Hallo Crissy. Sorry. Ich möchte niemanden ver-oder beurteilen! Das war lediglich ein Satz, dessen Inhalt für viele hier zutreffend ist. Sollte dieser Satz hier jemanden persönlich getroffen haben, bitte ich dies zu entschuldigen. Grüße Happygirl
Was ist, ist. Was nicht ist, ist möglich. (Blixa Bargeld)
...ich bin ja auch von der "sowas-von-geil"-Fraktion und kann Uwe gänzlich zustimmen.
Es ist wohl meine emotionale Natur, die gerne auf Hochgefühl einschwingt.
"schön-ist-es-auf-der-Welt-zu-sein" mag kitschig klingen wenn's in Worten ausformuliert wird, als Gefühlselement hat es aber doch einen immanenten Platz in mir. Ich muss es halt nicht ständig hervorholen und auspressen um ein high zu bekommen.
Mein Gefühl in Suchtzeiten war geprägt von jähen Wechseln der promille-induzierten Gefühlslage - craving nach beglückenden Zuständen. Habe ich auch heute noch - mit dem Unterschied dass ich jetzt dieses Bedürfnis ohne Sprit erfüllen kann...
Ich bin überzeugt, jedenfalls in meinem Fall - dass die Hauptschwierigkeiten im Gefühlsbereich liegen. Wenn von da nichts positives kommt wird's trist... Der Verstand kann bloß auf seinen Knochen nagen; das Wasser auf die Mühlen kommt vom inneren, sehr sensiblen emotionalen Wesen.
Die erste Zeit war eine Art von Schwebezustand und geprägt von Unsicherheit und Verletzlichkeit. Doch die 'schreckliche' Krise ist in der Form wie sie die irrationale Befürchtung projiziert hat - niemals aufgetreten.
Immer war die Freiheit von der Selbst-Zerstörung ein noch besseres und erhebenderes Gefühl; auch wenn nicht immer greifbar oder scheinbar substanzlos - es war und ist - EINE REALITÄT die als Halt und Konstante eine hervorragende und geniale Quelle der Kraft ist.
Wenn eine existentielle Krise in Sachen Job, Neuanfang o.ä. im Begriff war dunkle Schatten zu werfen, konnte ich mir sagen:
"So alter Junge....auch wenn jetzt alles den Bach runter geht - eins bleibt auf jeden Fall: du bist frei vom Suff!! Und wenn nichts ist wie es scheint - eins ist doch eine unumstößliche Wirklichkeit: du bist nicht mehr in dem elenden Hamsterrad!"
Die Freiheit vom Suff ist bei mir heute weit weniger ein emotionaler Stimulus wie in der ersten Zeit, hat sich als Normalzustand etabliert. Das heißt aber nicht dass ich es nicht erlebe, nein - es DA, ist Basis und Rückgrat meiner Identität.
Ohne das wäre nichts möglich.
Schönen Advent
Lg
PS: hallo Ralfi, alter Junge...alles gut bei dir?
"Wenn du ein Problem hast und es nicht haben willst, hast du bereits zwei. "
Hi Randolf, hi Ralfi... schon lang nix mehr gehört von euch.
schon gut...
gemessen an den Personen, die aufhören zu süchteln, glaube ich aber, dass ihr Ausnahmeerscheinungen seit. Hier im Forum haben sich jetzt einige gefunden, die können das richtig leben, als supergeil empfinden, aber repräsentativ scheint mir das nicht zu sein. Muss aber auch einräumen, dass ich jetzt bei weitem nicht den Horizont habe. Kenne ja nur unsere Kliniken hier und ein paar SHGs in unserem Raum und eben auch ein paar saufnixe.
Ich spreche ja auch nur für mich, will mich jetzt mal nicht als emotional minderbemittelt hinstellen, sondern nur sagen, dass bei mir das rationale Denken deutlich ausgeprägter ist als überschwängliche Gefühle. So ist es, wenn ich nüchtern bin.
Ich bin ja suchtkrank geworden, um solche Sachen ja auch auszugleichen. Ich habe gemerkt, dass wenn ich diese oder jene Substanz nehme oder auch trinke, Gefühle intensiver wahrnehmbar sind und ja, DASS war natürlich schon auch geil, impulsiv und manchmal gings auch total daneben. Den geilen Gefühlen und der damit verbundenen Euphorie bin ich ja immer hinterher gerannt. Das war also oft auch mehr wie nur ein Ausgleich und so bin ich in die Sucht gerast.
Wäre ich von meinem Naturell her so emotionsgeladen, wie du es beschreibst, hätte ich wohl keine Suchtprobleme. Für was hätte ich das dann gebraucht?
Kein Mensch hätte mir in der "Sturm- und Drangzeit" den Stoff wegnehmen können. Egal was für ne Kacke auch manchmal deshalb war, ich dachte nicht an aufhören.
Heute geht das, weil sich eben auch Interessen verlagert haben, ich bin auch kein pubertierendes Kind mehr und da relativiert sich ja einiges, wenn du ruhiger wirst. Ich stehe eben inzwischen mehr auf Ruhe und Gelassenheit und damit lässt sich Abstinenz jetzt wieder gut eingliedern.
Ich habe jetzt solche tiefgreifende in der Persönlichkeit integrierte Dinge angesprochen, die sich meineserachtens nur durch Wiedergeburt verändern lassen. Sorry, was anderes fällt mir jetzt nicht ein, aber vielleicht ist das ja tatsächlich bei euch passiert.
zum näheren Verständnis glaub ich ist es wichtig festzuhalten dass ich mit Freude nicht eine Art von Erregung oder Nervenkitzel meine.
ich bin im Grunde ja auch das was man einen "ruhigen Vertreter" nennt - meistens jedenfalls...
Oft kommt die Rückmeldung von Arbeitskollegen "...du siehst das wieder gelassen, mitten im größten Stress...jaja, ihr Ösis mit eurer Gemütlichkeit...." usw.
Doch hab ich sehr wohl meine Triggerpunkte, und wenn da ein paar Mal auf den Knopf gedrückt wird, kommt Jähzorn und unüberlegte Äusserungen, hinterher ist das Kind in den unseligen Brunnen gefallen und mir tut's leid...
Passiert mir immer wieder.
Was ich aber spannend finde ist genau daran zu arbeiten. Das hat bei mir praktisch was mit "Einstimmung-auf-den-kommenden-Tag" und dann mit präsent-sein-im-richtigen-Augenblick" zu tun.
Und wie oft funktioniert das nicht....
Aber interessant ist - dass es doch funktioniert! Keine echte Bemühung bleibt ohne Ergebnisse....es geschieht alles zu seiner Zeit. Das Schlüsselwort ist: dranbleiben.
In meinem Fall ist das keine "eiserne Vorgabe" die ich lückenlos erfüllen muss, dazu bin ich von Natur aus zu phlegmatisch. Aber es funktioniert auch so.
...und nein, ich bin nicht der Meinung dass Freude sozusagen eine Droge ist, die nur in homöopathischen Dosen an die verabreicht werden darf, die brav ihre Hausaufgaben gemacht haben....auch da bin ich 'n Faulpelz..
Stattdessen meine ich dass Freude überall vorhanden ist, für jeden, ständig und dass ohne Freude gar nichts geht...keine Heilung, kein Erfolg, keine Schönheit....
Irgendwo hat sich in der Vergangenheit wohl die Vorstellung eingenistet dass ich mir das alles erst "verdienen" muss, heißt einen langen und entbehrungsreichen Weg zu gehen, um irgendwann dann gnädigerweise belohnt zu werden. So'n bullshit...
Ein paar Schritte in die richtige Richtung - zu mir selber hin - reichen schon, um Freude zu erleben.. ...und den Unterschied zu "Befriedigung" zu sehen.
Und es hat sehr viel mit Still-sein zu tun, zu denken und in Kontakt mit mir zu sein.
LG
"Wenn du ein Problem hast und es nicht haben willst, hast du bereits zwei. "
Hi Dirk, bin ja nun auch ein Mensch, der eher Probleme hat, seine Emotionen zu zeigen. Bei mir sein konnte ich jahrelang nur in meinen Wutanfällen, es sei denn ich hatte getrunken. Als ich aufhörte zu trinken, hatte ich mich eigentlich damit abgefunden, je wieder mit mir eins zu sein, sei es bei Musik und Tanz, sei es bei Sex, sei es bei einer Fotosession. Nach einigen Jahren der Abstinenz war ich auf einem Geburtstag, es spielte eine Band mit für mich geiler Musik, ich tanzte. Und da passierte, was mir früher nur anagetrunken passierte - ich konnte in der Musik aufgehen, ich konnte mich fallen lassen. Dann schaffte ich es nach ca. 10 Jahren, endlich den Gefühlspanzer, der in den Suffjahren immer dicker wurde, zu sprengen.
In meinen ersten Jahren der Abstinenz hätte ich allen Grund gehabt, ähnlich resignativ zu schreiben wie Du. Aber zefix, hab' a bisserl a Geduld. Nicht jeder ist von Natur aus so ein Gefühlsjunkie, bzw. ein Springankerl wie der Uwe. Ich weiß, es ist einfach Geduld zu predigen, jedenfalls leichter als geduldig zu sein. Vielleicht machst Du Dir mal klar, was Du in den letzten Jahren für Dich geschafft hast - sozusagen Dirk reborn -. Der Dirk von heute ist für mich ein ganz anderer wie der Dirk vor Deinem letzten Durchlauf. So, und das jetzt ein paar Jahre nach vorne gedacht, dann rockst Du Heilbronn und Umgebung. Ein UweII wirst Du nie, ich auch nicht, aber ein DirkII - und das ist gut so.
...ich bin ja auch von der "sowas-von-geil"-Fraktion und kann Uwe gänzlich zustimmen.
"schön-ist-es-auf-der-Welt-zu-sein" mag kitschig klingen wenn's in Worten ausformuliert wird, als Gefühlselement hat es aber doch einen immanenten Platz in mir. Ich muss es halt nicht ständig hervorholen und auspressen um ein high zu bekommen. craving nach beglückenden Zuständen. Habe ich auch heute noch - mit dem Unterschied dass ich jetzt dieses Bedürfnis ohne Sprit erfüllen kann...
PS: hallo Ralfi, alter Junge...alles gut bei dir?
Exakt....
Wobei die von mit zitierten Passagen auf unserer HP (übernommen vom Flyer)gezielt auf "nasse" gemünzt sind, die wir motivieren wollen. Einfach während der vorherrschenden Gefühlslage, das Positive ansprechen, was durch Suchtmittelkonsum nicht mehr erreicht wird, ja sogar suizidal oder depressiv verschlimmert. In diesen Momenten wollten wir etwas anbieten....etwas positives, gefühlsmäßiges, triggernd und anstoßend. Dieses soll auch dazu dienen, die Ambivalenz bezüglich des Konsum zu überwinden und Veränderungsbereitschaft zu erzeugen.
Im Zuge des Prozess der "Trocknung" relativieren sich diese KICKS, hier ganz richtig erkannt je nach Temperament oder dem Grad der Extrovertiertheit.
Wir waren letztens auf einer Fortbildung in einer Suchtklinik (Hansenbarg), da lagen ca 15 Flyer diverser SHG aus. Freie und gebundene der bekannten Verbände.
Auf ALLEN stand in etwas dasselbe." Wir beschäftigen uns durch Gespräche mit unsere Suchtkrankheit und helfen einander bei Problemen"
Flyerbox==> Klient==> Papierkorb, jedenfalls bei denen, die Gruppen eher skeptisch gegenüber stehen.
Natürlich wird das Konzept(rockt swingt und groovt) dann von uns (Moderatoren und Gruppenmitgliedern) so auch gelebt und gespiegelt,entscheidend ist aber , dass wir erst mal die Zielgruppe erreichen. Das tun andere LEIDER längst nicht mehr so...
Und....auch ich hab nur ein Leben..wenn ich da nicht alles mitnehmen würde, was es so an tollen, geilen, phänomenalen,irritierenden, wunderbaren, Spaß machenden, aufregenden, anstrengenden, abenteuerlichen, spannungsreichen, bewegten, ereignisreichen Dingen gibt....
Da geht´s natürlich auch mal nach unten...passt schon.
LG Uwe
_____________________________________________________________________________________ Auf MEINEM eigenen Weg kann mich keiner überholen.
Zitat von vicco55 im Beitrag #81H. Der Dirk von heute ist für mich ein ganz anderer wie der Dirk vor Deinem letzten Durchlauf. So, und das jetzt ein paar Jahre nach vorne gedacht, dann rockst Du Heilbronn und Umgebung. Wünsch Dir was Viktor
_____________________________________________________________________________________ Auf MEINEM eigenen Weg kann mich keiner überholen.
Zitat von grufti im Beitrag #83"Aber zefix, hab' a bisserl a Geduld. Nicht jeder ist von Natur aus so ein Gefühlsjunkie, bzw. ein Springankerl wie der Uwe."
Die Frage ist nur, ob man das werden will...
Du bist ein Ketzer und Häretiker, Grufti...
Manchmal ist es auch die Frage ob MANN/FRAU das kann..
_____________________________________________________________________________________ Auf MEINEM eigenen Weg kann mich keiner überholen.
ja, liebe Leute. Eines muss ich mal klarstellen. Ich bin nicht resignativ, überhaupt nicht. Ich bin nur nüchtern, so wie die letzten Jahre. Was Randolf jetzt in seinem zweiten Beitrag geschrieben hat, kapiere sogar ich. Im Übrigen arbeite ich da sogar ganz ähnlich an mir selbst.
Ich brauche wohl schonmal ne nähere Erläuterung, dass es für mich auch nachvollziehbar erscheint. Deshalb quatscht man ja miteinander.
Zitat von crissy09 im Beitrag #75Zitat von Sadgirl im Beitrag #71Hi Ama.Zunächst tut es mir leid für Dich, dass Du einen Rückschlag erlitten hast. Wer von uns hier kennt das nicht?Ich, und ich möchte nicht, das Du mich mit diesem Satz beurteilst, bzw. mir dies unterstellst.c.
du hast nie einen Rückschlag erlitten? Was verstehst du unter Rückschlag?
Gruß Ralf
Hallo Ralf,
Rückschläge gab und gibt es viele in meinem Leben.
In dem Beitrag habe ich Rückschlag = mit Alkoholrückfall verstanden und nein den gab es bei mir in über 6 Jahren nicht. Ein wenig Demut empfinde ich, seit hier der Thread "versagt" geschrieben wurde.
Hallo Sadgirl,
danke für Deine Entschuldigung. Wenn in Beiträgen die Worte ;wir denken hier.....;wir alle hier...;usw. geschrieben wurden, wurde oft geschrieben, das für sich selbst benannt werden soll. Dies empfand ich immer als richtig, das nicht eine Meinung anderen übergestülpt wird.
Habe mich jetzt kurz gefasst,muss jetzt nach meiner Nachtschicht ins Bett.
Man fällt nicht über seine Fehler, man fällt immer über seine Feinde, die diese Fehler ausnutzen.