ZitatGepostet von Matthias53 ich kenne tatsächlich niemanden, der süchtig ist und es so geschafft hat. Ich höre das immer wieder. Es ist für mich wie mit dem Yeti. Ich würde ihn gern mal kennenlernen.
Hallo Matthias
mit "so geschafft" hast du ja "allein" gemeint.
Also, ich sehe das so: Wenn es jemand allein schaffen will oder geschafft hat wird er es niemand sagen, mit niemand darüber sprechen - er macht es ja allein. Sobald er aber mit jemand darüber sprechen würde, und sei es mit dir, wäre es nicht mehr allein sein Ding. Ergo: du und auch kein anderer kann "so jemanden" kennen.
Den Yeti willst du gerne kennenlernen, wirklich? Na ja, der ist eigentlich ziemlich langweilig, der Yeti, faselt die ganze Zeit nur über das Wetter, die Schneequalität und Lawinengefahr ... er war nie süchtig und trinkt nur Wasser, zum Essen kann man mangels Essmanieren mit dem nicht gehen und über Weiber Frauen ablästern kennt der gar nicht, von Fussball hat er Null Ahnung und über den Fernsehabend quatschen geht mit dem auch nicht - wie schon geschrieben, langweilig, der Yeti .
was hast Du nur gegen Alkoholiker, für die das Leben und die ganze Welt "ihre Gruppe" ist?
Wo Du jetzt abdriftest mit deinen Ausführungen über „wo fängt Gruppe an“ und wo hört sie auf, das ist dann schon wieder, hm, soziale Philosophie übers Zusammenleben und im Besonderen über die Kommunikationsformen.
So gesehen ist dann keiner „richtig“ Single, weil er/sie wird ja schon mal mit jemand des anderen Geschlechts über seine Alltagssorgen reden. Niemand ist mehr dies und jenes in Vollendung - auch, die Gruppemitglieder nicht, weil mindestens über die Zeit der Ferien sind sie keine … und ganz schlimm ist's mit denen, die mal hier und mal dort in Gruppen gehen: Das sind dann Herdenmitglieder? (Hier hat ja sogar schon mal jemand geschrieben, es gäbe "Gruppenhopping" und davon wäre abzuraten. Was für Probleme ... :sprachlos
Ich befürchte: Unsere Terminologie über die einzelnen Auslegungen ist noch sehr verschieden.
Aber mir soll's recht sein: ab jetzt …
Gruß vom Gruppenyeti - reden wir übers Wetter, oder bin ich dann schon Mitglieder der Meteorologenvereinigung?? Sierra ;-)
Ganz ohne Hilfe habe ich es wohl nicht geschafft. Ich habe ganz vergessen, dass mir dieses Forum eine große Hilfe war und ist. Was habe ich gemacht, als ich etwas verändern wollte? Ich habe nach Informationen gesucht und letztlich auch schnell dieses Forum gefunden.
Für mich ist immer enorm wichtig zu erfahren: Wie machen es andere? - Nicht, dass ich alles nachmachen möchte. Aber es nimmt viel Stress weg, wenn ich weiß, dass alle mehr oder weniger im selben Boot sitzen und es ein großes Spektrum an Möglichkeiten gibt, weiterzukommen.
sorry matthias zum verständnis : ich bin mit hilfe dieses boardes jetzt über ein jahr trocken und will es auch bleiben. ich gehe in keine shg und nehme auch keine therapie in anspruch (noch nicht ). gut ich bemerke am vokabular und an der genauigkeit anderer daß sie eine gruppe besuchen. davon profitiere ich hier. bis jetzt wächst mein vertrauen in mich und meine trockenheit.
Auch ich bin wie Erik. Ich besuchte ca. 6x eine SHG , eine andere 4x und ich konnte mich mit keiner richtig anfreunden weil ich mich da nicht wohl fühlte.OK ,die Gruppe war auch ******... Ich habe garantiert nichts gegen SHG's ! Im Gegenteil ! (warum sollte ich auch? ich finde es gut wenn man dahin geht und man sich wohlfühlt) aber leider gibt es hier ,in meinem Fall ,bei uns nicht sehr viele Gruppen da wir ein kleines Land sind. (Luxemburg) Warum ist man immer sofort "zum Scheitern verurteilt" wenn man keine Gruppe besucht ? Ich finde gerade Erik ist das beste Beispiel dafür und für seinen letzten Satz bis jetzt wächst mein vertrauen in mich und meine trockenheit gibt solch eine Stärke von sich , da könnt manch einer trotz Gruppe und SB sich ne Scheibe abschneiden. Meine Gruppe ist dieses Board , meine Frau und meine Kinder. Lass uns doch bitte jedem seinen Weg. Hauptsache man glaubt an sich und bleibt zufrieden trocken ! Oder ?
ich hätte noch ein paar Anmerkungen: Die meisten gehen erst in eine Gruppe nachdem sie gemerkt haben, daß sie es ohne Gruppe nicht schaffen. Wenn es einer ohne Gruppe geschafft hat zufrieden Abstinent zu sein kann ich ihm nur gratulieren und sagen er hat alles richtig gemacht. Ich frage mich nur warum sollte ich nicht jede Hilfe annehmen die mir angeboten wird? Wenn ich merke, daß es mir nichts bringt kann ich es ja wieder sein lassen.
Bei uns in der Gemeinde gibt es jemanden, der früher exzessiv getrunken hat und jetzt seit ca. 15 Jahren alkoholfreies Bier trinkt und einmal im Jahr an seinem Geburtstag sich volllaufen läßt. Einen besonders zufriedenen Eindruck macht er auf mich nicht. Was kann ich als Alkoholiker daraus lernen?
Gar nichts, weil Du die Hintergründe nicht kennst! Aber als Mensch kannst Du ihn ja fragen, warum es ihm wie geht. Erzähl' ihm von Deiner eigenen Geschichte, vielleicht kommt ihr in's Gespräch. Dann weißt Du mehr.
@Maja
Das kommt vor, wird er vielleicht unpässlich oder verhindert sein.
ob das wirklich so ist, wie Du schreibst, weiß ich nicht und habe bislang auch nirgends einen Anhaltspunkt dafür gefunden. Die paar, die hier von diesem Werdegang berichten, die sind ja nicht repräsentativ. Ich persönlich glaube, dass sich "mit oder ohne" Gruppe sehr früh für den Betroffenen entscheidet. Bestimmt hat es auch ganz viel mit seiner Wesensart, seiner Einstellung zum Leben, seinen Erfahrungen, usw. zu tun.
„Die meisten gehen erst in eine Gruppe nachdem sie gemerkt haben, daß sie es ohne Gruppe nicht schaffen.“
Diese Aussage von Dir, die kannst Du doch auch jederzeit umdrehen: Die meisten versuchens alleine, wenn sie gemerkt haben, dass ihnen die Gruppe nichts bringt. ;-)
ZitatDiese Aussage von Dir, die kannst Du doch auch jederzeit umdrehen: Die meisten versuchens alleine, wenn sie gemerkt haben, dass ihnen die Gruppe nichts bringt. ;-)
Wenn einer mehrere Gruppen getestet hat und fesstellt, daß die Gruppe ihm nichts bringt ist es IMHO nur folgerichtig diesen Weg auf Eis zu legen. Darum Zitat Ralf:
ZitatIch frage mich nur warum sollte ich nicht jede Hilfe annehmen die mir angeboten wird? Wenn ich merke, daß es mir nichts bringt kann ich es ja wieder sein lassen.
das wichtigste ist doch, ob Dich Dein Eindruck nicht täuscht (er wäre unzufrieden) und falls ja, ob es am Alkohol liegt. Ein permanent unzufriedener Mensch und Alkohol, das halte ICH für feuergefährlich.
ABER: Er scheint es ja kontrollieren zu können, so auf einmal im Jahr! Dann wäre er meiner Meinung nach nicht suchtkrank.
Ich würde mir das nicht zutrauen, deswegen lasse ich ja das 1. Glas stehen.
ZitatDiese Aussage von Dir, die kannst Du doch auch jederzeit umdrehen: Die meisten versuchens alleine, wenn sie gemerkt haben, dass ihnen die Gruppe nichts bringt. ;-)
Wenn einer mehrere Gruppen getestet hat und fesstellt, daß die Gruppe ihm nichts bringt ist es IMHO nur folgerichtig diesen Weg auf Eis zu legen. Darum Zitat Ralf:
ZitatIch frage mich nur warum sollte ich nicht jede Hilfe annehmen die mir angeboten wird? Wenn ich merke, daß es mir nichts bringt kann ich es ja wieder sein lassen.
Gruß Ralf
und genau dafür stell ich mich als Beispiel zur Verfügung...
Nach ein paar Sitzungen in der Suchtberatung und einem halben Jahr im Alleingang hab ichs ein Jahr lang mit Gruppen versucht, weils ja überall heisst daß es was bringen soll.
Ist auch schon wieder ein paar Jahre her und ohne Gruppe fühle ich mich wohler als mit...hier online bin ich erst mal hängengeblieben weil ich auch ein bissel was weiss, mich ganz gern reden höre gerne anderen meine Meinung aufs Auge drücke und Spass daran hab, wenn ich recht behalte
Und weil ich der Meinung bin daß man auch den "es gibt viele Wege"-Gedanken, den Freiheitsgedanken, unter die Leute tragen sollte und den Einwand, daß ich mich damit im Prinzip schon wieder in einer Art Gruppe befinde, nehme ich einstweilen in Kauf.
Na und ich hab hier sogar ein paar Leute kennengelernt, mit denen ich auskommen kann, alle paar Monate sogar im direkten Kontakt
hallo Erik, bei dir fällt mir immer (wohltuend!) deine Sprache auf. Die ist angenehm und direkt und zur Sache und un-psychologisch. Da freue ich mich dass es noch so welche gibt, mit denen ich ganz einfach über Dinge reden kann. Was hätte ich von einer Gruppe mit Vorturner, wenn ich gleichberechtigt mich austauschen kann, wie z.B. hier, Gruß Max
Moin! Ich gehoere auch zu den Leuten, die erstmal auf die Fresse fallen mussten, und zwar haeftig und allein, bevor ich zur Gruppe ging.!1,5 Jahre lebte ich abstinent,ohne jeden Austausch mit anderen Alkoholikern, mit ein paar Buechern ueber Alkoholismus. Allein soff ich, allein wollte ich es auch schaffen, abstinent zu sein. Da ich mich immer fuer etwas besonderes hielt, passte ich in keine SHG. Mich outen, meine Schwaechen und Fehler laut zu erzaehlen, war mir ein Greul.Und dann sollte ich auch noch die Leidenswege anderer hoeren? Das Ganze kostenlos! konnte doch sowieso nichts sein.
Tja, und nun radel ich mindestens 2x in der Woche zur AA-Gruppe( manchmal ist es auch NA). Das die SHG mir soviel bringt, haette ich mir, in meinem selbst trockenen Kopf, nicht vorstellen koennen. Keine Psycho-Therapie (obwohl ich die auch mochte, aber teuer bezahlte)hat mir je ein solch gutes Gefuehl gegeben. Alle meine Vorurteile wurden widerlegt. Ich bin sehr dankbar dafuer.