Sorry, dieses Komentar war nicht an dich, sondern an Bodhisattva, er meinte, dass es hier genug Antworten zum Ausstieg geben würde, aber für mich habe ich da keine gefunden.
bei mir war es so, dass ich an den Punkt gekommen bin dass die Angst zu saufen und untergehen größer war als die Lust auf Rausch und Verdrängung. Diese Leichtigkeit des Seins beim Trinken war schon lange nicht mehr da, existent war nur noch Ekel vor mir selbst und ich konnte nicht mehr in den Spiegel sehen, weil ich den grolligen und schwachen Suffkopf und die leeren Augen nicht mehr ertragen habe. Das ganze Geschwafel von stark sein, Rollen spielen, von Existenz und sein müssen, sollen ... ich konnte nicht mehr, jede Hilfe war dann Recht.
Jahrelang habe ich ähnlich wie Katro argumentiert, wird schon wieder und als Krönung die Negation von Zwang im JETZT und nur noch Erinnerung wie es war und froh sein das normales trinken wieder geht, gar nix wurde, es wurde nur immer schlimmer und schlimmer und schlimmer. Die Bombe ist in mir und irgendwann zündet sie, manchmal in Intervallen subtil oder auch heftigst in einem großen Knall.
Ich bin aber erst am Anfang, hier im Forum gibt's ganz andere Koryphäen (Grufti bspw.) die Dir da sicher viel mehr erzählen können.
Grüße, Bodhi
Einfach SEIN- genügt völlig und mehr geht auch nicht. Das ist das volle Glück.
Zitat von Tanja im Beitrag #47Sorry, dieses Komentar war nicht an dich, sondern an Bodhisattva, er meinte, dass es hier genug Antworten zum Ausstieg geben würde, aber für mich habe ich da keine gefunden.
Hallo Tanja,
wahrscheinlich war noch keine Antwort dabei, die Du lesen WOLLTEST.... Aber, auch das ist Sucht.
"Wer will, findet Wege, wer nicht will, findet Gründe."
Ich will hier niemandem zu nahe treten, aber für mich würde eine Therapie niemals in Frage kommen, als Begleitperson habe ich das ca. 1 Jahr mitgemacht. Außerdem habe ich in meinem Leben immer alles, was ich wollte, alleine hinbekommen. In meiner Jugend hab ich 3 Jahre lang Partypillen genommen, bis ich eingesehen habe, dass sie einem den Verstand kaputt machen, dann hab ich einfach aufgehört. Das war nicht schwer, weil ich nicht mehr wollte. Selbst eine Sozialphobie habe ich nur mit Hilfe von Büchern in den Griff bekommen. In meiner Familie sehen mich die Leute als die "Starke" an. Weil ich immer alles schaffe, was ich mir vornehme.
Was ist passiert???
Hallo, Tanja....und auch ein Herzliches Willkommen von mir!
Vielleicht hast Du Dir die Antwort auf Deine Frage schon selbst gegeben.
Wenn ich mir Deinen Eingangsbeitrag noch einmal in Gedächtnis rufe, dann sehe ich eine Frau, die immer stark sein möchte, vollkommen in ihrem kleinen Restaurant aufgeht, sich rundum einbringt und irgendwann das gewaltige Arbeitspensum nicht mehr schafft...wie auch, denn die Balance ist aus dem Gleichgewicht geraten.
Kurzum, ich erkenne mich wieder....
Nach einem 12-Stunden-Tag noch den Haushalt und Garten bewältigen...kein Problem...ein paar Promille wirken Wunder und bringen den nötigen Antrieb, vorerst...sind kleine Helferlein und wollte ich dann einschlafen, aufgeputscht,kommt Mensch ja schlecht zur Ruhe, nun dann die Weinflasche noch mal angesetzt, später kamen dann noch Schlaftabletten dazu.
Suchtmittel sind Krafträuber...ich wollte mein Arbeitspensum mit ihrer Hilfe bewältigen, doch sie raubten mir meine Kraft und ich bewältigte immer weniger. Es türmte sich vor meinem inneren Auge ein gewaltiges dunkles Knäul ....wo war Anfang, wo war Ende, dann lieber alles nicht wahrnehmen und Flasche angesetzt...irgendwann war ich mittendrin in der Sucht und rutschte den Suchttrichter immer weiter hinab...
Heute bin ich schon bald 8 Jahre zufrieden abstinent...was bin ich dankbar dafür...jeden Tag neu.
Am Anfang jeder Sucht steht Unzufriedenheit mit der bestehenden Lebenssituation, oder die tiefe Sehnsucht nach etwas Anderem, Erfüllenderem. Gleichzeitig aber auch existiert der Unwille, die Bequemlichkeit, diese Suche aus eigener Kraft zu beginnen.
Sucht bedeutet Suche nach einem anderen Bewusstseinszustand.
Beantworte Dir die Frage auf das WARUM,... warum ist ein Berauschen, Betrinken erträglicher, als ein klarer Kopf?
Kontrolliertes Trinken...für mich eine Selbstqual. Wie sollte das funktionieren? Den ganzen Tag auf die Uhr schauen "Wann ist es endlich soweit??" und dann steht das Glas oder die Flasche vor mir und mit jedem Schluck wird meine Stimmung schlechter, denn ich sehe wie die Flasche sich leert und dann sind es wieder 24 Stunden des Wartens.
Was ist das für ein fremdgelebtes Leben, unfrei...suchtmittelbestimmt, wo bleibt der gelebte Augenblick? Geht so Zufriedenheit...ich denke nicht.
Ein Heruntertrinken...nun ja versuche es halt, das bedeutet aber auch Ehrlichkeit zu sich selbst, genaue Dokumentation der täglichen Trinkmenge( Alkohol/nichtalkoholische Getränke)
Im Internet gibt es ja genügend Beispiele sich über 3 Monate herunterzutrinken und den Alkohol auszutauschen. Meiner Meinung nach funktioniert das aber nur, wenn Alkoholmissbrauch betrieben wird, aber warum nicht versuchen.
Jeder hat ein Recht auf seine Erfahrungen.
Liebe Grüsse!
Manuela
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Das Leben ist schön, von " einfach " war nie die Rede.
dein Problem liegt daran, dass du ja weitertrinken möchtest. Ist auch legitim. Leute die trinken wollen, sollen trinken und weitere Erfahrungen mit der Giftelei machen. Wir sind hier eben bei sauf-nix, weil wir saufnixe sind. Wir trinken nicht und empfehlen das von daher auch. Wir haben nämlich genug Erfahrungen gesammelt, die uns keine andere Alterntive gaben, als trocken zu leben.
Es ist schon so, wie grufti geschrieben hat. Dir wurde alles gesagt.
wahrscheinlich hast du recht, die ist ein Ort für Trockene, meinen Weg muss ich noch finden. Viele Kommentare hier haben mir aber doch sehr geholfen. Dafür noch ein liebes Dankeschön.
Zitat Am wichtigsten finde ich, dass du nicht beim ersten Gegenwind aus dem Forum gleich wieder flüchtest.
Denn der wird kommen, spricht doch alle Erfahrung dagegen, dass das, was du vorhast...
dann sollte hier künftig ein wenig mehr mit Bedacht geschrieben werden, dann passiert sowas nämlich gar nicht.
wahrscheinlich hast du recht, die ist ein Ort für Trockene, meinen Weg muss ich noch finden. Viele Kommentare hier haben mir aber doch sehr geholfen. Dafür noch ein liebes Dankeschön.
Das ist so nicht richtig....die meisten hier hat das Board in die Trockenheit begleitet...mit Rat und Tat, Unterstützung, Zuspruch aber auch mit klaren Ansagen, Gegenwind und Abgrenzung.
Dabei leisten nicht die Mitglieder die Arbeit, sondern ganz allein DU.
Du profitierst ganz allein von den gemachten Erfahrungen, um deinen individuellen Weg zu gehen. Den kennt keiner und will dir auch keiner vorschreiben.
Hier wird dir nur gesagt, wie es NICHT geht....von einigen Puristen abgesehen, die Ihren Weg als das allein selig machende Ziel propagieren...
Nicht funktionieren tut z.B keine Veränderung (nur das Suchtmittel weglassen) Trinkmuster, auf Entgiftung oder Therapie jemanden kennen lernen und zusammen in die goldene Trockenheit schweben, das Verbleiben in einem stark konsumierenden Umfeld, der Einsatz von Medikamenten (nicht Antidepressiva!) als Ersatz für Konsumsituationen und ein paar Kleinigkeiten mehr.
LG Uwe
_____________________________________________________________________________________ Auf MEINEM eigenen Weg kann mich keiner überholen.
Tanja, ich wollte dich nicht verärgern, sondern dir nur einen Hinweis geben.
Viele sind durch das Board trocken geworden. Ich im Übrigen nicht. Mir helfen aber viele reale Kontakte mit SHG und einem netten Bekanntenkreis. Ich kann hier auch nicht alles für gut heißen, aber darum gehts auch nicht. Es stehen dennoch viele nützliche und hilfreiche Informationen hier drin, deshalb schreibe ich hier obwohl ich andere Prioritäten setze, was wirkliche Hilfe angeht, die ich im Übrigen auch brauche. Jeder hat da auch andere Erfahrungen gemacht und Charaktäre und Persönlichkeiten sind nunmal auch verschieden.
Bleib weiter hier, vielleicht findest du ja für dich auch noch Freude am Cleansein. Ich habe auch manchmal Schwierigkeiten, aber ich komme immer ein Stück weiter und entwickle mich. Ich war schwer abhängig und hatte nur Drogen und Alkohol im Kopp und keine anderen Interessen mehr. Es braucht auch Zeit und sicherlich schreib ich hier auch schonmal Mist. Bin psychisch ziemlich angeschlagen und kann mit meinen Emotionen nicht immer umgehen. Da passiert manchmal so viel und dann wieder nix und dann kann ich es wieder nicht einordnen. Ja, so ist das manchmal, aber ich erlebe und verarbeite alles nüchtern.
die letzten Beiträge habe ich im Suff wieder gelöscht weil ich mit meiner Erkenntnis wütend war. Auf mich, und auf jeden, der mir sagen wollte, dass in diesem Thread schon alle Antworten seinen, die ich bräuchte (ein großes Sorry an Bodhisattva, Bodhi) . Ich hatte in diesem Augenblick keine brauchbare für mich erkennen können. Außerdem schrieb ich zuviel privates. Dann waren mir meine Sätze doch peinlich, gottseidank kann man hier auch im Suff gepostete Sachen einfach weg machen.
Am nächsten Morgen war ich traurig, verzweifelt und enttäuscht von mir selber und sehr verkatert.
Danach habe ich mir stundenlang alle Einträge hier noch einmal gründlich durchgelesen und zu Herzen genommen. In jedem Beitrag steckt etwas sehr Hilfreiches, vor allem auch, dass ihr alle sagt, dass man keinen Schluck mehr trinken darf.
Ich hatte in der letzten Zeit oft genug gesagt, ich würde nur 2 Gläser trinken, den Rest könnt ihr euch ja vorstellen.
Aber das schlimmste war an diesem Morgen der Blick in den Spiegel! Ein Monster; geschwollene Augen, rote Flecken im Gesicht. Dazu noch zittrige Hände (mir ist erst später am Tag bewusst geworden, dass ich am gesamten Vortag nicht einen Happen gegessen Hatte ) und Übelkeit. Selbst nach einem kg Makeup war der Anblick nicht besser.
Viele von euch haben auch geschrieben, dass man auch sein Leben unter die Lupe nehmen muss, da bin ich dabei.
Seit 2 Tagen jetzt habe ich keinen Alk getrunken, meine Entzugsymptome sind minimal; leichtes Zittern, etwas übel, schwitzen...das übliche, aber nicht schlimm. Es fällt mir gerade auch nicht schwer, nichts zu trinken weil ich nicht mehr will.
Für mich habe ich eingesehen, dass ich ein Alkoholproblem habe. Saufen will ich nie wieder.
Wenn das so einfach wäre mit dem WOLLEN, doch ein Süchtiger ist nicht mehr Herr im eigenen Haus.
Sucht ist keine Willensschwäche, sondern ein ZWANG zu konsumieren..
LG
Manuela
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Das Leben ist schön, von " einfach " war nie die Rede.
ich habe auch nicht geschrieben, dass ich aus reiner Willenskraft nicht mehr saufen will, sondern, dass ich eingesehen habe, dass es mir nichts Gutes mehr bringt, es zieht mich nur runter. Diesem Zwang will ich nicht weiter erliegen. Da gibt es einen Unterschied.
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Das Leben ist schön, von " einfach " war nie die Rede.