ja, das mit den Stromschlägen kann ich bestätigen. Sind zwar nicht dauernd und auch nicht sehr ausgeprägt aber es fühlt sich an wie kleine Stromschläge ...
Ich fahre trotzdem runter mit der Dosis - alle 2 Wochen die Hälfte. Der Strom ist auszuhalten.
Zitat von Zwitscherer im Beitrag #75Der Mist macht langsam dämlich, anders kann ich mir es nicht mehr vorstellen. Auf eine Art schreibt Ihr alle, es macht nicht abhängig und im Nachhinein wird über Probleme beim Absetzen gesprochen. Na dann ist doch besser am Ball zu bleiben.
Wenn Du nachdenken könntest, würdest Du merken, daß das 2 verschiedene Paar Schuhe sind. Also unter einer Abhängigkeit verstehe ich etwas anderes. Bei gewissen AD versucht der Körper nach dem Absetzen ein chemisches Gleichgewicht "aus eigener Kraft" wieder herzustellen. Das verursacht unangenehme körperliche Gefühle/Symtome. Vergleichbar vielleicht wie das Laufenlernen ohne Krücken nach einem Beinbruch. Da muß man eben durch. Und es wird dann irgendwann auch wieder ohne gehen!!
Was ist denn das für ein "Verlag"? Natürlich kann man von einer gewissen "Beziehung" ähnlich wie der Parkinson-Patient zu L-Dopa, oder der Mensch mit Hypertonie zu Betablockern sprechen, aber das mit einer Abhängigkeit wie der zu Benzodiazepinen oder anderen suchtfördernden Substanzen zu vergleichen finde ich nicht so zutreffend. Aber ist ja auch egal, mir hilft`s und das allein zählt. Und wenn ich mal absetzen werde, dann gaaaaaanz langsam - ich habe Zeit!
Zitat von Bluetic im Beitrag #78ja, das mit den Stromschlägen kann ich bestätigen. Sind zwar nicht dauernd und auch nicht sehr ausgeprägt aber es fühlt sich an wie kleine Stromschläge ...
Ich fahre trotzdem runter mit der Dosis - alle 2 Wochen die Hälfte. Der Strom ist auszuhalten.
Toni
Interessant ist, daß es meistens erst beim endgültigen Absetzen der noch so kleinen Dosis passiert. Das können 10mg sein - trotzdem. Blöd aber auszuhalten.
Ich habe mal von einer Frau gelesen, die so sehr unter diesen Stromschlägen litt, daß sie tagelang bewegungslos auf einem Stuhl verharrte. Das ergaben meine Recherchen als ich vor Jahren mal Trevilor absetzte. Da habe ich auch gedacht: Na dann Gute Nacht. Mir ging es manchmal beim rückwärts Einparken so, oder bei gewissen Bewegungen. Zapp-Zapp. Und jetzt, obwohl ich tägl. morgens 100mg nehme, passierts auch mal - einfach so. Ich kann damit leben Dir viel Glück beim Absetzen Gruß Ivvan
Das Arzneimittel-Telegramm ist eine deutsche medizinische Fachzeitschrift, die sich selbst als unabhängig von Pharmafirmen bezeichnet.
Die "Stromschläge" sind m.E. auch nicht sooo unangenehm, dass man sie nicht aushalten kann. Viel entscheidender finde ich die "Rückfälle" nach dem (zu schnellen) Absetzen. Meinem behandelnden Arzt war leider weder das eine noch das andere bekannt.
Für mich ist der Vergleich mit L-Dopa oder Betablockern insofern problematisch, als eine solche Sichtweise automatische eine chronische Erkrankung impliziert. Ich weiß aber (noch) nicht, ob meine Depression "chronisch" ist, wenn die "Rückfälle", die ich bisher erlebt habe, durch falsches Absetzen provoziert wurde. Genau deshalb habe ich mich auf den Weg des Ausschleichens gemacht, um DAS herauszufinden.
ZitatUnd wenn ich mal absetzen werde, dann gaaaaaanz langsam - ich habe Zeit!
Genau so seh ich das auch.
----------------------------------------------- when in doubt: go to the water and swim
AAAAch soooooo! Vielleicht habe ich Deine Beiträge zwischen all`dem "Unsinn", der hier teilweise geschrieben wurde , nicht so genau gelesen.
Sind denn die Symptome erneute Depressionen? Deine Rückfälle liegen wahrscheinlich daran, daß der Wirkstoff, welcher dein Körper nicht selber herstellen kann, nun fehlt. Und zwar "Knall auf Fall", wie man so schön sagt. Der Körper schafft es nicht so schnell das Gleichgewicht wieder herzustellen. Manchmal schafft er es auch gar nicht. Bei mir war es so: Ich habe abgesetzt, und eigentlich lief es eine geraume Zeit ganz gut. Dann kam sie wieder, die "garstige Vettel" Depression. Also nehme ich sie wieder, auch ok. Wie es weiter geht? Keine Ahnung. Leider handelt es sich um chronisch-rezidivierende Depressionen. Tja, dann lebe ich eben damit......
Ich denke, man kann schon von einer chronischen Krankheit sprechen. Warum auch nicht. Ich fühle mich gut eingestellt, habe den Bezug zu mir nicht ganz verloren, und bin eigentlich froh daß es nur Depressionen sind. Bei einer Bekannten (Mitte 50) wurde jetzt Parkinson festgestellt, zwei Stallkolleginnen mit Mitte 40 haben MS. Ich möchte nicht tauschen. Was geht es uns (mir) gut dagegen. Gruß Ivvan
siehste, so kann es gehen. Hatte schon gehofft, du fragst nach meinem werten Befinden.
Auch wieder nichts - hast ja recht - was soll ich hier bei euch Tablettenjunkies.
war mir nicht klar, dass ich mit meiner Dosis noch als Anfänger gelte - Entschuldigung für die unbedachte Störung dieses Insiderthreads. Werde mich bemühen, erst mein Hirn einzuschalten und dann zu schreiben. Hoffe wenigstens das gelingt mir ...
PS: muss aber unter uns bleiben lieber newlife: der Zwi ist mein Vorbild, wie ein 2. Vater. Denn wenn der das wüsste, bekommt er vielleicht noch einen "Überflieger", du verstehst ...
ich wollte mich noch bedanken, dass Du hier über Absetzsymptome geschrieben hast und das Forum dazu verlinkt hast. Ohne diese Infos hätte ich mich damit abgefunden, die AD`s min. ein Jahr nehemen zu müssen.
Seit dem 26.02. nehme ich nun keine Tabletten mehr. Und fühle mich heute deutlich befreit. Aus meiner Sicht waren sie für mich ein Alkoholersatz (Einschlafhilfe, Beruhigungsmittel und auch Antriebssteigerer, ...). Nun ist es ja auch ein Lernprozess, seinen Gefühlen wieder vertrauen zu können, was ich unter Tabletteneinfluss für mich nicht wirklich konnte wenn die Gefühlslage doch durch die AD`s beeinflusst wird. Meine jetzige Ersatzdroge besteht aus sehr viel Schokolade und abends Baldrian.
Das Thema sickert langsam in die Öffentlichkeit. In der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie gibt es einen eigenen Workshop zu dem Thema.
Überschrift: Psychopharmaka reduzieren – minimieren – komplett absetzen: "Wenn man ein Fahrzeug startet, muss man auch wissen, wie man es wieder zum Stillstand kriegt. Mit Medikamenten, insbesondere mit Psychopharmaka, ist das nicht anders"
Und noch ein Artikel, mit Benennung von Studien. Letztere habe ich schon für meinen Dottore zusammengestellt, mit dem ich demnächst wieder streiten darf :-)