann hab ichs auch begriffen, aber ich hätte mir sicherlich einiges ersparen können, wenn ich früher einsichtig gewesen wäre. Leider war die frühere Einsicht ein absolutes Nogo. Hätte mir jemand was von "Saufnixen" oder so erzählt, hätte ich denjenigen wohl für völlig bekloppt gehalten. Ich sah doch meine Sucht überhaupt nicht, obwohl ich ihr immer mehr verfiel.
ich mache das hier im Forum, denn dazu ist diese Plattform ja auch da. Ich empfinde auch keine Peinlichkeit mehr dabei. Als ich noch trank, glaubte ich auch, dass ich diese Dinge mit in mein Grab nehme. Nun lasse ich das raus, weil ich glaube, dass mich die Gedanken daran auch schützen. Gruß Dirk
"Diese Dinge" wirst du auch mit ins Grab nehmen, Dirk, aber nicht als Plage, sondern als bewältigte Vergangenheit, Gruß Max
Klasse, du hast ja schon vier trockene Tage hinter dir.
Darf ich fragen, wie viel du jeden Tag konsumiert hast??
LG Berry[/b][/quote]
Hallo Berry, so 1 Liter Rotwein am Tag war das schon. Vielleicht ist das nicht viel, für mich auf Dauer zu viel. Zuhause konnte ich danach auch aufhören. Aber wie gesagt, bei Festen oder so, wo alle anderen mehr oder weniger in Maßen konsumieren, ohne Ende. Da kann ich nicht aufhören. Das endet immer bei mir mit Filmriss.
Danke, Dirk, dass du so offen geschrieben hast. Ich habe ähnliche Erlebnisse. Mir geht's wie Usa, wenn ich daran denke, wird es mir ganz anders....
ZitatGepostet von Berry1 Seid ihr dann eigentlich aus euren Wohnorten weggezogen?
Ich glaube, ich würde das tun.
...und Ulli, ich glaube der Freundeskreis wird sich mit der trockenen Zeit verändern....
Lg Berry
Ja, aber mein Freundeskreis hat keine Alkoholprobleme und das ist das Problem für mich..... Die verstehen nicht, dass es ein Ringen um jeden Tag ist. Mich stören schon jetzt ihre Gesichter an Silvester, wenn ich nicht trinke. So irgendwie zufrieden, dass sie es mir gesagt haben, dass ich ein Problem habe und siehe da schon hört sie auf. So einfach Das ist ein Grund sich zu betrinken... Grüße Ulrike
ZitatGepostet von Berry1 Seid ihr dann eigentlich aus euren Wohnorten weggezogen?
Ich glaube, ich würde das tun.
...und Ulli, ich glaube der Freundeskreis wird sich mit der trockenen Zeit verändern....
Lg Berry
naja, warum? ich bin 2 mal umgezogen, was hats gebracht, nichts. weitergesoffen habe ich. mein umfeld weiß bescheid, ich war stadtgespräch. die leute zereißen sich nur die mäuler solange, wie es aktuell ist. dann wird man e vergessen. mein freundeskreis ist der gleiche geblieben. sehe überhaupt keinen grund, da etwas zu verändern. ich war doch der, der gesoffen hat. alles andere regelt die zeit. es kommen neue freunde dazu, alte verabschieden sich, so ist das leben.
lg uwe
ps:freunde sind keine bekannte. bekannte hat ich mehr als genug.
Habe nicht vor umzuziehen. Ich wohne recht anonym und bin auch nicht der einzige Alki dort. Ob jetzt ein Süchtiger mehr oder weniger in der Gegend wohnt, interessiert niemand wirklich. (Da sind manche auch ab und zu mal auf Entgiftung und kommen wieder :zwinker1
und auch der schlimmste Skandal im Ort, z.B. hat seine Tante aus Habgier geschlachtet, ist maximal 6 Wochen lang interessant. Dann brauchen die Leute eine neue Sensation.
Bäh,heute nacht war es wieder so schlimm. Keine Auge zu, aber ganz doll müde. Ich hatte zwar ab und zu mal einen Schlummer, aber nur so oberflächlich. Na, da muss ich halt durch...
hmmh. Scheint ja schon etwas kräftiger bei dir zu sein mit dem Entzug. Nachts ist es immer am schlimmsten. Tagsüber konnte ich das ab und zu überspielen, je nachdem, war unterschiedlich.