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Saufnix  
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 Akute Hilfe
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Seelchenund gut Offline



Beiträge: 12

18.07.2011 02:17
#76 RE: Wein statt weinen...?! Zitat · Antworten

Jemand da?


Jessicat Offline




Beiträge: 180

18.07.2011 09:05
#77 RE: Wein statt weinen...?! Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Callysta
Bist Du aktuell trocken, Jessi?



ja seit ich hier angemeldet bin

Damit sich etwas ändert, muss sich etwas ändern, sonst ändert sich nichts :D


Jessicat Offline




Beiträge: 180

18.07.2011 09:08
#78 RE: Wein statt weinen...?! Zitat · Antworten

@ seelchenundgut

hey du, melde dich doch bitte nochmal, gestern nacht war niemand hier...

wie geht es dir heute?

Damit sich etwas ändert, muss sich etwas ändern, sonst ändert sich nichts :D


Callysta Offline




Beiträge: 8.240

18.07.2011 17:34
#79 RE: Wein statt weinen...?! Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Jessicat

Zitat
Gepostet von Callysta
Bist Du aktuell trocken, Jessi?



ja seit ich hier angemeldet bin



Prima

Wenn die Musik beginnt, dann dreht sich der Tanzbär...


Jessicat Offline




Beiträge: 180

19.07.2011 09:13
#80 RE: Wein statt weinen...?! Zitat · Antworten

meine mutter ist zu besuch, sie ist selbst seit 15 jahren trocken...habe ihr gestern gesagt, was sache ist.

sie hatte tränen in den augen und meinte sie hat schon lange auf den tag gewartet, an dem ich ihr das sage...

sie wollte mich dann in arm nehmen und mich "trösten" aber ich hab gesagt alles okay, ich fühle mich sehr gut, ich hab auch keine angst, im gegenteil ich bin einfach erleichtert...

ich glaube mittlerweile, ich habe zum teil auch "unbewusst bewusst" meinen konsum drastisch verstärkt, meine häufigkeit gesteigert. wie so eine art hilferuf nach innen und auch nach außen.denn hätte ich weiterhin konstant vor mich hingetrunken, hätte ich das noch ne lange zeit weiter akzeptiert. aber als ich meinen gewohnten weg verlassen hab MUSSTE ich handeln, das tu ich ich immer. ich reize immer alles soweit aus, bis mein selbsterhaltungstrieb einsetzt und dann mache ich ne kehrtwendung bevor es ganz nach unten geht, die dann aber auch souverän. so war es bei den drogen, schulden und bei der bulimie auch.

immer am rande des abgrunds balancieren, aber dennoch auf der sicheren seite. bis zu dem punkt wo ein klitzekleiner windhauch oder stolperer mich fallen lassen könnte und dann aber mit riesenschritten zurück in die sicherheit...

klingt das ein bisschen verrückt, kann das jemand nachvollziehen?

und momentan fühlt es sich eben auch so an.

fazit: ich freue mich über jeden tag, an dem ich nichts trinke und auf all die weiteren, die noch kommen und die erfahrungen, die mich auf diesem weg begleiten.

heute bringe ich mein sammelsorium an leeren weinflaschen zum container, der ganze kofferraum ist voll

[ Editiert von Jessicat am 19.07.11 9:19 ]

Damit sich etwas ändert, muss sich etwas ändern, sonst ändert sich nichts :D


newlife ( gelöscht )
Beiträge:

19.07.2011 09:32
#81 RE: Wein statt weinen...?! Zitat · Antworten

Zitat
sie hatte tränen in den augen und meinte sie hat schon lange auf den tag gewartet, an dem ich ihr das sage...



ja die Mütter. Die wissen immer, was los ist. Ich konnte das erst sagen, als ich nur noch ein zappelndes Häufchen Elend war. Meine Mutter sagte auch, dass sie es sowieso gewusst hat, obwohl wir 300 km auseinanderwohnen. Ich hatte halt einige Totalabstürze mit Folgen, die ich nicht verheimlichen konnte. Da gab es auch keine Ausreden mehr. Das waren halt so Dinge, die nur süchtigen Trinkern passieren. Ist mir heute auch völlig klar, aber ich war so nass und durchtränkt, dass ich es nicht verstand.

Gruß
Dirk


tina48 Offline



Beiträge: 13

19.07.2011 10:25
#82 RE: Wein statt weinen...?! Zitat · Antworten

ich kenne das sehr gut, was du in deinem letzten bericht geschrieben hast: sich spüren, bis zur grenze, oder bis es weh tut. erst dann die umkehr. ist es der drang, sich selbst, oder lebendig zu spüren? hört das irgendwann mal auf?

ich bewundere deinen weg in die andere richtung und schicke dir eine menge kraft und durchhaltevermögen! glg tina


Inessi Offline



Beiträge: 4.791

19.07.2011 11:46
#83 RE: Wein statt weinen...?! Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Jessicat
meine mutter ist zu besuch, sie ist selbst seit 15 jahren trocken...habe ihr gestern gesagt, was sache ist.

sie hatte tränen in den augen und meinte sie hat schon lange auf den tag gewartet, an dem ich ihr das sage...



Hallo Jessicat,

bist du mit einer trinkenden Mutter aufgewachsen?

Hast du mit ihr über ihre Trinkerei damals gesprochen?
Und wie es dir als Kind so ging damit?

Das wäre mein Ansatz aus meiner Geschichte heraus.
Nur ein Gedanke...


Jessicat Offline




Beiträge: 180

21.07.2011 00:15
#84 RE: Wein statt weinen...?! Zitat · Antworten

Zitat

Hallo Jessicat,

bist du mit einer trinkenden Mutter aufgewachsen?

Hast du mit ihr über ihre Trinkerei damals gesprochen?
Und wie es dir als Kind so ging damit?




ja sie hat getrunken bis ich so ca. 15 war...hab sie ständig im vollsuff erlebt...

in der zeit wo sie aufgehört hat und dann die ersten trockenen jahre haben wir nicht darüber gesprochen, da ich kit 16 ausgezogen bin und da hab ich selbst schon gesoffen und auch drogen genommen.

erst so im "erwachsenenalter" hab ich oft darüber mit ihr geredet, allerdings war ich da immer in weinlaune...

[ Editiert von Jessicat am 21.07.11 0:16 ]

Damit sich etwas ändert, muss sich etwas ändern, sonst ändert sich nichts :D


Jessicat Offline




Beiträge: 180

21.07.2011 00:17
#85 RE: Wein statt weinen...?! Zitat · Antworten

übrigens: die erste woche ist erfolgreich geschafft

Damit sich etwas ändert, muss sich etwas ändern, sonst ändert sich nichts :D


acqua Offline




Beiträge: 897

21.07.2011 08:18
#86 RE: Wein statt weinen...?! Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Jessicat
übrigens: die erste woche ist erfolgreich geschafft



Herzlichen Glückwunsch Jessi

Weitermachen...

Hab es jetzt nicht mehr so im Kopf: hast du dir weitere Hilfen (außerhalb Forum) organisiert?

LG
acqua

- sprudeln statt plätschern -
Nichts existiert, das von Dauer ist.
Das einzig Dauerhafte ist die Veränderung.

(Buddha)


Ivvan ( gelöscht )
Beiträge:

21.07.2011 10:56
#87 RE: Wein statt weinen...?! Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Jessicat
also ganz ehrlich weiß ich nicht, was mir das öffnen der schubladen und das hervorkramen der dinge da gebracht hat außer ner menge schmerz und der gewissheit, dass ich wirklich keine schöne kindheit hatte. aber, was hats mir effektiv gebracht? ich hab mir selbst leid getan, super. ich glaube ich hab auch mener therapeutin leid getan...das einzig verwertbare, war das sich mein verhältnis zu meiner mutter gebessert hat, indem ich mich nicht mehr für sie verantwortlich fühlte, das hat meine Therapie wirklich gebracht.

aber mich selbst hat sie mir nicht näher gebracht........

mein "problem" war, dass ich meine therapeutin so sehr mochte, ich hätte mir sie als mutter gewünscht, ich fands schön, wenn ich ihr was positives erzählen konnte weil sie sich dann gefreut hat...

deshalb hab ich oft beschönigt und verschwiegen, damit sie nicht ennttäuscht von mir ist...verrückt...

und weil ich sie so mochte, habe ich auch nie gewagt, zweifel an der therapieform zu äußern...



Irrsinnig! Meine fast 8-jährige Psychoanalyse verlief fast genauso! Eigentlich habe ich immer nur gesagt, was der Analytiker hören wollte. Das Verhältnis zu meinen Eltern hat sich dahingehend verändert, daß ich mich nicht mehr für sie verantwortlich fühle, aber auch nicht mehr zu ihnen fahren kann. Ich wohne im Süden, meine Eltern im Norden Deutschlands. Ich war in den letzten 6 Jahren 1 Mal in meiner Heimatstadt Hamburg. Ich kann dort nicht hinfahren. Jede Straße in der Nachbarschaft, meine Schule, der Park in dem ich immer mit dem Hund spazieren ging (gehen mußte ), alles kaum zu ertragen. Die Innenstadt, meine alte Arbeitsstelle, Kneipen, Bars, Clubs, Restaurants, der Kietz (kennt jemand aus HH noch den Mojo-Club?:zwinker1 In Gedanken wandere ich oft durch meine Vergangenheit - in der Realität ist es nicht zu ertragen.

Und das alles fand mein Therapeut eigentlich o.k.! Auch das regelmäßige Weintrinken am Abend fand mein Therapeut o.k. "Jetzt verbietet sie sich auch noch den Wein abends...." hat er nur gesagt, als ich die Besorgnis über meinen Konsum äusserte. Wobei ich glaube, daß viele PT saufen. Eine Freundin von mir ist Psychoanalytikerin, die hat oftmals morgens eine Fahne...findet das aber völlig in Ordnung. Nun gut, nur weil man evtl. einen Apotheker/Briefträger/Finanzbeamten/Zahnarzt/etc. kennt der säuft, sind nicht alle Apotheker/...etc. alkoholabhängig.

Mich MIR näher gebracht haben diese ganzen "Laber"-Jahre auch nicht. Manchmal habe ich das Gefühl noch unselbstständiger zu sein als vorher.
Mit Beendigung der Therapie sind wir umgezogen. Ich habe mein gewohntes Umfeld verloren mit allen Konsequenzen. Ich hatte zwar meinen Mann, aber sonst ging alles schief. Auf anraten meiner Hausärztin habe ich einen Psychiater/Neurologen/Therapeut konsultiert, der mir dann ein Antidepressiva verschrieb. Zeitgleich habe ich angefangen vermehrt zu trinken, da ich auch abends nicht mehr müde wurde. Das geht jetzt seit 4 Jahren so. Seit 2 Jahren wohnen wir wieder in meiner alten Umgebung und von daher geht es mir schon besser, nehme aber nach wie vor Medikamente. Nach einigen Anlaufschwierigkeiten, habe ich aufgehört zu trinken.
Körperlich geht es mir da schon besser, doch die innere Leere von der hier alle sprechen, und welche durch Alkohol gefüllt wurde, ist nach wie vor da. Da helfen auch die ADs nicht viel, ausser, daß ich morgens aufstehen und zumindest etwas unternehmen kann. So ist es eben.

Mein Hausarzt riet mir zu einer Verhaltenstherapie, aber ich habe ehrlich gesagt keine Lust mehr alles wieder durchzulabern, wobei eine VT ja mehr im Hier und Jetzt arbeitet.
Ich habe auch keine Lust "Hausaufgaben" zu bekommen oder Übungen zu machen. Heute Abend gehe ich ins Theater, morgen gehe ich zum Töpferkurs, übermorgen gehe ich schwimmen. Wozu???? Was soll das? Ich hasse Zwänge. Das einzige was ich jetzt will, ist die Sucht bekämpfen, aber nicht darüber reden, denn ich kenne ja den Grund. Die Leere. Und das ich innerlich leer bin, daß habe ich in der Therapie gelernt.
Eigentlich ist es bekannt, daß in der Analyse auseinander genommen und rudimentär zusammengesetzt wird. Nach Beendigung folgt der Sprung ins kalte Wasser. Mein Therapeut hat tatsächlich gedacht, ich hätte es geschafft. Das habe ich meiner enormen Schauspielkunst zu verdanken. Nach fast 8 Jahren hat er es nicht geschafft in mein wirklich Innerstes zu sehen und mich wirklich zu erkennen. Gratulation!
Ivvan


Ulli Q Offline



Beiträge: 1.884

21.07.2011 11:43
#88 RE: Wein statt weinen...?! Zitat · Antworten

Zitat
Mein Hausarzt riet mir zu einer Verhaltenstherapie, aber ich habe ehrlich gesagt keine Lust mehr alles wieder durchzulabern, wobei eine VT ja mehr im Hier und Jetzt arbeitet.
Ich habe auch keine Lust "Hausaufgaben" zu bekommen oder Übungen zu machen. Heute Abend gehe ich ins Theater, morgen gehe ich zum Töpferkurs, übermorgen gehe ich schwimmen. Wozu???? Was soll das? Ich hasse Zwänge. Das einzige was ich jetzt will, ist die Sucht bekämpfen, aber nicht darüber reden, denn ich kenne ja den Grund.




Hallo Ivvan, auch ich hasse Zwänge und habe beruflich und privat schon genug zu tun, aber: Ich mache eine VT. Und die kann ich so gestalten, wie ich es will. Das ist ja auch der Ansatz der VT, das was gerade da ist, zu bearbeiten.
"Hausaufgaben" bekomme ich keine. In mir arbeitet es genug. Solche Aufgaben finde ich auch für mich zu direktiv.
Ich glaube, in einer für mich guten Therapie, stelle ich mir selbst die Aufgaben....

Und die Sucht bekämpfen, ohne darüber zu reden, halte ich für schwierig, wenn nicht gar unmöglich.

Wenn du eine Therapie machen willst, dann solltest du authentisch sein, das hast du ja gemerkt. Schauspielen bringt letztlich nichts, kostet nur Kraft.
Mach' es so, dass sie dir etwas bringt!
Einen Versuch wäre es doch wert, was meinst du?
Ulli

Jeder Anfang beendet. (M. Jung)


anarot Offline



Beiträge: 14

21.07.2011 11:45
#89 RE: Wein statt weinen...?! Zitat · Antworten

Hallo Ivvan,

Mit Gruseln habe ich gerade deine Therapiebeschreibung gelesen.
Ich hatte eine Therapeutin gegen meine Angststörung, die hatte ich dann auch mal satt, weil sie sich so von mir manipulieren ließ und es nicht mal merkte.
Der Therapeut bei dem ich dann gute 2 Jahre wöchentlich hinging war mir zwar intellektuell gewachsen aber auch er hat den Zugang zu mir nicht geschafft, obwohl er sich redlich Mühe gegeben hat
Und was hat es mir gebracht? Ich weiß es nicht.

Nächste Woche gehe ich wieder zu einer Therapeutin aber ich kenne mein Ziel nicht. "Nicht Trinken" ist kein Ziel für mich. Es ist eine Entscheidung die ich an einem Punkt, so wie jetzt treffen kann, aber als Ziel reicht mir das echt nicht.

Wie viel weiß eigentlich dein Mann von deinem Alkoholproblem?
Bist du berufstätig? Was war eigentlich dein Lebensziel?

Ich bin grade noch 45 und versuche gerade mir eine berufliche Existenz aufzubauen, aber es zieht sich und eigentlich bin ich auch der einzige Mensch der an mir als Person interessiert ist. Als Rolle, Mutter, Tochter, Ehefrau
möge ich funktionieren. Als Person brauche/soll ich nicht in Erscheinung treten und genau DAS ist mein Problem.

Was ist deines?

Grüße, Ana


Angsthäsin Offline




Beiträge: 2.029

21.07.2011 13:26
#90 RE: Wein statt weinen...?! Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Ivvan

Ich habe auch keine Lust "Hausaufgaben" zu bekommen oder Übungen zu machen. Heute Abend gehe ich ins Theater, morgen gehe ich zum Töpferkurs, übermorgen gehe ich schwimmen.



Ich habe eine Verhaltenstherapie gemacht und weder habe ich Hausaufgaben bekommen, noch hat mir irgendwer gesagt, was ich tun soll

Interpunktion und Orthographie dieses Beitrages sind frei erfunden.
Eine Übereinstimmung mit aktuellen oder ehemaligen Regeln wäre rein zufällig und ist nicht beabsichtigt. :zwinker1:


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