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Saufnix  
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Dieses Thema hat 122 Antworten
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 Ganz, ganz viele Fragen
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katha82 ( gelöscht )
Beiträge:

13.03.2011 03:33
#61 RE: Befremdliche Theorien!? Zitat · Antworten

Da gebe ich euch völlig recht. Zum einen ist es sicher wahnsinnig anstrengend, dauerhaft das Limit nicht zu überschreiten. Und zum anderen: Täglich 4 Bier? Das wären dann wöchentlich 28! Eine ordentliche Menge Alkohol würde ich sagen, für die jeder normale Trinker sich maßlos "abstrengen" müsste, um auf diese Menge überhaupt jemals zu kommen...

Das erscheint mir nun nicht gerade besonders erstrebenswert

Da bleibe ich doch lieber bei meinen 0,0% Alkohol!


minitiger2 ( gelöscht )
Beiträge:

13.03.2011 12:57
#62 RE: Befremdliche Theorien!? Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von karlbernd
das ich mich immer noch als krank bezeichne, schützt mich davor wieder anzufangen.



vielleicht ist das ja bei Dir so.

Wenn ich saufen wollte, wäre mir das egal. Da mir - wie oben geschrieben - die Konsequenzen meiner Sauferei klar sind, würde ich sowieso nur wieder damit anfangen, wenn mir alles andere ziemlich egal wäre - dazu müsste es mir aber schon ausnehmend schlecht gehen, und ich müsste auch noch glauben, dass es vom Saufen erträglicher wird (unwahrscheinlich) , und die Bezeichnung dafür hätte was nebensächliches.

Ausserden hört das, was Du da schreibst, schon ein bissel nach "wenn ich nicht krank wäre, wüürde ich wieder trinken" an.


minitiger2 ( gelöscht )
Beiträge:

13.03.2011 14:10
#63 RE: Befremdliche Theorien!? Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Matthias53
Hallo,
meine Meinung zu dem Thema ist folgende: die hochgeschätzten Mediziner, Wissenschaftler usw. hatten mehrere tausend Jahre Zeit, das Problem Sucht zu untersuchen. Ergebnis: sie waren hilflos.

....

Zur wissenschaftlichen Erkenntnis sehen wir ja im Moment leider auch die Wirklichkeit der Sicherheit von Atomkraftwerken.



jo, das ist ja ganz hübsch formuliert. Dass Wissenschaft ihre Grenzen hat oder auch ideologisch bzw. aus wirtschaftlichen Interessen heraus vereinnahmt werden kann, würde ich nie abstreiten.

Ich würde jetzt aber auch nicht gerade behaupten, dass es seit dem Beginn der Neuzeit überhaupt keine wissenschaftlichen Fortschritte gegeben hat, denn immerhin hat sich die Lebenserwartung in Mitteleuropa während der letzten 200 Jahre fast verdreifacht und das lag nicht zuletzt an ein paar wissenschaftlichen Erkenntnissen, angefangen von der Hygiene von wegen dieser kleinen Tierchen, von denen Du möglicherweise schon mal gehört hast, der Verbesserung der Ernährungslage - durchaus wissenschaftlich gestützt - und noch so ein paar Kleinigkeiten.

Ist also schon auch ein bisschen sehr polemisch, was und wie Du das schreibst. Das ist sicherlich auch von Deinem persönlichen Interesse geleitet, da die von Dir geleitete Selbsthilfeorganisation ja auch eine Existenzberechtigung und logischerweise auch Gruppenbesucher braucht.

Und Gruppen sind oft genug auch hilflos, was ich hier ja immer wieder lesen darf.

Zitat
Gepostet von Matthias53
Tatsache ist doch, dass bis zur Selbsthilfebewegung die Möglichkeit bestand, ohne Gruppen trockenzuwerden, aber es funktionierte eben nicht, sonst wären doch AA und alle anderen Abstinenzgruppen überflüssig.



die Abstinenzgruppen wirken auch nur bei den Leuten, bei denen sie halt wirken. Ich bin wie öfters erwähnt, ohne Gruppe trocken geworden, und ich habe in 10 Jahren Trockenheit 4 Gruppen besucht - weil es ja angeblich so wichtig ist und ich mir ja durchaus jede Chance geben wollte - und bei mir ist der Funke nirgens übergesprungen.

Und ich hab zwar keinen Auftrag, hier für die Eigenbauer zu sprechen, meine aber trotzdem, dass auch diese "Gruppe" ihre Existenzberechtigung hat, ausserdem meine ich, dass es ziemlich viele sind, die - wie bei den Rauchern - im Alleingang aufhören und dass es viele Wege in die Trockenheit gibt.

Unterm Strich - die Möglichkeit, ohne Gruppe trocken zu werden, wurde durch die Entwicklung der Selbsthilfegruppen nicht ersetzt, sondern nur ergänzt. Und in vielen Fällen sind diese Gruppen tatsächlich überflüssig - nicht in allen, aber es ist eben von Fall zu Fall unterschiedlich.

Ich will da nicht mal die Gruppenarbeit schmälern, aber ich ganz persönlich finde, dass sich die Gruppen - oder ihre Mitglieder - für zu wichtig nehmen (warum muss ich da nur an einen Deiner Standardsprüche "Nicht mein Wille geschehe" denken:grins2.

Ums klar zu sagen - wenn ich in eine der Gruppen gehen "müsste", in denen ich war, hätte ich einen Verlust - an Freizeitqualität und an Selbstbestimmung und am Ende an zufriedener Trockenheit.

Zitat
Gepostet von Matthias53
Jedenfalls kann mir kein Arzt, Wisschenschaftler oder sonst wer erzählen, dass ich wieder kontrolliert Alkohol trinken oder essen könnte.



wiederum, Deine Angelegenheit. Ich achte wie erwähnt nicht immer penibel auf Alkohol im Essen, und da ich mich in diesem Punkt nicht an Regeln halten muss, die andere für mich aufgestellt haben, muss ich das auch niemandem ausser mir selbst erklären oder gar rechtfertigen. So lange ich damit gut leben kann (und das kann ich bislang), sehe ich keinen Grund, mein Verhalten zu ändern. Und ich würde mir deswegen auch nicht unterstellen lassen, dass ich nach ner Möglichkeit suche, kontrolliert zu trinken.

Aber ich habe viele Jahre lang mehr oder weniger erfolgreich versucht, meinen Konsum wenigstens teilweise zu kontrollieren, und meine persönliche Erfahrung zählt da für mich weit mehr als die eines Arztes oder Wissenschaftlers, aber auch mehr als Deine, die für mich persönlich ja auch nur sehr eingeschränkt passt.

Und so wie ich das meiste verstehe, wird ja eh kaum ein "zufrieden trockener" Alkoholiker - eher gar keiner, so wie ich "zufrieden trocken" verstehe - wegen so was wieder anfangen, sondern es geht in erster Linie um diejenigen, die sowieso rumeiern, rückfällig sind oder gar nicht erst trocken werden wollen/können, um da nen Fuss in die Tür zu kriegen, ihnen das Kommen zu erleichtern oder zu verhindern, dass sie vollends unerreichbar werden.


Biene2 Offline




Beiträge: 4.231

13.03.2011 14:29
#64 RE: Befremdliche Theorien!? Zitat · Antworten

Bei mir war's so,daß ich zwischen meinen Quartalen getrost ein Glas Alkohol trinken konnte,ohne das Fass zu leeren...ich hatte noch nicht einmal das Bedürfnis danach.
Aber wehe dem,ich befand mich in den Quartalen...da war nix vor mir sicher.
Ich bin in meinen 5 Jahren Trockenheit schon mehrfach über Alkohol gestolpert ohne rückfällig zu werden/werden zu wollen.

Vielleicht könnte ich sogar eine Zeit lang kontrolliert trinken.
Aber dadurch würde ich dem Problemlösungsprogramm Alkohol wieder eine Option geben.
Und das wäre in einer wirklichen Krise fatal....ich weiß für mich,wie tief ich sinken kann.

Also lieber nix und niente...der Fall muss sich für mich erledigt haben und ist es auch.

Punkt.

LG,Roswitha

Man sollte auch aus den Fehlern anderer lernen, denn kein Mensch hat so viel Zeit, sie alle selbst zu machen!


zai-feh ( gelöscht )
Beiträge:

13.03.2011 14:55
#65 RE: Befremdliche Theorien!? Zitat · Antworten

Ich für mich habe die Entscheidung getroffen, dass "kontrolliertes Trinken" für mich nicht möglich ist.
Das habe ich gesehen als ich vor etwa 16 Jahren nach 8 rauchfreien Jahren wieder anfing zu rauchen. Innerhalb von einer Woche war ich auf meinem ehemaligen Level von 2 Schachteln am Tag. Seit 10 1/2 Jahren rauche ich diesmal nicht mehr. Das hat mir gezeigt, dass ich zu den hochgradig Süchtigen gehöre, bei denen Zeit nichts ändert.
Und so werde ich das beim Alkohol nicht ausprobieren - oder wenn, dann nur in dem Fall, wenn ich mein Leben eh schon aufgegeben habe

Durch meinen neuen Beruf komme ich allerdings auch mit Alkohol in Kontakt. Und ich habe mit mir die Vereinbarung getroffen, dass ich im Rahmen, in dem dies notwendig ist, ich dies beruflich in Kauf nehme. (btw: Es ist sehr selten notwendig stelle ich fest). Während ich beruflich schon mal eine Speise mir Alk kurz im Mund habe (schmeckt mir überhaupt nicht und ich kann damit auch nichts abschmecken, weil es mich nur schaudert), halte ich es privat weiter so, dass die die Packungsinhalte lese oder im Restaurant nachfrage, ob Alkohol am Essen ist oder ich nehme keine Medikamente mit Alkohol.

Mag unsinnig klingen. Ist es für mich aber nicht. Denn "Rückfall" ist eine Entscheidung, die ich treffe - und nicht etwa ein Zufall. Wenn im Grundsatz meine Toleranz dem Alkohol gegenüber sinkt, dann bin ich auf dem Weg zum Rückfall (was nicht bedeutet, dass kein Rückwärtsgang möglich ist). Wenn aber klare Entscheidungen getroffen werden, in denen klar ist, das der Alkohol keine Wirkung haben darf, dann bin ich für mich persönlich recht ungefährdet.

Und für mich ist es durchaus auch eine Logikfrage: Wenn ich keinerlei Alkohol (wissentlich!) zu mir nehme, dann bekomme ich auch keinen Rückfall. Gehe ich Kompromisse ein, laufe ich zumindest in die Gefahr. Und auch hier ist wieder die Entscheidung: Was ist mir wichtig. Und mir persönlich ist die sichere Seite wichtig. Aber entscheiden muss das wohl jeder für sich selber.


dry68 ( gelöscht )
Beiträge:

13.03.2011 16:18
#66 RE: Befremdliche Theorien!? Zitat · Antworten

Hi Suse,

Zitat
Gepostet von zai-feh
......

Und so werde ich das beim Alkohol nicht ausprobieren - oder wenn, dann nur in dem Fall, wenn ich mein Leben eh schon aufgegeben habe....

...über diese (nicht seltene) Einstellung habe ich Mir auch schon oft den Kopf zerbrochen, und bin mittlerweile auf einem anderen Standpunkt, als noch vor 2 Jahren.

Gegen Ende meiner LZT hat mich mein Therapeut mal so nebenbei gefragt, was ich denn tun würde, wenn ich dem sicheren Tod ins Auge blickend, auf einem sinkendem Schiff sitzen würde...und eine Flasche Fusel noch in greifbarer Nähe wäre.

Er fragte:
Würdest Du die Flasche austrinken und auf das "Ende" warten, oder lieber um dein Leben schwimmen, auch wenn der Fall aussichtslos erscheint?

Ich entschied mich damals ganz klar und auch ehrlich für die erste Variante.


Er sagte darauf nur:
Dann hast Du hier in der Therapie noch nicht allzu viel begriffen! Das ist aber auch kein Wunder, sagte er weiter...Dazu fehlt Dir ganz einfach noch die Erkenntnis, dich auf was anderes zu verlassen, als auf die Flasche, und die kommt erst mit der Zeit!

Hoffentlich geben wir dir hier genug Kraft mit, wenigstens die schwerste Zeit zu überstehen!


Das hat mich in dem Moment zwar sehr erschrocken, mich aber nachhaltig so geprägt....und mir in sehr schweren Phasen so geholfen, dass ich ihm heute dankbar für diese Warnung bin.


Übrigens:
Heute weiß ich auch, was er mit "Zeit" meinte.

Ich würde heute aus tiefster Überzeugung lieber um mein Leben schwimmen, auch wenn die Aussicht auf Rettung gleich Null wäre. Zu viele positive Erfahrungen habe ich mittlerweile trocken erleben dürfen!

Das habe ich nur der "Zeit" und nicht der Therapie zu verdanken


Gruß
Dirk


zai-feh ( gelöscht )
Beiträge:

13.03.2011 16:33
#67 RE: Befremdliche Theorien!? Zitat · Antworten

Ich glaube, ich habe mich da missverständlich ausgedrückt.

Es geht nicht darum, wenn mein Leben vielleicht endet, sondern um Situationen, in denen ich nicht mehr leben will.
Oder um es auf einen kurzen Nenner zu bringen:

Saufen = Selbstmord

Also für mich eben.


dry68 ( gelöscht )
Beiträge:

13.03.2011 16:36
#68 RE: Befremdliche Theorien!? Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von zai-feh


Saufen = Selbstmord

Also für mich eben.[/b]

...da gibbet aber weitaus humanere Methoden sich umzubringen


Kleinerfuchs Offline



Beiträge: 3.729

13.03.2011 17:03
#69 RE: Befremdliche Theorien!? Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Matthias53
Und ich weiß auch, dass ich meine Gruppe brauche wie ein Diabetiker seine Medizin.



Wenn Du Deine Gruppe nicht hättest, hättest Du trotzdem immer noch die Entscheidungsfreiheit, ob Du trinkst oder nicht. Und auch wenn Du trinkst bist Du ziemlich wahrscheinlich nicht innerhalb weniger Stunden tot.
Ein Diabetiker hat diese Freiheit nicht.

****

Mich selbst würde der Gedanke, nicht ohne meine Gruppe trocken bleiben (oder leben, oder wie das auch immer gemeint war) zu können irre machen. Das wäre für mich, als sei ich von einer Abhängigkeit in die nächste gerutscht. Das war jetzt keine Kritik an Deinem Weg, nur meine Sicht auf und mein Umgang mit der Sucht.
Das ist z.B. einer der Gründe warum ichs gar nicht erst mit Gruppen versuche.


sandy_alex Offline




Beiträge: 96

13.03.2011 17:17
#70 RE: Befremdliche Theorien!? Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von grufti
Hallo Sandy_alex,

"Sie hat das mit dem kontrollierten Trinken ausprobiert und trinkt, seit einem ¾ Jahr täglich "nur" noch 4 Flaschen Bier über den Tag verteilt."

Ich bin überzeugt, das würde ich auch hinkriegen, wenn ich morgen wieder anfangen würde zu trinken. Ich habe auch im Jahr 2001 nach einem ganzen Jahr völliger Trockenheit gaaaannnnzzzz langsam wieder angefangen, und es hat Jahre gedauert, bis ich wieder voll drauf war. Freund Alkohol hat alle Geduld der Welt, um jemanden kleinzukriegen.

Wenn du die Bekannte so gut kennst, wie du schreibst und der Konsum glaubwürdig ist, schreib doch einfach mal in einem, zwei und drei Jahren, wie es ihr ergangen ist.




Hallo Grufti

Ich würde dir davon abraten es aus zu probieren. Wenn du zurzeit trocken bist und damit glücklich und zufrieden bist, warum willst du denn das dann auch hinkriegen?

Zu meiner Bekannten, ich finde es schade das sie es nicht schafft bei 0,0 zu bleiben. Nüchtern ist sie eine nette liebenswerte Frau, aber wenn sie eine große Flasche Schnaps intus hat, ist sie nicht zu ertragen, mit 4 Bieren am Tag ist sie zu ertragen. Für sie sind 4 Bier besser als ein gr. Flasche Schnaps. Auch ihre Leberwerte sind erstaunlicherweise fast gut. Mich interessiert es nicht ob sie es in 2 oder 3 Jahren noch durchhält. Mir wär es lieber sie würde überhaupt nichts trinken, aber ich kann sie nicht zu ihrem „Glück“ und ihrer Gesundheit zwingen.

Für viele von uns gibt es in der Alkoholfrage nur schwarz oder weiß, und ich persönlich finde es richtig und gut. Ich bin mit meinen 4,5 Jahren im Großen und Ganzen zufrieden. Ich finde den Topic Titel „Befremdliche Theorien“ vollkommend passend gewählt.


Gruß

Sandy


grufti Offline




Beiträge: 3.769

13.03.2011 21:07
#71 RE: Befremdliche Theorien!? Zitat · Antworten

Hallo sandy_alex,

"Wenn du zurzeit trocken bist und damit glücklich und zufrieden bist, warum willst du denn das dann auch hinkriegen?"

Das will ich ja gar nicht. Da hast du irgendwas in meinem Post falsch verstanden.

Bei deiner Bekannten würde es mich ihr Konsum in zwei oder drei Jahren interessieren, weil immer wieder von Alkoholikern berichtet wird, die wieder kontrolliert trinken können. Nur habe ich bisher kein Exemplar dieser Gattung Alkoholiker kennengelernt.

Liebe Grüße vom Grufti!
Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden (Mark Twain)


newlife ( gelöscht )
Beiträge:

13.03.2011 21:13
#72 RE: Befremdliche Theorien!? Zitat · Antworten

Mal kurz was von mir zur "Kontrolliertem Trinken"-Seite im Netz.

Wenn du dein Trinkverhalten und deine eigene Sucht hinreichend kennengelernt hast, solltest du wissen, ob das was für dich ist, oder nicht. Dort gibt es auch einen Test, den ich ehrlich beantwortet habe und mir ist auch dort empfohlen worden abstinent zu leben, weil ich alkoholabhängig bin.

Der Grad der Abhängigkeit ist meineserachtens daran zu messen, wie wichtig dir das Suchtmittel zu Trinkzeiten war und welche Bedeutung/Stellenwert es für dich hatte. Die war bei mir enorm und es spielt dabei überhaupt keine Rolle, ob es den Betroffenen mal "gelungen" ist ab und zu weniger zu konsumieren. Konnte ich auch immer wieder mal und trotzdem lag ich irgendwann wieder so auf der Schnauze, weil der Saufdruck so richtig heftig kam. Das wird bei mir nicht urplötzlich wieder anders rum laufen.

Aber es mag sicher Leute geben, die sich daran versuchen möchten und das können sie auch tun. Alk ist ja schließlich nicht verboten.

Gruß
Dirk


sandy_alex Offline




Beiträge: 96

13.03.2011 22:58
#73 RE: Befremdliche Theorien!? Zitat · Antworten

@ grufti

Ok dann habe ich es falsch verstanden. Hat mich auch gewundert, denn „so“ kamst du für mich nie rüber.

Bei meiner Bekannten hoffe ich das sie es nicht noch jahrelang durch hält, sondern irgendwann den Absprung schafft, auch wenn es mit einem großen Knall passiert. Sprich: Sie von mir aus „richtig“ rückfällig wird und sie dadurch endlich zur Besinnung kommt.


Gruß

Sandy


karlbernd Offline




Beiträge: 4.484

14.03.2011 07:05
#74 RE: Befremdliche Theorien!? Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Kleinerfuchs
[


Mich selbst würde der Gedanke, nicht ohne meine Gruppe trocken bleiben (oder leben, oder wie das auch immer gemeint war) zu können irre machen. Das wäre für mich, als sei ich von einer Abhängigkeit in die nächste gerutscht. .....
Das ist z.B. einer der Gründe warum ichs gar nicht erst mit Gruppen versuche.[/b]



also so stark ist der bann einer shg bestimmt nicht! ich gehe dahin, weil es mir gut tut und ich am thema dranbleibe.
die 2 stunden pro woche sind es mir wert. abhängig fühle ich mich da noch nicht! dazu ist der durchlauf auch viel zu gross. zumindest bei uns. klar,ich möchte nicht zu denen gehören, die plötzlich nicht mehr erscheinen. das hat aber weniger mit abhängigkeitsgefühlen zu tun. mir geht es dabei um zuverlässigkeit.(mir selbst und den anderen gegenüber)


newlife ( gelöscht )
Beiträge:

14.03.2011 08:31
#75 RE: Befremdliche Theorien!? Zitat · Antworten

Zitat
Gegen Ende meiner LZT hat mich mein Therapeut mal so nebenbei gefragt, was ich denn tun würde, wenn ich dem sicheren Tod ins Auge blickend, auf einem sinkendem Schiff sitzen würde...und eine Flasche Fusel noch in greifbarer Nähe wäre.

Er fragte:
Würdest Du die Flasche austrinken und auf das "Ende" warten, oder lieber um dein Leben schwimmen, auch wenn der Fall aussichtslos erscheint?

Ich entschied mich damals ganz klar und auch ehrlich für die erste Variante.


Er sagte darauf nur:
Dann hast Du hier in der Therapie noch nicht allzu viel begriffen! Das ist aber auch kein Wunder, sagte er weiter...Dazu fehlt Dir ganz einfach noch die Erkenntnis, dich auf was anderes zu verlassen, als auf die Flasche, und die kommt erst mit der Zeit!



Hierüber bin ich gestern noch gestolpert.

@dry

Find ich richtig gut, was du da geschrieben hast. Leider habe ich wohl eine nicht so kompetente LZT erlebt wie du. Ich hatte oft den Eindruck, dass bei uns nur immer an der Oberfläche gekratzt wurde, aber vielleicht bin ich da auch selbst mit Schuld.

Auf sowas ähnliches bin ich aber selbst mal gekommen und habe mich das gefragt. Ich denke ich würde saufen, wenn ich eh nichts zu verlieren hätte. Ich würde aus heutiger Sicht wohl auch mal wieder probieren, wenn ich "nicht mehr gebraucht werde" in der Gesellschaft.

Nun, es muss aber nicht so laufen. Diese Gedanken trage ich zwar gelegentlich mit mir rum, sie belasten mich aber nicht weiter und ich habe auch noch Zeit mich weiterzuentwickeln und denke vielleicht auch mal anders darüber.

Gruß
Dirk


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