oh man, wenn man sowas liest, wird einem wirklich anders. Manche müssen wohl erst ganz unten ankommen um etwas verändern zu können. Wenn das dann aber diesen Schritt bewirkt, war es vielleicht nicht das Schlechteste soweit abzusinken. Ich hoffe du verstehst wie ich das meine. Ich selber habe mir auch immer etwas vorgelogen weil ich eben noch nicht so weit unten angekommen war. Genau darum schrieb ich ja auch, dass ich diese Erfahrung vom Wochenende niemals in meinem Leben vergessen möchte. Als Warnung wie weit es gehen kann.
Du klingst so positiv, das ist richtig schön zu lesen. Ich hoffe, dass du genau diese Einstellung auch behälst.
Hallo Beate,
bei meiner Hausärztin war ich deswegen schon zweimal. Meine erste Anlaufstelle ist jetzt wohl mein Neurolog. Aber dem habe ich auch schon vor ein paar Wochen gesagt, dass ich es nicht ohne Hilfe schaffe. Er hat für mich einen ANsprechpartner organisiert. Dort war ich auch und dann sollte ich einen neuen Termin wahrnehmen um zu schauen was für mich in Frage kommt. Tagesklinik? Stationär?
Zu diesem Termin bin ich allerdings nicht erschienen. Ich habe ihn abgesagt. Ehrlich gesagt ist es für mich ganz ganz schwierig jetzt den Schritt wieder auf die Ärzte zuzugehen. Selbst den letzten Termin bei meinem Neurologen habe ich abgesagt weil ich mich so geschämt habe, dass ich wieder gekniffen habe.
Ich weiss allerdings auch, dass es nicht anders geht. Mein Vater hat mir schon oft dazu geraten. Wie gesagt ist er selber seit ein paar Jahren trocken und damit mein größtes Vorbild. Er ist glücklich ohne Alkohol.
die erste Jahre war es nicht unbedingt leicht, ich hatte einiges aufzuarbeiten, nachdem ich nun nicht mehr geschluckt habe kam eins nach dem anderen. Trotzdem war der schlimmste trockene Tag um Weiten besser als der beste meiner Sauftage.
Weil ich endlich das Gefühl hatte zu leben und leben zu dürfen.
Uta
edit: wegen der Ärzte mach Dir mal keine Sorgen, Du bist nicht die erste Alkoholikerin, die einen Termin sausen lassen hat, wichtig ist, das Du jetzt was machst.
[ Editiert von Lauralisja am 07.02.11 13:28 ]
"Großer Gott, laß meine Seele zur Reife kommen, ehe sie geerntet wird!"Selma Lagerlöf
Ich fühle mich im Moment zwar wie aus der Hölle befreit, habe aber trotzdem sehr große Angst. In diesem Dorf gehört es einfach dazu zu saufen. Das macht halt jeder und es gibt mehr als genug Gelegenheiten.
Mein Freund meinte am Wochenende sogar zu mir, dass er bereit wäre aus dem Dorf wegzuziehen. Damit würde er sein komplettes Leben hinter sich lassen. Die Feuerwehr die er so liebt, seine Kumpels, seine Familie.
Dort komme ich immer wieder in Versuchung mitzutrinken. Von daher weiss ich nicht genau ob ich diesen Vorschlag in Erwägung ziehen soll.
Wir wollten nur in den nächsten Ort, aber dieses ganze "Saufgelage" wäre halt trotzdem etwas auf Abstand.
Wir sind allerdings auch gerade erst in die neue Wohnung gezogen. Alles nicht so einfach.
Kullerauge, egal wohin Du gehen würdest, Du wirst immer in irgendeiner Form mit Alkohol konfrontiert. Aber wenn Du wirklich aufhören willst, wird es mit der Zeit leichter. Es dauert, aber es wird leichter.
Ich kann nur von meinem Verlauf sagen, als ich bei meiner Hausärztin war und mich "geoutet" hatte, mann, was fiel mir eine Riesenlast von den Schultern. Der erste Schritt war gemacht und irgendwie hat mich das richtig gestärkt.
Als ich dann vor der Tür der Kreuzbund-Gruppe, kannst mir glauben, das Herz wäre mir fast zum Hals rausgesprungen, aber als ob mir einer nen Schubs gegeben hätte, der nächste Schritt war getan....
ja, dass Alkohol immer irgendwie ein Thema sein wird, ist mir bewusst. Ob in der Werbung, unter Freunden, im Getränkemarkt etc.
Meine Angst gilt dem Sommer. Wenn jedes Wochenende irgendwo gefeiert wird. Mein Freund sich bei Grillfesten oder sonstigen Festen einen trinkt. Weil es eben jeder macht. Ehrlich gesagt, kann ich meinen Freund nur ganz schwer ertragen wenn er richtig viel getrunken hat. Er ist dann sehr aufgekratzt und lässt mich kaum mal richtig durchatmen. Das ist in etwa so, als wenn man sich um ein Kleinkind kümmern muss. Und wenn man nicht mitmacht, ist er halt beleidigt.
Ich weiss auch, dass ich mich nicht verstecken kann. Es wird immer Momente geben in denen es hart wird.
Puh, ich bin gerade sehr erstaunt wie schnell Gefühle wechseln können. Von purer Euphorie zu purer Angst.
Mit der Klinik habe ich vorhin telefoniert. Ich bin dort noch von meinem letzten Besuch registriert. Ich habe eine weitere Nummer bekommen. Da melde ich mich heute Nachmittag.
In den letzten Monaten war es immer so:
Es ist irgendwas Schlimmes unter Alkoholeinfluss passiert, ich habe mir geschworen was zu ändern, habe Angst bekommen und gekniffen.
Allerdings ist nie so etwas Schlimmes wie jetzt am Wochenende passiert.
Ja, von dieser Strategie habe ich auch schon gehört. Ich werde es auch genauso machen. Danke :-)
Nur heute trinke ich nichts!!!
Junge, junge, da bohrt echt was in mir.
Heute Abend gehen wir noch einkaufen. Ich glaube ich werde mich etwas verwöhnen mit irgendetwas auf das ich schon die letzten Tage Heisshunger bzw. Heissdurst hatte (keine Sorge, nix mit Alkohol).
Giere seit Tagen mal wieder einer Müllermilch hinterher.
hi kullerauge, bin heut wieder mal in der selben situation. ich würde gern mit meiner partnerin darüber reden- nur ich kann nicht bzw. weis nicht wie. das problem ist: alle wissen es nur recden will darüber keiner, nicht mal die besten freunde
meine paertnerin weis davon, sie hat mich trocken kennen gelernt. das hat sich aber vor ca. 1,5 jahren geändert als ich wieder anfing zu trinken. sie sagte damakls das ich wissen müsste was ich tue. Wir leben auch auf dem dorf, und bei uns ist es nichts anderes, alle saufen und wer nich wird beklächelt. Feiern ohne alk- vergiss es. seit ungefähr 3 Jahren mache ich mir gedanken um meine frau. sie langt echt recht kräftig zu. derzeit habe ich keinen klaren gedanken mehr. habe meine frau darauf auch schon angsprochen, ---aber sie kann ja jeder zeit aufhören-sie braucht das nicht--sagt sie
ZitatGepostet von Kullerauge Hallo swajj14, tja, was möchte ich ändern. Genau das ist momentan noch ein Problem für mich. Wie gestaltet man eigentlich seine Freizeit wenn man nicht trinkt? Irgendwie gibt es sovieles....... Und doch fällt mir nix ein.....
Das ist aber die falsche Reihenfolge!! Zuerst nix trinken, dann kommt eine Weile in sich selber horchen, dann kommt eine ganz kleine Freude dass ich tatsächlich keinen Alk getrunken habe (ich brauche den also gar nicht!), und frühestens danach hatte ich an konkrete Vorstellungen gedacht. Wenn du nämlich vorher wüsstest wie das alles geht, dann w#ärest du diesen Weg vermutlich auch gegangen?? Und die KRANKHEIT Alkoholismus könnte vom Kopf her gelöst werden. Max
Zitatmeine paertnerin weis davon, sie hat mich trocken kennen gelernt. das hat sich aber vor ca. 1,5 jahren geändert als ich wieder anfing zu trinken. seit ungefähr 3 Jahren mache ich mir gedanken um meine frau. sie langt echt recht kräftig zu. derzeit habe ich keinen klaren gedanken mehr. habe meine frau darauf auch schon angsprochen, ---aber sie kann ja jeder zeit aufhören-sie braucht das nicht--sagt sie
nur mal so zum Verständnis. Du bist selber nass und machst dir jetzt Gedanken über das Trinkverhalten deiner Frau?
In mich selber horchen, Max. Ja, das ist wohl dringend nötig. Und diese Ansätze werde ich ohne Therapie kaum schaffen. Da gibt es sovieles in mir, was absolut ungeklärt ist. Was selbst meine 3-jährige Therapie mir nicht beantworten konnte.
Nur Fakt ist: Ich bin gerade nach Hause gekommen und ich weiss was ich normalerweise jetzt machen würde. Ein Bierchen, was an den PC oder putzen oder sonstiges. Naja, wohl eher sonstiges. Ich würde mich hängen lassen.
Dafür brauche ich vorerst mal Alternativen. Es war schwer für mich heute nach Hause zu kommen. Es ist der erste Tag seit langer Zeit, der anders abläuft.
Also werde ich mir gleich eine Folge der drei Fragezeichen einwerfen und putzen. So wie ich es mir vorgenommen hatte.
Heute Abend einkaufen, kochen, schön was essen und dann ist es wahrscheinlich sogar schon wieder Zeit fürs Bett. Ich habe aber auch kein Problem damit, einfach etwas ohne Alkohol auf der Couch zu relaxen.
Also 68er, ich staune nicht schlecht in welch ähnlicher Situation wir beide sind. Und ich denke, da können wir beide uns noch ganz gut untereinander austauschen.
Meine größte Angst gerade war, dass mein Freund bereits zu Hause ist wenn ich heim komme mit einer Flasche Bier in der Hand.
Ich glaube ich hätte sofort kehrt gemacht, wäre zu einer Freundin gefahren oder sonstiges. Nur nicht hier. Gerade wenn man selber schwächelt, ist es nicht leicht.
ZitatGepostet von Kullerauge Nur Fakt ist: Ich bin gerade nach Hause gekommen und ich weiss was ich normalerweise jetzt machen würde. Ein Bierchen, was an den PC oder putzen oder sonstiges. Naja, wohl eher sonstiges. Ich würde mich hängen lassen.
Dafür brauche ich vorerst mal Alternativen. .
Wenn du aber weißt wohin weiters trinken führt?! Als ich damals wirklich fertig auf den Reifen war, da hörte ich auf trockene Alkis: heute nicht trinken, zu Anfang sogar jetzt nicht trinken. Weiteres hast du gar nicht zu beanspruchen. Sie haben es mir gesagt und ich habe es geglaubt. Ich weiß selber sehr gut wie schwer dieses einzusehen ist. Max