ZitatAusserdem gibt es nicht nur Spiegeltrinker. Auch Rauschtrinker sind abhängig, obwohl sie längere Zeit nüchtern bleiben können.
Ich gehöre auch zur Rauschtrinker (Gamma)-Fraktion. Diese stellt auch den überwiegenden Teil der Alkoholiker dar. Massiver Kontrollverlust kennzeichnet diese Form. Eben richtiges süchtiges Trinken. Mehr, mehr, mehr und zwar sofort.
Die körperlichen Symptome beim Gammaalki treten zunächst nach starken Besäufnissen auf und beim Übergang in die chronische Phase auch dann, wenn er weniger trinkt. Dann nimmt auch der Gammaalki Teile des Delta-(Spiegel)alkis ein und es bildet sich sowas wie eine Mischform beider Typen, da auch die entstandene körperliche Abhängigkeit ein weiteres Kriterium fürs Trinken geworden ist.
ZitatGepostet von uta111 Und wieso sollte ein Arzt keine Ahnung von Alkoholismus haben ??? LG UTA[/b]
Weil das in ihrer Ausbildung nicht vorkommt. Das müssten sie sich schon selber anlesen usw. 'Meine' letzten 6 Ärzte jedenfalls hatten keine Ahnung, Zahnarzt, Hausarzt, Urologe, Hautarzt war egal. Sogar der Anästhesist im Krankenhaus (Operation) meinte, dass er solche Erscheinungen wie Entzug noch nicht beobachtet hätte. Darauf sagte ich, dass nach der OP die Leute ohnehin flach liegen, sich dann berappeln und entlassen werden. Die Uhr jedoch tickt erst nach 4 Wochen wieder. Das hat ihn dann erstaunt, er hatte das wenigstens verstanden. Der Augenarzt war mir richtig dankbar für meine Ausführungen. Seine Psychospritze blieb mir erspart, und ich lag auch ganz ganz ruhig, als er mir meine Linsen umgetauscht hat (grauer Star). Max
ZitatGepostet von Berry1 Ach Leute, jetzt bin ich total verunsichert!
Also, sie hat in ihrer Gruppe viele Menschen, die ohne Arzt und vorigen Klinikaufenthalt zu ihr kommen und einfach aufhören wollen! Menschen, die einfach merken, jetzt ist es nicht mehr normal, wie ich trinke. Es ist nicht so, dass jeder einen Klinik-Aufenthalt hatte...
Gruß Berry
Ich nach meinen ersten 3 Entgiftungen nie in Gruppen und habe mir nie irgendwelchen Rat von Profis besorgt – Selbsthilfegruppen sind was für Leute die nicht stark genug sind es selbst zu schaffen – also ganz arme Würstchen. Ich schaffe das alleine und brauche keine Hilfe!
Du merkst, dass ich das 3-mal so gedacht habe. Mit dem Erfolg, dass ich zur 4. Entgiftung gehen durfte.
Jetzt mache ich alles anderes – besuche 2-mal die Woche Gruppen – habe einen professionellen Suchtberater – habe dieses Forum und mach jetzt eine ambulante Therapie.
Die letzten Male war ich maximal ein halbes Jahr trocken, jetzt bin ich schon im 7. Monat trocken!
ZitatGepostet von Max mX Weil das in ihrer Ausbildung nicht vorkommt. Das müssten sie sich schon selber anlesen usw.
Wenn ich in meinem gelernten und ausgeübten Beruf nur das könnte, was damals im Ausbildungsrahmen war, würd ich heute nicht mal das Wasser an der Supp´ verdienen...
Und da die Alkoholsucht nicht zu den allerseltesten Krankheiten gehört, sollte ein Hausarzt, ein Allgemeinmediziner, da schon zumindest etwas mehr als eine Ahnung von haben, meine ich. Meiner hat.
[ Editiert von genaro am 13.12.10 20:47 ]
Du wirst Dich wundern was man alles kann, wenn man mit dem Rücken zur Wand steht. Juan Matus
ZitatGepostet von Berry1 Sie hat mir persönlich jetzt den Arzt nicht direkt abgeraten. Sie hat natürlich auch gesagt, dass kalter Entzug gefährlich ist. Aber sie hat auch gemeint, dass es eben auf die Menge ankommt.
Ich möchte da Deiner Dame widersprechen aus eigener Erfahrung. Vor den ersten Entgiftungen hatte ich täglich 2-3 Flaschen Schnaps getrunken und kam mit ein paar Pillen zurecht. Vor der letzten Entgiftung habe ich täglich 4-6 Flaschen Bier getrunken und nur 4 Wochen lang und wär in der Entgiftung fast verreckt. Hing am Tropf - das volle Programm halt. Ich würde von einem kalten Entzug/Entgiftung immer abraten – hätte ich das letzte Mal die Entgiftung kalt alleine zuhause gemacht wär ich heute tot!
ZitatGepostet von genaro Wenn ich in meinem gelernten und ausgeübten Beruf nur das könnte, was damals im Ausbildungsrahmen war, würd ich heute nicht mal das Wasser an der Supp´ verdienen...
Und da die Alkoholsucht nicht zu den allerseltesten Krankheiten gehört, sollte ein Hausarzt, ein Allgemeinmediziner, da schon zumindest etwas mehr als eine Ahnung von haben, meine ich. Meiner hat.
Heute ist es in der Ausbildung mit dabei, leider nur sehr kurz. Ein Hausarzt hatte in seiner Ausbildung auch „das Knie“ würde aber Dir kein neues Kniegelenk einbauen, er überweist Dich an einen Orthopäden. Genauso sieht es mit dem Alkohol aus. Wenn er Dich nicht behandeln kann, weil ihm die Erfahrung fehlt, wird er Dich in eine Klink einweisen die damit Erfahrung hat.
Du würdest Dich wundern, wie wenig Ärzte Erfahrungen im Suchtbereich haben. Ein verantwortungsvoller Arzt macht Dich darauf aufmerksam und überweist Dich an einen Fachmann. Ganz viele allerdings verschreiben wahllos Medikamente. Während meiner Zeit in meiner alten Gruppe hätte ich Dir anhand der Erzählungen auf den Kopf zusagen können, bei welchem Arzt derjenige war (und meist hab ich getroffen).
LG, Tina
Alles im Leben hat seinen Sinn
Über die Steine, die ich mir HEUTE in den Weg lege, werde ich MORGEN stolpern
ZitatGepostet von Max mX Weil das in ihrer Ausbildung nicht vorkommt. Das müssten sie sich schon selber anlesen usw.
Wenn ich in meinem gelernten und ausgeübten Beruf nur das könnte, was damals im Ausbildungsrahmen war, würd ich heute nicht mal das Wasser an der Supp´ verdienen...
Und da die Alkoholsucht nicht zu den allerseltesten Krankheiten gehört, sollte ein Hausarzt, ein Allgemeinmediziner, da schon zumindest etwas mehr als eine Ahnung von haben, meine ich. Meiner hat.
[ Editiert von genaro am 13.12.10 20:47 ]
für Ärzte gibt es lukrativere Zusatzausbildungen als die Behandlung von Suchtis.
Was die "sollten" bringt konkret auch nicht weiter.
In meiner Reha-Klinik waren interessierte Hausärzte an einem WE gekommen und haben sich über das Thema informiert. Ich habe dort auch einem Arbeitskreis meinen Suchtverlauf näher gebracht. Es ist schon auf Verwunderung gestoßen, dass bei einem Mensch, bei dem nach außen hin alles glänzt und strahlt, auch betroffen sein kann. Für die teilnehmenden Ärzte waren auch nur diejenigen Alkis, die schon sozial völlig am Ende sind. Ich habe u.a. erklärt, dass das die Folgen der Sucht sein werden, wenn man nichts dagegen unternimmt.
ZitatGepostet von newlife Die körperlichen Symptome beim Gammaalki treten zunächst nach starken Besäufnissen auf und beim Übergang in die chronische Phase auch dann, wenn er weniger trinkt. Dann nimmt auch der Gammaalki Teile des Delta-(Spiegel)alkis ein und es bildet sich sowas wie eine Mischform beider Typen, da auch die entstandene körperliche Abhängigkeit ein weiteres Kriterium fürs Trinken geworden ist.
Gruß Dirk[/b]
Mensch Newlife, dass ist ja schon richtig wissenschaftlich!!
Also mich hat diese Austausch über Ärzte doch an eine kleine Begebenheit erinnert:
Vor zwei Jahren bin ich wegen einer Kleinigkeit hin: Es wurde ein Blutbild gemacht. Dann die Auswertung:
Blablablabla... Arzt: Trinken Sie Alkohol? Ich: Ja. Arzt: Regelmäßig? Ich: Ja. Arzt: Wie viel? Ich: Zwei Flaschen Wein pro Tag.
Und dann...kam nix. Kein Kommentar. Keine Frage: Finden Sie das nicht ein bisschen viel? Etc... Er ging dann wieder über in sein blablabla...
Und damals habe ich gedacht: Ok, dann scheinen meine Werte ja ok zu sein. Und er sieht das nicht als bedenklich an...
@Wootsdock: Ich gratuliere Dir zu deinen sieben Monaten!!!!!
die Ärztin: der eine Leberwert ist aber schon sehr hoch... ich: ach ja? (mit rotem Kopf, ich dachte jetzt fragt sie mich ob ich trinke.... die Ärztin: na ja, das kann bei Magen-Darminfekten schon mal sein... ich habe mich zurückgelehnt und war nur ruhig....
Die Erfahrung daraus ist auch, ich muss aktiv sagen wo ich Probleme habe, die merken das sonst nicht (verständlicherweise) lg Ruby
ZitatGepostet von Berry1 Und damals habe ich gedacht: Ok, dann scheinen meine Werte ja ok zu sein. Und er sieht das nicht als bedenklich an...
Tja, so bastelt das süchtige Gehirn sich dann eine Rechtfertigung zusammen - anhand keinen Kommentars.
Tief in deinem Inneren mußt du doch gewußt haben, daß 2 Flaschen Wein pro Tag alles andere als unbedenklich sind. Aber das wurde dann schön ausgeblendet.
Da siehst du mal, wie viel Macht die Sucht irgendwann über den Süchtigen hat.