ZitatGepostet von Ivvan habe ja immerhin fast 8 Jahre Psychoanalyse hinter mir. Das schult.
Aber nicht in Sachen Suchterkrankung. Was Du bei einer suchtbezogenen Therapie an die Hand bekommst an Wissen um und über die Kranlheit und auch Dich selbst ist das Handwerkszeug, um zufrieden und stabil trocken zu werden.
Wenn die Musik beginnt, dann dreht sich der Tanzbär...
So, da bin ich mal wieder! Mein Hausarzt-Termin liegt hinter mir. Er riet mir zur Suchtberatung zu gehen, alles weitere könnte ich dann dort klären. Das hört sich jetzt etwas kurz und evtl. etwas unfreundlich an, trotzdem war es aber sehr nett. Ich kenne den schon seit 10 Jahren. Gut, bei der Suchtberatung wird man mir evtl. Therapiegruppen empfehlen. Ferner riet er mir zu einer Verhaltenstherapie. Aber ich solle erst einmal den Weg über die Beratung gehen. Tja, soweit erst einmal. Richtig weiter bin ich nicht gekommen. Ausser dass ich eine Feststellung gemacht habe: ich saß vorgestern Abend auf dem Balkon und habe einen Schluck Wein getrunken. UND? Es hat furchtbar, fürchterlich geschmeckt!! Ausserdem hatte ich ein so schrecklich schlechtes Gewissen (auch vor Euch....) und den Gedanken im Kopf: jetzt ist alles aus! Alles was ich mir vorgenommen habe. Ich habe mir dann meinen allabendlichen Kräutertee gekocht. So. Eigentlich war ich auch ein bisschen stolz auf mich, daß ich nicht weiter getrunken habe. Ich hätte mich vor mir selber geschämt!!! Tja, weiter geht's. Und genau das ist sehr schwierig im Moment. Ich habe das Gefühl ich drehe mich auf der Stelle. Irgendwann muss doch der große Knall kommen......... Gruß Ivvan
ZitatGepostet von newlife [quote](...) Ich glaube, dass der klassische Spiegeltrinker sich seiner Abhängigkeit früher bewusst ist, da die körperliche Abhängigkeit hier wohl massiver ausgeprägt ist. Stimmt das so ?
Gruß Dirk
Hallo Dirk, bin über deine -jetzt schon alte- Frage gestolpert und kann dir da aus eigener Erfahrung antworten: In früheren Saufjahren war ich Gewohnheits- aber auch Quartalstrinker, wobei das mit dem "Quartal" variierte. Die Trinkpausen haben wohl verhindert, daß ich mir meiner Sucht bewußt wurde. Allerdinx hätte ich das damals auch nicht wirklich wissen wollen ...
Körperliche Entzugssymptome hatte ich selten und wenn dann wenig ausgeprägt. Später hatte ich mich (oder wurde ich???) zum Spiegeltrinker "entwickelt", wo es die Entzugsymptome zu verhindern galt. Tatsächlich ließ sich da die psychische und körperliche Abhängigkeit nicht mehr vor mir selbst verstecken, vor anderen sicher auch nicht. Die Entzugssymptome waren Horror im Vergleich zu denen aus früheren Zeiten.
Bin mir aber unsicher, ob die körperliche Abhängigkeit bei einem Spiegeltrinker massiver ausgeprägt ist. Frage ist hier für mich, ob die Entzugssymptome dafür als Gradmesser taugen; das wissen die Weißkittel wohl besser.
Gruß crenzy
Die Ewigkeit dauert lange, besonders gegen Ende (Woody Allen)
ich habe vom Quartalstrinkertum den Weg in Richtung Gammaalki gemacht. Ich trank immer öfter völlig unkontrolliert und ich spürte diese totale Gier nach immer mehr Stoff, wenn ich mal angefangen hatte so deutlich, dass mir zunehmend alles andere egal wurde. Ich konnte von daher relativ lange Zeit tagsüber noch ohne Stoff auskommen. Das ging erst in den letzten Saufmonaten nicht mehr. Gemerkt habe ich das insbesondere dann, wenn ich mal wo war und wirklich nicht trinken konnte. Den ersten Tag ohne habe ich meistens bis abends noch so halbwegs hinbekommen können, aber auch nicht immer. Je nachdem wie der Pegel am Vortag war, etc. Dann gings aber ab wie Sau wenn ich mir nicht ordentlich was reinschob.
ZitatGepostet von Ivvan Tja, soweit erst einmal. Richtig weiter bin ich nicht gekommen. Ausser dass ich eine Feststellung gemacht habe: ich saß vorgestern Abend auf dem Balkon und habe einen Schluck Wein getrunken. UND? Es hat furchtbar, fürchterlich geschmeckt!! Ausserdem hatte ich ein so schrecklich schlechtes Gewissen (auch vor Euch....) und den Gedanken im Kopf: jetzt ist alles aus! Alles was ich mir vorgenommen habe.
Hallo Ivvan, also mir wäre das zu gefährlich, weil ich sofort wieder drauf wäre. Getrunken haben wir ja nicht in erster Linie wegen des tollen Geschmacks vom Alk, sondern wegen der Wirkung. Für mich, glaube ich, dass es nicht passiert, dass es "nicht schmeckt".
Zitat Eigentlich war ich auch ein bisschen stolz auf mich, daß ich nicht weiter getrunken habe. Ich hätte mich vor mir selber geschämt!!!
Ein schlechtes Gewissen zieht einen nur runter und bringt nichts. Ich halte es aber auch für trügerisch aus diesem Ereignis zu schließen, aufhören zu können oder kontrolliert trinken zu können oder warum hast du diesen Selbstversuch gestartet?
ZitatTja, weiter geht's. Und genau das ist sehr schwierig im Moment. Ich habe das Gefühl ich drehe mich auf der Stelle. Irgendwann muss doch der große Knall kommen......... Gruß Ivvan
Ja, das kann ich gut verstehen, habe auch auf eine Art Großereignis gewartet, das mich nüchtern überfällt. Also, geknallt hat es bei mir nicht. Es ist mehr ein ruhiges, beständiges, gutes Gefühl nüchtern zu sein. Auch, wenn es bei mir Situationen gibt, wo ich sauer auf mich bin, dass ich mit Alkohol nicht "normal" umgehen kann und - ja - wo ich Lust habe, was zu trinken. Aber das wäre dann ganz sicher nicht ein Schluck Wein...
Ganz klar! Kontrolliertes Trinken wird bei mir nie funktionieren. Das ist wie bei Menschen, die eine ganze Tafel Schokolade essen müssen und nicht nach 2 Stücken aufhören können. Ach wäre es bei mir mit dem Wein doch wie mit der Schokolade....da kann ich nämlich nach einem (na gut 2-3) Stückchen aufhören.
Keine Ahnung, warum ich das getan habe. Irgendwie dachte ich, es ist doch sowieso alles egal. Das wiederum war aber kein negativer Gedanke. Ich habe nur gedacht: wieso eigentlich dieses ganze Theater. Bis dann das Glas vor mir stand und der Griff danach mir schon schwer fiel. Ein ganz komisches Gefühl. Ich habe dann daran gerochen und das war schon anders als früher. Und dann diese 2 Schlucke. Es schmeckte wie Gift. Und ich dachte immer an das Versprechen mir selber gegenüber: Nie wieder! Und dann natürlich auch an meine Leber nehme wg. Depressionen ja bereits seit einiger Zeit Sertralin und Valdoxan (darf ich medi-Namen nennen? Bin jetzt zu faul nachzusehen) Gerade bei letzterem ist eine regelmäßige Kontrolle der Leberwerte geboten. Ja, ich weiß immer noch nicht wie es jetzt weiter gehen soll. Ich habe für mich mal wieder die Malerei (Öl) entdeckt, und denke beim Zeichnen und Malen überhaupt nicht ans Trinken. Über kurz oder lang muß aber etwas passieren. Ich werde das Gefühl nicht los, daß es innerlich schwelt. Die Leere, die früher der Alk gefüllt hat, ist auf jeden Fall da und wird jetzt ganz spürbar. Es ist doch ein Teufelszeug, spielt einem vor ausgefüllt zu sein...... Gruß Ivvan
Hallo an alle. Ich möchte mich auch gerne vorstellen. Bin 46 Jahre alt und trinke leider immer noch. Habe eine super Frau die aber auch sehr viel, aus beruflichen Gründen, ausser Haus ist. Bin dadurch sehr oft alleine und saufe dann aus Frust. Ich hatte vor kurzem einen Ambulanten Platz bei der Caritas, denn ich aber, aus Angst nicht trocken zu sein, leider abgebrochen habe. Der Geist ist willig aber das Fleisch ist schwach. Mein heutiger Tag wird der erste Tag sein mit einem kalten Entzug, ich weiß das das nicht gut ist aber meine Frau glaubt halt immer noch das ich seit ein paar Monaten trocken bin. Ich möchte und werde Euch auf dem laufenden halten.
Alkohol ist ein hervorragendes Lösungsmittel: Es löst Familien, Ehen, Freundschaften, Arbeitsverhältnisse, Bankkonten, Leber- und Gehirnzellen auf. - Es löst nur keine Probleme
… unsere Narben haben die Angewohnheit uns daran zu erinnern, daß die Vergangenheit einmal Realität war … H.L. "Roter Drache"
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