zum Stichwort loslassen möchte ich auch meinen senf geben:
nicht nur meinen freund alk mußte ich loslassen!
es gibt im leben immer wieder menschen, die eine zeitlang wichtig waren, dinge, an denen ich gehangen hab, gewohnte verhaltensweisen und eigenschaften, in deren schuh ich nicht mehr reinpasse..
...ich verändere mich, und irgendwann drückt der schuh ich brauch immer so lang, bis es schmerzt...
(ich hab die erfahrung gemacht, dass es am schmerzlichsten in bezug auf andere menschen ist
und am schwersten mit eigenen, alten verhaltensweisen)
und dann weiß ich schon, ich muss loslassen meistens kann ich das noch nicht... erst, wenns richtig weh tut und ich mir nichts mehr vormachen kann.
das ist der moment, in dem ich mich löse.
erstaunlicherweise finde ich dann immer eine vertrauensvolle person, bei der ich das aussprechen kann. na ja, und meistens hab ich mir schon unbewußt jmd gesucht, von dem ich wußte, dass er meine entscheidung unterstützt.
die ist nämlich schon lange vorher gefallen - ohne, dass ich mir dessen bewußt war.
die AA´s nennen das Kapitulation - schon ma gehört?
ZitatGepostet von Joosi [b] Dazu braucht es Auseinandersetzung mit sich selbst, mit anderen und auch Therapie.
Heute erkenne ich besser, wenn ich anfange mich unwohl zu fühlen. Es hört sich so einfach an, aber es war schwer für mich das zu lernen. Tatsächlich zu merken, wenn mir etwas nicht guttut, es zuordnen und auch noch dementsprechend handeln z.B. es abstellen, eine Grenze setzen, Nein sagen. Es gelingt mir nicht immer, odere manchmal erst nach Anläufen. Aber wenn ich sagen würde "Schwamm drüber", es ist nicht so wichtig, wie ich mich dabei fühle, dann wäre es ein Rückfall in alte Verhaltensweisen und vermutlich auch irgendwann ins Trinken.
Wie hast du es gelernt, zu wissen was dir fehlt, wobai du dich unwohl fühlst? Nur durch eine Therapie oder auch noch anders?
Hallo Roswitha , ich bin ganz neu on board, daher kennen wir uns noch noch nicht. Aber sei auch von mir ganz herzlich Vielleicht hilft auch das folgende Zitat ein wenig: Unsere spirituelle Reise ist lang. Und manchmal führt sie über steile Wegstücke. Dalai Lama
Hallo Roswitha, ich habe gerade so flüchtig die Beiträge überlesen und Deinen letzten doch schon etwas intensiver! Ich denke,ich bin jetzt noch 48 Jahre jung,das ich auch so zwischen zwei Entwicklungsphasen stehe und immer gestanden habe und immer stehen werde,in mir lebt ein Kind und ich denke auch,das das in jedem ist! Mehr oder weniger vielleicht,oder aber besser gesagt,wieviel lasse ich zu mit meinem ach so tollen Alter und eigentlich Erwachsenheit! So leicht an der Oberfläche habe ich letztes Wochenende versucht meiner schwangeren Tochter dieses zu erklären,aber ich kann es irgendwie nicht verständlich,muss ich auch nicht!Die Hauptsache ist doch,das ich damit umgehen kann und dieses kann ich nicht hundert pro,muss ich auch wieder nicht,denn es ist einfach spannend und es bringt mich nicht in Gefahr oder Gewissensbisse! Über die Vergangenheit denke ich nicht mehr so viel nach,ich denke an sie,aber als etwas was gewesen ist und nicht mehr veränderbar,mit allen Seiten war sie positiv,denn auch das Negative hat mich zu dem gemacht was ich heute bin und ich hätte nie,nie im Leben daran geglaubt einmal so werden zu können,dafür hielt ich mich viel zu geprägt durch meine Erziehung! Mein Vater hat mir auch sehr gefehlt,er hat sich nach dem Tod meiner mama tot gesoffen,ich habe nie die Anerkennung erhalten die ich gebraucht hätte oder die ich wollte,denn ich war immer anders als meine vier Geschwister,ganz anders,ehrgeiziger,kämpferischer und nach besseren und höheren strebend,ein "nein" nicht akzeptierend,nur im Endstadium,wenn alles ausgereizt war. Und so sehe ich in meinem Partner manchmal wahrscheinlich auch als einen Vaterersatz,aber natürlich nur in manchen Situationen und er kann es dann nicht trennen und hätte mich am liebsten wahrscheinlich immer so "klein"!Aber "starke" Frauen sind eben ein Problem,Männer mögen sie und mögen sie doch nicht,es geht immer um Anerkennung und zeige ich sogenannte Schwächen,bin ich angreifbar und verletzlich! Es ist ein unwahrscheinlich interessantes Thema und unerschöpflich,ich habe viel durch meinen Alkoholismus dazu gelernt und umsetzen können,dafür bin ich dankbar und ich wünsche Dir von ganzem Herzen,das Du es auch für Dich lernen kannst,so wie ich in kleinen Schritten! Alles Liebe wünscht Bummi!!!!!
ich lese, wie sehr du "reinen Tisch" machen willst und auch wie sehr du die Hintergründe verstehen willst.(Wie gut kenne ich das von mir selbst!) Ich glaube, die Zeit ist wirklich reif, dass du jetzt einen Schritt weitermachst - nicht virtuell, sondern (zusätlich) im "real life"
ZitatIch schwebe ziwischen 2 Welten.Meiner Erwachsenen und meiner kindlichen.
Genau dazu braucht es eine Therapeutin oder vielleicht auch ein Gruppe, die dir mehr Bodenhaftung verschafft, die dich im Handeln und im Gegenüber spüren lässt, wer du bist. Theorie und Praxis sind da ein großer Unterschied. Ich bin z.B. jemand, der sich grundsätzlich vor irgendwelchen Schritten in die "Öffentlichkeit" gescheut hat, genauso wie in Sachen "Hilfe beanspruchen". Ich setze mich auch sehr viel über den Kopf, das Verstehen wollen auseinander - und weißt du, was ich gerade durch meine Gruppe gelernt habe. Manchmal braucht es gar keine großen Worte, keine logischen Analysen - manchmal braucht es nur ein Gegenüber und die ganze Gedankenpyramide macht plopp und ich bin im Hier und Jetzt.
Bitte denke da nicht drüber nach nächste Woche, sondern geh´los. Ich bin mir sehr sicher, dass du dann irgendwann sagen wirst, warum hab´ich das nicht eher gemacht.
ZitatWie hast du es gelernt, zu wissen was dir fehlt, wobai du dich unwohl fühlst? Nur durch eine Therapie oder auch noch anders?
Im Grunde habe ich es gerade in dem post an Roswitha beantwortet.
Zusammengefasst könnte ich sagen: Durch andere Menschen
Im einzelnen war es bei mir: Suchtberater Motivationsgruppe (sogar 2 Durchgänge á 10 Sitzungen) Verhaltenstherapeutin Saufnix natürlich! LZT Nachsorgegruppe Traumatherapie Freundinnen die ich (wieder)gefunden habe Studium
Grundvoraussetzung war natürlich Suchtmittel weglassen, weil es sonst nicht geht.
Ich spüre wieder viel mehr was ich will und was nicht. Ich habe sozusagen angefangen, mich auszuprobieren. Am schwierigsten waren die 4 Monate in einer Suchtklinik für Frauen - und die waren auch am besten! Ich musste lernen konkret zu werden, zu sagen, was ich will und was ich nicht will und zwar nicht theoretisch in meinem Kämmerlein, sondern direkt im Kontakt. Ich musste mich auseinadersetzen mit Putzplänen, um die einhalten zu können, musste ich mir andere Frauen suchen, die währendesssen auf mein Kind aufpassen - was eine Zumutung!!! Was ein Geschenk! Ich habe es nämlich gelernt. Ich habe gelernt, dass ich auch Nein sagen darf, ich habe gelernt, dass die Welt nicht einstürzt, wenn ein anderer Nein sagt...all solche Dinge. Die gehen aber nicht in der Theorie, dafür braucht es andere Menschen (außerhalb der Beziehung, die ja bei mir schön eingefahren war und auch heute immer noch oft in alten Gewohnheiten hakt). Und heute zwischen Studium, Arbeit und Kinderpflichten, heute bin ich täglich im Training. Hier eine Verabredung mit einer Mutter, wer die Kinder zum spielen nimmt, da eine Gruppenarbeit oder ein Referat zusammen mit Komitlitonen. Ich muss mich ständig abstimmen, mich mit vielen Menschen auseinandersetzen...und es ist toll!
Früher hatte ich davor panische Angst und jetzt merke ich, WIE sehr mir andere Menschen gefehlt haben.
Früher konnte ich es nicht, weil ich Angst vor Abhängigkeit hatte - ich wollte mich von keinem Menschen abhängig machen und meine innere Einsamkeit betäubte ich dann mit Alkohol.
Jetzt ist die Angst weg, weil ich weiß, dass ich grundsätzlich so sein darf, wie ich will und auch nicht mehr den Anspruch habe, dass mich jeder mögen muss. Wenn ich jemanden Frage, dann kann er ja oder nein sagen. Früher habe ich stets alles persönlich genommen. Davon bin ich heute (weitgehend) befreit - aber das konnte ich nur im Umgang mit anderen lernen - alleine geht es nicht- da tritt man irgendwann auf der Stelle.
ZitatGepostet von Igel GRRR, das Rumgesülze geht mir langsam aufn Sack
Stellt euch mal vor "PP" hätte geschrieben " habe gestern ne homöopathische Dosis Alk zu mir genommen und hat mir geholfen
Wenn hier jemand mitliest der "erst" z.b. ne Woche trocken ist, wird sich freun und gleich zur Tanke fahrn.
Weil, is ja alles sooo easy und die böse Welt is schuld
LG Igel
Hi Igel,
anscheinend liegen auch bei Dir zwischen "Lesen" und "Textverständnis" so einige Welten.
Die "homöopathische Dosis" bezog sich auf den Tag "danach" und Du als körperlich Abhängiger solltest Wissen,daß die Dosis nicht von 100 auf 0 runtergefahren werden darf.
Tröste Dich, ich trinke noch immer täglich, nun gerade nicht viel, wenn man es mit einem 1000 Liter Container vergleicht, aber in einem Schnapsglas, dann ist es sehr viel. Gerade im winter aufzuhören ist schwer und im Sommer, gerade hier in Oberbayern, auch nicht sehr einfach. Gerade hier in Bayern nüchtern zu bleiben ist eine ganz schöne Willensstärke erforderlich. Gut, in Ostfriesland und dem Emsland auch nicht. Dort wird bei der Feuerwehr und dem Schützenverein viel "gelöscht".
In diesem Lande, egal zu welcher Zeit, ob im 1. oder 2. WK gab es Drei Dinge immer, Hunger, Zigaretten und Alkohol.
Ich war 3 1/2 Jahre trocken und habe dann wieder angefangen wegen den üblichen Gründen. Und was hat Arne gemacht? Er hat nach 3 Moanten überlegen, sich entschlossen, HILFE zu suchen. Und Anfang Dezember habe ich einen REHA Antrag gestellt. Ja, bloß wer war schuld? Mein Kumpel, der hat mir Verbal auf den Schädel gehauen. Und das gab mir zu denken. Und ich kann nur sagen, die Beratungsstelle, auch wenn man erst fast 200 Stufen laufen muss (Warumsinddiestellenimmerobenimhöchstenstock:frage3, sagt mir voll zu. Mag vielleicht daran liegen, das die Beraterin Weiblich und ungefähr in meinem Alter ist, sehr sehr gut arbeitet.
Also jetzt nimmst Du Montag Deine Schuhe und gehst zu einer Beratungsstelle Deines Vertrauens. Ein Rückfall ist nicht schlimm, er ist nur schlimm, wenn man nix dagegen tut!!!!!