ZitatGepostet von beed Hallo Bea, Ja, ich liebe meine Eltern - sie waren immer für mich da und haben mir in jeder beschissenen Situation geholfen, egal für wie falsch sie mein Handeln hielten.
Ja, ich würde sie pflegen, wenn sie nicht mehr können. Nicht weil ich ihnen dankbar bin, dass ich da bin, sondern weil sie sich auch um mich gekümmert haben.
Einen Kommentar kann ich mir jetzt nicht verkneifen: Wenn du so liebe und nette Eltern hast, dann feue dich.
Nur kannst du dich in diesem Fall nicht in Kinder reindenken, die das eben nicht hatten. Und kannst dir von deren Gefühlwelt kein Bild machen.
Ich würde mich deswegen an deiner Stelle zu dem Thema etwas bedeckt halten und uns kein "Unschuldsgeflecht" unterstellen. Denk mal drüber nach.
So, das wars jetzt von mir. Das Thema dreht sich im Kreis, ich sage jetzt nichts mehr dazu.
ja genau, es gibt beide Seiten und einen Haufen Facetten auch noch dazwischen.
Ich denke nicht, dass wir hier sind, um uns in die Gefühlswelt der anderen reinzudenken - denn das geht nicht.
Jedes Vergangenheit ist unterschiedlich und jeder darf aus dieser Vergangenheit und dem Erlebten eine Meinung haben, oder?
Wenn es nur noch um schwere Kindheiten gehen soll, dann sage ich halt nichts mehr dazu, dann deklariert es aber auch so, damit sich ja niemand anderes da meldet.
Hallihallo, wie wahr,wie wahr! Als Kind habe ich mir fast täglich eine Tracht Prügel eingehandelt weil ich das berühmte letzte Wort hatte und als Erwachsener eben einen Rückfall nach dem anderen,Demut heisst nicht ducken und Respekt nicht alles akzeptieren! Bummi
ja genau, es gibt beide Seiten und einen Haufen Facetten auch noch dazwischen. Ich denke nicht, dass wir hier sind, um uns in die Gefühlswelt der anderen reinzudenken - denn das geht nicht.
hi beed,
an diesen beiden aussagen von dir oben halte ich deren augenscheinliche widersprüchlichkeit und deren alltäglich praktische koexistenz für bemerkenswert.
wenn die beiden aussenwerte, 0 und 1, ja und nein, sich ausschliessen, wir nach der geburt und vor dem tod hier miteinander umgang pflegen, dann lebenslang (nicht immer spürbar): widersprüchlich, nicht-widersprüchlich, weder widersprüchlich -- noch widersprüchlich, sowohl widersprüchlich -- als auch widersprüchlich usf..
mir ist's schon passiert, dass jemand was zu mir gesagt hat und ich das und auch noch ihn verstand. vielleicht nicht restlos (im sinne von 1), aber irgendwie mit gefühl auch: ob er mir damit einfach so ein- und in mir aufging oder ich zu ihm, um mich in ihn einzufühlen, ist anstrenungs-, perspektive- und standpunkts-frage. einfühlung (in die gefühlswelt der anderen reindenken ...) ist ja nicht notwendig gleichzusetzen mit totaler identität mit dem anderen, da regte sich bei mir gleich oktroi-verdacht. partielle und situative identifikationen halt ich für tagtäglich praktizierte fähigkeiten von menschen in gesellschaft. das geht.
Klar soyyo, das Inhaltliche verstehen können... wie geht das ohne Bezug? Sprachlich verstehen, ja ok; aber das formulierte Gefühl?
Zwischen 0 und 1 sind quasi unendlich viele Werte - Nuancen. Das eine, wie das andere Extrem wird es kaum geben und das macht uns Menschen ja so unterschiedlich, aber auch diffizil.
Ein Gefühl nachempfinden ohne den Auslöser in sich selbst zu haben, kommt mir oft wie taktvolle Heuchelei vor. Und das nur, um ein positives Bild seiner Selbst aufrecht zu erhalten.
Völlige Identifizierung wäre ja schon Fanatismus, ohne zu erkennen, dass man selbst ganz andere Motive hat, so zu denken.
ZitatEin Gefühl nachempfinden ohne den Auslöser in sich selbst zu haben, kommt mir oft wie taktvolle Heuchelei vor. Und das nur, um ein positives Bild seiner Selbst aufrecht zu erhalten.
weiss nicht.
Wie ist es, wenn ich nachempfinden kann, wie ich mich fühlen würde, wenn ich in der von meinem Gegenüber beschriebenen Situation wäre? Jeder hatte wohl schon Verluste und alle möglichen anderen intensiven Erlebnisse, also ist es ja keinem ganz fremd, auch wenns nicht genau die selbe Situation ist.
Ich glaube, Empathie, also Einfühlen, kann es schon geben.
Und ich glaube auch, wenn sich ein anderer in einer emotionalen Art äussert, die ich von mir selbst her kenne, hab ich zumindest einen Eindruck davon, wie es in ihm aussieht.
Kann natürlich zu Missverständnissen führen, ohne Zweifel. Deswegen ist nachfragen manchmal sicher hilfreich
Ja sicher minitiger, man kann sich schon in jemand "reinempfinden", vor allem wenn man ähnliche Erlebnisse schon mal hatte.
Aber wenn es sich um Grenzsituationen handelt oder Schlüsselerlebnisse, dann finde ich dieses: "Oh, ich kann mir schon vorstellen, wie es dir jetzt geht." eben so, wie oben beschrieben. OK, man will nett sein und dem anderen Trost oder Mut spenden, aber ist das dann auch wirklich echt?
hi minitiger, "Ich glaube, Empathie, also Einfühlen, kann es schon geben." // Die Schwierigkeit dabei ist an sich der Kopf, daher lebe ich auch gerne rein aus dem Gefühl. Außer wenn es tatsächlich was zu denken gibt. DU bist ein Beispiel für mich: Bevor wir uns das erste Mal sahen, dachte ich 'na diesen haarigen Drahtpinsel muss ich mal aus der Nähe sehen, aber nur ganz vorsichtig'. Und dann sehe ich deinen Blick, dein Gesicht, und schon war alles ganz anders (das war jetzt positiv! um keine Missverständnisse zu erzeugen.) Grüßle Max
schon wieder einverstanden. aber du gehst erneut ganz nah an 1 oder 0. war ja auch der fadenanfang hier. dennoch gibt es auch da möglichkeiten der verständigung.
so du von grenzerfahrung als die ganz dir und nur dir eigene grenze und in diesem sinn von schlüsselerlebnis sprichst, braucht ja niemand dir irgend etwas von deinem ganz einmaligen zu nehmen, nur weil er glaubt, das verstanden zu haben. wenn er dabei etwas anders als nur bei sich selber ist, wird er sich gegenwärtig halten, dass es einen unterschied gibt zwischen seinem verständnis von deiner eigenen bedeutung dieses erlebnisses und dieser selbst. in diesem unterschied ist selbstredend auch schon wieder "alles" möglich, darunter göbstes missverstehen, aus leichtsinn, bösem willen, aus prinzip usf. und wie oft ist denn nicht (fast) komplettes missverstehen der normalfall ...
wenn nur ein einziger ausser mir durch mein äussern auch nur etwas davon verstehen können soll von dem mir einzigartigen, muss es eben durch das mittel des äusserns etwas seiner eigenheit verlieren, um in eine andersheit wandern zu können, also eine weise von verallgemeinerung durchmachen.
mir wird das immer wieder erfahrbar, wenn ich verändert auf vergangenes eigenes erleben zurückblicke, besonders dann, wenn ich es mir begreiflich zu machen versuche und neu feststellen muss, wie es mir bei allem anders konstant unbegreiflich bleibt.
wenn der einzige Weg des Verstehens darüber führen muss, dass die eigene Emotion wörtlich auf die Ebene des Hörenden umgewandelt werden muss, dann verliert sie ihre Authentizität. Es bleibt die Interpretation dessen, der sie wandelt und meint, in der neuen Form würde sie verständlicher für den Hörenden sein, obwohl er das garnicht wissen kann.
Die Verallgemeinerung von Empfindungen würde ja auch zwangläufig zur Uniformität derselben führen und an Wichtigkeit verlieren - so nach dem Motto: " Ja ja, kenn ich schon...".
Gerade die Einzigartigkeit der Emotion sollte doch erhalten bleiben, auch wenn von sonst 100 Verstehenden nur einer übrig bleibt, oder?
ist abhängig vom weg und (ich weiss nicht ganz genau, ob wirklich) jede weise der beschreitung solcher wege eine weise von, naja, ent-eignung.
das hängt mit dem zusammen, was "privatsprachen-paradox" genannt wird. eine sprache, auch die reinster emotionalität (wenn so etwas möglich ist), muss, um zu funktionieren, über-individuell sein. meine ureigenste sprache, die ich irgendwann als erster ein einziges mal ausgedacht habe, um einzigartig nur das eine und nur dies auszudrücken, kann, wenn ich mit ihr dieses später wieder verstehe, auch ein anderer verstehen --- oder sie ist unverständlich, und somit keine sprache. eine solche singuläre privatsprache hätte ich aber im entwurf schon nicht verstanden haben können.
ein medium wie dieses board ist einer solcher wege, die hochgradig auf sprache angewiesen bleiben (und wenn "sprache" über verbale sprache hinaus erweitert verstanden wird, können die anderen hier verwendeten zeichensysteme wie emotics, fotos etc. dazugerechnet werden). in eine "zwangsläufige uniformität" muss das nicht führen. gewisse reduktionen der vielfalt (pluriform) möglicher individualitäten der passantInnen werden die begrenztheiten zwischenmenschlicher verkehrswege schon erzwingen.
Das ist mir schon klar soyyo, aber genau diese Reduktion führt doch dazu, dass der Einzelne die auf diesem Weg erlangten Informationen versucht in sein Wertesystem einzubauen, um eine für sich adäquate Interpretation zu finden. Das abrupte Veto ist nicht möglich, der Sender kann sich innerhalb seiner Argumentation selbst in Bahnen verschieben, die sich dem Verständnis des Empfängers verschließen, ohne dass dieser einen Einwurf machen könnte. Umgekehrt genauso.
Der Sender sollte zum besseren Verständnis die individuelle Art seiner Emotion aufgeben, damit sie vom Empfänger verstanden wird? Die eigene innere Sprache zu allgemeiner Sprache transformieren, um verstanden zu werden?
Wäre das nicht das Aufgeben der persönlichen Integrität?